Statistiken: Mit der Wahrheit lügen

  • Hallo,


    Ich habe mir in den letzten Tagen (ja, ich habe zu viel Zeit :rolleyes: ) mal diverse Bücher über Statistiken und Studien reingezogen.
    Unter anderem "Der Hund, der Eier legt", "Der Schein der Weisen", aber auch "Mythos Cholesterin"


    Und ich muß sagen, daß ich ja schon vorher nicht gerade blauäugig war was Statistiken anging (habe selbst einen mathematisch angehauchten Beruf), aber was sogenannte Wissenschaftler uns als Fakten auftischen ... das geht auf keine Dinosaurierhaut.


    Ein sehr bezeichnendes Beispiel dazu sind die Erhebungen über gesunde Ernährungsweisen.
    Ihr denkt jetzt wohl (so wie ich auch - bis letzte Woche), daß diese auf Untersuchungen medizinischer Art beruhen. Vielleicht nur auf Untersuchungen an einer begrenzten Versuchsgruppe, aber immerhin Untersuchungen - und daß die individuellen Diskrepanzen (von denen ich persönlich ja ein Lied singen kann) zwischen gesunder Ernährung und doch auftretenden Krankheitsfällen eine statistische Ungenauigkeit ist, weil es immer Ausnahmen geben wird.


    Aber die Realität ist noch viel perverser.
    Denn eine - wenn auch verhältnismäßig kleine - Gruppe von Menschen über Jahre hinweg zu beobachten - inklusive Kontrolle ihrer Eßgewohnheiten ... das kostet nicht nur eine hübsche Stange Geld sondern auch sehr viel Zeit und die Auftraggeber hätten die Ergebnisse doch lieber gleich vorgestern.


    Was hat man also gemacht?
    Haltet euch fest. Das ist kein Scherz.
    Man schaute sich die Zahlen der produzierten sowie der importierten Nahrungsmittel eines Landes an, zog davon die Menge ab, die z.B. für Tierfutter verwendet wurde, und rechnete den Rest auf die Anzahl der Einwohner um. Das Ergebnis ist der pro-Kopf-Verbrauch dieses Landes.


    Dann schaute man sich die Statistik der Krankheitsfälle an und suchte Gemeinsamkeiten. z.B. je höher der pro-Kopf-Verbrauch von Weißmehl desto öfter treten z.B. Fälle von Darmkrebs auf.
    Und voilà hatte man eine unumstößliche wissenschaftlich fundierte Tatsache gefunden. (Vorsicht Sarkasmus)


    Es hat kein Schwein interessiert, wieviel Weißmehlprodukte die Betroffenen selber gegessen hatten. Es genügt völlig, daß in dem Land Weißmehl verzehrt wird. Von wem, ist völlig schnuppe.


    Es steht nicht einmal fest, DASS das Weißmehl überhaupt in dieser pro-Kopf-Menge auch verzehrt wurde, denn es ist nur die Menge, die den Verbrauchern zur Verfügung stand. Wieviel davon auf dem Weg in die heimische Küche verdorben ist oder als Essensrest entsorgt wurde, ist ebenfalls völlig unklar.


    Aufgrund dieser Zahlen und der Art ihrer Erhebung könnte man genauso locker beweisen, daß Weißmehl der Gesundheit ausgesprochen förderlich ist.


    Kostprobe gefällig? Ist ganz einfach. Die Gesunden essen einfach soviel Weißmehl, daß für die Kranken nichts übrigbleibt. Hätten die nämlich auch was davon abbekommen, wären sie nicht krank geworden.


    Dieselben Politiker, die diese absolut schwachsinnge Methode zur Grundlage von Regierungserklärungen machen, würden vor gerechtem Zorn explodieren, wenn ihr Wahlkampfgegner allein aufgrund von Wahlprognosen zum Sieger erklärt würde. Da lassen sie es sich nicht nehmen, auf die Auszählung auch der allerletzten Stimme zu bestehen.
    Aber nicht einmal mit Wahlprognosen ist dieser Bockmist vergleichbar, denn diese beruhen auf Umfragen, dem Test am echten Menschen sozusagen.


    Wenn man streng nach der oben beschriebenen Methode ginge, dann könnte man sich jegliches Wahlbrimborium sparen und schlichtweg jene Partei zum Sieger erklären, deren Mitgliederzahl am besten zu den Verkaufszahlen von quergestreifen Socken paßt.


    Ich find's schon echt einen Hammer.


    Michaela

  • aber ich denk, so richtig hat keiner daran geglaubt, dass ein pro-kopf-verbrauch wirklich an ner zahl von menschen gemessen wird...denn wenn der pro-kopf-verbrauch von bier oder wein genannt wird, werden ja babys und koma-patienten auch mit gezählt...statistik eben :rolleyes:

    aber ich schau trotzdem mal, dass ich die bücher bekomme:D

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    Was deinem Partner lieb und teuer, ergibt das schönste Osterfeuer.Wenn Blumen Nachbars Beete zieren, musst du es mit Gift probieren.:cool:

  • Zitat von KerstinN

    aber ich denk, so richtig hat keiner daran geglaubt, dass ein pro-kopf-verbrauch wirklich an ner zahl von menschen gemessen wird.

    Das nicht. Aber es ging auch nicht darum, dass der Pro-Kopf-Verbrauch an menschlichen Versuchspersonen ermittelt werden soll, sondern der Zusammenhang von Weißmehlkonsum und Krankheitsanfälligkeit. Die Pro-Kopf-Angabe ist statistisch korrekt. Der Skandal ist die konstruierte Korrelation (die dann gern auch gleich noch zur Kausalität erklärt wird).

  • Zitat von KerstinN

    denn wenn der pro-kopf-verbrauch von bier oder wein genannt wird, werden ja babys und koma-patienten auch mit gezählt


    Ach was. Die Zahlen stimmen.
    Das beweist die PISA-Studie. Nur wer sich den Kopf weggesoffen hat, kann so schlecht abschneiden. :p :D


    Michaela

  • Und nochmal ich :D


    In Mythos Cholesterin wird erklärt, wie sich die Art der Datensammlung auf die Ergebnisse auswirken kann.
    Japaner haben zum Zeitpunkt der Durchführung der "7-Länder-Studie" recht fettarm gegessen. Eigentlich sogar am fettärmsten von allen Ländern. Sie tauchen als Gruppe mit der niedrigsten Herzinfarkt-Rate auf und gelten damit als Paradebeispiel für gesunde Ernährung.


    Abgesehen davon, daß die "Messung" des Fettverzehrs exakt auf die im ersten Beitrag beschriebene Art erfolgte, wurde die Diagnose "Herzkrank" aufgrund der Auswertung von Totenscheinen gestellt und nicht anhand von Obduktionsbefunden.


    Nun sollte man aber wissen, daß es in Japan einer Demütigung gleichkommt, an einer Herzkrankheit zu sterben. Es ist dort traditionelle Überzeugung, daß das am meisten beanspruchte Organ zuerst versagt. Deshalb stirbt man dort viel "lieber" an Hirnschlag. Und wenn man es nicht tut, so wird sich ein verständiger Arzt finden, der der Familie zuliebe zumindest auf dem Totenschein so tut als ob.


    Soviel zu den "harten" Fakten, auf die sich die Aussage der Studie in ihren wichtigsten Punkten stützt.


    Dazu kommt, daß die 7-Länder-Studie eigentlich eine 30-Länder-Studie war. Nur die Länder, die nicht zur großartigen Theorie von fettes Essen=krankes Herz paßten, hat man einfach unter den Tisch fallen lassen.


    Michaela

  • Hi hi, da fällt mir doch der alte Lieblingswitz meiner Statistikprofessorin ein: Anfang der 80er Jahre gingen gleichzeitig die Storchenpopulation und die Geburtenrate zurück. Womit bewiesen wäre, daß der Storch eben doch die Kinder bringt...

  • :D


    Wobei aber die Storchen-Theorie insoweit eine korrekte Studie ist, als daß sie durch eindeutige Zählungen erfaßt wurde. Es haben sich tatsächlich Vogelkundler hingestellt und Störche gezählt - und nicht augfrund von Radaraufnahmen von der afrikanischen Küste die aus Richtung Deutschland kommenden Störche geschätzt und deren Zahl auf den Mittelwert für die einzelnen Bundesländer umgerechnet.


    Außerdem läßt sich nicht bestreiten, daß es diesen Zusammenhang tatsächlich gibt. Allerdings ist nicht das eine die Ursache des anderen, sondern beide Ereignisse haben einen gemeinsamen Auslöser: Die Verstädterung.
    1. Weniger naturnaher Lebensraum = Weniger Störche
    2. Mehr Familien in der Stadt = Weniger Großfamilien


    Ebenso ist Übergewicht oft nur eine Begleiterscheinung der eigentlichen Krankheit - wird naiven Menschen von ignoranten Ärzten/Forschern als Ursache verkauft, weil es ja so schön einfach ist :cool:


    Michaela

  • Tja.... die liebe Statistik.


    Da kenn ich auch noch nen Witz:
    Schießt der Jäger einmal rechts und einmal links an der Ente vorbei, ist sie im Durchschnitt tot.

    Tjaaa.... das Problem ist eben die Art und Weise, wie Statistiken interpretiert werden. Und natürlich auch, wie selektiv die Daten verwendet werden.

    Aber was soll ich dazu schon sagen.... meine Statistikprüfung liegt noch vor mir :D

  • Na ja.. Statistik ist ja leider auch nur eine Wissenschaft und kein Allheilmittel. Wie bei allen anderen tollen Errungenschaften auch, kann Statistik missbraucht und manipuliert werden. Manipulation statistischer Daten ist im übrigen auch im Alltag höchst üblich ohne dass sich jemand darüber aufregt (wer hat nicht schonmal Mittags ein Pläuschchen gehalten obwohl die Statistik für die Woche 40 Stunden Arbeitszeit angezeigt hat).. so ist das nunmal.. so gesehen erfüllt auch das "Wegwerfen" von Weißmehl den Tatbestand von Datenmanipulation. Wen willst Du da denn anzeigen?


    Auch "seriöse" Untersuchungen haben eben immer nur einen "statistischen" Wert.. überall gibt's böse Konfidenzintervalle und Error Bands. Neulich habe ich mich selbst nochmal über das Phänomen des "Texas Sharp Shooters" im Zusammenhang mit Leukämieerkrankungen von Kindern in Schweden aufgeregt. Die Schweden haben nämlich einer Studie geglaubt, nach der unter duch Überlandleitung verursachten elektromagnetischen Strahlungen verstärkt Leukämie unter Kindern auftritt. Die haben dann doch glatt ein Gesetz verabschiedet was das Neubauen in gefährdeten Gebieten verbietet. Was die Studie zwar auch erhoben, aber nicht gesagt hat war die Tatsache, dass die gleiche Studie nachgewiesen hat, dass in manchen Gebieten unter Überlandleitungen die Leukämierate zwar stark erhöht, in anderen Gebieten jedoch stark verringert war.. Schützt nun elektromagnetische Strahlung vor Leukämie.. oder verursacht sie den Blutkrebs?


    Statistik ist eben nur ein Werkzeug in unseren Händen..


    Iarex, die gerade an einer Statistik über den Zusammenhang von Produktivität und Kundenzufriedenheit arbeitet..

  • Zitat

    Wen willst Du da denn anzeigen?


    Niemanden. Aber es wäre schon sehr viel gewonnen, wenn sich jeder, der mit entsprechenden Berichten in den Medien überzogen wird, mal fragt "Wie konnten die das messen?", "Konnten sie es überhaupt messen?" oder "Wenn nein, wie sind sie dann an die Zahlen gekommen?"


    Zitat von Iarex

    Schützt nun elektromagnetische Strahlung vor Leukämie.. oder verursacht sie den Blutkrebs?


    Dieses "Phänomen" wird wunderbar im Buch "Der Hund der Eier legt" untersucht. Und zwar kann man sich die Risiken selber erwürfeln - und lernt damit eine Menge über die statistische Verteilung und ab wann diese Verteilung signifikant von einem Zufallsergebnis abweicht. Sollte sich echt jeder mal antun.


    Bei dem schwedischen Beispiel frage ich mich zudem, gehässig und themenabweichlerisch wie ich bin, wer davon profitieren wird, daß viele Baugrundstücke über Nacht so gut wie wertlos geworden sind. :rolleyes:


    Zitat


    Statistik ist eben nur ein Werkzeug in unseren Händen..


    Ja. Und manche packen es am Kopf und hämmern mit dem Griff eine Schraube in die Wand :D


    Michaela

  • Das Problem mit der lieben Statistik ist ja, daß sie erst einmal eine bloße Statistik ist - und rein gar nichts aussagt. Die Aussage erfolgt durch eine Interpretation derselben. Ein und dieselbe Statistik kann äußerst unterschiedlich interpretiert werden - auch, wenn ein ordentlicher Wissenschaftler darum bemüht sein sollte, möglichst objektiv zu sein. Aber selbst der bemühteste Wissenschaftler kommt nicht aus der subjektiven Ecke raus, er kann nur mehr oder weniger subjektiv sein.


    Der Glaube, Wissenschaft sei per se objektiv, ist ein Mythos. Aber sobald irgendeine "Erkenntnis" in der Zeitung steht, wird sie von einer Menge Menschen geglaubt.


    Michaela: Respekt vor Deinem Wissen über Statistik! Das ist super! Bist Du vielleicht in dem Gebiet beruflich tätig oder machst Du das interessehalber? *malneugierigbin*

  • Ok... sag ich halt mal was dazu, wieso ich so biestig und hartnäckig werden kann, wenn jemand mit unbelegbaren bzw. unreproduzierbaren Daten daherkommt.


    Ich bin Diplom-Ingenieurin. Ja, sowas gibt es ;)
    Und mich erschreckt die Sorglosigkeit - manchmal muß man es schon fast Vorsatz nennen - mit der Wissenschaftler ihre Daten unters Volk bringen oder mit der Journalisten diese Daten aufbereiten.


    Würde man die üblichen Vorgehensweise aus der Medizin auf die Technik übertragen würde, dann dürfte sich niemand mehr seines Lebens sicher sein. Es könnte jederzeit ein Haus einstürzen oder ein Auto wegen versagender Bremsen oder Lenkung über einen hinwegdonnern.


    In der Technik gibt es allerstrengste Vorschriften, um genau das zu verhindern. Und wenn es doch mal passiert, so wird intensiv nach der Ursache gesucht, bevor man leichtfertig menschliches Versagen attestiert. Wenn bei den Untersuchungen herauskommt, daß die Beurteilung der Sicherheit auf falschen Annahmen beruhte, so werden diese meistens umgehend berichtigt. Eigentlich lernt man durch Fehler unglaublich viel - viel mehr als wenn gar nichts schief geht.


    Natürlich ist ein Stück Technik tausende Male unkomplizierter als das allerkleinste Lebewesen und entsprechend ausreichend genau in Formeln zu fassen. Aber gerade deswegen nehme ich es gewissen Leute extrem übel, wenn sie die "Funktionsweise" eines Menschen auf eine handvoll einzelner Meßwerte zusammenpressen und dies als unfehlbares Gebilde verkaufen.


    Ich vermisse bei so gut wie allen Berichten über Studien sowohl die Verifizierung als auch die Falsifizierung der präsentierten Ergebnisse.
    Verifizierung bedeutet, daß die Ergebnisse der Studie auf ähnliche Fälle übertragbar sein müssen. Falsifizierung bedeutet, daß völlig gegensätzliche Fälle keinesfalls zu diesem Ergebnis führen dürfen.


    Als Beispiel:
    "Ein Dicker ist krank" ... Verifizierung: Alle Dicken sind krank ... Falsifizierung: Kein Nicht-Dicker ist krank bzw. Alle Dünnen sind gesund.
    Und beides ist ja wohl offensichtlich Quatsch. Aber anstatt ihre eigenen Daten und die Methoden ihrer Gewinnung zu hinterfragen, werden fast ausschließlich weitere Studien in die Welt gesetzt bzw. letzendlich in den Medien zitiert, die der selektiven Verifikation dienen.


    Und das ärgert mich.


    Michaela

  • Jetzt hab ich mich extra angemeldet, um zu diesem Thema auch meinen Senf dazugeben zu können und der Diskussion hoffentlich ein wenig statistischen Hintergrund zu verleihen.


    Also, das Problem bei statistischen Aussagen ist, dass man nur etwas über die Korrelation von zwei Parametern, z.B. einem Blutparameter, Lebensstil, Geschlecht, BMI etc. mit einer Erkrankung machen kann und KEINE Kausalbeziehung aufstellen kann, a la das eine bedingt das andere. Dabei kann es natürlich vorkommen, dass der eigentliche kausale Zusammenhang durch eine dritte Größe zustande kommt wie im dem berühmten Beispiel mit der Storchenhäufigkeit und Geburtenzahlen. Da ist der dritte Faktor der Stadt-Land-Faktor. Würde man hier diesen Faktor miteinbeziehen, fände man keinen Zusammenhang mehr zwischen Störchen und Geburten. In der Medizin versucht man deshalb bei Studien, die z.B. den Zusammenhang zwischen BMI und Herzinfarkten betrachten, andere Faktoren , die eine Rolle spielen könnten, mit in das Modell zu nehmen, wie z.B. Rauchen, Alter, Bewegung, Ernährung, verschiedene Blutparameter, Bluthochdruck etc. Man kann also vieles berücksichtigen. Trotzdem kann ein Ergebnis auf purem statistischem Zufall beruhen. Deshalb glaub ich Aussagen aus Studien dann, wenn:
    1. Eine biologische Hypothese zugrunde liegt (und nicht erst dann aus den Fingern gesogen wird, nachdem ein statistischer Zusammenhang gefunden wurde)
    2. Der statistische Zusammenhang in anderen möglichst großen Studien, die keine groben systematischen Fehler aufweisen, repliziert werden kann.


    Dass eine Person mit einem erhöhten BMI (>30) ein größeres Risiko hat, an Diabetes, Herzinfarkt oder Krebs zu erkranken bezweifelt mittlerweile kein erstzunehmender Wissenschaftler mehr. Das ist aber nur ein Risikofaktor von sehr vielen, u.a. auch genetischen Faktoren. Bei den allermeisten komplexen Erkrankungen sind die Entstehungswege immer noch nicht ganz klar. Da gibt es zu viele Faktoren, wahrscheinlich auch Hunderte von Genen, die eine Rolle spielen. Deswegen kann auch die Verifizierung/Falsifizierung a la „alle mit den und den Faktoren erkranken und alle anderen nicht“ nicht funktionieren (zumindest beim heutigen Wissensstand nicht). Medizin ist nun mal keine exakte Wissenschaft und der Mensch oft noch eine "black box". Auch wenn oft so getan wird, dass wir alles schon wissen.

    Das Problem sehe ich nicht bei den Wissenschaftlern und wissenschaftlichen Publikationen sondern bei den Wissenschaftsjournalisten, die die komplexen Zusammenhänge den Otto-Normalverbrauchern klarmachen müssen. Wenn ich eine Sensationsnachricht lese, schlage ich erst mal in der entsprechenden Originalpublikation nach. Das kann halt nicht jeder. Und ist doch klar, dass „Gen für Übergewicht gefunden“ (wie erst vor zwei Wochen in der Presse) besser klingt als „wir haben vielleicht eine genetische Variante gefunden, die einen klitzekleinen Beitrag zur Entstehung von Übergewicht beiträgt“. Da liegt die Verantwortung bei den Journalisten.


    So, jetzt hab ich mich länger ausgetobt als geplant... Aber vielleicht hat es ja den einen oder anderen interessiert.


    Claudia

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