Angst vor der Op

  • Hallo,
    nun ist es also so weit ich habe den Termin für meine Gallenop. Am Donnerstag den 27.10. muss ich einrücken am Freitag werde ich dann operiert.
    Sofern das möglich ist werden drei kleine Schnitte gemacht, es kann aber auch sein das ein großer Bauchschnitt erforderlich wird.
    Wahrscheinlich ist das ziemlich kindisch aber ich habe ganz schön Angst.
    Wovor ? Vor der Narkose, den Ärzten das mich jeder dumm anmacht.........
    Dann der tolle Zeitpunkt, Marco ist erst 3 Monate alt.


    Das erste Erlebnis habe ich schon hinter mir. Als die OP besprochen wurde.
    "Um einer Trombose vorzubeugen bekommen sie jeden Tag eine Spritze und vor der Op Strümpfe. Wenn wir welche haben die Ihnen passen!":eek:


    Pika

  • Liebe Pika,



    das mit der Spritze und den Strümpfen war einfach nur ein völlig behämmerter und überflüssiger Spruch. Die Spritze kriegt im Normalfall jeder solange er nicht ein gewisses Maß an Bewegung bringen kann. Was die Strümpfe angeht so gibt es ja extra verschiedene Größen. Mir haben sie, mit 1,72 m und ca. 150 kg, auch gepaßt. Hak das also am besten mal als erstes ab.

    Was die OP angeht so wußte ich damals auch nicht ob ich mit der "kleinen" oder der "großen" fertig werden muß. Leider hatte es mich hart getroffen. Aber das muß nicht zwangsläufig der Fall sein und hängt von vielen Faktoren ab die Du, liebe Pika, eh nicht beeinflussen kannst. Es klingt platt aber es nützt wirklich nichts sich den Kopf darüber zu zerbrechen. Was immer da auch kommt, es wird vorbei gehen und Du wirst das schaffen!

    Sollten sich die "Götter in Weiß" wirklich über Dich mokieren mach ihnen deutlich das Du ein Mensch bist der ein Recht auf Achtung hat. Auch die besten Ärzte vergessen, beim ständigen Blick auf den Körper, schon mal die Seele.

    Da Du grade an meinem Geburtstag ins Krankenhaus gehst werde ich ganz bestimmt an Dich denken und Dir die Daumen drücken.

    Lieben Gruß
    Steffi

  • Mit den Strümpfen kann ich dich auch beruhigen, mir haben sie auch gepasst, damals noch bei 145 kg und einer Größe von 1,72 m.


    Und solltest du Trombose-Spritzen bekommen, wobei man die wirklich nur bekommt, wenn man sich so gut wie nicht bewegen kann, die sind wirklich halb so wild. Ich bekam sie damals in den Oberarm, als ich meinen Fuß gebrochen hatte. Nachdem ich zuhause war mit Gehgips, habe ich sie mir jeden Tag selber in den Oberschenkel gesetzt über mehrere Wochen. Ist alles wirklich halb so wild.


    Gruß Mari

  • Hallo Pika,


    das sind wirklich doofe Ärzte. Ich habe im Februar bei 120 kg und 174 cm meine 14 Gallensteine entfernt bekommen. Das ging alles minimal invasiv, also mit den 3 Schnitten. Einer durch den Bauchnabel, 2 im Oberbauch. Die ersten Tage hing noch so eine fiese Drainage raus, die dann aber bald gezogen wurde.


    Ich hatte mir über Empfehlungen einen Arzt gesucht, der Belegbetten hat. So wusste ich von vorneherein, wer mich operieren wird. Er hat auch die komplette Nachsorge gemacht. Die Strümpfe wurden mir schon vor der OP angezogen, das war gar kein Thema. Ich bekam jeden Abend eine Spritze in den Oberschenkel, fand ich auch nicht schlimm. Das bekamen da aber alle Patienten.


    Sagen wir mal so: Die ersten 3 Tage nach der OP fand ich nicht so prickelnd, aber jetzt bin ich wirklich begeistert. Ich kann essen was ich will, mir geht es super.


    Noch ist es nicht zu spät. Wenn die so doof sind würde ich eventuell darüber nachdenken, das KH zu wechseln.


    Also hier in Frankfurt könnte ich dir einen super Arzt empfehlen...


    Liebe Grüße


    Stellina

    Man muß noch Chaos in sich tragen, um einen tanzenden Stern gebären zu können Nietzsche

  • Hallo Pika,


    oh je, was ist bloss los im Moment? Erst lese ich, dass es Ruberta so schlecht geht und dann muss ich jetzt lesen, dass Du wg. einer Gallen-OP ins Krankenhaus musst :eek:.
    Ehrlich gesagt hätte ich bestimmt auch ganz schön Bammel. Und das ist doch normal, egal was für eine OP einem bevorsteht.
    Für die Ärzte wird das ein Routineeingriff sein - ich weiss, auch das beruhigt einen nicht wirklich. Aber bald hast Du es hinter Dich gebracht und wirst uns berichten, dass alles garnicht so wild gewesen ist :).


    Jedenfalls wünsche ich Dir alles Gute und wünsche Dir eine gute Besserung!


    Liebe Grüße
    -Tanja-

  • Zitat

    Wenn wir welche haben die Ihnen passen!

    Solche Sätze nerven wirklich. Andererseits ist es vielleicht auch einfach nur Ausdruck einer Überlegung. Ein Krankenhaus muss heutzutage genauso "bewirtschaftet" werden, wie ein Unternehmen, auch in punkto Lagerhaltung. Und dann gibt es eben zB. Stützstrümpfe (oder diese neckischen Netzunterhosen in der Gynäkologie :D ) in den üblichen Standardgrößen, aber nicht darüber - oder darunter. Nicht hinter jeder Bemerkung, die irgendwie am Rande mit unserer Figur zu tun haben könnte, steckt eine beabsichtigte Boshaftigkeit.

    Für die OP und den Aufenthalt im Krankenhaus wünsch ich dir alles Gute. Ich war letzten Dezember im Spital, alle meine Befürchtungen wegen Figur-Vorwürfen (allgemeine Äusserungen regen mich eh selten auf) waren unbegründet. Man hat mir eigentlich ganz neutral erklärt, dass die Narkose bei mir als dicker Frau etwas anders verlaufen wird als "Standard". Ich empfand es als sehr beruhigend, dass darauf Rücksicht genommen wird. Die Thrombose-Vorsorge galt bei uns auch für alle, die tägliche Spritze bekam auch die sehr zart gebaute Frau im Bett neben mir. Ich hatte in keinem Moment das Gefühl, als dicke Frau anders behandelt zu werden, als andere.

    Ich drück dir die Daumen, dass alles klappt, und du bald gesund und voller Kraft wieder bei deinem Kleinen daheim bist. Die Tage im Krankenhaus kannst du vielleicht ganz bewusst als Zeit für dich sehen, einmal nicht an Alltagspflichten denken müssen, viel schlafen, sich das Essen bringen lassen, nicht selber putzen müssen sondern aus dem Bett andern dabei zusehen können....
    Da du die OP sowieso machen lassen musst, mach das Beste daraus. :cool:

    LG, Malaga

  • Zitat von Malaga

    Andererseits ist es vielleicht auch einfach nur Ausdruck einer Überlegung. Ein Krankenhaus muss heutzutage genauso "bewirtschaftet" werden, wie ein Unternehmen, auch in punkto Lagerhaltung


    Da läßt sich nichts gegen sagen. Aber könnte man von einem guten Unternehmen - von dessen reibungsloser Planung nicht weniger als das Schicksal eines Menschen abhängen kann - nicht auch verlangen, daß es für eine lange vorher angekündigte OP (es sind schließlich noch mehr als 6 Wochen Zeit!!) entsprechend benötigtes Zubehör besorgt?


    Aus diesem Gesichtspunkt wiederum finde ich solche Äußerungen wie "na wenn wir da irgendwas finden" nicht sonderlich vertrauenwerweckend.


    Michaela

  • Michaela, da hast du recht. Ich muss zugeben, dieser Gedanke ist mir noch gar nicht gekommen :o . Sofern das möglich ist (Verwaltung, Abrechnung, Krankenkasse, usw. sind ja oft nicht sehr flexibel), sollte das selbstverständlich sein. Ich hätte auch kein Problem damit, als Patientin dabei aktiv mitzuwirken und mir so etwas selber zu besorgen. Wofür gibt es Verschreibungen und Rezepte? Das Gefühl, dass bei der OP an alles gedacht worden ist, ist bestimmt ein wenig persönlichen Aufwand wert.

  • Man könnte das ganze auch auf die Spitze treiben und feststellen, was von offiziellen Stellen unermüdlich hinausposaunt wird:
    1. Fast die Hälfte der Deutschen ist übergewichtig
    2. Dicksein ist ungesund
    3. Dicke werden öfters krank
    Dem gegenüber steht die Tatsache, daß Krankenhäuser offensichtlich nur OP-Kleidung in kleinen und mittleren Größen in angemessenen Mengen bereithalten.


    Fühlt sich da noch jemand außer mir verar***t?


    Michaela

  • Verarscht gefühlt hab ich mich aus ganz anderem Grund einmal in einem Krankenhaus.

    Ich bin mir ziemlich sicher, dass sich eine Organisation wie ein Krankenhaus mit der Zeit veränderten Gegebenheiten anpassen wird. Es ist nämlich vom Aufwand her ziemlich egal, ob Stützstrümpfe in Grösse S bis L oder Grösse M bis XL bestellt werden. Es ist dasselbe Phänomen wie bei den vermaledeiten Sitzgelegenheiten in Cafes. Man geht von einem Standard aus, der für (Hausnummer) 70, 80 oder 90 Prozent der Menschen passt. Es wird aber nie möglich sein mit vertretbarem wirtschaftlichen Aufwand absolut _alle_ Möglichkeiten abzudecken.

    Deshalb haben viele Krankenhäuser keinen OP-Tisch für Menschen über 250 kg. Oder Untersuchungsgeräte für extrem dicke Menschen. Weil vielleicht nur einmal/zweimal/dreimal pro Jahr dies tatsächlich "gebraucht" wird, und sich so das viel teurere Gerät einfach nicht amortisiert. Ich bin absolut sicher, dass alles nötige an Einrichtung und Ausrüstung vorrätig wäre, wenn das Krankenhaus die Kosten auch wieder hereinbekäme. Letztendlich ist das - leider! - nur eine Frage des Geldes.

    Ab einem gewissen Gewicht ist man eben die personifizierte Ausnahme. Obwohl wir insgesamt immer dicker werden, wird es auch in Zukunft immer noch Menschen geben, die auch dann außer(ober)halb der eventuell neu definierten Standards sein werden. Ich kann da nicht wirklich Vera....e dahinter entdecken.

  • Worauf ich damit hinausmöchte sind nicht die Ausnahme-Fälle, sondern:
    Wenn 50% der Leute übergewichtig sind und Übergewichtige (angeblich) öfters krank werden als Dünne - du weißt ja "Dicke belasten die Kassen blabla" - dann müßte rein mathematisch weit über 50% der Patienten mindestens Größe L benötigen.
    Anscheinend halten Krankenhäuser aber eher Größen S bis M vor.
    Arbeiten die nun komplett am Bedarf vorbei, oder kommen denen nun doch nicht so oft dicke Patienten unters Messer, wie man uns gerne glauben machen möchte.
    Irgendwer schummelt da ;)


    P.S. Auch ich mußte mich mal mit viel zu kleinen Strümpfen zufrieden geben, Die Dinger konnte ich grade mal bis zum Knie zerren. Zu dem Zeitpunkt wog ich schlanke 94 kg und mir wurde gesagt, daß dies die größte Größe wäre. So recht glauben wollte ich das schon damals nicht, aber da war ich auch noch lange nicht so aufmüpfig. Heutzutage würde ich wahrscheinlich einen ziemlichen Aufstand machen.


    Michaela

  • Zitat von MeiersJulchen

    Arbeiten die nun komplett am Bedarf vorbei...

    Halte ich persönlich für möglich. Wie überall arbeiten auch im Krankenhaus verschiedenste Menschen, von sehr gut bis sehr schlecht ist auch in diesem Berufsstand alles vertreten.

    Ich dachte bei meiner OP (Frauengeschichte), dass ich danach eine Weile diese seltsamen Netz-Höschen tragen müsste und hab nach größeren gefragt (bei meiner Entbindung vor 15 Jahren und 15 Kilo weniger waren mir die Dinger nämlich verdammt eng). Die Schwester meinte, sie glaube, mir würde die größere Version der Höschen schon passen, ich solle es versuchen und wenn es doch nicht ginge, würde sie mir (noch) größere besorgen, die es in einer anderen Abteilung gäbe. Das war dann nicht nötig. Aber ich bin sicher, dass nicht jede Schwester bereit wäre, in ihrer knapp bemessenen Arbeitszeit auch noch in andere Abteilungen zu gehen und so etwas zu besorgen. Manchmal macht tatsächlich nettes Personal (wobei ich das eigentlich als Selbstverständlichkeit betrachten möchte) den "kleinen" Unterschied.

    Übrigens, bei uns hatten sie Strümpfe, die mir mit 100 kg und recht stämmigen Beinen gepasst haben. Irgendwie kommt mir inzwischen vor, ich hatte richtig Glück mit meinem Krankenhaus...

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