Essgestört – du auch?

  • Männer zu finden, die mit einem schlafen wollen, ist doch üblicherweise weder für schlanke noch für dicke Frauen das Problem. Ich glaube sogar, wenn es um weiter nichts geht, hat jede Frau zu jeder Zeit Optionen. Die Schwierigkeit ist doch, dachte ich zumindest bisher immer, jemanden zu finden, der an mehr Interesse hat. Der mit mir reden mag, mich versteht, meine Gefühle teilt, meine Sicht auf die Welt versteht und mir die Schanbeltasse bringt, wenn ich krank bin.


    Das ist auch so! Es kommt meinerseits nur diffus rüber. Es geht doch überhaupt nicht darum, dass irgendwelche Männer mit dir schlafen wollen! Ich beachte solche Männer überhaupt nicht. Muss ganz ehrlich gestehen, dass diese Männer entweder verheiratet sind, eine Affäre suchen, sich nicht binden wollen oder eben nicht mein Niveau sind. Mit all denen will ich auch gar nicht schlafen. Mir ist auch noch nie einer untergekommen, wo ich gesagt habe - na gut, ich drück' mal eine Auge zu. Entweder ging es überhaupt nicht oder es ging eben, aber mittlerweile geht gar nichts mehr.

    Zitat


    Komisch, wie verschieden Welten doch sein können. Dachte ich mir übrigens auch an anderer Stelle. Sollte ich tatsächlich die einzige gewesen sein, in deren Jugend die Cheerleader-Typen als Hohlbirnen verachtet wurden? Und der coolste Typ der war, der sich so phantastisch für die Rettung der Delfine einsetzte und einem Rilke vorlas?



    Mit "coolem" Typen meinte ich auch eher was anderes. Aber es hat gepasst und ich habe diesen Beispiel aufgegriffen. Aber auch "mein" cooler Typ wird nicht die Dicke nehmen.

  • Moin Trevia,

    du hast dein eigentliches Problem doch schon längst erkannt:


    Mit dieser Störung kannst du nichts von dem annehmen was wir dir hier zum Thema Selbstakzeptanz versuchen dir nahe zu bringen. Gerade weil du diese Störung als "normales, gutes Denken" ansiehst



    Cailly, ich weiss nicht wie stark ich diese Prägung habe, aber ich muss gestehen, dass ich es immer noch nicht schlimm finde, wenn man versucht besser zu sein als die meisten. Ich habe nie gewollt perfekt zu sein, aber eben besser als die meisten. Und in eingen Bereichen habe ich das geschafft, das gibt mir Kraft. Ich wusste sonst nicht wo ich meine Kraft hernehmen soll.

  • Und eine Frau, da reicht es doch, dass der Mann charmant ist, Blumen bringt, die Tür aufhält (sind nur Beispiele) und suuuper nett ist und schwupdiwups sind wir verliebt. Wir sind in der Lage über Äußerlichkeiten hinwegzusehen.



    Du musst wirklich erst eine klare Linie finden und herausfinden, was Du eigentlich willst.
    Einerseits betonst Du, dass Du an den Partner in spe hohe Ansprüche stellst (welche eigentlich?), anderseits gibst Du Dich wiederum sehr anspruchlos und glaubst zudem, dass andere Frauen auch so wären.
    Mich würden allein Charme, Blumen und supernett wenig beeindrucken, da ich in meiner Firma für den Einkauf zuständig bin und oft von diversen Vertreter auf diese Weise hoffiert werde.

    Ich habe bei Kennenlernen mir nie Hoffnungen auf eine längerfristige Beziehung gemacht. Wars eine Affäre, so hab ich sie genossen. 'Ging es länger, so hab ich auch nie geglaubt, dass das für die Ewgkeit halten muss.

    Möglicherweise, schreckts Du Männer mit Deiner Verbissheit ab. Von den Knaben haben viele eine sehr sensible Antenne, wenn es um Bindungen geht.

    Lerne erst mal mit Dir selbst auszukommen. Eine Partnerschaft kann schön sein, ohne Zweifel aber sie kann auch zur Hölle werden..

    toni

  • Du musst wirklich erst eine klare Linie finden und herausfinden, was Du eigentlich willst.
    Einerseits betonst Du, dass Du an den Partner in spe hohe Ansprüche stellst (welche eigentlich?), anderseits gibst Du Dich wiederum sehr anspruchlos und glaubst zudem, dass andere Frauen auch so wären.
    Mich würden allein Charme, Blumen und supernett wenig beeindrucken, da ich in meiner Firma für den Einkauf zuständig bin und oft von diversen Vertreter auf diese Weise hoffiert werde.



    Die Ansrüche stelle ich nicht auf Bezug des Äusseren. Obwohl auch da, finde ich zumindest Gepflegtheit wichtig.

    Ich wollte mit meinen Beispielen nur verdeutlichen, dass wir Frauen in der Lage sind über Äusserlichkeiten hinwegzusehen, wenn andere und wichtigere Sachen stimmen. Männer dagegen sind dazu nicht in der Lage! Ist meine Meinung und meine Erfahrung und die der Menschen, die ich kenne. Es sind auch Aussagen von diversen Männern, teilweise sehr enge Freunde von mir. Wortwörtlich - wenn ein Mann eine Frau äusserlich unattraktiv findet, dann kann sie sich auf den Kopf stellen, er würde sie nie deswegen plötzlich attraktiv empfinden.

    Zitat



    Ich habe bei Kennenlernen mir nie Hoffnungen auf eine längerfristige Beziehung gemacht. Wars eine Affäre, so hab ich sie genossen. 'Ging es länger, so hab ich auch nie geglaubt, dass das für die Ewgkeit halten muss.



    Hm, ich hatte so eine Phase nach der Scheidung, da wollte ich nur Affairen. Diese Phase ist aber schon längst vorbei. Und ich sage niemandem, dass ich unbedingt eine feste Bindung haben will, ich klammer auch nicht, aber einfach so will ich auch nicht mit jemandem zusammen sein. Das kann ich nur für eine sehr kurze Zeit, weil ich zu starke Gefühle entwickele, die ich dann jahrelnag überwinden muss.

    Zitat


    Möglicherweise, schreckts Du Männer mit Deiner Verbissheit ab. Von den Knaben haben viele eine sehr sensible Antenne, wenn es um Bindungen geht.



    Schon klar. Und ich bin sicher nicht diejenige, die diese Ängste wegnehmen will. Jeder ist für seine Angst allein verantwortlich.

    Zitat


    Lerne erst mal mit Dir selbst auszukommen. Eine Partnerschaft kann schön sein, ohne Zweifel aber sie kann auch zur Hölle werden..

    toni



    Ich komme mit mir zumindest, wenn ich allein bin, klar. Ich bin in meinem Leben sehr oft über längere Zeit allein gewesen und habe in den letzten drei Jahren keine Männer gesucht und mich auch nicht finden lassen.

  • Aber auch "mein" cooler Typ wird nicht die Dicke nehmen.

    Nun: Meiner schon. Denn dass er auch "die Dicke" "nimmt", ist nun mal Voraussetzung, um von mir für einen coolen Typen gehalten zu werden. Ein Mann, der die Dicke nicht lieben könnte, weil sie dick ist, kann kein cooler Typ sein.

    Bei Dir hingegen ist das anders: Damit Du einen Typen cool findest, muss er neben allen anderen auch die Anforderung erfüllen, dass er sich mit einer Dicken gerade mal so arrangieren kann, prinzipiell aber Deine Verachtung Deines dicken Körpers teilt. Denn um Himmels willen, mögen darf er diesen dicken Körper nicht. Denn das würde ihn ja unweigerlich zum Freak und Fetischisten machen.

    Soll heißen: Wer Dich mögen könnte, wie Du bist, fällt bei Dir durchs Raster. Dein Anspruch an einen Mann ist, dass er Dich so, wie Du bist, ablehnt. Finde den Fehler. ;)



  • Finde den Fehler. ;)



    Ich kenne den Fehler. Im Grunde bin ich zutiefst gekränkt und ich wiederhole nochmal - ich will nicht, dass er meinen *dicken* Körper toll findet. Ich will, dass er mich, ob schlank oder dick will. Und ich will, dass das Dicksein unerheblich ist. Mehr will ich auch nicht. Ja ja ja! Ich weiss - da es mir nicht egal ist, ob ich dick oder dünn bin, kann ich das von anderen nicht verlangen. Warum eigentlich nicht?

    Ich sehe es doch so, ich habe das Recht mich nicht so toll zu finden, aber bitte schön kein anderer! Und wenn, dann sollen es die Augen sein oder irgendetwas, aber nicht das Dicksein. Da bin ich empfindlich. Mir ist auch noch nie passiert, dass jemand zu mir gesagt hat - weiss du, ich finde deine Nase Scheisse, aber das Dicksein stört mich nicht. Nein, es war immer das Dicksein.

    Magersüchtige werden auch geliebt, nur weil dünn sein pupulärer ist als dicksein. Sie mögen sich selbst nicht, finden aber trotzdem Männer.

  • Ich glaube wirklich, dass es gesünder wäre, nicht ständig mit anderen zu vergleichen. Das geht vom "besser sein als die meisten" über die himmelschreiende Empörung über den anderen Stoffwechsel der Schwester bis hin zum "Magersüchtige werden doch auch geliebt.

    Ist es nicht eigentlich völlig egal, was die anderen treiben? Es geht doch schließlich darum, dass *Du* gesund wirst. Darauf solltest Du die Zeit und Energie verwenden, die Du im Moment brauchst, um Dich über die diversen "Ungerechtigkeiten" aufzuregen und Dich mit den Anderen zu vergleichen.

    Es gibt eine Folge von "Benjamin Blümchen", die ich mir heute noch manchmal gern anhöre, mit oder ohne Söhnchen. Da geht es darum, dass irgendein blödes Gör dem Benjamin sagt, er wäre häßlich und auch nicht so schön rosa wie ein Schweinchen und viel zu dick und weißnichwas. Und der Benjamin glaubt das natürlich, will auch unbedingt schön rosa sein und wird umgehend depressiv. Ist den ganzen Tag nur noch damit beschäftigt, sich zu wünschen, anders zu sein und die Schweinchen um ihre Rosaheit zu beneiden. Bis er dank Bibi Blocksberg kriegt, was er sich wünscht, komplett lächerlich aussieht und merkt, dass er so auch nicht glücklicher ist. Dann wünscht er sich, wieder er selbst zu sein und kann sein eigenes dickes, graues, glückliches Elefantenleben wieder aufnehmen.

    Manchmal steckt viel Weisheit in diesen Kindergeschichten.

  • Ich kenne den Fehler. Im Grunde bin ich zutiefst gekränkt und ich wiederhole nochmal - ich will nicht, dass er meinen *dicken* Körper toll findet. Ich will, dass er mich, ob schlank oder dick will. Und ich will, dass das Dicksein unerheblich ist. Mehr will ich auch nicht. Ja ja ja! Ich weiss - da es mir nicht egal ist, ob ich dick oder dünn bin, kann ich das von anderen nicht verlangen. Warum eigentlich nicht?

    Ich sehe es doch so, ich habe das Recht mich nicht so toll zu finden, aber bitte schön kein anderer! Und wenn, dann sollen es die Augen sein oder irgendetwas, aber nicht das Dicksein. Da bin ich empfindlich. Mir ist auch noch nie passiert, dass jemand zu mir gesagt hat - weiss du, ich finde deine Nase Scheisse, aber das Dicksein stört mich nicht. Nein, es war immer das Dicksein.

    Magersüchtige werden auch geliebt, nur weil dünn sein pupulärer ist als dicksein. Sie mögen sich selbst nicht, finden aber trotzdem Männer.


    Du drehst dich total im Kreis, du willst geliebt werden alleine nur wie du bist, auf der anderen Seite beneidest du magersüchtige Frauen die Männer finden weil sie dünn sind? Nehmen wir an du wärst sehr sehr dünn und ein Mann würde dich lieben - würdest du dann dauernd hinterfragen wieso er dich liebt? Dein erster und dein letzter Satz in dem Posting widersprechen sich für mich total.


    Ich hatte es vor ein paar Wochen in einem ähnlichen Thread schon mal geschrieben, es wird keinen Mann geben der dich nur liebt weil du dick bist, wenn er dich nicht mag wird ihm dein Körper auch nicht gefallen. Sowas geht vielleicht mal für eine Affäre aber nicht für was ernstes. Es ist immer eine Kombination aus sehr vielen Dingen was einen für einen anderen Menschen anziehend macht. Und nur weil sich ein Mann in eine Frau verliebt die dick ist, wieso wird ihm dann immer und immer wieder unterstellt das er nur darauf fixiert ist? Im schlimmsten Fall sogar unterstellt das er pervers ist.


    Interessant in dem Zusammenhang ist immer das sich die Männer ändern sollen, sie sollen einen dick und dünn lieben, aber dünn mehr als dick, sollten dünn aber wiederum nicht so toll finden das sie anderen hinter her schauen. Sie sollen einen nehmen wie man ist, einen aber beim Abnehmen unterstützen. Sollen einen dick empfinden wenn wir das tun und einen loben wenn man ein Gramm abgenommen hat. Vielleicht sollte "Frau" einfach mal so leben wie sie ist und versuchen nicht dauernd auf andere Menschen fixiert zu sein und darüber zu grübeln was bei anderen besser oder schlechter ist.


    Ein zufriedener Mensch strahlt übrigens das gewisse Etwas aus, und das ist auf andere Menschen anziehender als eine Kleidergröße.

    Inside me is a thin woman screaming to get out ....I can usually keep the bitch quiet with chocolate. ;)

  • Sollte ich tatsächlich die einzige gewesen sein, in deren Jugend die Cheerleader-Typen als Hohlbirnen verachtet wurden? Und der coolste Typ der war, der sich so phantastisch für die Rettung der Delfine einsetzte und einem Rilke vorlas?

    Na, Rilke musste es wirklich nicht sein. Aber auch bei uns waren die Coolen die Non-Konformisten, diejenigen, die sich mit Leidenschaft für eine Sache einsetzen konnten oder die zumindest lebenserfahren(er) schienen. Und bei uns gab's gar keine Cheerleader. An Schulen hierzulande bis heute nicht. Ist zwar klar, was damit gemeint sein soll, und auch anzunehmen, dass die Jugend ein wenig mehr auf Äußerlichkeiten fixiert ist. Dennoch müssen wir nicht noch rückwirkend amerikanische Stereotype übernehmen.

    BTW: Hier diskutieren doch mehrheitlich gestandene Frauen um die 40. Da können wir wie auch immer geartete Coolness aus dem Kriterienkatalog getrost streichen. Oder bin ich die einzige, die diesen Anspruch ein wenig albern findet?

    Ist klar, mein Raster ist sehr, sehr eng und ich wider rum kann es mir nicht leisten solche Ansprüche zu haben. Aber ich will meine Ansprüche nicht senken, und somit muss ich nur an mir arbeiten, damit ich auch die Berechtigung für die hohen Ansprüche habe. Alles klar?

    Beim Stichwort Narzissmus kam mir bereits der Gedanke, dass du schlank sein möchtest, um dich von der Beurteilung durch andere frei zu machen, weniger um ihr zu entsprechen. Das Gewicht/die Figur ist immerhin eines der wenigen wirklich objektivierbaren Schönheitskriterien. Wenn du das erfüllst, kann dir keiner mehr was - zumindest sitzt du nicht mehr im Glashaus, wenn du dann zurückschießt. Du versuchst dich m.E. unangreifbar zu machen. Die Frage, ob sich jemand, der nicht perfekt ist, hohe Ansprüche an den Partner leisten kann, halte ich - sorry - so für völlig unsinnig. Das gehört auf den Viehmarkt und in die Pferdezucht. Zueinander passen und miteinander harmonieren setzt natürlich voraus, dass man auch den gegenseitigen Ansprüchen an Attraktivität, Menschlichkeit, Intellekt etc. in ausreichendem Maß entspricht, aber es geht doch nicht ums gegenseitige Aufrechnen von Stärken und Schwächen. Der einzige Bereich, in dem es meiner Erfahrung nach tatsächlich ein solches quid pro quo gibt und in dem der Spielraum eng ist, ist die persönliche Reife. Soll heißen, dass ein Mann, der es schafft, zuerst mal Mensch zu sein und pubertäre Idealvorstellungen zu überwinden, i.d.R. auch eine adäquate Partnerin sucht - auf seinem menschlichen und persönlichen Niveau. Und umgekehrt gilt dasselbe.

    Ich wollte mit meinen Beispielen nur verdeutlichen, dass wir Frauen in der Lage sind über Äusserlichkeiten hinwegzusehen, wenn andere und wichtigere Sachen stimmen. Männer dagegen sind dazu nicht in der Lage! Ist meine Meinung und meine Erfahrung und die der Menschen, die ich kenne. Es sind auch Aussagen von diversen Männern, teilweise sehr enge Freunde von mir. Wortwörtlich - wenn ein Mann eine Frau äusserlich unattraktiv findet, dann kann sie sich auf den Kopf stellen, er würde sie nie deswegen plötzlich attraktiv empfinden.

    Nein. Männer wie Frauen sehen i.d.R. nicht komplett über das Äußere hinweg - jedenfalls, wenn es in der Beziehung auch um Erotik gehen soll. Es geht auch gar nicht darum, sich jemanden schön zu denken, den man ursprünglich unattraktiv gefunden hat. Wobei Männer da - im Gegensatz zu Frauen - noch gewisse Erfolge durch schön Trinken verbuchen können...;) Es geht nur darum, nicht in Schablonen verhaftet zu bleiben, jemanden schön finden zu können, der von der Idealvorstellung abweicht oder ihr womöglich (theoretisch) widerspricht. Und dazu sind erwachsene Männer mit einem Minimum an persönlicher Reife sehr wohl in der Lage.

    Ich kenne den Fehler. Im Grunde bin ich zutiefst gekränkt und ich wiederhole nochmal - ich will nicht, dass er meinen *dicken* Körper toll findet. Ich will, dass er mich, ob schlank oder dick will. Und ich will, dass das Dicksein unerheblich ist. Mehr will ich auch nicht.

    Das wird so nicht funktionieren. Wir sind alle keine Lichtwesen, der Körper gehört dazu - ganz besonders in einer Liebesbeziehung. Und Begehren ohne Ansehen des Körpers gibt's nicht. "Egal" geht da nicht, du bist darauf angewiesen, dass du deinem Auserwählten gefällst - auch mit dickem Körper. Ich glaube, das ist für dich das Schlimme daran: Da darf/muss jemand über deine Attraktivität (in seinen Augen) befinden, und du kannst weder etwas daran ändern, noch dich auf objektive Kriterien berufen, an denen er sich gefälligst zu orientieren hätte.

    Ich weiss - da es mir nicht egal ist, ob ich dick oder dünn bin, kann ich das von anderen nicht verlangen. Warum eigentlich nicht?

    Weißt du, es geht nicht darum, welche Rechte du potenziellen männlichen Kandidaten gegenüber hättest. Es ist ein legitimer Wunsch, vom Partner akzeptiert zu werden, auch dann, wenn du dir selbst gegenüber diese Akzeptanz nicht aufbringen kannst. Es wäre ein Glücksfall und wahrscheinlich heilsam, wenn du so jemanden finden würdest. Aber leider macht Selbstablehnung unattraktiv, so dass es schwer wird, ein derart lebensbejahendes, nettes Exemplar an Land zu ziehen. Und dann stünde er bei dir ja immer noch im (abwertenden) Verdacht, keine bessere abzukriegen.

    Magersüchtige werden auch geliebt, nur weil dünn sein pupulärer ist als dicksein. Sie mögen sich selbst nicht, finden aber trotzdem Männer.

    Männer zu finden, ist doch überhaupt nicht das Problem - weder für Dicke noch für Schlanke.

  • ... Ist zwar klar, was damit gemeint sein soll, und auch anzunehmen, dass die Jugend ein wenig mehr auf Äußerlichkeiten fixiert ist. Dennoch müssen wir nicht noch rückwirkend amerikanische Stereotype übernehmen.


    Na, wenn klar ist was damit gemeint war, dann hättest du aber wirklich nicht so viele Sätze gebrauchen müssen, um sich über das Wort „cheerleader“ zu echauffieren. Mir fiel kein besseres Wort ein, und das was ich damit aussagen wollte ergab sich aus dem Posting der Dame, die über ihre Schulzeit gesprochen hat. Es bestünde aber vielleicht die Option, dass ich hierzulande nicht aufgewachsen bin. Ich bin noch mal die letzten Postings durchgegangen und festgestellt, dass dieses „beschämende“ Wort mehrere Male aufgegriffen wurde als hafte daran eine Peinlichkeit.


    Dann entschuldige ich mich hier in aller Form, dass ich dieses „unpassende“ Wort verwendet habe.


    Zitat

    Hier diskutieren doch mehrheitlich gestandene Frauen um die 40. Da können wir wie auch immer geartete Coolness aus dem Kriterienkatalog getrost streichen. Oder bin ich die einzige, die diesen Anspruch ein wenig albern findet?


    Das können wir schon. Nur, ich halte mich aus der wahnsinnig erwachsenen Schiene raus.

    Zitat


    Beim Stichwort Narzissmus kam mir bereits der Gedanke, dass du schlank sein möchtest, um dich von der Beurteilung durch andere frei zu machen, weniger um ihr zu entsprechen. Das Gewicht/die Figur ist immerhin eines der wenigen wirklich objektivierbaren Schönheitskriterien. Wenn du das erfüllst, kann dir keiner mehr was - zumindest sitzt du nicht mehr im Glashaus, wenn du dann zurückschießt. Du versuchst dich m.E. unangreifbar zu machen.


    Das ist unglaublich pointiert und es sagt im Prinzip fast alles. Ich musste es drei Mal lesen, weil ich sehr, sehr erstaunt bin über deinen Intellekt und die Fähigkeit zwischen den Zeilen zu lesen und daraus die richtigen Schlüsse zu ziehen. Respekt!


    So genau hat es noch nie jemand formuliert. Selbst ich nicht.


    Jetzt muss ich nur noch darüber grübeln was ich mit diesem Wissen anfangen kann. Im Moment fällt mir da wenig dazu ein. Hast du eine Idee?

    Zitat


    Die Frage, ob sich jemand, der nicht perfekt ist, hohe Ansprüche an den Partner leisten kann, halte ich - sorry - so für völlig unsinnig. Das gehört auf den Viehmarkt und in die Pferdezucht. Zueinander passen und miteinander harmonieren setzt natürlich voraus, dass man auch den gegenseitigen Ansprüchen an Attraktivität, Menschlichkeit, Intellekt etc. in ausreichendem Maß entspricht, aber es geht doch nicht ums gegenseitige Aufrechnen von Stärken und Schwächen.


    Hier muss ich wieder sehr staunen. Wie unglaublich idealistisch du doch bist. Oder schreibst du hier die Theorie nieder? Dann gebe ich dir Recht, die Praxis sieht natürlich anders aus. Es gibt sehr wenige Paare – meiner Meinung nach – die miteinander in den o.g. Punkten harmonieren.

    Zitat

    Der einzige Bereich, in dem es meiner Erfahrung nach tatsächlich ein solches quid pro quo gibt und in dem der Spielraum eng ist, ist die persönliche Reife. Soll heißen, dass ein Mann, der es schafft, zuerst mal Mensch zu sein und pubertäre Idealvorstellungen zu überwinden, i.d.R. auch eine adäquate Partnerin sucht - auf seinem menschlichen und persönlichen Niveau. Und umgekehrt gilt dasselbe.



    Auch wieder Idealvorstellungen. Ich kenne kein einziges Paar, bei dem die persönliche Reife gleich ist.


    Zitat

    Nein. Männer wie Frauen sehen i.d.R. nicht komplett über das Äußere hinweg - jedenfalls, wenn es in der Beziehung auch um Erotik gehen soll.


    Das stimmt so nicht. Ich kann über das Äussere hinwegsehen. Ich kann jemanden, den ich total unattraktiv empfunden habe, durch sein Charme und Menschlichkeit irgendwann attraktiv finden, bei mir funktioniert das.


    Man sollte auch wissen, dass man sich irgendwann an alles gewöhnt. Auch an Disharmonien.


    Zitat


    Und dazu sind erwachsene Männer mit einem Minimum an persönlicher Reife sehr wohl in der Lage.


    Dazu muss ich jetzt wirklich lachen. Was meinst du denn mit erwachsenen Männern? Wie alt sollen sie denn sein? Also, ich kenne solche nicht und mein Bereich ist so bis 40.


    Zitat

    Ich glaube, das ist für dich das Schlimme daran: Da darf/muss jemand über deine Attraktivität (in seinen Augen) befinden, und du kannst weder etwas daran ändern, noch dich auf objektive Kriterien berufen, an denen er sich gefälligst zu orientieren hätte.


    Wieder mal ein Volltreffer! Unglaublich. Ungefähr so habe ich oft formuliert, aber nicht so gut. Danke dafür! Nur das ist das Status Quo, soll ich das jetzt ändern? Oder wie? Und wenn ja – was?


    Ich glaube, ich komme mit Folgendem nicht klar: Wenn ich einen Mann treffe, dann habe ich immer die Angst und ich weiss es auch, dass er mich ziemlich schnell auswählt, d.h. ich bin auf seinen Urteil, ob für ihn eine Dicke auch in Frage kommt, angewiesen. Ich dagegen brauche viel mehr Zeit, bis ich sagen kann, ob mir jemand gefällt. Es war immer schon so. Ich würde sogar den hässlichsten Menschen noch einmal treffen wollen, sogar den, der mir komisch vorkommt. Aber, wenn dann der Mann schneller ist, weniger Zeit für so eine Entscheidung braucht, dann fühle ich mich ausgeliefert. Dann habe ich in vielen Fällen überhaupt keine Entscheidungsoption. Ich bin auf seine "Gunst" angewiesen.


    Zitat


    Aber leider macht Selbstablehnung unattraktiv, so dass es schwer wird, ein derart lebensbejahendes, nettes Exemplar an Land zu ziehen. Und dann stünde er bei dir ja immer noch im (abwertenden) Verdacht, keine bessere abzukriegen.


    Ja, da sind wir wieder mal dort, wo wir angefangen haben. Ich fühle mich dann attraktiv, wenn ich abgenommen habe. Ich kann zwar daran arbeiten, dass ich mich mehr akzeptiere, aber als Dicke würde ich mich nie mögen. Diese Vorstellung ist ungefähr genauso absurd als wenn ich mir vorstellen würde, ich würde morgen aufwachen und es gäbe keine Armut auf dieser Welt.

    Zitat

    Männer zu finden, ist doch überhaupt nicht das Problem - weder für Dicke noch für Schlanke.


    Das lasse ich so stehen, weil es natürlich stimmt.


    Ich bin selbst schuld, dass ich keinen Mann finde. Hatte ich auch nie was anderes behauptet.

  • Es läuft bei den Männern sehr viel auf äußere Attraktivität ab. Da brauchen wir und nichts vormachen.



    Hier muss ich wieder sehr staunen. Wie unglaublich idealistisch du doch bist. Oder schreibst du hier die Theorie nieder? Dann gebe ich dir Recht, die Praxis sieht natürlich anders aus.

    Ich fange leider an, Dich als anmaßend zu erleben. Darüber werde ich normalerweise wütend. In Deinem Fall herrscht jedoch eher das Bedauern vor. Deine "Realität" kommt mir sehr kalt und menschenverachtend vor. Ich bin froh, dass ich sie nicht teilen muss.

    Und ich würde Dir wünschen, dass Du zumindest die Möglichkeit in Betracht ziehst, dass Du die "Realität" auch nicht anders betrachten kannst als durch Deine eigenen Augen. Und dass das, was Du als "Realität" empfindest, vielleicht nicht nur mit der Sachlage, sondern auch mit Deiner Betrachtungsweise zusammenhängt. Wenn Du zumindest glauben könntest, dass die Welt für andere Menschen anders aussieht, ohne dass die sich was vormachen oder idealisieren.

    Das wäre übrigens auch schlicht ein Akt von Respekt dem anderen gegenüber. Und meiner Meinung nach die unbedingte Voraussetzung für Kommunikation, die diesen Namen auch verdient.

    Zitat

    Ich glaube, ich komme mit Folgendem nicht klar: Wenn ich einen Mann treffe, dann habe ich immer die Angst und ich weiss es auch, dass er mich ziemlich schnell auswählt, d.h. ich bin auf seinen Urteil, ob für ihn eine Dicke auch in Frage kommt, angewiesen. Ich dagegen brauche viel mehr Zeit, bis ich sagen kann, ob mir jemand gefällt. Es war immer schon so. Ich würde sogar den hässlichsten Menschen noch einmal treffen wollen, sogar den, der mir komisch vorkommt. Aber, wenn dann der Mann schneller ist, weniger Zeit für so eine Entscheidung braucht, dann fühle ich mich ausgeliefert. Dann habe ich in vielen Fällen überhaupt keine Entscheidungsoption. Ich bin auf seine "Gunst" angewiesen.

    Du willst diejenige sein, die auswählen und die durch ihre Auswahl bewerten, abwerten, verwerfen und demütigen kann. Statt umgekehrt das Objekt dieser Bewertung und Demütigung zu sein.

    Aber: Vielleicht gibt es ja auch eine ganz andere Art und Weise, wie Menschen miteinander umgehen können? Die Du bisher nicht bemerkt hast? Vielleicht bewerten, verwerfen und demütigen andere Menschen ja gar nicht? Sondern suchen nur dach Passendem und stellen bisweilen fest, dass man nicht zueinanderpasst? Vielleicht sehen andere Menschen die Partnersuche und das grundsätzliche Miteinander Umgehen nicht als Machtspielchen, bei dem es darum geht, derjenige zu sein, der die Auswahl treffen kann? Sondern als Puzzlespiel, bei dem bestimmte Teile zueinander passen, andere zwar nicht zu einem selbst, aber woanders hin?

  • Na, wenn klar ist was damit gemeint war, dann hättest du aber wirklich nicht so viele Sätze gebrauchen müssen, um sich über das Wort „cheerleader“ zu echauffieren. Mir fiel kein besseres Wort ein, und das was ich damit aussagen wollte ergab sich aus dem Posting der Dame, die über ihre Schulzeit gesprochen hat. [...] Dann entschuldige ich mich hier in aller Form, dass ich dieses „unpassende“ Wort verwendet habe.

    Mir scheint, ich hätte noch ein paar mehr Sätze gebrauchen müssen... Es ging mir nicht um eine vermeintlich unpassende Wortwahl, sondern um eine allzu simple Kategorisierung, die sich mit meinen Erfahrungen der Schulzeit und des Erwachsenenlebens nicht deckt - ohne dass ich in einem 200-Seelen-Dorf aufgewachsen wäre und mein ganzes Leben dort verbracht hätte.

    Nur, ich halte mich aus der wahnsinnig erwachsenen Schiene raus.

    Das halte ich für eine ungünstige Entscheidung und für einen beträchtlichen Teil deines Problems (der Selbstannahme und Partnersuche). Trotz, "alles ist möglich" - das sind kindliche Haltungen. Und auch die Zweiteilung cool/uncool mit damit fest verbundenen Ansprüchen und Rechten ist, nun ja, pubertär, was weder Vorwurf noch Beleidigung sein soll.

    Hier muss ich wieder sehr staunen. Wie unglaublich idealistisch du doch bist. Oder schreibst du hier die Theorie nieder? Dann gebe ich dir Recht, die Praxis sieht natürlich anders aus. Es gibt sehr wenige Paare – meiner Meinung nach – die miteinander in den o.g. Punkten harmonieren.

    Idealismus? Nein, Ansprüche. Wie soll eine Beziehung funktionieren bzw. überhaupt zustande kommen, wenn man sich gegenseitig in wichtigen Dingen nicht genügt? Und dass "wichtige Dinge" eben nicht zuerst ihre schlanke Taille und seine Automarke (ersetze "Automarke" durch andere objektivierbare Merkmale) sind, das meine ich mit Erwachsensein.

    Auch wieder Idealvorstellungen. Ich kenne kein einziges Paar, bei dem die persönliche Reife gleich ist.

    Ich halte es für schwierig, das von außen beurteilen zu wollen. Aber auch hier geht es nicht um irgendeinen Nachweis von Reife, die dann genau auf diesem oder jenem Niveau zu sein hätte. Das ist doch etwas, das man im Umgang miteinander bemerkt bzw. - wenn's nicht passt - gar nicht ignorieren kann.

    Ich kann über das Äussere hinwegsehen. Ich kann jemanden, den ich total unattraktiv empfunden habe, durch sein Charme und Menschlichkeit irgendwann attraktiv finden, bei mir funktioniert das.

    Na bitte. Dann verstehe ich allerdings noch weniger, wieso du Männern generell diese Fähigkeiten komplett absprichst.

    Was meinst du denn mit erwachsenen Männern? Wie alt sollen sie denn sein? Also, ich kenne solche nicht und mein Bereich ist so bis 40.

    Naja, idealerweise geht Älterwerden mit Erwachsenwerden einher, leider nicht immer. Und mit 40 können Männer wie Frauen bereits mehr oder weniger erwachsene Kinder haben - katastrophal für diese Kinder, wenn Mama und Papa die jeweils eigene persönliche Entwicklung nicht geschafft haben. Ich meine mit "erwachsen" übrigens nicht, dass man jegliche (kindliche) Lebendigkeit abzulegen und in jeder Beziehung "vernünftig" zu sein hätte. Aber Allmachts- und Größenphantasien sollte man doch im Griff haben, dann ist man auch mit Ansprüchen an sich und andere menschlicher.

    Ich glaube, ich komme mit Folgendem nicht klar: Wenn ich einen Mann treffe, dann habe ich immer die Angst und ich weiss es auch, dass er mich ziemlich schnell auswählt, d.h. ich bin auf seinen Urteil, ob für ihn eine Dicke auch in Frage kommt, angewiesen. Ich dagegen brauche viel mehr Zeit, bis ich sagen kann, ob mir jemand gefällt. Es war immer schon so. Ich würde sogar den hässlichsten Menschen noch einmal treffen wollen, sogar den, der mir komisch vorkommt. Aber, wenn dann der Mann schneller ist, weniger Zeit für so eine Entscheidung braucht, dann fühle ich mich ausgeliefert. Dann habe ich in vielen Fällen überhaupt keine Entscheidungsoption. Ich bin auf seine "Gunst" angewiesen.

    Das wird sich auch mit schlankem Körper nicht ändern. Dann könntest du bestenfalls einen Mann, der dich abweist, vermeintlich leichter abwerten. Aber natürlich senkst du das Risiko einer Kränkung, je mehr du dem allgemeinen Schlankheitsideal entsprichst.

    Ja, da sind wir wieder mal dort, wo wir angefangen haben. Ich fühle mich dann attraktiv, wenn ich abgenommen habe. Ich kann zwar daran arbeiten, dass ich mich mehr akzeptiere, aber als Dicke würde ich mich nie mögen. Diese Vorstellung ist ungefähr genauso absurd als wenn ich mir vorstellen würde, ich würde morgen aufwachen und es gäbe keine Armut auf dieser Welt.

    Siehe oben. Du kannst versuchen, das Kränkungsrisiko zu senken oder an deiner Kränkbarkeit zu arbeiten. Ersteres geht m.E. - im nötigen, d.h. ausreichend risikominimierenden Umfang - nur auf Kosten deiner Gesundheit mit recht radikalen Maßnahmen. Die Arbeit an der Kränkbarkeit mit Therapie, Erkenntnis nutzt dir ohne die entsprechende Beziehungserfahrung (in der Therapie) nämlich nichts.

  • Ich fange leider an, Dich als anmaßend zu erleben. Darüber werde ich normalerweise wütend. In Deinem Fall herrscht jedoch eher das Bedauern vor. Deine "Realität" kommt mir sehr kalt und menschenverachtend vor. Ich bin froh, dass ich sie nicht teilen muss.


    Es ist so. Ich kann wenig dafür. Wenn ich nur kaputte Beziehungen um mich herum habe und auch die Ehe meiner Eltern furchtbar ist, wenn ich keine Bespiele vor mir sehe, bleibt so eine "idealistische" Vorstellung im Reich der Fantasie.


    Ich kenne kein einziges Paar, wo ich sagen kann: ja, genau so eine Beziehung will ich auch führen. Genau so will ich geliebt werden.


    Ich werte ab und aus meiner Sicht machen sich einige Menschen auch etwas vor. Mir ist schon klar, dass jeder seine eigene Realität hat, ich gestehe es auch den anderen. Aber warum dann habe ich oft Recht?
    Warum passiert in fremde BEziehungen fast immer das, was ich vorausgesehen habe?


    Ich verstehe was du meinst, Hermine. Und es tut mir sehr leid, dass du so von mir denkst. Du hast irgendwo auch Recht. Nur, ich bin in meinem Bekanntenkreis auch dadurch bekannt, dass ich die Dinge beim Namen nenne.


    Das gefällt vielen nicht und viele ziehen es vor in einer Illusion zu leben. Schon klar. Aber ich werde niemals so werden können. Das ist für mich nicht erstrebenswert. Was erstrbenswert ist, dass ich nicht immer alles schwarz oder weiss male, das gelingt mir zuweilen zu verändern. Und es ist auch sehr erleichternd.


    Zitat

    Und ich würde Dir wünschen, dass Du zumindest die Möglichkeit in Betracht ziehst, dass Du die "Realität" auch nicht anders betrachten kannst als durch Deine eigenen Augen. Und dass das, was Du als "Realität" empfindest, vielleicht nicht nur mit der Sachlage, sondern auch mit Deiner Betrachtungsweise zusammenhängt.


    Was bitte schön ist "Sachlage"? Jeder Mensch besitzt doch seine eigene Realität, schon klar. "Sachlage", die eine allgemeingültige Realität für alle beansprucht, existiert nicht. Also, habe ich meine und du hast deine. Ich kann nichts dagegen sagen, wenn mir jemand sagt, er fühlt sich glücklich in einer Situation, in der ich mich nicht glücklich fühlen werde.


    Zitat


    Wenn Du zumindest glauben könntest, dass die Welt für andere Menschen anders aussieht, ohne dass die sich was vormachen oder idealisieren.


    Das fällt mir schwer. Zumal ich fast immer durch die Realität bestätigt werde, wenn ich der Meinung bin jemand macht sich was vor.

    Zitat


    Das wäre übrigens auch schlicht ein Akt von Respekt dem anderen gegenüber. Und meiner Meinung nach die unbedingte Voraussetzung für Kommunikation, die diesen Namen auch verdient.


    Da hast du Recht. Ich respektiere die meisten meiner Mitmenschen nicht. Es fällt mir schwer.

    Zitat


    Sondern suchen nur dach Passendem und stellen bisweilen fest, dass man nicht zueinanderpasst? Vielleicht sehen andere Menschen die Partnersuche und das grundsätzliche Miteinander Umgehen nicht als Machtspielchen, bei dem es darum geht, derjenige zu sein, der die Auswahl treffen kann? Sondern als Puzzlespiel, bei dem bestimmte Teile zueinander passen, andere zwar nicht zu einem selbst, aber woanders hin?


    Wenn das so ist, dann stimmt schon wieder meine Vermutung, dass ich zu niemandem passe.

  • Ich bin mir nicht sicher, ob Du verstehst, was ich meine.

    Nur, ich bin in meinem Bekanntenkreis auch dadurch bekannt, dass ich die Dinge beim Namen nenne.

    Das gefällt vielen nicht und viele ziehen es vor in einer Illusion zu leben.

    Es geht nicht darum, anderen ihre Illusionen zu lassen oder sich selbst welche zu machen. Es geht darum, dass Du für Deine Sichtweise keinen Wahrheitsanspruch erhebst. Wenn Du willst, geht es auch um Demut. Das Bewusstsein, dass man die Dinge auch falsch beurteilen kann. Und dass sie anders sein können, als man sie wahrnimmt. Wobei ich hier jetzt keine erkenntnistheoretische Diskussion aufmachen will. Es würde mir schon voll und ganz reichen, wenn Du andere, die die Welt anders erleben, nicht als Traumtänzer hinstellen würdest, sondern sie ernstzunehmen versuchst. Vielleicht kommen aus solchen Gedanken, von DIr vorschnell als "Illusion" oder "Theoretisch" abgetan, dann auch wirklich ein paar Anregungen für Dich. Die suchtest Du doch, gell? Neue Gedanken, die Dich vielleicht sogar weiterbringen? Dann solltest Du diese aber nicht von vornherein abtun, wenn sie nicht mit Deiner Sichtweise übereinstimmen.

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    Da hast du Recht. Ich respektiere die meisten meiner Mitmenschen nicht. Es fällt mir schwer.

    Wumm. Was für ein Satz. Schwer verständlich für mich... Woher kommt dieser fehlende Respekt, wenn ich das wissen darf? Und muss man erst mal was tun oder beweisen, um sich Deinen Respekt zu verdienen? Falls ja: Was?

    Zitat

    Wenn das so ist, dann stimmt schon wieder meine Vermutung, dass ich zu niemandem passe.

    Oder Du hast noch nicht Deinen Platz gefunden im Puzzlespiel und liegst einstweilen noch als Einzelteilchen herum.

    Ich gewinne jedoch immer mehr den Eindruck, dass Dicksein und Essstörung nur eine einzige kleine Baustelle für Dich ist. Es scheint ja außerdem noch um die narzistische Persönlichkeit und den Perfektionismus und den Leistungsanspruch und um das Verhältnis zum Mitmenschen und um grundsätzliche Beziehungsfähigkeit zu gehen. Sorry. Aber so ist mein Eindruck.

    Und Dein Eindruck? Glaubst Du, Du hast die eine oder andere Ecke, wo Du ansetzen könntest?

  • Na klar gibt es einen Ansatzpunkt: NICHT SO VIEL FRESSEN!!!!! Dann nimmt man ab, wird schön und schick, kriegt nen reichen Mann ab, ein Kind, einen Ferrari, zwei Porsche und regelmäßige Botoxspritzen.

    Wozu also das Rumgeheule? Reiss Dich doch einfach mal am Riemen, Trevia!

  • Jetzt bist du sarkastisch, Panama. Nette Schublade, aber ich habe nirgendwo behauptet, ich will einen Mann mit solchen lachhaften Statussymbolen.


    Nein, ich will einen Mann mit dem ich mich über die Nouvelle Vague unterhalten kann, er muss aber auch das komplette Werk von Kurt Vonnegut gelesen haben und es genauso toll finden wie ich.


    Aber über Botox, da würde ich vielleicht nachdenken....aber nicht am Stirn, sondern für die Nasobialfalten, die sich bilden würde, wenn ich 40 Kg. abgenommen habe! Hrhr...:D

  • Es geht darum, dass Du für Deine Sichtweise keinen Wahrheitsanspruch erhebst. Wenn Du willst, geht es auch um Demut. Das Bewusstsein, dass man die Dinge auch falsch beurteilen kann.


    Kluge Worte. Nur, ja – ich empfinde wenig Demut. Und ein Bewusstsein, dass ich falsch liegen könnte ist nur minimal ausgeprägt.


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    Und dass sie anders sein können, als man sie wahrnimmt. Wobei ich hier jetzt keine erkenntnistheoretische Diskussion aufmachen will.


    Anders? Wie anders? Wie kann man das jetzt diskutieren, ohne auf die Erkenntnistheorie zurückzugreifen? Meine Wahrheit ist meine und deine ist deine. So viel erkenne ich.


    Und klar, könnte ich falsch liegen, aber eben selten. Daher minimale Zweifel an meine Wahrheit. Es mag zwar arrogant klingen, aber ich werde es immer wieder so sagen, denn in meinem Leben haben es die Menschen geschafft, mich mehr zu enttäuschen als zu überraschen. Ja, ich weiss – du lebst in einer anderen Welt. Dein gutes Recht! Aber bestreiten kannst auch du nicht, dass die meisten Menschen nur auf ihren Vorteil bedacht sind, dass die schwachen und kranken grundsätzlich diskriminiert werden, dass die Menschen betrügen, lügen und über andere herrschen wollen. Klar, es gibt Ausnahmen. Das, was ich mache und was ich für absolut genügend halte ist für solche Ausnahmen offen zu sein. Ich überzeichne mein Bild von den Menschen bewusst. Ich muss immer in die Extreme gehen, um meinen Standpunkt klar zu machen. Das ist [U]meine[/U] Art der Diskussion und ich meine nur in der Konfrontation kann die beste Lösung geboren werden.

    Zitat


    Es würde mir schon voll und ganz reichen, wenn Du andere, die die Welt anders erleben, nicht als Traumtänzer hinstellen würdest, sondern sie ernstzunehmen versuchst.


    Ich arbeite schon seit einiger Zeit daran. Trotzdem bleibt bei mir oft (nicht immer!) im Hinterkopf – „Der spinnt wohl“.

    Zitat


    Vielleicht kommen aus solchen Gedanken, von DIr vorschnell als "Illusion" oder "Theoretisch" abgetan, dann auch wirklich ein paar Anregungen für Dich. Die suchtest Du doch, gell? Neue Gedanken, die Dich vielleicht sogar weiterbringen?


    Tun sie. Ich denke darüber nach und manches ist nicht so angenehm zu hören.


    Zitat

    Woher kommt dieser fehlende Respekt, wenn ich das wissen darf? Und muss man erst mal was tun oder beweisen, um sich Deinen Respekt zu verdienen?


    Siehe oben. Ich habe oben gesagt was ich von den meisten halte. Sich Respekt bei mir verdienen? Ganz einfach – zeigen, dass man ein guter Mensch ist. Klingt jetzt furchtbar trivial und so schwammig, ich weiss.


    Zitat


    Ich gewinne jedoch immer mehr den Eindruck, dass Dicksein und Essstörung nur eine einzige kleine Baustelle für Dich ist. Es scheint ja außerdem noch um die narzistische Persönlichkeit und den Perfektionismus und den Leistungsanspruch und um das Verhältnis zum Mitmenschen und um grundsätzliche Beziehungsfähigkeit zu gehen. Sorry. Aber so ist mein Eindruck.

    Und Dein Eindruck? Glaubst Du, Du hast die eine oder andere Ecke, wo Du ansetzen könntest?


    Ja, klar. Das meiste ist nicht neu für mich. Eigentlich gar nichts. Aber immer wieder gut, wenn ich es höre. Manches will ich gar nicht ändern. Ich bin bis jetzt ganz gut mit den Mitmenschen ausgekommen, habe jahrelange Freundschaften und auch, wenn ich schwierig bin, halten die meisten zu mir, weil ich loyal, ehrlich und intelligent bin (sagen die anderen).


    Nur, in letzter Zeit bin ich etwas durcheinander gekommen, weil ich zwei sehr enge, jahrelange Freundschaften eingefroren habe. Ich meine, ich hatte natürlich Recht, die eine war wegen Mangel an Loyalität, die andere Mangel an Respekt...Aber ich denke in letzter Zeit, dass ich vielleicht zu streng gegenüber meiner Mitmenschen bin. Ich brauche aber da mehr Zeit und ich versuche auf mein Bauchgefühl zu achten.

  • Mir scheint, ich hätte noch ein paar mehr Sätze gebrauchen müssen... Es ging mir nicht um eine vermeintlich unpassende Wortwahl, sondern um eine allzu simple Kategorisierung, die sich mit meinen Erfahrungen der Schulzeit und des Erwachsenenlebens nicht deckt - ohne dass ich in einem 200-Seelen- Dorf aufgewachsen wäre und mein ganzes Leben dort verbracht hätte.


    Mit deinen nicht. Mit meinen schon. Wie gesagt, meine Aussage war speziell auf die Aussage der Dame bezogen. Wollen wir jetzt hier diese Tür zumachen?

    Zitat


    Das halte ich für eine ungünstige Entscheidung und für einen beträchtlichen Teil deines Problems (der Selbstannahme und Partnersuche). Trotz, "alles ist möglich" - das sind kindliche Haltungen. Und auch die Zweiteilung cool/uncool mit damit fest verbundenen Ansprüchen und Rechten ist, nun ja, pubertär, was weder Vorwurf noch Beleidigung sein soll.

    Trotz ist kindisch, da hast du Recht. Aber „Alles ist möglich“ ist eine sehr gute Aussage, denn es bedeutet Glaube und Glaube versetzt bekanntlich Berge. Man sollte natürlich realistisch bleiben. Mit Brad Pitt komme ich nicht zusammen, das steht fest.
    Ich habe nirgendwo eine Unterscheidung zw. cool und uncool gemacht, es bezog sich auf den Kontext und ich habe das Wort übernommen.


    Weiter deine Ausführungen über Erwachsensein, stimme ich zu. Aber es ist mir echt zu kompliziert zu erklären was ich meine und warum ich meine, dass in der Praxis das alles nicht zählt oder bei ganz, ganz wenigen Menschen. Dieser Menschen, die erwachsen sind, sich gefunden haben, eine respektvolle, ehrliche und liebevolle Beziehung miteinander führen, denen wünsche ich weiterhin viel Glück. Und das ist mein voller Ernst.



    Zitat


    Das wird sich auch mit schlankem Körper nicht ändern. Dann könntest du bestenfalls einen Mann, der dich abweist, vermeintlich leichter abwerten. Aber natürlich senkst du das Risiko einer Kränkung, je mehr du dem allgemeinen Schlankheitsideal entsprichst.


    Das sind wohl wahre Worte. Aber warum wird mir hier ständig unterstellt, dass ich abweisen und abwerten will? Hm? Ich will zuallererst entscheiden dürfen. Ist denn das nicht rübergekommen?

    Zitat


    Siehe oben. Du kannst versuchen, das Kränkungsrisiko zu senken oder an deiner Kränkbarkeit zu arbeiten. Ersteres geht m.E. - im nötigen, d.h. ausreichend risikominimierenden Umfang - nur auf Kosten deiner Gesundheit mit recht radikalen Maßnahmen. Die Arbeit an der Kränkbarkeit mit Therapie, Erkenntnis nutzt dir ohne die entsprechende Beziehungserfahrung (in der Therapie) nämlich nichts.


    Oder man versucht beides. Ich weiss, dass sehr schwer ist an der Kränkbarkeit zu arbeiten, darüber habe ich ein Paar Bücher gelesen, Empfindsamkeit lässt sich nicht ändern, man kann nur lernen die Impulse anders zu verarbeiten.

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