Haben Christen keinen Humor? [war:Die Bibel, neue Auflage]

  • Zitat von Schweres Schaf

    Man weiss ja eben noch nicht, ob und wie diese Teile später einmal passen. Kein Grund, die Flinte ins Korn zu werfen.



    Jetzt biegst Du aber.

    Zitat von Schweres Schaf


    Das wäre an sich ja noch keine Begründung für den Kreationismus. Wie ich bereits schrieb, ist es ja keineswegs ausgeschlossen, dass es eine leitende "Hand" gibt.



    Das ist doch schon mal was:D

    Zitat von Schweres Schaf


    Nein, das habe ich falsch ausgedrückt. Ich meinte, dass es mehr Voraussetzungen bedarf, dass ein Auto entstehen kann, als z.B. für die Entstehung von Kohle. Von selbst setzt es sich natürlich nicht zusammen, aber die Entwicklung des Menschen ist z.B. eine der Voraussetzungen.



    Für mich klingt das ziemlich bemüht.

    Gruß
    dd

  • Ich beziehe mich auf diesen Thread.


    Nur ganz kurz:


    Das ist eine der besten Diskussionen um dieses schwierige, sensible Thema, die ich je gelesen habe. Ihr schenkt Euch nix, bleibt aber fair - super.


    Wollte ich nur mal so gesagt haben.

  • Zitat von daddysdearest

    Ich denke schon. Absichtsvolle Schöpfung oder zufällig entstandenes Leben. Welche Möglichkeit siehst Du denn noch?

    Entstandenes Leben. Aus irgendetwas aufgrund von irgendetwas entstandenes Leben. Aber ich merke schon, Du suchst nach dem ersten Beweger. Damit wären wir bei grundsätzlichen Fragen: Irgendwie muss doch irgendwann, irgendwo irgendetwas das Erste gewesen sein. Kann aus Nichts etwas werden? Wie? Und wenn Du mir sagst, das erste war Gott, der aus sich selbst heraus etwas erschaffen hat, dann bleibt mir immer noch zu fragen: Wo kommt Gott her und wie ist er auf die Idee gekommen?

    Ich schätze mal, wir werden da alle miteinander über das Fragen (oder: über das meinen) nie hinaus kommen.

    Zitat

    Darwin ist doch letztendlich gleichbedeutend mit Zufall:D

    Du wirst mir verzeihen, dass ich auf Häme nicht antworten mag.

  • Was mir bis jetzt gar nicht so klar war und erst hier richtig klarwurde, ist, daß Christen/Gläubige/etc oder zumindest der ein oder andere Vertreter davon - ein sehr sehr großes Problem damit zu haben scheinen, das Ergebnis eines Zufalls zu sein.
    Als wäre dies etwas Dreckiges und nicht Erstrebenswertes.
    Evolution ist ja wirklich nichts anderes als aus 1 km Entfernung mit einer Schrotflinte auf ein Ziel zu schießen. Irgendwas wird dort schon irgendwo einschlagen, fragt sich nur welches Kügelchen und wo :)
    Ich bekomme bei dieser Diskussion dasselbe Gefühl wie bei einem Kind, um das sich keiner kümmert, und das weint "Aber irgendwer muß mich doch gehabt haben wollen."
    Und da Gott - Zitat - "nicht würfelt" (übrigens von einem Wissenschaftler geäußert) :D fühlt man sich bei einem Übervater, der einen genauso gewollt hat, doch wesentlich besser aufgehoben.


    Ich persönlich habe kein Problem damit, mich als Ergebnis eines seit Jahrmillionen laufenden Schrotschuß-Experimentes zu sein, denn wir alle wie wir hier sind, sind Gewinner. Das fühlt sich für mich gut genug an.


    Bauchschmerzen kriege ich nur dabei, wenn ich der Menschheit dabei zuschauen muß, was sie aus ihrem Gewinn macht.


    Michaela

  • Zitat von daddysdearest

    Es geht nicht darum, Gott zu beweisen. Das ist nicht möglich (auch wenn ich persönlich nicht verstehen kann, wie man an seiner Existenz zweifeln kann, wenn man sich nur mal einen Grashalm genau angesehen hat...). Genausowenig wie es möglich ist, seine Nichtexistenz zu beweisen.

    Gruß
    dd



    Auch wenn sich unsere Auffassungen unterscheiden (ich denke, es führt hier nicht weiter, zu argumentieren, denn jedem steht ja sein Glaube frei) - hier stimme ich Dir voll zu: Es ist immer noch ein häufig anzutreffender und seit der Aufklärung auch immer gern gemachter Trugschluß, man könne Religion und Glauben rational fassen, verstehen oder gar logisch herleiten oder gar die Existenz Gottes beweisen - Glauben wäre eben nicht Glauben, wenn er rationell begründbar wäre, ab einem gewissen Punkt verlsst man die Ebene des Beweisbaren und ereicht den Bereich des "nur noch so Annehmen könnens".

  • Zitat von MeiersJulchen


    Bauchschmerzen kriege ich nur dabei, wenn ich der Menschheit dabei zuschauen muß, was sie aus ihrem Gewinn macht.

    Michaela



    Treffen sich zwei Planeten, fragt der eine den anderen, "Na, wie gehts" - Sagt der andere: "Schlecht, ich habe offenbar Homo sapiens", sagt der andere: " Kenn ich, hatte ich auch mal, geht aber wieder vorbei!"
    ;-))

  • Zitat von MeiersJulchen

    :)
    Ich bekomme bei dieser Diskussion dasselbe Gefühl wie bei einem Kind, um das sich keiner kümmert, und das weint "Aber irgendwer muß mich doch gehabt haben wollen."
    Und da Gott - Zitat - "nicht würfelt" (übrigens von einem Wissenschaftler geäußert) :D fühlt man sich bei einem Übervater, der einen genauso gewollt hat, doch wesentlich besser aufgehoben.



    Ja und warum fange ich in der größten Angst, Not und Verzweiflung zu beten an. Dieser Hilferuf „Lieber Gott hilf mir“ so oft gedankenlos geäußert. Geäußert von mir, die doch so oft mit ihrem Glauben hadert und meine Religion in normalen Zeiten mit Skepsis betrachtet?


    Dieser Schwäche, nachzugeben und sich fallen lassen. Diese Suche nach einem „Übervater“ der es dann (entgegen aller Logik und Vernunft) doch für mich richtet?.


    Fast beneide ich @Daddysdearestfür ihren unbiegsamen Glauben, denn für sie ist alles klar.



    Aber ist es nicht auch ein urmenschliches Bedürfnis , etwas in Frage zu stellen, um auf die Wahrheit zu stossen?


    toni

  • Ich muss jetzt etwas ausholen, weil zwischenzeitlich doch schon viel geschrieben wurde.


    Den Dan Brown habe ich auch gelesen und die Theorie, daß Wissenschaft und Religion vereinbar sind gefiel mir auch sehr sehr gut. Allerdings ist das für mich eher ein Beweis für Gott als ein Beweis für die Bibel.


    Im Grunde genommen trenne ich diese beiden Dinge so wie meine Arbeit und meine Freizeit. Gott ist Gott und ich bin sicher es gibt ihn und die Bibel ist nur das "Machtwerk der Kirche" (ist jetzt etwas überspitzt - das heißt nicht, daß nur schlechtes in der Bibel steht). Die Frage nach dem:"Warum hätte die Kirche keine Existenzberechtigung ohne die Bibel" erkläre ich mir so. Wenn man früher zu jemanden gegangen wäre und ihn bekehren wollte, dann musste man auch etwas vorzuweisen haben. Die Bibel ist so etwas wie ein "Lebensführer", die mehr oder weniger auf alles eine Antwort zu haben scheint. Menschen wollten ihr Leben so einfach wie möglich gestalten - vor allem wenn es um Fragen gibt, die nie so einfach mit ja oder nein zu beantworten sind. Mit der Veröffentlichung der Bibel wurden Leute überzeugt, daß es sich dabei um "eine gute Sache" handelt. Wie sollte man sonst daran gehen eine "Religion" zu erschaffen ? (Und die Kirche in der Form gibt es sicher nicht von Anbeginn der Zeit genausowenig wie die Bibel) "Hallo Fremder - es gibt einen Gott" - "Aha und was sagt der so ?" … wenn das niemals niedergeschrieben worden wäre - wäre die Antwort auf diese Frage nie so konkret geworden wie das, was man in der Bibel lesen kann. Und ohne konkretes Bild von einem Gott, konnte man diesen auch nicht "vermarkten" - auch damals nicht. Ich denke also, daß die Kirche die Bibel "brauchte" um überhaupt in dieser Grösse entstehen zu können.


    Ich sage auch nicht, daß die Kirche durchwegs schlecht ist - aber für Dinge wie Entwicklungshilfe, Sterbebegleitung, Seelsorge ect. Kann man auch ausgebildet werden ohne an die Bibel zu glauben. Dazu ist die Religion an sich nicht unbedingt notwendig. Es macht es auch nicht leichter, nur weil man die Bibel kennt - Moral ist nichts, was von der Bibel erst zum Entstehen gebracht wurde - sonst würden nicht alle anderen Religionen auch in gewissem Sinne Moral predigen.


    @Daddysdearest: Sorry, aber es gibt tausende von Büchern die in sich schlüssig sind und trotzdem würde selten jemand so weit gehen und diese als "fast bewiesen" hinstellen. Davon abgesehen, finde ich die Bibel nicht wirklich immer schlüssig - eher mehr märchenhaft - aber darüber läßt sich wahrscheinlich streiten - wie immer bei diesem Thema. Und ich finde die "Evolutionstheorie" viel schlüssiger als die Bibel - denn wo sind zB. In der Bibel die Dinosaurier (von denen ja Skelette gefunden wurden) oder die Urmenschen - oder wieso gibt´s verschiedene Gesteinsschichten ect ect. Das was mir die Bibel nicht erklären kann, finde ich in dieser Theorie wieder und sie beantwortet mir weit mehr Fragen als die Bibel.


    Vielleicht ist es eine Mischung - Gott hat zwar Himmel und Erde geschaffen - und vielleicht auch das Universum - aber danach hat er die Evolution geschaffen und sich eher rausgehalten. Das steht aber nicht in der Bibel.


    Das was du hier vielleicht ansprichst ist, daß die Kirche vielen Menschen auch helfen kann (man bekommt Unterstützung wenn es einem schlecht geht (und man Christ ist) - man kann sich in Kirchengruppen zusammensetzen und einander helfen ect.) Aber das alles kann man auch ohne die Schirmherrschaft der Kirche. Und man darf auch nicht vergessen, daß auch Moslems, Buddhisten, Zeugen ect. Probleme haben und scheinbar mit ihrer Religion sehr gut zurechtkommen. Kirche ist ein Weg mit dem Leben umzugehen - aber bei weitem nicht der einzige.


    Du sagst:"Wenn ich meinen Erfahrungen glauben würde statt Gottes Wort, hätte ich eine sehr negative Einstellung zum Leben, zu anderen Menschen und zu mir selbst." - Ich glaube an Gott aber nicht an die Bibel und trotzdem habe ich meiner Meinung nach eine sehr gute Einstellung zum Leben und zu den Menschen. Was hindert einen daran gute Gedanken zu haben nur weil man die Bibel nicht kennt ?


    Wie gesagt - über die Existenz von Gott rede ich hier nicht - ich glaube an Gott. Sei es weil mein Geist zu klein ist um zu glauben, daß das alles auch von selbst entstehen könnte oder sei es weil es leichter ist an jemanden zu glauben, der alles steuert. Aber die Bibel !? Er hat sie nicht selbst geschrieben (in Gottes Auftrag und von ihm inspiriert ?) - Klar - wenn einen mal die Muse küsst passiert sowas schonmal.


    Davon abgesehen passt es mir nicht, daß man darin quasi alles "ausschaltet" was der Kirche nicht passt. Ich bin mir auch nichtmal sicher, ob ich an Jesus als Gottes Sohn glauben soll die die wissenschaftlichen Theorien über dessen Geburts- und Todeszeitpunkt nicht mit der Bibel übereinstimmen und ich denke, daß die Wissenschaft keinen Grund hat die Bibel zu "widerlegen" wohingegen es umgekehrt doch Gründe gibt. Und was ist mit all den anderen Religionen ? Sind die vielleicht alle der "Hölle" geweiht nur weil sie nicht an Gott bzw. an mehrere Götter glauben ? Vielleicht hat Gott sogar sämtliche Religionen erschaffen - könnte auch keiner widerlegen oder beweisen.


    Im Endeffekt müssen es schon sehr zwingende Beweise (oder viel mehr schlüssige Informationen) sein, die mich von Kirche und Bibel überzeugen. An Gott glaube ich ja - ich denke nur, er ist weit mehr als das was uns die Kirche vermittelt. Und wenn Gott angeblich alles erschaffen hat, dann hat er auch die anderen Religionen erschaffen denn wie kann man dann noch glauben, daß etwas aus dem Nichts entstanden ist ?


    Lg


    Gittal




  • vielleicht hier ein paar Gedanken von "Fachleuten" unterschiedlichster Prägung

    Zitat

    Die Bibel, das konservativste Buch der Weltliteratur, das Buch, mit dem man Todesstrafe, Obrigkeitsstaat, ewiges Bleiben von reich und arm, Kapitalistenausbeutung und Ausgebeutet-Sein begründen kann.Dr. theol. Hans Helmut Gollwitzer (1908 - 2000), deutscher evangelischer Theologe und Philosoph, Mitbegründer der Aktion Sühnezeichen



    oder

    Zitat

    Die Bibel kann schon darum nicht von Gott sein, weil er darin zu viel Gutes von sich selbst und gar zu viel Schlimmes von den Menschen sagt.Christian Friedrich Hebbel (1813 - 1863), deutscher Dramatiker



    und

    Zitat

    Ich glaube, daß die Bibel allein die Antwort auf alle unsere Fragen ist und daß wir nur anhaltend und etwas demütig zu fragen brauchen, um die Antwort von ihr zu bekommen.Dietrich Bonhoeffer (1906 - 1945), deutscher evangelischer Geistlicher und Widerstandskämpfer im Dritten Reich, am 9.4.1945 in Flossenbürg hingerichtet

  • Zitat von gittal

    Wenn man früher zu jemanden gegangen wäre und ihn bekehren wollte, dann musste man auch etwas vorzuweisen haben. Die Bibel ist so etwas wie ein "Lebensführer", die mehr oder weniger auf alles eine Antwort zu haben scheint. Menschen wollten ihr Leben so einfach wie möglich gestalten - vor allem wenn es um Fragen gibt, die nie so einfach mit ja oder nein zu beantworten sind. Mit der Veröffentlichung der Bibel wurden Leute überzeugt, daß es sich dabei um "eine gute Sache" handelt.

    Ich glaube, Du siehst da etwas ein bisschen unhistorisch. Von einer "Veröffentlichung" der Bibel kann in frühchristlicher Zeit keine Rede sein. Im Gegenteil, das Ding wurde unter Verschluss gehalten. Sie war in Sprachen verfasst, die der Gläubige nicht verstand, von Fragen der Alphabetisierungsrate mal gar nicht zu reden. Dass der Mensch auch verstehen sollte, was man ihm von Gott erzählt, und dass mans deswegen nicht unbedingt auf Latein tun sollte, auf die Idee kam erst der Herr Luther. Und bis dahin verlief die Christianisierung weniger durch Überzeugung als vielmehr durch Gewalt. (Sorry, dd, aber so ist es nun mal).

  • Ihr Lieben,

    wir kommen hier wohl nicht wirklich weiter. Dazu gehen die Standpunkte einfach zu weit auseinander. Da wird uns allen wohl nichts anderes übrigbleiben, als das so stehen zu lassen. Nur auf den Beitrag von gittal muß ich einfach noch antworten:D

  • Zitat von gittal

    Ich muss jetzt etwas ausholen, weil zwischenzeitlich doch schon viel geschrieben wurde.

    Den Dan Brown habe ich auch gelesen und die Theorie, daß Wissenschaft und Religion vereinbar sind gefiel mir auch sehr sehr gut. Allerdings ist das für mich eher ein Beweis für Gott als ein Beweis für die Bibel.



    Ich sehe da auch keinen Gegensatz.

    Zitat von gittal


    Im Grunde genommen trenne ich diese beiden Dinge so wie meine Arbeit und meine Freizeit. Gott ist Gott und ich bin sicher es gibt ihn und die Bibel ist nur das "Machtwerk der Kirche" (ist jetzt etwas überspitzt - das heißt nicht, daß nur schlechtes in der Bibel steht).



    Und da gehen wir eben von unterschiedlichen Voraussetzungen aus. Ich sehe das so, dass man Gott nicht von seinem Wort trennen kann. Warum auch - es gibt mir doch Gelegenheit, ihn besser kennenzulernen. Und die Bibel war vor der Kirche da.

    Zitat von gittal


    Die Frage nach dem:"Warum hätte die Kirche keine Existenzberechtigung ohne die Bibel" erkläre ich mir so. Wenn man früher zu jemanden gegangen wäre und ihn bekehren wollte, dann musste man auch etwas vorzuweisen haben. Die Bibel ist so etwas wie ein "Lebensführer", die mehr oder weniger auf alles eine Antwort zu haben scheint. Menschen wollten ihr Leben so einfach wie möglich gestalten - vor allem wenn es um Fragen gibt, die nie so einfach mit ja oder nein zu beantworten sind. Mit der Veröffentlichung der Bibel wurden Leute überzeugt, daß es sich dabei um "eine gute Sache" handelt. Wie sollte man sonst daran gehen eine "Religion" zu erschaffen?



    Das geht jetzt alles davon aus, dass sowohl Glaube als auch Bibel Menschenwerk sind.


    Zitat von gittal


    (Und die Kirche in der Form gibt es sicher nicht von Anbeginn der Zeit genausowenig wie die Bibel) "Hallo Fremder - es gibt einen Gott" - "Aha und was sagt der so ?" … wenn das niemals niedergeschrieben worden wäre - wäre die Antwort auf diese Frage nie so konkret geworden wie das, was man in der Bibel lesen kann. Und ohne konkretes Bild von einem Gott, konnte man diesen auch nicht "vermarkten" - auch damals nicht. Ich denke also, daß die Kirche die Bibel "brauchte" um überhaupt in dieser Grösse entstehen zu können.



    Wie kommt es dann, dass sich die Kirche teilweise so weit von der biblischen Basis entfernt hat?

    Zitat von gittal


    Ich sage auch nicht, daß die Kirche durchwegs schlecht ist - aber für Dinge wie Entwicklungshilfe, Sterbebegleitung, Seelsorge ect. Kann man auch ausgebildet werden ohne an die Bibel zu glauben. Dazu ist die Religion an sich nicht unbedingt notwendig. Es macht es auch nicht leichter, nur weil man die Bibel kennt - Moral ist nichts, was von der Bibel erst zum Entstehen gebracht wurde - sonst würden nicht alle anderen Religionen auch in gewissem Sinne Moral predigen.



    Das stimmt. Aber als Christ muss ich die moralischen Ansprüche nicht aus eigener Kraft erfüllen - was in vollem Umfang auch unmöglich ist.

    Zitat von gittal


    @Daddysdearest: Sorry, aber es gibt tausende von Büchern die in sich schlüssig sind und trotzdem würde selten jemand so weit gehen und diese als "fast bewiesen" hinstellen.



    Das habe ich auch nicht getan. Für mich reicht es im Grunde auch aus, dass ich jeden Tag erlebe, dass die Bibel wahr ist.

    Zitat von gittal


    Davon abgesehen, finde ich die Bibel nicht wirklich immer schlüssig - eher mehr märchenhaft - aber darüber läßt sich wahrscheinlich streiten - wie immer bei diesem Thema.



    Kann man wohl. Wenn Du aber z.B. die ersten Kapitel des Römerbriefes liest und Dich dann in der Welt umsiehst, ist da nichts Märchenhaftes!

    Zitat von gittal


    Und ich finde die "Evolutionstheorie" viel schlüssiger als die Bibel - denn wo sind zB. In der Bibel die Dinosaurier (von denen ja Skelette gefunden wurden) oder die Urmenschen - oder wieso gibt´s verschiedene Gesteinsschichten ect ect. Das was mir die Bibel nicht erklären kann, finde ich in dieser Theorie wieder und sie beantwortet mir weit mehr Fragen als die Bibel.



    Steht in der Bibel, dass es keine Dinosaurier gab? Und inwiefern widersprechen Gesteinsschichten der Bibel?
    Mal abgesehen davon, dass die vielen "missing links" die es laut Evolutionstheorie geben müßte, bisher nicht gefunden wurden.

    Zitat von gittal


    Vielleicht ist es eine Mischung - Gott hat zwar Himmel und Erde geschaffen - und vielleicht auch das Universum - aber danach hat er die Evolution geschaffen und sich eher rausgehalten. Das steht aber nicht in der Bibel.



    Man kann es natürlich auch nicht zu 100% ausschließen. Wobei die Schöpfung nicht unwahrscheinlicher ist als die Evolution.

    Zitat von gittal


    Das was du hier vielleicht ansprichst ist, daß die Kirche vielen Menschen auch helfen kann (man bekommt Unterstützung wenn es einem schlecht geht (und man Christ ist) - man kann sich in Kirchengruppen zusammensetzen und einander helfen ect.) Aber das alles kann man auch ohne die Schirmherrschaft der Kirche. Und man darf auch nicht vergessen, daß auch Moslems, Buddhisten, Zeugen ect. Probleme haben und scheinbar mit ihrer Religion sehr gut zurechtkommen. Kirche ist ein Weg mit dem Leben umzugehen - aber bei weitem nicht der einzige.



    Ich habe mich nie auf die Kirche, sondern immer auf den Glauben und die Bibel bezogen. Und die Christen, die ich kenne, machen keine Unterschiede, wenn es um Hilfe geht, weil sie Gottes Liebe auch für die Nichtchristen kennen.
    Natürlich braucht man die Kirche nicht dazu.


    Zitat von gittal


    Du sagst:"

    Zitat von gittal

    Wenn ich meinen Erfahrungen glauben würde statt Gottes Wort, hätte ich eine sehr negative Einstellung zum Leben, zu anderen Menschen und zu mir selbst." - Ich glaube an Gott aber nicht an die Bibel und trotzdem habe ich meiner Meinung nach eine sehr gute Einstellung zum Leben und zu den Menschen. Was hindert einen daran gute Gedanken zu haben nur weil man die Bibel nicht kennt ?



    Ganz einfach - negative Erfahrungen. Die können sehr prägend sein. Da ist es schon hilfreich, sich an das zu halten, was die Bibel sagt, wie z.B. Röm. 8,38 u. 39:
    Denn ich bin überzeugt, daß weder Tod noch Leben, weder Engel noch Gewalten, weder Gegenwärtiges noch Zukünftiges, noch Mächte,weder Höhe noch Tiefe, noch irgendein anderes Geschöpf uns wird scheiden können von der Liebe Gottes, die in Christus Jesus ist, unserem Herrn.

    Das ist doch besser, als sich vom Abgelehntwerden durch Menschen leiten zu lassen!



    Zitat von gittal
    Zitat von gittal


    Wie gesagt - über die Existenz von Gott rede ich hier nicht - ich glaube an Gott. Sei es weil mein Geist zu klein ist um zu glauben, daß das alles auch von selbst entstehen könnte oder sei es weil es leichter ist an jemanden zu glauben, der alles steuert. Aber die Bibel !? Er hat sie nicht selbst geschrieben (in Gottes Auftrag und von ihm inspiriert ?) - Klar - wenn einen mal die Muse küsst passiert sowas schonmal.



    Da gehen wir wieder unterschiedlich heran.

    Zitat von gittal
    Zitat von gittal


    Davon abgesehen passt es mir nicht, daß man darin quasi alles "ausschaltet" was der Kirche nicht passt.



    Stimmt so nicht. Im Gegenteil, die Kirche hat einige biblische Inhalte ignoriert, weil sie ihr nicht paßten.

    Zitat von gittal
    Zitat von gittal


    Ich bin mir auch nichtmal sicher, ob ich an Jesus als Gottes Sohn glauben soll die die wissenschaftlichen Theorien über dessen Geburts- und Todeszeitpunkt nicht mit der Bibel übereinstimmen



    Da muß man eben entscheiden wem man glauben will.

    Zitat von gittal
    Zitat von gittal


    und ich denke, daß die Wissenschaft keinen Grund hat die Bibel zu "widerlegen" wohingegen es umgekehrt doch Gründe gibt.



    Die Wissenschaft als solche vielleicht nicht. Aber Wissenschaftler sind Menschen. Und in einer humanistisch geprägten Welt ist es oft schwer zu ertragen, den Menschen nicht im Mittelpunkt zu sehen.


    Zitat von gittal
    Zitat von gittal


    Und was ist mit all den anderen Religionen ? Sind die vielleicht alle der "Hölle" geweiht nur weil sie nicht an Gott bzw. an mehrere Götter glauben ?



    Wenn man der Bibel glaubt, ist das leider so. Gott ablehnen, bedeutet ewig von ihm getrennt zu sein (das ist die Bedeutung von Hölle - ewige Trennung von Gott). Und wieso an mehrere Götter?

    Zitat von gittal
    Zitat von gittal


    Vielleicht hat Gott sogar sämtliche Religionen erschaffen - könnte auch keiner widerlegen oder beweisen.



    Beweisen oder widerlegen wohl nicht. Aber wäre es logisch?

    Zitat von gittal
    Zitat von gittal


    Im Endeffekt müssen es schon sehr zwingende Beweise (oder viel mehr schlüssige Informationen) sein, die mich von Kirche und Bibel überzeugen.



    Beweise wirst Du nicht bekommen. Glaube ist ja auch eine Herzenssache und keine Kopfgeburt.
    Und bitte nicht immer Bibel und Kirche in einen Topf werfen.

    Zitat von gittal
    Zitat von gittal


    An Gott glaube ich ja - ich denke nur, er ist weit mehr als das was uns die Kirche vermittelt.



    JA

    Zitat von gittal


    Und wenn Gott angeblich alles erschaffen hat, dann hat er auch die anderen Religionen erschaffen denn wie kann man dann noch glauben, daß etwas aus dem Nichts entstanden ist ?



    Aus dem Nichts sicher nicht. Aber ob in jedem Fall Gott derjenige ist, der dahintersteht, ist eine andere Frage. Und viele unserer Fragen werden wohl erst viel später beantwortet werden.

    Gruß
    dd

  • Ja - war schon klar, daß hier Welten aufeinandertreffen. Du trennst Kirche und Gott und ich trenne Gott und die Bibel.
    Davon abgesehen - wenn auch die Evolutionstheorie so manche Lücken aufweist, so hat diese doch mehr Beweise als alles was mit Religion zu tun hat und nur weil du angeblich Gott siehst indem du einen Grashalm siehst und deswegen an die Bibel glaubst ist das für mich noch lange kein Beweis. Und sich dabei auf den Glauben zu berufen, daß etwas so ist wie es halt ist stellt für mich keinen Grund dar, meine Meinung zu ändern. Das ist mir zu wenig.
    Ausserdem: Wenn in der Bibel etwas nicht steht dann ist das ok so ? Aber wenn in der Wissenschaft etwas nicht steht dann ist das falsch ? Wo bitte ist der Unterschied ? In beiden "Theorien" fehlt doch etwas oder ? Und wenn beide nicht zu beweisen sind gehe ich eben den Weg der Theorie zu glauben die mir persönlich schlüssiger erscheint. Die Wissenschaft hat zumindest den grossen Vorteil, daß nicht jedermann reininterpretieren kann wie´s ihm gefällt und Dinge die nicht drinstehen als nicht falsch deuten kann.
    Ich gehe auch nicht davon aus, daß Glaube ein Menschenwerk ist. Glaube ist kein "Werk" das man "machen" kann. Es ist ein Gefühl. Es war schon da lange bevor es die Bibel gab.
    Und auch Wissenschaftler haben keinen Grund die Bibel bewußt zu widerlegen. Im Gegenteil - sie lesen die Bibel und sehen nach, ob es wissenschaftliche Beweise für die dort angeführten "Geschichten" gibt - wie zB. die Sintflut ect. Wenn ja, streiten sie es dennoch nicht ab. Der Unterschied zwischen Wissenschaftlern und Geistlichen ist nur, daß Wissenschaftler nachfragen und kritisch sind - wohingegen Geistliche den Glauben als einzige wahre Sache über alle Dinge stellen und sich selbst gleich mit. Sie wissen alles und sie haben es ziemlich leicht damit, weil den Glauben an Gott kein Mensch widerlegen kann. Sie sind nicht bereit sich anderen Eventualitäten zu stellen. Ich persönlich finde das ziemlich herablassend.
    Man kann wahrscheilich in 1000 Jahren nach darüber herziehen wie "löchrig" die Evolutionstheorie ist und doch werden wir auch in 1000 Jahren noch keinen einzigen (nur einen!) echten "Beweis" für Gott und/oder die Bibel (als persönliches Wort Gottes) haben. Hier stehen 100erte Beweise gegen den Beweis, daß man es nicht beweisen kann. Das ist mir persönlich etwas zu schwammig.

    Über das Thema wird man sich wahrscheinlich sowieso nie einig werden ...

  • Zitat von gittal

    Ja - war schon klar, daß hier Welten aufeinandertreffen.
    Über das Thema wird man sich wahrscheinlich sowieso nie einig werden ...



    Und deswegen sollten wir es jetzt auch dabei belassen.

    Nur noch soviel: Glaube ist kein Gefühl - dann wäre er sehr wacklig.

    Gruß
    dd

  • Oh, wie schade, jetzt soll die Diskussion zuende sein, ohne dass mir meine Fragen zum ersten Beweger beantwortet wurden? Das gefällt mir aber ganz und gar nicht... Wobei ich auch glaube, dass wir uns da nicht einigen werden. Denn so wie sich der eine mit der Evolutions-Antwort wohler fühlt und der andere mit der Kreationismus-Antwort, fühle ich mich eigentlich mit meinen unbeantworteten Fragen durchaus auch wohl. Ganz ehrlich, jeder Versuch einer letztgültigen Antwort auf die Frage nach der Entstehung von allem käme mir vermessen vor...


    Zur Frage, ob Gott nicht möglicherweise alle Religionen geschaffen hat und warum er das hätte tun sollen, empfehle ich die Lektüre der Ringparabel, an zentraler Stelle in Lessings "Nathan der Weise". :)

  • Mir fällt da doch noch was ein :D
    Stephen Hawking - ihr wißt schon, der im Rollstuhl - hatte mal eine Audienz beim Papst und dieser sagte ihm, daß es ok ist, die Evolution (des Universums - und damit wohl auch seiner Bewohner) zu studieren, aber man solle nicht versuchen, in den Urknall selbst vorzudringen. (Was übrigens auch physikalisch unmöglich wäre, da die Naturgesetze, auf denen all unser Wissen beruht, zu dem Zeitpunkt noch gar nicht existierten)


    Das Originalzitat (aus Hawkings Buch "Eine kurze Geschichte der Zeit")

    Zitat


    "... it was all right to study the evolution of the universe after the big bang, but we should not inquire into the big bang itself because that was the moment of Creation and therefore the work of God."


    Michaela

  • Zitat von Minerva


    Zur Frage, ob Gott nicht möglicherweise alle Religionen geschaffen hat und warum er das hätte tun sollen, empfehle ich die Lektüre der Ringparabel, an zentraler Stelle in Lessings "Nathan der Weise". :)



    Oh Schreck, oh Heimatland :o wo ich doch meine alten Reclam Ausgaben bei irgendeinem Umzug verschlampt habe. Bitte, ich erinnere mich dass es dabei um eine Multikulti geschichte ging, Saladin der Muslim, Tempelritter und eben Nathan der Jude. Ganz hinten in meinen verbrauchten Gehirnwindungen die Parabel mit den Ringen - oje - sei gnädig liebe Minerva und erzähl uns das nochmal in Kürze mit einem Schuss Würze.;)

    toni

  • Zitat von gittal

    und nur weil du angeblich Gott siehst indem du einen Grashalm siehst und deswegen an die Bibel glaubst ist das für mich noch lange kein Beweis.


    Glauben fusst nicht auf Beweisen oder Beobachtung. Das wäre nur eine sehr schlechte wissenschaftliche Methode, die Welt zu erklären.


    Der Glaube entzieht sich gerade jeden Beweises. Glaube ist, eine religiöse Lehre als Wahr zu ackzeptieren, ohne daß es einen Beweis dafür gibt.


    Zitat

    Das geht jetzt alles davon aus, dass sowohl Glaube als auch Bibel Menschenwerk sind.


    Was soll es sonst sein? Glaube ist letztlich ein Denkprozess in Deinem Gehirn. Und wenn die Bibel nicht von Menschenhand geschaffen worden ist, dann frage ich mich, warum sie aus einer Menge Kapitel besteht, die von bestimmten Personen verfasst wurden.

  • @Pirate: Genau deswegen haben ich auch erwähnt, daß das FÜR MICH nicht genug Beweis ist - oder besser ausgedrückt - das reicht MIR nicht um dieser "Theorie" mehr zu glauben als einer anderen.


    Und ich sagte ja auch:"Ich gehe auch nicht davon aus, daß Glaube ein Menschenwerk ist. Glaube ist kein "Werk" das man "machen" kann. Es ist ein Gefühl. Es war schon da lange bevor es die Bibel gab"

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