Patchwork-Familie(n)....

  • ...scheinbar das neue IN-Wort!

    Habt ihr damit auch schon Erfahrungen gemacht?

    Klappt es, wenn zwei "Rest"-Familien aufeinander prallen?
    Oder sind Probleme da mehr an der Tagesordnung als Harmonie?

  • Zitat von jamona_dea

    ...scheinbar das neue IN-Wort!

    Habt ihr damit auch schon Erfahrungen gemacht?

    Klappt es, wenn zwei "Rest"-Familien aufeinander prallen?
    Oder sind Probleme da mehr an der Tagesordnung als Harmonie?



    Diesen Begriff kenne ich schon seit Jahren und ist ein Familienmodell der Zukunft.

    toni

  • Zitat von jamona_dea

    Hallo Toni,

    bist Du eine Patchworkerin?

    LG



    Nein, alleinerziehende Mutter. Hätte mir diese Art von Familie aber gut vorstellen können. Mein Bekannter und ich haben zwar zusammengezählt 6 Kinder, aber die sind ja schon lange aus dem Hause und haben selbst Familie. Zu Hause ist nur noch meine Jüngste, das Nesthäckchen.
    Bei Familienfeiern kommen allerdings, die Mutter seiner Kinder mit neuen inzwischen langjährigen Ehemann und teilweise auch mein Ex dazu. Man kann sich nämlich trennen muss aber nicht ein Lebenlang verfeindet sein.
    Mein Sohn lebt in ähnlicher Konstellation, seine Exfreundin und Mutter seines Sohnes gehört zu unserer Familie genauso wie seine neue Lebensgefährtin.
    Wir werfen ungerne Menschen die man mal geliebt hat, weg

    toni

  • Zitat von toni

    Diesen Begriff kenne ich schon seit Jahren und ist ein Familienmodell der Zukunft.

    toni



    Wie meinst Du das? "Familienmodell der Zukunft" klingt so nach neuem Auto.
    Meine Damen und Herren, wir präsentieren ihnen den neuen Honda Patchwork, speziell entwickelt für die zusammengeschusterte Großfamilie ;)

    >>... ist doch das menschliche Wort einem gesprungenen Kessel vergleichbar, auf dem wir eine Melodie trommeln, nach der höchstens Bären tanzen, während wir doch die Sterne erweichen möchten.<<

  • Zitat von rolli76

    Wie meinst Du das? "Familienmodell der Zukunft" klingt so nach neuem Auto.
    Meine Damen und Herren, wir präsentieren ihnen den neuen Honda Patchwork, speziell entwickelt für die zusammengeschusterte Großfamilie ;)



    Großfamilie, warum eigentlich nicht?
    Immer mehr Männer bekennen sich doch zur Verantwortung für ihre Kinder. Warum soll es denn nicht möglich sein, wenn beide Elternteile sich einig sind und ihre Trennung nicht auf dem Rücken ihrer Kinder austragen wollen? Ist es denn so unvorstellbar, dass Kinder in beiden neugegründeten Partnerschaften der Eltern aufwachsen können oder sich zeitweise für die eine oder andere Familie zu entscheiden.
    Heute wird doch in der Regel das Kind automatisch der Mutter zugesprochen, weil sie angeblich besser für die Kinder sorgen kann. D.h. die Frau hat oft keine Möglichkeit, sich beruflich neu zu orientieren, sich auch eine finanzielle Zukunft aufzubauen. Die Männer sind als Väter auf das Besuchsrecht und auf den Unterhalt reduziert.
    Ich denke dieses Familienmodell bietet viele Vorteile, nicht nur für die Kinder.

    toni

  • Zitat von toni

    Großfamilie, warum eigentlich nicht?
    Immer mehr Männer bekennen sich doch zur Verantwortung für ihre Kinder. Warum soll es denn nicht möglich sein, wenn beide Elternteile sich einig sind und ihre Trennung nicht auf dem Rücken ihrer Kinder austragen wollen? Ist es denn so unvorstellbar, dass Kinder in beiden neugegründeten Partnerschaften der Eltern aufwachsen können oder sich zeitweise für die eine oder andere Familie zu entscheiden.
    toni



    Ich habe nichts gegen Großfamilien, komme selbst aus einer.
    Ich habe auch prinzipiell nichts gegen sogenannte Patchworkfamilien, der Trend geht ja auch dahin, aufgrund der hohen Scheidungsraten.

    Allerdings glaube ich, daß so eine Zusammenführung von verschiedenen Familien nicht immer sehr einfach funktioniert. Kinder, die erstmal eine Scheidung der Eltern mitgemacht haben, sich anschließend oftmals auf ein Elterteil konzentriert haben, werden dann noch mit einem weiteren Elternteil und dazu noch mit "neuen" Geschwistern konfrontiert. Daß da Spannungen entstehen ist wohl logisch. Einerseits gibts da sicher viele Vorteile, aber andererseits auch viele Spannungen, denen man entgegenwirken muß.

    >>... ist doch das menschliche Wort einem gesprungenen Kessel vergleichbar, auf dem wir eine Melodie trommeln, nach der höchstens Bären tanzen, während wir doch die Sterne erweichen möchten.<<

  • ja Rolli, da muß ich Dir beiflichten...meist ist das wohl sehr schwierig aus 2 halb-Familien wieder eine "ganze" Familie zu machen.
    Kleine Kinder leiden meist doch sehr unter der Scheidung der Eltern, und in den seltensten Fällen denke ich kommt es zu einvernehmlichen Scheidungen.
    So wie bei Toni ist es bestimmt sehr sehr schön - aber eher ein Einzelfall.
    Ich glaube in den meisten Patchwork-Familien kommt es ganz schön zu Spannungen und alle müssen sich wahrscheinlich erst mal zusammenraufen, Kompromisse schließen und es müßte viel geredet werden. Auch auf ein Level in bei der Erziehungsfrage zu kommen ist bestimmt oft ne Gradwanderung. Alles nicht so einfach

    Sabine

  • Zitat von rolli76

    Allerdings glaube ich, daß so eine Zusammenführung von verschiedenen Familien nicht immer sehr einfach funktioniert. Kinder, die erstmal eine Scheidung der Eltern mitgemacht haben, sich anschließend oftmals auf ein Elterteil konzentriert haben, werden dann noch mit einem weiteren Elternteil und dazu noch mit "neuen" Geschwistern konfrontiert. Daß da Spannungen entstehen ist wohl logisch. Einerseits gibts da sicher viele Vorteile, aber andererseits auch viele Spannungen, denen man entgegenwirken muß.



    Zugegeben, da ist eine Idee, die man sich in der Theorie hübsch zurechtschustern kann. Ich stell mir auch vor, dass der neue Partner sehr, sehr viel Einfühlungvermögen und Geduld mitbringen muss.
    Aber ich weiss auch, dass für diese Art von Familiengründungen, Hilfen bzw. Beratungen angeboten werden.
    @ Stübbken ist ja Fachfrau, vielleicht liest sie hier mit und kann näheres dazu sagen.

  • "Patchwork family" ist letztlich nur ein neues Etikett für eine uralte Ware.....auch wenn heute das Patchwork meist durch Trennungen statt durch Tod eines Elternteils entsteht....Die Chancen eines Kindes, das im Jahr 1450 geboren wurde, im Kreis seiner leiblichen Eltern und leiblichen Geschwister mündig zu werden, waren denkbar gering....


    Das von Toni vorgestellte Idealmodell ist meiner Einschätzung nach relativ selten, aber ich habe durch meinen Beruf die komplette Bandbreite kennengelernt ( buchstäblich bis hin zu Mord und Totschlag!).


    stübbken

  • Zitat von stübbken


    Das von Toni vorgestellte Idealmodell ist meiner Einschätzung nach relativ selten, aber ich habe durch meinen Beruf die komplette Bandbreite kennengelernt ( buchstäblich bis hin zu Mord und Totschlag!).

    stübbken



    Ei wei, Stübbken, Mord und Totschlag.
    Kommt es da nicht auch etwas auf das Milieu an? Naiv gefragt.
    Ich meine die sogenannten Bildungsbürger, oder besser gesagt der aufgeklärtere Teil unserer Bevölkerung dürfte doch damit nicht so viele Schwierigkeiten haben.
    Haben doch gerade im Bekanntenkreis meines Sohnes hier sehr viele vernünftige Ansichten. Oder ist das nur Zufall?

    toni

  • Zitat von toni

    Großfamilie, warum eigentlich nicht?
    Immer mehr Männer bekennen sich doch zur Verantwortung für ihre Kinder. Warum soll es denn nicht möglich sein, wenn beide Elternteile sich einig sind und ihre Trennung nicht auf dem Rücken ihrer Kinder austragen wollen? Ist es denn so unvorstellbar, dass Kinder in beiden neugegründeten Partnerschaften der Eltern aufwachsen können oder sich zeitweise für die eine oder andere Familie zu entscheiden..../schnipp
    toni



    So unwahrscheinlich ist es nicht, denn dies beschreibt genau die art von Familie in der ich groß geworden bin. Zugegeben müssen beide Elternteile ein gewisses einkommen haben, da ansonsten die Kosten für 2 Komplette Wohnungen nicht zu tragen sind. Bei mir ist es z.B. sehr gut gegangen..mein Vater ist in den nachbarort (5 Km) gezogen. Beide Elternteile haben nach einiger Zeit eine neue beziehung begonnen und die neue Lebensgefährtin von meinem Vater hat 1 Kind "mit gebracht". Meine zwei geschwister und ich haben immer (alle gleichzeitig) eine Woche bei meinem vater und eine woche bei meiner Mutter verbracht...natührlich gab es Unregelmäßigkeiten. Wir hatten alle 2 komplette Zimmer und mußten so zum glück nur mit der kleidung "umziehen". Bei allen schwierigkeiten z.b. in der Schule gab es ein Gespräch zu dritt ( Mutter, Vater und Kind). ich hab das als kind natührlich nicht so genau mitbekommen, aber ich hab mir alles später erzählen lassen. Dieses Modell ging voll auf die kosten meiner Eltern und hat xx Stunden professioneller Familienberatung erfordert...heute bin ich aber extrem dankbar das sie es so durchgeführt haben.
    Ich denke, dass sich dieses Modell natührlich nicht bei allen ( wahrscheinlich nur bei den wenigsten) Scheidungen durchsetzen kann, aber ich halte es für die beste Lösung.

  • Bei uns ist es aus, Deiner, Meiner und Unser zusammen gesetzt.

    Ich habe 2 Kids aus meiner ersten Ehe, eines hat mein Männlein aus seiner ersten Ehe und eines haben wir gemeinsam.

    Die erste Zeit war es sehr hart, wir mussten uns im klaren sein, das es Regeln gibt und das sie für alle gelten, da gibt es keine Sonderregelungen.
    Alle sind gleich, nämlich unsere! Das ist das wichtigste.
    Dann hat jeder der Kids sein Platz gebraucht, also mussten wir umziehen,
    wo dann jeder sein Zimmer hatte, wo er sich zurück ziehen konnte, ging es, wir halten jetzt einmal in der Woche eine Stunde ab, wo wir uns alles erzählen, was nicht so toll läuft, was sich verändern muss.

    Zum Anfang hatten wir das jeden Tag,und es gab auch viele Probleme, das will ich hier garnicht verheimlichen, weil jedes Kind anders ist, und das muss sich erst einspielen. Mit ganz viel Geduld....und viel liebe für alle.

    Heute bin ich stolz , sie haben sich gefunden, wenn einer in der Klemme steckt, dann helfen sie sich unter einander. Das war nicht immer so.
    Und was eine Umstellung ist, der Einkauf..., es ist auch nie ruhe, denn alle bringen ihre Freunde mit zu uns, denn hier ist immer was los.
    Und sie sind alle vorher eher schüchtern gewesen, nun sind sie Kämpfer naturen geworden,und sozialer eingestellt.
    Ich würde nicht mehr tauschen wollen.Auch wenn es am Anfang sehr hart war, aber es hat sich gelohnt!

    LG
    SE

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