essritual versus gesundheit=frust

  • hallo ihr lieben,


    ich habe mal wieder ein sehr blödes wochenende hinter mir. irgendwie sehen die sowieso alle gleich aus.
    ich versuche momentan meine ernährung wieder etwas zu normalisieren und es wird vielen von euch so gehen, es ist sehr schwer.
    gerade am wochende gönne ich mir viel brot. ich liebe rosienenbrötchen und diese weichen weissen chiabatta brötchen. die ganze woche also freue ich mich auf das wochenende, weil ich da morgens zum bäcker kann und mir meine vorbestellten brötchen abhole. diesen samnstag wurde mir erstmal bewusst welche massen ich an brot da in mich hineinstopfe. ich hole mir immer 3 rosienenbrötchen und 4 chiabattbrötchen.ganz allein esse ich das dann über den tag verteilt, ist das nicht der wahnsinn? ok, ich esse ausser dem brot sonst nix, aber das ist eine familienfrühstücksportion die ich mir da reinziehe.


    aber ist ist einfach soooo unglaublich schön, wenn man nach dem sport auf dem sofa liegt und die sachen dann in ruhe essen kann. das ist fast schon zu einem ritual geworden. ich hole mir die brötchen, geh zum sport und danach frühstücke ich auf dem sofa in aller gemütlichkeit und mit genuss.
    wisst ihr wie schwer das in zukunft für mich werden wird auf diese wochenend ritual zu verzichten?
    ich weiss, weissbrot ist nicht gesund, aber es tut der seele so gut. kennt ihr das? oder diese verflucht frisch- warmen rosienenbrötchen.


    ich weiss dann nie was ich machen soll. zum einen will ich endlich diese essstörung loswerden und endlich mal gesündre essen, aber dann kommt diese verlangen nach bestimmten nahrungsmitteln die im ersten momnet gut tun, im zweiten aber schon menhr weh als gut tun, da ich mal wieder keine kontrolle über mein essverhalten hatte.


    wenn ich mich ein, zwei tage an gesundes essen halte, bekomme ich frustanfälle. wenn ich mampfe ohne ende noch mehr. hinzu kommt, dass zwei meiner freunde gerade diät machen und die nehmen ab wie hulle. ich schaff das nie!



    wem geht es ähnlich? wer hat momnetan auch solche schwierigkeiten? was macht ihr und wie kommt man aus der fressfalle heraus?
    liebe grüsse, vaja

  • Vielleicht ein alberner Rat! - Aber so würde ich es händeln!


    Hol' Dir doch nur ein Mürbchen und ein Ciabattabrötchen und iß sie ganz, ganz langsam und genieße dabei den herrlichen Geschmack!


    Meiner Meinung nach bringt's nix, sich die Genüsse ganz zu verkneifen, weil dann die Gedanken so lange um den versagten Genuß kreisen, bis die Gier kommt....


    stübbken

  • Hallo vaja!

    Ich kann Stübbken da nur zustimmen. Ich esse zum Beispiel unter der Woche auch sehr bewusst und achte drauf, dass ich mich gesund ernähre. Am Wochende darfs schon mal was ungesunderes oder kalorienhaltiges sein (mal Samstags, mal sonntags... auch mal an beiden Tagen...), ist ja ne Ausnahme. So lange es nun bei mir 3000kcal nicht überschreitet find ichs nicht schlimm.

    Und wenn ich es recht verstanden habe teilst du dir die 7 Brötchen über den Tag verteilt ein und isst sonst nichts?
    Würde sagen: etws einseitig, aber kalorienmäßig doch noch im grünen Bereich. Ich würde sagen gönn dir den Samstag auch weiterhin, dann fällts dir vielleicht an den restlichen Tagen auch leichter dich gesund zu ernähren. Bin dagegen, das man sich solche Leckereien komplett verbietet - und 6 Tage die Woche gesunde Ernährung reichen ja sicher aus, da fällt der 7. nicht so sehr ins Gewicht.

    LG Naturelle, die sich Samstags und Sonntags ihr Brötchen-Eier-Marmeladen-Schokomilch-Frühstück auch nicht vermiesen lässt.

    Edit: Wie Stübbken schon sagte, wenns dich beruhigt kannst du ja weniger Brötchen kaufen, dich da langsam runterarbeiten oder nur alle zwei Wochen so nen Brötchentag machen. Aber das Risiko, dass dich die Gier überfällt, weil du dir zu viel verbietest würde ich nicht eingehn.

  • Zitat von Naturelle

    Ich würde sagen gönn dir den Samstag auch weiterhin, dann fällts dir vielleicht an den restlichen Tagen auch leichter dich gesund zu ernähren.


    Hallo Vaja,


    das ist mir spontan auch eingefallen. Genieße diese Samstagsbrötchen und gucke vielleicht einfach mal, wie es klappt, wenn Du erstmal ein Brötchen weglässt.


    Liebe Grüße
    Andrea :)

  • Och Vaja ich kann Dir das seeehr sehr gut nachvollziehen, ohne Rosinenbrötchen wär ich auch kein ganzes Schnupfli mehr... also weißt was, laß dir bloß dieses Ritual nicht von deinen Gedanken vermiesen!! Guckmal, Du ißt ja den Tag über sonst nix! Ich tu auch noch Salami auf das Rosinenbrötchen weil ich nunmal süß-herzhaft sehr gern habe ... da bist Du doch viel vernünftiger als ich ! Du kannst ja das Ciabatta-Brötchen weglassen. Oder noch eine Möglichkeit Du machst erst das Lecker-Schmecker-Samstags-Rosinenbrötchen-Frühstück .. und dann den Sport, dann brauchst du überhaupt garkein schlechtes Gewissen zu haben. :)

  • So, ich wollts nun mal genau wissen und hab mal die Kalorien ausgerechnet :rolleyes: ;) Wenn ein Brötchen 100g hätte - was es sicher nicht hat, dann hat dein ganzes Samstagsessen HÖCHSTENS:

    1900kcal und 27g Fett.

    Wo liegt das Problem? :D Das ist für einen Tag gar nicht viel, im Gegenteil. Vor allem der Fettgehalt ist ja sehr niedrig.

    LG Naturelle

  • Hallo vaja!

    Ich sehe Deine allwöchentliches Ritual auch nicht so eng, gerade wenn Du Dich die Woche über einigermaßen gesund ernährst. Da kannst sicher mal über die Stränge schlagen und Dir was gönnen.

    Was ich als wichtiger erachte, ist, dass Du diesen Tag dann auch wirklich geniesst. Leider kommt mir Dein Bericht so vor, dass Du es zwar allsamstäglich machst, Dir den Genuß hinterher aber immer wieder vermiest, weil das, was Du gegessen hast, zu viel, zu ungesund, zu ... war. Dann hast Du eigentlich nichts davon. Also erlaub Dir diesen einen Tag und iss Deine Rosinenbrötchen mit Lust.

    Oder Du überlegst Dir Veränderungen. Zum einen stellt sich mir die Frage, ob Du diese Brötchenmenge brauchst, weil Du Dir unter der Woche nichts vergleichbares erlaubst. Isst Du sonst nur Vollkornbrot oder -brötchen? Wie wäre es, gelegentlich mal auch sonst ein Ciabatta-Brötchen zu essen? Vielleicht wäre das Bedürfnis dann am Wochenende nicht so stark. Außerdem könntest Du gucken, wieviele Brötchen Dir zur Stillung Deines Hungers wirklich reichen. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass man bei leckeren Sachen, die man selten isst, schwerer aufhören kann, auch wenn der Hunger schon gestillt ist. Iss vielleicht erstmal eines und warte ein paar Minuten. Wenn der Magen wieder knurrt, dann ein weiteres. Wenn Du auf diese Weise feststellst, dass Du die von Dir gekaufte Menge benötigst, dann ist sie auch in Ordnung. Andernfalls könntest Du einfach in der darauffolgenden Woche weniger kaufen.

    Wichtig ist aber, dass Du das Essen auf jeden Fall geniesst, das am Samstag, aber auch das an den restlichen Tagen.

    LG Kugelfischchen

  • danke für eure worte.


    wisst ihr, es ist als ob man sich zwischen zwei wegen entscheiden müsste: 1. schlank und diszipliniert oder 2. freier genuss und frust.


    ich habe schon so oft versucht diäten zu halten oder meine ernährung umzustellen. mittlerweile ist es so, als ob eine blockade in mir hochkommt sobald der gedanke essensumstellung und dergleichen aufkommt.


    es geht einfach nicht mehr oder nur sehr sehr schwer.


    essen bedeutet mir soviel. es ist eine art menarle beruhigung , essen macht satt und stellt mich ruhiger, essen macht glücklich wenns schmeckt. dieses schmecken ist ein einzigartiges gefühl....es gibt nichst was den genuss durch das essen ersetzten kann. ich bin süchtig nach diesem gefühl das durch den genuss kommt. deswegen esse ich soviel. leider erlebe ich das genussgefühl nur durch betsimmte lebensmittel....natürlich die ungesunden.


    mein leben ist voller sehnsüchte und wenn es dann mal etwas gibt was mir gut tut (genuss-gefühl) will ich es nicht mehr hergeben.es tut so gut mal frei und unbegrenzt fühlen zu können...zu geniessen. essen bis man platzt und essen was man will.
    ich habe wohl meine eigene essstörung geboren nur für mich. zum abgrenzen, zum loslassen, zum wegschieben meiner ganz eigenen art.ich bin dick, das reicht zu wissen...mehr will ich nicht über mich erfahren....davor habe ich angst und keinen mut.



    oft frage ich mich wie es menschen gehen muss wie der schauspielerin kirsty alley.sie war mal bildhübsch und schlank. habt uhr sie heute mal gesehen?
    wie konnte das passieren? was ist mit ihr geschehen...was ist mit uns passiert? warum können wir nicht mehr auf uns aufpassen obwohl wir wissen was gut ist und was nicht?



    vaja

  • Zitat von vaja


    wisst ihr, es ist als ob man sich zwischen zwei wegen entscheiden müsste: 1. schlank und diszipliniert oder 2. freier genuss und frust.
    ...


    Hallo Vaja,


    Dein Posting hat mich sehr berührt, denn das kommt mir alles sehr bekannt vor.
    Aber was ich in langen Jahren und mit Hilfe einer Therapie gelernt habe und weiter lerne, ist der dritte Weg: freier Genuss ohne Frust. Das heißt, mal abgesehen davon, dass ich finanziell zur Zeit ziemlich eingeschränkt bin, ich esse das, worauf ich Lust habe und was mir gut tut. Dann brauche ich auch nicht so viel wie ich essen würde, wenn ich es mir eigentlich verbieten würde ("So, das esse ich jetzt noch auf, dann kann ich ab morgen damit aufhören" oder ähnlich).


    Ich weiß, es ist ein schwerer Weg, für mich auch, jeden Tag auf´s Neue. Aber es sind mittlerweile auch schon Tage dabei, die verdammt gut laufen.


    Vielleicht kommst Du doch mal dahin, genauer zu schauen. Ich wünsche Dir viel Kraft dazu.


    Liebe Grüße
    Andrea :)

  • Zitat von vaja

    ...was ist mit uns passiert? warum können wir nicht mehr auf uns aufpassen obwohl wir wissen was gut ist und was nicht?


    Ich kann nicht sagen, was mit Dir oder anderen geschehen ist, was sie dick gemacht hat. Aber ich weiss mittlerweile, dass mein Fett einen Zweck erfüllt. Es hat mir erlaubt, mich abzugrenzen, mir Schutz geboten und mir dazu gedient, auf mich aufmerksam zu machen. Ich konnte nicht über meine Erlebnisse/Gefühle/Probleme reden, also habe ich mir einen dicken Bauch angefressen, auf den mein Umfeld dann aufmerksam geworden ist. Statt zum Reden habe ich meinen Mund ausschließlich (naja fast) zum Essen benutzt.

    Zitat

    ich bin dick, das reicht zu wissen...mehr will ich nicht über mich erfahren....davor habe ich angst und keinen mut.


    Liebe vaja, ja, es kostet viel Kraft und erfordert Mut, sich seinen Ängsten und unterdrückten Gefühlen zu stellen. Obwohl ich mittlerweile viel über mich weiss, schaffe ich es selten, mich meinen Gefühlen auch zu stellen. Allzuoft beame ich mich weg mittels einem leckeren Essen. Leider funktioniert das auch nicht wirklich, denn ich erkenne vermehrt, dass ich meinen Gefühlen damit nur aus dem Weg gehe, ich löse sie nicht. Nach dem "Festschmaus" kommen sie wieder... verstärkt um die Erkenntnis, dass ich es ein weiteres Mal nicht geschafft habe, mich ihnen zu stellen und sie zu ertragen.

    Ich habe bei Dir den Eindruck, dass zwischen zwei Stühlen sitzst. Zum einen stellt sich vermehrt der Frust nach einem Anfall ein, zum anderen aber bist Du noch nicht soweit, in den Untiefen Deiner Seele nach Gründen zu suchen. Das braucht Zeit und Deine Bereitschaft, weil nur Du weisst, was da zutage treten könnte.

    Ich wünsche Dir, dass Du die Kraft findest, um Dich mit all Deinen Facetten kennen und lieben zu lernen.

    LG Kugelfischchen

  • Zitat von vaja

    danke für eure worte.

    wisst ihr, es ist als ob man sich zwischen zwei wegen entscheiden müsste: 1. schlank und diszipliniert oder 2. freier genuss und frust.



    liebe vaja

    ich habe gelernt zu genießen und das ganz ohne Frust. Wenn du das nur einmal in der Woche machst, ist es ok. Im Gegenteil, es kann sogar helfen den Rest der Woche diszipliniert zu sein. - Ich mache das immer am freien Tag meines Mannes, sonst esse ich ab 20 Uhr nichts mehr, höchstens mal noch Obst. Aber mit meinem Mann genieße ich gerne ein spätes Abendessen. Aber es ist nur einmal in der Woche und diesen Genuß darf man sich gönnen. Ganz bewußt und ohne Schuldgefühle. - Probiere es mal aus, es ist gar nicht so schwer.

    Gruß Mendi

    Liebe Grüße Mendi


    "Wer eine schöne Stunde verschenkt, weil er an Ärger von gestern denkt oder an Sorgen von morgen, der tut mir leid. Mein Name ist Hase, ich weiß Bescheid." (Bugs Bunny)

  • ja, ich werde versuchen mich an einen kleinen plan wieder mal zu halten.
    ich befürchte nur, dass ich es kaum abwarten kann bis dieser tag kommt.nach dem "gönn"-tag werde ich bestimmt schlechte laune haben, weil ich mich wieder zusammenreissen muss.


    aber ich möchte es versuchen.


    ich habe nochmla sehr über das dicksein als schutzschicht-funktion nachgedacht.
    warum schützt man sich eigentlich wenn man dick ist?
    was meint ihr?
    bei mir könnte ich mir vorstellen, dass ich unter bestimmten ängsten leide.
    ich habe verlustängste. wenn man dick ist kann man das verlassenwerden immer schön aufs dicksein zurückführen. oder wenn man dick ist gibt es ja eh nicht so viel an die man sich bindet um dann irgendwann verlassen zu werden.
    ich habe auch starke minderwertigkeitkomplexe. ich traue mich nicht mich gut anzuziehen. ich bin dick und targe eben grosse grössen und das sieht, ihr wisst es, nicht immer toll aus. ich mache auch nichts mehr aus mir im gegensatz zu früher.das ist mir zu anstrengend. das dicksein schützt mich also vor dem auffallen. wenn ich schlank wäre würde ich mich vielleicht trauen mal körperbetonte klamotten anzuziehen.aber dann würden vielleicht einige gucken weil ich ein bisschen sexy vielleicht wäre. und das wäre mir sehr unangenehm.also lieber dicksein!
    dicksein schützt mich auch vor meinen eigenen ängsten. wenn ich dünn wäre hätte ich angst zuzunehmen. ich bin also eh schon dick und lebe damit ruhiger.
    ich merke oft an mir wie sehr ich mich bereits abgeschoben habe.


    ich bin im laufer der zeit träger und müder geworden. dadruch habe ich mehr und mehr zugenommen.die essstörung hat das ganze natürlich gefördert.
    ich frage mich was bei mir passiert das ich mich mehr und mehr aufgeben habe,
    habt ihr ähnliches erlebt?
    was denkt ihr über euere ängset und was verursachen sie in euch?


    vaja

  • Zitat von vaja

    bei mir könnte ich mir vorstellen, dass ich unter bestimmten ängsten leide.
    ich habe verlustängste. wenn man dick ist kann man das verlassenwerden immer schön aufs dicksein zurückführen. oder wenn man dick ist gibt es ja eh nicht so viel an die man sich bindet um dann irgendwann verlassen zu werden.
    ich habe auch starke minderwertigkeitkomplexe. ich traue mich nicht mich gut anzuziehen. ich bin dick und targe eben grosse grössen und das sieht, ihr wisst es, nicht immer toll aus. ich mache auch nichts mehr aus mir im gegensatz zu früher.das ist mir zu anstrengend. das dicksein schützt mich also vor dem auffallen. wenn ich schlank wäre würde ich mich vielleicht trauen mal körperbetonte klamotten anzuziehen.aber dann würden vielleicht einige gucken weil ich ein bisschen sexy vielleicht wäre. und das wäre mir sehr unangenehm.also lieber dicksein!
    dicksein schützt mich auch vor meinen eigenen ängsten. wenn ich dünn wäre hätte ich angst zuzunehmen. ich bin also eh schon dick und lebe damit ruhiger.
    ich merke oft an mir wie sehr ich mich bereits abgeschoben habe.
    vaja



    liebe Vaja
    ich habe herausgefunden, daß ich Verlustängste habe, seit ich als kleines Baby im Krankenhaus war und meine Eltern oft wochenlang nicht sehen konnte. Aus dieser Zeit stammen auch meine Depressionen.

    Natürlich schützte mich das Übergewicht davor, daß ich viel Kontakt habe. Früher war ich fast immer allein. Es war bequem, das aufs Übergewicht zu schieben (keiner mag mich, weil ich so dick bin) jetzt habe ich trotz Übergeicht einen Mann und Freundinnen. Eigentlich brauche ich den Schutz nicht mehr. ich arbeite daran ihn loszuwerden.

    Zitat

    ich merke oft an mir wie sehr ich mich bereits abgeschoben habe.



    das macht mich sehr traurig das zu leen. Warum hast du dich abgeschoben? - weil es bequemer ist, oder weil du denkst, du bist es nicht wert mittendrin zu sein? - Versuche herauszufinden warum, dann kannst du etwas dagegen tun. - Und warte nicht, bis du schlank bist, was ist, wenn du nie schlank wirst, dann hättest du dein Leben versäumt. ich habe viele jahre vergeudet, die kann mir niemad zurückgeben.

    Weiterhin alles Liebe. es ist ein schwerer Weg, aber es wird sich lohnen.

    Gruß mendi

    Liebe Grüße Mendi


    "Wer eine schöne Stunde verschenkt, weil er an Ärger von gestern denkt oder an Sorgen von morgen, der tut mir leid. Mein Name ist Hase, ich weiß Bescheid." (Bugs Bunny)

  • liebe mendi,


    ich weiss nicht genau weswegen ich mich abgeschoben habe.
    irgendwie wurde ich mir zu anstrendend, weil ich nicht das erfüllen konnte was gut ist. anstrengend deswegen, weil ich versuchte mich zu ändern um endlich gut zu werden. Gut= beliebt, schlank, klug, hübsch, mutig, fröhlich und eben viele smehr.


    irgendwann wurden mir meine eigenen ansprüche zuhoch. ich habe zwar gegen meine trägheit angekämpft, aber ich bin sehr müde vom kämpfen. ich hatte angst nicht dick zu werden und kämüfte dagegen an.....was ist passiert? genau vor dem vorvor ich grosse angst ahtte trat ein: ich wurde dick!
    obwohl ich so sehr dagegen angekämpft hatte.
    da habe ich irgendwie meinen respekt vor mir verloren.



    vaja

  • Hallo vaja!


    Bisher habe ich den Thread still mitgelesen und Deine Geschichte berührt mich jedes Mal wieder.

    Offensichtlich bist Du ein Mensch, der am liebsten alles 1000 %ig macht/machen möchte und zwangsläufig muß man an diesen unerreichbar hohen Ansprüchen scheitern und man fühlt sich als Versager. So ähnlich, wenn auch in abgeschwächterer Form ging/geht es mir auch. Meistens gelingt es mir, mich wieder auf den Boden der Tatsachen zu bringen, wenn ich mir vor Augen führe, was ich alles erreicht habe und ab und zu stelle ich auch Vergleiche mit meinen Freunden und Bekannten an (ohne diese jedoch schlecht zu machen bzw. zu glorifizieren) und stelle dann fest, daß ich doch gar nicht sooooo schlecht abschneide. (Ich hoffe, das kommt jetzt nicht zu arrogant rüber..)

    Raten kann ich Dir leider nicht, wie Du die Sache angehen kannst, aber ich wünsche Dir, daß es Dir gelingt, die Messlatte für Deine eigenen Ansprüche etwas niedriger zu legen und Du zufriedener mit Dir und Deinen Leistungen wirst. Und es Dir dann auch wieder besser geht.

    Übrigens zu den Ciabattas und Rosinensemmeln: Ich finde es auch nicht schlimm, wenn Du diese Menge über den Tag verteilt ißt. Vor allem weil es Dir gut tut, sie zu essen. Ich wünsche Dir, daß es Dir noch gelingt, das schlechte Gewissen auszuschalten. Letzteres brauchst Du nämlich nicht zu haben.

    Liebe Grüße,
    simsalabine

  • Zitat von vaja

    ich habe nochmal sehr über das dicksein als schutzschicht-funktion nachgedacht.
    warum schützt man sich eigentlich wenn man dick ist?


    Mein Fett hat mir auch als Schutz gedient, auch wenn dies als Grund für mein Dicksein eher temporärer Natur war. Ich habe mir mein Fett in meiner Kindheit/Jugend sicher auch deshalb zugelegt, um Männer von eventuellen sexuellen Interessen an mir abzuhalten. Je weniger attraktiv ich bin, desto weniger würden sie erneut auf die Idee kommen, mir zu nahe zu treten.

    Aber das ist nur ein Teil der Geschichte und gilt heute nicht mehr im gleichen Maße wie damals. Wie ich weiter oben schon geschrieben hatte, bringt mir mein Übergewicht Aufmerksamkeit, zumindestens ist das mein tiefsitzender Glaube. In Folge meiner rapiden Gewichtszunahme in der Pubertät bekam ich von meinen Eltern die Aufmerksamkeit, die ich brauchte, um die ich aber nicht bitten konnte. Ich wollte/konnte ihnen nichts von meinem Erlebnis erzählen. Trotzdem wurden sie aufmerksam. Einfach nur, weil ich plötzlich dick wurde. In dieser Zeit muss sich meine mir bis vor kurzem unbekannte und unbewusste Verbindung zwischen Aufmerksamkeit und Dicksein gebildet haben. Im Rahmen meiner Selbsthilfegruppe habe ich herausgefunden, dass ich unterbewusst glaube, dass ich allein und einsam sein würde, weil ich schlank werden würde. Man würde mich nicht mehr wahrnehmen, als ob ich nicht da wäre. Eine erschreckende Vorstellung für mich, denn die Angst vor Einsamkeit ist meine größte Angst. Da ist es eigentlich kein Wunder, dass keiner meiner diversen Abnehmversuche gefruchtet hat.

    Daher ist es eines meiner Ziele, an meiner Angst vor Einsamkeit zu arbeiten. Denn ich glaube, dass dieses im Wesentlichen von meinem mangelnden Selbstwertgefühl herrührt. Wenn ich mich schätzen oder gar lieben könnte, warum sollte ich dann nicht in der Lage sein, Zeit mit mir allein zu verbringen. Und wenn ich mich mag, kann ich auch glauben, dass mich andere Menschen mögen. Und warum sollte ich dann je einsam sein?

    Zitat


    ich weiss nicht genau weswegen ich mich abgeschoben habe.
    irgendwie wurde ich mir zu anstrendend, weil ich nicht das erfüllen konnte was gut ist. anstrengend deswegen, weil ich versuchte mich zu ändern um endlich gut zu werden. Gut= beliebt, schlank, klug, hübsch, mutig, fröhlich und eben viele smehr.


    Liebe vaja, wo kommt die Vorstellung her, dass Du perfekt sein musst? Warum glaubst Du, nur dann gut zu sein, wenn Du schlank, hübsch, beliebt, ... bist? Du bist so, wie Du bist, und Du bist gut so, wie Du bist. Wer Dir etwas anderes einreden will, soll vor der eigenen Tür kehren. Jede(r) von uns hat eine dunkle Seite. Die meisten Menschen verstecken sie, die wenigsten gestehen sich gerne ein, dass sie nicht perfekt sind. Nur niemand ist es. Selbst wenn ich an die mir liebsten Menschen denke, fallen mir Sachen ein, die ich nicht so toll finde, trotzdem liebe ich diese Menschen und ihre Macken. Denn die machen einen Menschen genauso aus wie all die positiven Eigenschaften. In meiner Selbsthilfegruppe hat eine Frau mal beschrieben, wie sie gerne wäre. Eine gute Hausfrau und Mutter, erfolgreich im Beruf, eine liebevolle Ehefrau, ..., kurz, jemand, der immer alles richtig macht, perfekt ist. Auf die Frage, ob sie mit so einer Person befreundet sein wollen würde, sagte sie Nein...

    In dem Sinne
    LG Kugelfischchen

  • liebe simsalabine. liebes kugelfischchen,


    @ kügelchen: ich kann mir sehr gut vorstellen, dass du, ab dem zeitpunkt an dem du dick geworden bist, aufmerksamkeit von deinen umfeld...insbesondere eltern bekommen hast.
    das habe ich auch, aber negativer natur. so negativ, dass ich mein dicksein als fluch ansehe und oftmals mir die fetthaut vom leibe reissen wollte.


    es scheint, als ob du eine positive aufmerksamkeit erhalten hast oder tat dir kritik auch gut? nach dem motto: hauptsache gesichtet und egal wie das ankommt?


    sicher, jeder mensch ist wohl bestrebt perfekt zu sein.perfekt ist das, was man als oberstes plateau betrachtet und jede stufe hin zu diesem palteau ist ein schritt um ein toller und guter mensch zu werden, der alles kann und somit unantastbar ist!


    ich möchte gerne perfekt sein, weil ich dann weiss es allen recht zu machen und somit mir. perfekt im job: keine konkurrenz und somit kein druck...man wird geachtet und beachtet.
    perfekt in der partnerschaft: aussehen, charakter: keine gefahr verlassen zu werden, denn man kann alles bieten und geben was ankommt und einen zustand herstellen, in dem nichts weiter erwünscht und erträumt wird: perfektion.
    perfekt in der familie und unter freunden: man ist beliebt, wird geschätzt, ist wichtig, wird gebraucht, ist immer gefragt.das tut gut.


    aber ja, ich bin nicht perfekt. doch streben wir doch alle in irgendeiner form und weise den perfekten zustand an: chemisch würde ich jetzt sagen, sind wir alles elemente sind, die den edelgaszustand anstreben und somit perfekt zu werden.


    macken sind das besondere.aber dicksein ist keine macke sondern für mich ein problem. durch meine fett bekomme ich macken und krankheiten die sehr unangenehm sind. minderwertigkeit, ständiges betrachten oder extremes weggucken von schaufenstern, massregeln von essen und doch fressen/brechen und und und.


    ich bewundere all die, die mit sich frieden geschlossen haben opbwohl sie nicht perfekt sind. sie haben nämlich erkannt was unmöglich ist zu erreichen und können doch zufrieden leben! und ist das nicht das perfekte? glücklich und zufreiden leben?


    habe einen weiten weg vor mir, aber ich hinterfrage eben viel was mir natürlich weiterhilft. Ihr helft sehr durch eure ansichten und vermittlung von wegen an die ich nicht gedacht habe.



    vaja

  • Liebe vaja!

    Ich kann gut verstehen, dass Du Dein Fett als Fluch ansiehst. Das tue ich auch. Ich habe zwar mittlerweile herausgefunden, dass es einen Zweck hat und diesen auch (in Teilen) erfüllt hat, trotzdem fällt es mir nicht leicht damit zu leben. Meine Eltern haben sich damals um mich gekümmert, als ich dicker wurde, aber auch ihre Aufmerksamkeit war nicht immer nur positiv. Wenn ich heute zurückblicke, kommt es mir manchmal vor, als ob ich mich mit Händen und Füssen, na eigentlich mit dem Mund durch Essen, gegen ihre Versuche gewehrt habe, meiner Gewichtszunahme einen Riegel vorzuschieben. Dabei haben sie nicht mal versucht, mich extrem auf Diät zu setzen, sondern mein Essen ausgewogen zu gestalten. Gegen meine Essgelage (heimlich, versteht sich) waren sie jedoch machtlos. Ich habe auch viel Kritik einstecken müssen, und ich habe die Situation damals auch ganz anders bewertet als heute. Damals hatte ich das Gefühl, sie würden mich so, wie ich bin, nicht akzeptieren wollen. Heute weiss ich, dass sie alles versucht haben, damit ich glücklich werde. Denn mit dem Übergewicht war und bin ich nicht glücklich. Die Einschätzung, dass ich mir mit meinem Übergewicht ihre Aufmerksamkeit geholt habe, ist noch nicht sehr alt. Ich bin froh, sie gefunden zu haben, denn sie erklärt mir, warum ich auch heute, wo ich alleine für mein Leben verantwortlich bin, immer noch nicht von meinem Fett lassen kann. Die Verknüpfung ist noch aktiv.

    Aber dies ist meine ganz spezielle Funktion meines Fettes. Deine kann eine ganz andere sein. Es gibt Essgestörte, die Schwierigkeiten damit haben, in der Pubertät zur Frau zu werden. Sie nehmen zu, um unförmiger zu sein, um weniger als Frau wahrgenommen zu werden. Es gibt welche, die im Beruf ernst genommen werden wollen. Je mehr sie dort als Frau wahrgenommen werden, desto mehr tritt die ihnen entgegengebrachte Aufmerksamkeit bzgl. ihres Können hinter die bzgl. ihres Aussehens zurück. Und natürlich viele weitere.

    Ich glaube allen Fett-Funktionen ist eines gemeinsam. Das Fett soll dabei helfen, dass die Umwelt einen als Menschen wahrnimmt, den wahren Menschen, der hinter der äußeren Schale steckt, und ihn so akzeptiert, wie er ist. Das sind zumindestens Gedanken, die mir oft kommen. Ich möchte, dass man den Menschen mag, der sich hinter meiner Fettschicht verbirgt. Und ich betrachte es immer noch als Liebesbeweis, wenn sich jemand die Mühe macht, dahinter zu schauen.

    Zitat von vaja

    chemisch würde ich jetzt sagen, sind wir alles elemente sind, die den edelgaszustand anstreben und somit perfekt zu werden.


    Schöner Vergleich. Leider ist der Anteil an Edelgasen in unseren Körpern von Natur aus eher gering angesetzt. Klar, dass es uns da so schwer fällt, perfekt zu sein. Das Problem auf dem Weg dahin ist, dass wir uns gegen Widerstände durchsetzen müssen, um ihn zu erreichen. Um im Job keine Konkurrenz mehr zu haben, muss ich zeigen, dass ich es besser kann als andere, d.h. ich muss mich meiner Konkurrenz stellen. Um von Freunden und Familie geschätzt, geachtet und gebraucht zu werden, müssen diese erstmal erkennen können, was sie an einem haben. Um ihnen einen Rat geben zu können, muss ich eine eigene Meinung dazu haben und sie auch äussern. Damit aber setze ich mit ihrer Reaktion aus, und die kann auch negativ ausfallen, jedenfalls solange ich noch kein Edelgas bin.

    Ich gebe Dir recht, dass wir (oder zumindestens sehr viele Menschen) bestrebt sind, perfekt zu werden, weil wir dann nicht mehr angreifbar sind. Wir müssen uns nicht mehr für das, was wir sind, denken und machen, entschuldigen oder rechtfertigen. Das Problem dabei ist, dass wir auf dem Weg dahin mir sehr vielen verschiedenen Menschen interagieren müssen, um uns in der Auseinandersetzung mit ihnen die Teilchen zu holen, die uns noch fehlen, um den Edelgaszustand zu erreichen. Die Phase heisst Leben, da kommen wir wohl nicht dran vorbei.

    Und da liegt das Problem des Edelgaszustands. Du hast den perfekten Zustand erreicht, Du kannst Dich nicht mehr verändern, keine Impulse von außen annehmen, aber auch keine abgeben, denn das würde Deine Zusammensetzung verändern. Und verändern kannst Du Dich nicht mehr. Warum also sollte noch jemand mit Dir interagieren wollen? Würdest Du zu jemandem gehen, um Dir Rat und Beistand zu holen, der perfekt ist, immer alles richtig macht, für den Fehler ein Fremdwort sind? Oder würdest Du Dir eher jemanden suchen, der zugibt, Fehler zu haben, der Erfahrungen gemacht hat oder Probleme hat, die Deinen ähneln? Ich habe immer die zweite Variante vorgezogen, weil ich mir dann nicht so klein vorkam.

    Ich für meinen Teil habe zwar auch immer noch den Wunsch in mir, es allen recht zu machen, und von allen gemocht zu werden, aber es wird für mich immer wichtiger, bei mir anzukommen. Ich möchte ich sein, mich nicht mehr ausschließlich von den Meinungen anderer leiten lassen, sondern herausfinden, was ich von meinem Leben erwarte. Und es dann so gestalten, dass ich mir gerecht werde. Dazu brauche ich Feedback, d.h. die Auseinandersetzung mit anderen. Oder chemisch ausgedrückt: ich muss noch ganz viele Elementarteilchen von anderen einsammeln, um mich irgendwann mal meinem Edelgaszustand anzunähern. Der Austausch hier hilft mir dabei!

    LG Kugelfischchen

  • Hallo Ihr Lieben,


    ich möchte mal einen Absatz aus Vaja`s letztem Posting aufgreifen der mir selbst sehr wichtig ist:

    Zitat

    ich bewundere all die, die mit sich frieden geschlossen haben obwohl sie nicht perfekt sind. sie haben nämlich erkannt was unmöglich ist zu erreichen und können doch zufrieden leben! und ist das nicht das perfekte? glücklich und zufrieden leben?


    zuerstmal möchte ich dazu die Frage nach : dem perfekten Menschen aufwerfen - was wäre denn der "perfekte Mensch"?
    wie müßte der "perfekte Mensch" aussehen?
    groß oder klein - oder gar in der Mitte?
    schlank oder dick - oder in der Mitte (leicht mollig)?
    blond oder dunkelhaarig - oder in der Mitte?
    blaue oder braune Augen - oder Grüne?
    helle oder dunkle Haut - oder in der Mitte?


    völlig selbstlos oder doch egoistisch - oder in der Mitte?
    super intelligent oder einfach nur körperlicher Arbeiter - oder in der Mitte?
    extrem beredt oder lieber schweigsam - oder in der Mitte?
    Mitfühlend oder kontrovers - oder in der Mitte?


    na fällt euch was auf?
    genau es gibt so viele Unterschiede sowohl im Aussehen, wie auch im Wesen des Menschen das es den einen gar nicht geben kann:
    den Perfekten Menschen!
    wobei eben noch dazu kommt, das Jeder etwas anderes als "Perfekt" ansehen wird.


    JEDER MENSCH hat gute und schlechte Seiten, Stärken und Schwächen, optisch schönes und weniger schönes an bzw. in sich und genau SO ist es nunmal von der Natur gedacht.
    Schon allein Äusselich gibt es sehr unterschiedliche Typen:
    schlank und zierlich, groß und kräftig, klein und kräftig, groß und schlank - um nur die absoluten "grundtypen" auf zu zählen.


    Der Punkt dabei ist jedoch zu akzeptieren wozu man selbst von der Natur her vorgesehen ist: Jemand der nunmal "kräftig gebaut ist" wird niemals "schlank oder zierlich sein können" - ebenso wie ein "kleiner Mensch" nie groß sein kann und ein "großer" niemals klein sein kann.


    Man kann also in dem Sinne nur "perfekt" sein, wenn man annimmt für was man von Natur aus vorgesehen ist.
    Wenn man akzeptiert das man den für einen selbst richtigen Körperbau und die richtigen Anlagen in sich hat um als Einzigartiges Wesen eben die persönliche Perfektion die absolut indivduell ist dar zu stellen.
    Genauso ist es eben auch mit den Inneren Werten - wenn man die eigenen Stärken und Schwächen an sich selbst akzeptiert und damit gut zurecht kommt, dann hat man den bestmöglichen Status erreicht.
    Und hier kommt was zum tragen? - genau die Selbstakzeptanz - die Akzeptanz der Tatsache das Jeder Mensch einzigartig ist und das man selbst so wie man von der Natur her vorgesehen ist genau richtig ist.


    Dieser Zustand ist zwar sehr schwer zu erreichen, es erfordert sehr viel Geduld - aber wenn man ihn erreicht hat, braucht man keine ES mehr um gegen sich bzw den eigenen Körper zu kämpfen.


    Ich selbst merke es immer wieder, das ich in Phasen wo ich diesem Zustand der Selbstakzeptanz sehr nahe bin - keine Probleme mit dem Essen habe, während ich in Zeiten wo ich diese Tatsache in Zweifel ziehe sehr viel Probleme damit habe. Wobei ich auch gemerkt habe das mir die Akzeptanz von Aussen sehr wichtig ist - erlebe ich akzeptanz durch mindestens einen Menschen aussen, kann ich das auch für mich selbst wesentlich besser akzeptieren - während mich ablehnung ziemlich schnell wieder Abrutschen lässt, weil ich mich dann jedesmal selbst in Zweifel ziehe.


    Nachdenkliche Grüße,
    Cailly

  • hallo ihr,


    zuerst einmal das: es ist richtig toll mit euch zu schreiben.
    Auch mir hilft dieser Austausch sehr @ kugelfischen.


    Der Spruch" das Glück findet man nur in einem selbst" gewinnt für mich in der letzten Zeit immer mehr an Bedeutung. Ich kenne den Spruch schon lange, aber wirken tut er erst seit ein paar Tagen. Es geht mal wieder um den Edelgaszustand :), also ums Perfektsein.


    Ich war am Wochenende beim Sport und mir fiel auf, dass eine "Mitsportlerin" sehr schlank geworden ist. In mir rief das ganz merkwürdige Gefühle hoch. Zum einen Neid, weil ich auch mal so ein Erfolgserlebnis haben wollte und zum anderen, wie sehr ich mein eigenen Wohlzustand von anderen abhängig mache. Erst wenn alle zufrieden mit mir sind oder es andere schlechter haben (dicker sind) als ich, geht es mir gut. Dann fühle ich mich nicht mehr ausgeschlossen und bewerte michals ok. Ich mache wirklich fast alles abhängig von anderen und bewerte konstant mein Verhalten. Meistens schlecht. Nach dem Sport war ich müde und erleichtert. Ich konnte gut mithalten und war stolz auf mich. Ich spürte meinen Körper und fühlte den grossen Unterschied: ich war gut drauf durch mich und nicht weil andere mich gut hiessen.


    Auch ich bettel immerzu nach Anerkennung und Aufmerksamkeit. Suche die Antworten in den Meinungen der anderen über mich. Das ist mein grösster Fehler!!!!
    Vielleicht klingt das für euch wie aufgewärmt, denn es ist wirklich keine neue Aussage. Aber gewusst habe auch ich von diesem Prinzip sich nicht durch andere zu bewerten.Doch ich habe es nie bewusst vollzogen. ich konzentriere mich also auf das, was ich leiste und versuche mein eignere Freund,Anwalt und Doc zu sein....ohne mich zu isolieren.


    Und es funktioniert. Zwar noch nicht sehr anhaltend und vermutlich nur phasenweise, aber es geht. Der Edelgaszustand ist nicht perfekt zu sein , denn dann wäre man sicherlich sehr einsam....da hast du recht @ kugelfischchen! Perfekt ist, wenn man weiss wer man ist und was man kann....auch für andere was tun kann.
    Sich nicht im Mittelpunkt zu betrachten und sich dennoch wichtig zu nehmen.
    Ich habe mich viel zu lange versteckt, weil ich nicht so sein konnte wie andere es wünschten. Darüber bin ich unglücklich. Aber ich werde nie glücklich werden wenn ich mich nur gut fühlen kann wenn andere über mich gut denken, denn es werden nie ALLE gut über mich denken und das ist auch nicht das Ziel. Es scheint, als ob ich mich als einziege unperfekte inmitten von lauter perfekten Menschen sehe.....ein Trugschluss.


    Ich möchte auch eigentlich gar kein Edelgas werden, denn dann lebt man doch gar nicht mehr richtig, oder?



    vaja

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