Dicke Kinder - Sozial Schwächere stärker betroffen?

  • Zitat von Mahalia:
    "[...]Von denen, denen es gelungen ist durch eine sinnvolle reduzierte Ernährung ihr Gewicht zu halten unter Hinzugabe von Sport, ist niemand im Anschluß krank geworden.[...]"


    Hallo Mahalia,


    kann ich leider nicht bestätigen: Nach einer Ernährungsumstellung (vollwertig und fettarm) und daraus resultierender Gewichtsreduktion von 20 Kilo musste nach einem Jahr die Dosis meines Blutdruckmedikamentes verdoppelt werden. Es war für mich allerdings überhaupt kein Problem, mein neues Gewicht (86 kg bei 1,65 m Körpergrösse) zu halten. Das ging drei Jahre gut und dann wurde ein Diabetes diagnostiziert ... Kann Zufall gewesen sein ... oder auch nicht - who knows? Habe im Netz leider noch keine Untersuchungen bezgl. der Thematik gefunden, dass Frauen nach Gewichtsreduktion sozusagen als "Nebenwirkung" andere Krankheiten entwickeln.


    Nur weil es diese Untersuchungen nicht gibt, heisst es ja nicht, dass an Cailly's Theorie nichts dran ist.


    Happy Weekend,


    Tröte :)

  • Hallo tine1,

    ich sehe es eigentlich ähnlich wie Du, dass die meisten Eltern schlichtweg einfach VERLEUGNEN, dass ihre Kinder nicht normal essen bzw kein "normales" Gewicht haben und dann noch aggressiv werden, wenn es jemand auch nur wagt das Übergewicht ihrer Kinder anzusprehcen (ich red hier nicht von paar Pfund Babyspeck, der sich auswächst...).

    Sie WOLLEN auch gar nicht erfahren, WAS hinter dem Überessen ihrer Kinder stecken KÖNNTE und sollte jemand es auch nur WAGEN - sei es Ärzte oder in Foren - anzudeuten, dass das Kind sich essensmässig und gewichtstechnisch NICHT normal verhält, dann kommen halt die Angriffe. Mir tun nur die Ärzte und Behörden leid, die sich mit solchen Eltern zwangswseise beschäftigen müssen, wenn die Kinder halt dann irgendwann auch SONST psychisch auuffällig dann werden (was man JAHRE vorher schon am gestörten Essverhalten/Gewicht locker hätte erkennen koennen!) - Denn damit fühlen die sich wohl als Mütter dann angegriffen (meist ZU RECHT, wenn ich mir da so Interviews mit Mütetrn stark adipöser Kinder im Fernsehen so ansehe...).

    Ist halt "einfacher" dem Kind alle materiellen Wünsche zu erfüllen als sich um dessen PSYCHISCHEN Zustände und Bedürfnisse zu kümmern! Die es dann im Kindesalter schon ohme jegliches Eingreifen der Mütter dann mit "Essen" ausfüllen "darf"...

    Allerdings ist es auch absolut SINNLOS mit solchen Müttern darüber zu diskutieren, viele sind meinem Eindruck nach auch schon rein "intellektuell" nicht in der Lage, mal zu überdenken, ob nicht DOCH was an dem dran sein koennte, was ihre Kinderpsychologin oder Hausärztin ihnen sagt....leider! Denn "ausbaden" müssen es die Kinder dann lebenslang und nicht die Mütter.

    Ich kanns manchmal schlichtweg kaum GLAUBEN, was für oberflächliche, wegwischende, verleugnende Antworten ich da im Fernsehen oder in Zeitungsartikeln manchmal sehe. Soweit ichs sehe, sind die meisten dieser Mütter relativ ungebildet und aus der Unterschicht, nicht nur was das rein Materielle angeht, sondern einhergehend damit wohl auch das Geistige leider (habe zumindest noch keine einzige in wohlhandenen bildungsnaher Schicht lebende Mutetr eines stark übergewichtigen Kindes im Fernsehen oder Medien erlebt!) und "Gesundheit" rangiert da wohl oft erst NACH "Handy, Zigaretten, Party"....


    Blaumeise

  • Zitat von Blaumeise

    Ich kanns manchmal schlichtweg kaum GLAUBEN, was für oberflächliche, wegwischende, verleugnende Antworten ich da im Fernsehen oder in Zeitungsartikeln manchmal sehe. Soweit ichs sehe, sind die meisten dieser Mütter relativ ungebildet und aus der Unterschicht, nicht nur was das rein Materielle angeht, sondern einhergehend damit wohl auch das Geistige leider (habe zumindest noch keine einzige in wohlhandenen bildungsnaher Schicht lebende Mutetr eines stark übergewichtigen Kindes im Fernsehen oder Medien erlebt!) und "Gesundheit" rangiert da wohl oft erst NACH "Handy, Zigaretten, Party"....


    Ohne diese Aussage in Frage zu stellen:
    Glaubt ihr nicht auch, dass so etwas "gesteuert" wird von den Machern dieser Medien? Seriöse Berichte, die sich wirklich mit der Thematik auseinander setzen wollen, gibt es selten. Die Dicken die uns oft (so kommt es mir zumindest vor) im Fernsehen präsentiert werden, sind wie ihre eigene Karikatur: ziehen sich unpassend an (nach allgemeinem Verständnis), haben seltsame Manieren, ein übersteigertes egozentrisches Gehabe, produzieren sich regelrecht auf eine meist primitive und lächerliche Weise....

    Für seriöse Berichterstattung fehlt wohl das Interesse an "solchen" Themen... und vielleicht das Publikum?

  • Hallo malaga,

    nicht "gesteuert" im eigentlichen Sinne. Aber welche Mutter der Ober- oder Mittelschicht würde schon sich und ihr adipöses Kind für 1 oder 200 Euros in einer Fernsehsendung oder Zeitung "vorführen"? Die einkommensschwachen wollen halt das angebotene Geld mitnehmen und lassen sich zeigen.

    Wenn die gebildeteren Mütter ein Problem bemerken, dann gehen die halt einfach eher ohne Scham dafür, dass sie nicht klarkommen mit dem krankmachenden Verhalten ihres Kindes und es nicht SELBST bessern können, zum Facharzt oder (von SELBST!) zu einer Beratungsstelle. Weil die eher genügend Selbstbewusstsein haben (weil angesehener Beruf/Job, erfolgreichen Ehemann, hohen Status, was auch immer) sich und anderen einzugesehen, dass mit ihren Kindern da wohl seelisch was falsch läuft, was sich über das Gewicht ausdrückt als wie eine schon jahrelange Sozialhilfeempfängerin, womöglich ohne Ausbildung und alles, die dadurch halt es mangels echtem(!") Selbstwertgefühl es eher als "Angriff von Fremden" auf sich selber erlebt, wenn ihr Leute sagen, dass ihr Kind essenstechnisch und psychologisch sich nicht gesund entwickelt. Und dann wird halt das Problem verniedlicht, aggressiv weit von sich gewiesen, empört verleugnet und ähnliches. Oft haben diese Mütter wohl auch SELBST keinen gesunden Umgang mit Essen gelernt, dennw as ich so sehe, sind die meist selbst auch nicht im Normalgewichtsbereich (und den fass ich schon weit GENUG!)

    Daher sind die da immer gezeigten adipösen Kinder und ihre Schichtenzugehörigkeit sicher NICHT repräsentativ für ALLE dicken Kinder. Aber INNERHALB der Unterschicht glaub ich schon, dass da sehr viele Eltern so sind und denken und sich verhalten, wie sie sich in Interviews und in Reportagen geben...Da inzwischen sehr eindeutig belegt ist, dass ein wesentlich HÖHERER Prozentsatz von Kindern aus sozial niedrigen Schichten stark übergewichtig ist als in mittleren und vor allem höheren, kann man sich natürlich fragen, WORAN dies liegt.

    Denn wenn eine Mutter, wie in der Reportage gezeigt im Interview, IMMER NOCH leugnet, dass ihr Kind ein Essens-Problem hat (weil dessen Diabetes NUR durch zu hochkalorische Nahrung von ihr von Geburt an entstand! also KEINE Stoffwechsel- oder Erbkrankheit), obwohl es mit 5 Jahren schon Altersdiabetes hat, dann zweifle ich ERNSTHAFT an den geistigen Fähigkeiten solcher Eltern/Mütter!

    Ich denke, es ist hautpsächlich eine Sache des EIGENEN Bewusstseins, des EIGENEN Verhaltens und der Prioritätensetzung (es ist z.B. NICHT okay, wenn das Kind von der Schule heimkommt und setzt sich dann zur rauchend und essend vor dem Fernseher hockenden selbst übergewichtigen Mutter oder verzieht sich alleine auf sein Zimmer zum Gameboy spielen, wie vor einigen Tagen in einer Reportage wieder gezeigt). Sowas kommt in Oberschichten einfach kaum vor, wage ich mal zu behaupten, von dem was ich so mitkriege (mein Bekanntenkreis ist eher wohlhabend und gebildet, erlebe also nur in diesem Rahemn dies mit). Entweder kümmert sich da jemand zuhause um die Kinder nach der Schule wenn beide Eltern arbeiten oder wenn die Muter daheim/arbeitslos ist, wird da echt soweit ichs mitkriege immer darauf geachtet, dass die Kinder nachmittags gesitig UND körperlich BESCHÄFTIGT sind!
    Also Schwimmen gehen mit Mama, zum Ballett oder Musikunterricht, Sportverein, Radfahren mit Freundinnen, Spaziergänge mit anderen Kindern und Müttern, etc....alles Dinge, die mit BEWEGUNG/mehr Kalorienverbrauch als beim zuhause hocken mit Mama verbunden sind, und die diese Kinder automatisch dann dünner halten - ich bin überzeugt dass vor allem DESWEGEN bei weitem nicht so viele Mittel- und Oberschichtkinder sehr dick sind.
    Es hängt mit der Lebensform und der richtigen Prioritätensetzung der Eltern zusammen (kaufe ich meinen Kindern Handy, qualme selber Zigaretten für 30 Euro die Woche und setze aus Bequemlichkeit, obwohl ich als Arbeitslose GENUG Zeit hätte täglich frisch zu kochen (sogar ALDI hat billiges Frischgemüse und kostet nicht mehr als Konserven!), meinen Kindern immer nur Fertiggerichte vor? Und gebe ich ihnen Schokoriegel, um meine Zuneigung auszudrücken oder um sie zu trösten wenn es ihnen schlecht geht? Anstatt ein Gespräch mit ihnen zu führen?? Oder nehm ich mir eben Zeit für die Kinder und ihre seelische Entwicklung, acuh wenn es mir selber unbequem ist (weil viele dieser Mütter wohl eigene seelische Probleme wie Depression, Lethargie durch lange Arbeitslosigkeit etc haben) wozu auch ein normales Essverhalten gehört und den Kindern VORGELEBT und erklärt werden muss, je nach Alter?

    Das Schlimme für mich daran ist halt, dass diese Kinder ihren Müttern/Eltern bis zu einem gewissen Alter VÖLLIG ausgeliefert sind, was das Essen und auch das Freizeitverhalten angeht....sie nehmen einfach, das was Mutter ihnen gibt oder denken, das was SIE ihnen vorlebt ist das "Gesunde/Richtige"...

    Ich bewundere echt Ärzte und Sozialarbeiter, die bei solchen Ignoranten tatsächlich über Jahre hinweg den NERV haben, die immer wieder darauf anzusprechen und zu versuchen, doch etwas zu verbessern an Einsicht...ich hätte die Nerven und Frustrationstoleranz sicher nicht.

    Blaumeise

    PS: Ich hatte gerade einen riesenlangen Beitrag als Antwort verfasst, den ich leider beim Senden wieder "verlor"....

  • Zitat von Blaumeise

    Da inzwischen sehr eindeutig belegt ist, dass ein wesentlich HÖHERER Prozentsatz von Kindern aus sozial niedrigen Schichten stark übergewichtig ist als in mittleren und vor allem höheren...


    Hallo Blaumeise,

    gibt es dazu Zahlen?
    Die würden mich echt interessieren. So einen eindeutigen Zusammenhang von gesellschaftlicher Schicht und Übergewicht finde ich sehr bedenklich...

    Danke, Malaga

  • Guckst Du hier:

    http://www.kinderumweltgesundh…en/Adipositas/ADIPOSI.pdf


    Zwar keine eindeutigen Zahlen zu finden, dafür aber Verweise auf die entsprechenden Untersuchungen.

    Ich habe das nun auch schon sehr oft gelesen und muß schon zugeben, daß es recht plausibel klingt.

    >>... ist doch das menschliche Wort einem gesprungenen Kessel vergleichbar, auf dem wir eine Melodie trommeln, nach der höchstens Bären tanzen, während wir doch die Sterne erweichen möchten.<<

  • Zitat von Blaumeise

    PS: Ich hatte gerade einen riesenlangen Beitrag als Antwort verfasst, den ich leider beim Senden wieder "verlor"....



    und das bei so einen klasse und ausgiebigen Beitrag. Das ist ja zum Mäuse melken.
    Wie wäre es, wenn Du, bis das Problem gelöst ist, Deine Beiträge erst mal in Word vorschreibst und dann rüberkopierst ?
    Dann bleibt Dir der Text erhalten.

    mitfühlenden
    Gruß
    toni

  • Hallo malaga,

    Seuffz...hab schon wieder eine LANGE Antwort "verloren" (war einfach wieder zu FAUL mich über "Favoriten" einzuloggen).

    Das Verhältnis Unterschicht zu Oberschicht bei Adipositas wird mit 6:1 angegeben, manchmal sogar noch HÖHER! Bei Magersucht ist s umgekehrt übrigens! In der Klinik wo ich war, war ebenfalls keine einzige Magersüchtige, deren Eltern in der Unterschicht lebten....Ich hatte Dir gerade einen ausführlichen Beitrag geschrieben, WARUM ich denke, dass dies so ist, leider aber wie gesagt FUTSCH....

    Ich bin beruflich NICHT damit befasst, hab aber schnell mal gegoogled (mit +Unterschicht +Adipositas) ... mach mal, da findest du dann wirklich GENÜGEND Untersuchungen über diesen Zusammenhang HEUTE, mit allen Tabellen und Angaben, soviel Copy & Paste will ich hier net reinmüllen, daher unten nur 3 kürzere zum Thema... :) ...Betonung auf "heute", weil ich glaube, dass dieser Zusammenhang, dass bestimmte Gewichtsklassen und Esstörungen in bestimmten Schichten häufiger oder weniger häufig als in anderen vorkommen, erst in den letzten Jahrzehnten entstanden ist und es bis in die 70iger Jahre NICHT so war. Zumindest nicht so ausgeprägt....

    Ess-Störungen[Blockierte Grafik: http://www.netdoktor.de/system/s.gif][Blockierte Grafik: http://www.netdoktor.de/system/s.gif][Blockierte Grafik: http://www.netdoktor.de/system/s.gifDr. med. Katharina Larisch

    Genau unter diesem Link stehen die Infos zum Copyright für Netdoktor! - bitte beachten

    Text Entfernt wegen Copyright

    Das Risiko für Ess-Störungen ist in der Bevölkerung nicht gleich verteilt. Vielmehr treten Ess-Störungen bevorzugt in bestimmten Gruppen auf, wobei vor allem Geschlecht, Alter und soziale Schicht ausschlaggebend sind. Lass ich mal als Satz-Zitat stehen weils direkt zum Thema gehört

    Absatz Entfernt da unübersichtlich und unklar welchen Ursprung es da gibt...


    Ess-Sucht (Adipositas) -
    Der Link reicht, alles weitere geht gegen das Copyright von Netdoktor

    Latente Ess-Sucht entfernt - Copyright verletzung und leider ohne Link

    Ess- und Brech-Sucht (Bulimia nervosa) -
    Der Link reicht, alles weitere geht gegen das Copyright von Netdoktor


    Magersucht -
    Der Link reicht, alles weitere geht gegen das Copyright von Netdoktor



    Ein SATZ z.B. aus dem Artikel unten..."Die Adipositas ist eine weit verbreitete Erkrankung und ist in traditionellen Gesellschaften häufiger in der Oberschicht anzutreffen, denn diese prägt meist auch das gesellschaftliche Schönheitsideal. :
    Zitat gekürzt wegen Copyright
    http://www.stangl-taller.at/AR…SUCHT/Essstoerungen.shtml


    Armut macht krank – sechs Jahre geringere Lebenserwartung
    Zitat gekürzt wegen Copyright
    Das Beispiel der 40jährigen Arbeiterinnen und Arbeiter in Wien macht den Unterschied deutlich: 60 Prozent aller 40-jährigen Arbeiterinnen und Arbeiter rauchen, 60 Prozent haben Übergewicht, 25 Prozent leiden an Adipositas und 33 Prozent an Hypertonie.

    Diese Daten liegen weit über dem österreichischem Durchschnitt. Geringes Einkommen und niedriges Bildungsniveau sind Barrieren für gute Gesundheit und den Zugang zu Gesundheitsleistungen.

    Rückfragen: Pressestelle der Ärztekammer für Wien, Telefon 515 01/1223 DW, E-Mail: pressestelle@aekwien.at

  • Toni,
    bist du hier um gegen mich rumzupöbeln, weil meine Meinung vielleicht nicht mit DEINER übereinstimmt? Oder WIE darf ich Deine Antwort an mich interpretieren??

    Blaumeise

  • Hallo rolli,
    ja, solche Berichte hatte ich dabei im Kopf.

    Hier übrignes noch einer, wobei es hier nicht nur um Adipositas geht, aber eben gesagt wird, dass die Adipositas bei Kindern "proportional mit der Sozialhilfeempfängerdichte/SHE ANSTEIGT....

    http://www.kinder-jugendgesund…iteratur/gesundschanf.htm

    Wie gesagt, wenn das Thema TIEFER interessiert, das ganze Web ist bei Google voll mit entsprechenden Untersuchungen, die alle zum selben Ergebnis kommen (was bei Studien ja eher SELTEN ist! :D )

    Blaumeise

  • Zitat von Blaumeise

    Toni,
    bist du hier um gegen mich rumzupöbeln, weil meine Meinung vielleicht nicht mit DEINER übereinstimmt? Oder WIE darf ich Deine Antwort an mich interpretieren??

    Blaumeise



    Hoppla, habt ihr Föhn oder eine Schiefwetterlage in München ???:confused: :confused: :confused: :confused:
    Ich wollte Dir eigentlich nur einen Tip geben, weil ich selbst weiss, wie ärgerlich es ist, den Text zu verlieren.
    Nebenbei wollte ich Dir mit meinem Beitrag kundtun :D , dass ich ihn klasse und ausgiebig finde. OK ?????

    toni

  • Für mich kam das auch sehr ironisch rüber, toni.


    Aber wenns nicht so war, dann gibts ja keinen Grund euch gegenseitig anzugiften :)

    *Friedenspfeife bereitstell*

    >>... ist doch das menschliche Wort einem gesprungenen Kessel vergleichbar, auf dem wir eine Melodie trommeln, nach der höchstens Bären tanzen, während wir doch die Sterne erweichen möchten.<<

  • Hallo Blaumeise,


    nachdem ich gerade in Ruhe alle deine Beiträge hier von Heute durchgelesen habe - und ja auch die "Copyright-verletzenden Zitate" entfernt habe, möchte ich dir ganz Persönlich einiges schreiben.


    Du schreibst da z.B.

    Zitat

    Wenn die gebildeteren Mütter ein Problem bemerken, dann gehen die halt einfach eher ohne Scham dafür, dass sie nicht klarkommen mit dem krankmachenden Verhalten ihres Kindes und es nicht SELBST bessern können, zum Facharzt oder (von SELBST!) zu einer Beratungsstelle. Weil die eher genügend Selbstbewusstsein haben (weil angesehener Beruf/Job, erfolgreichen Ehemann, hohen Status, was auch immer) sich und anderen einzugesehen, dass mit ihren Kindern da wohl seelisch was falsch läuft, was sich über das Gewicht ausdrückt als wie eine schon jahrelange Sozialhilfeempfängerin, womöglich ohne Ausbildung und alles, die dadurch halt es mangels echtem(!") Selbstwertgefühl es eher als "Angriff von Fremden" auf sich selber erlebt, wenn ihr Leute sagen, dass ihr Kind essenstechnisch und psychologisch sich nicht gesund entwickelt.


    Nun sorry aber da siehst du einiges zu "Vorverurteilend" - Selbstwergefühl und Selbstsicherheit haben natürlich eine ganze Menge mit der Bereitchaft Hilfe zu suchen zu tun, ebenso wie eine "bessere (was ist besser?) Bildung" sicherlich die Bereitschaft Hilfe zu suchen und an zu nehmen fördern.
    ABER: diese mit dem "Sozialen Status" gleich zu setzen find ich persönlich einfach nicht ok!


    Wobei du ja auch soooo extrem betonst das man "auch als Sozialhilfe-Empfänger" eine "Gesunde Ernährung" für sich und sein Kind finanzieren kann - komisch nur das dies von mehreren Versuchsprojekten schon vor 4-5 Jahren wiederlegt wurde und so ganz Nebenbei: der Satz für Kinder (und nicht nur der!) ist seit dem mehr als drastisch gekürzt worden, allein für meinen jetzt 15 Jährigen bekomme ich heute ca 100,-€ pro Monat weniger (und nein das Kindergeld wird MIR als Einkommen abgezogen, das gab es für mich noch nie "zusätzlich"!) wie vor 4 Jahren.
    Wundert es dich da wirklich das "Übergewicht bei Kindern" gerade in dieser Schicht so verbreitet ist?


    Nachdenkliche Grüße,
    Cailly

  • Zitat von Blaumeise

    Oft haben diese Mütter wohl auch SELBST keinen gesunden Umgang mit Essen gelernt, dennw as ich so sehe, sind die meist selbst auch nicht im Normalgewichtsbereich (und den fass ich schon weit GENUG!)
    [..]
    ... (weil viele dieser Mütter wohl eigene seelische Probleme wie Depression, Lethargie durch lange Arbeitslosigkeit etc haben)...

    Und dann erwartest du, dass sie ihren Kindern einen gesunden Umgang mit Essen vermitteln und vorleben können? Wie das?

    Das Bild, das du pauschal von dieser "Unterschicht" zeichnest (woher hast du es überhaupt, wenn dein Bekanntenkreis doch eher wohlhabend und gebildet ist - aus dem Fernsehen?), als Menschen, denen das Wohl der eigenen Kinder schlichtweg schnuppe ist, ist ein wenig schief. Es gibt auch hier, wie überall sonst, nicht nur qualmende, bequeme, die Kinder mit Schokoriegeln abspeisende Mütter, sondern auch fürsorgliche sich Gedanken machende und bemühte Mütter.

    Es gibt nicht wenige Frauen, bei denen Fertigprodukte aufgrund ihrer Arbeit (ja, auch berufstätige Frauen sind manchmal sozial/einkommens schwach) fast schon eine Notwendigkeit darstellt. Es ist schön, dass du fast nur Familien kennst, die eine Betreuungsperson für die Kinder haben oder bei denen die Mütter tolle Freizeitprogramme planen können. Aber es gibt auch andere, die sich zwischen ihrer Drei- und/oder Vierfach-Belastung (Mutter, Hausfrau, Arbeitende, Partnerin) aufreiben, und nun auch noch das Stigma einer dummen und faulen Mutter aufgedrückt bekommen. Das haben so manche von ihnen einfach nicht verdient, auch wenn das Essen zuhaus nicht den Richtlinien gesunder Ernährung entspricht.

  • Hallo malaga, wir sprachen ja nur von DEN Müttern, die da im Fernsehen gezeigt wurden - und die sassen nunmal ncihtstuend vor dem Fernseher und hätten SEHR WOHL in dieser Zeit mit dem Kind spazieren gehen oder Radfahren koennen! Was alles nix kostet. Am GELD liegt das sicher nicht!

    Ich sprach auch nicht von Unterschichtmüttern, denen das gestörte Verhalten ihrer Kinder BEWUSST ist, sondern eben gerade den ANDEREN. Und bei denen ist es eben KEIN Zeitproblem (falls arbeitslos und den ganzen Tag daheim) oder Geldproblem! Reden mit den Kindern, WARUM sie sich so oft überessen, kostet doch kein GELD, oder?

    Cailly,

    ich schreibe, da ich ja seit 4 Jahren meine dummerweise angesammelten Ersparnisse aufbrauche und NULL vom Staat krige, alle meine Ausgaben auf, auch die fürs Essen.
    Also: Für Lebensmittel - kauf ich fast AUSSCHLIESSLICH im Bioladen - brauch ich für mich zwischen 100 und 250 Euro, je nachdem wieviele Convenience-Produkte ich halt in Bioqualität kaufe in einem Monat. denn diese Fertigprodukte sind tatsächlich TEURER im Bioladen oder Naturkostladen als im konventionellen Handel. Wenn ich Essanfälle habe, selbstverständlich wesentlich MEHR! Aber ich käme nie auf den Gedanken vom Sozialamt (also dem arbeitenden Teil der Bevölkerung!) zu VERLANGEN, dass die meine SÜCHTE oder Fehlverhalten FINANZIEREN sollten!

    Plädierst Du für "Mehrbedarf" für Heroin oder Lebensmittel von der Allgemeinheit wegen SUCHT-Verhaltens? :D
    Ich backe alles Brot selbst, esse keine Semmeln und auch kein FERTIGmüsli, sondern kaufe eine BILLIGE Grundgetreideflockenmischung und ess die mit Bananen-Soyamilch, frischem oder TK-Obst und Banane zerquetscht und mache meine Salatsaucen alle selber (Bioolivenöl in Grossflasche reicht bei mir 1-2 Jahre und kostet nicht allzuviel) - man muss dann natürlich im Bioladen es schaffen an den TEUREN "verfeinerten" Sachen vorbeizugehen, sondern SELBER kochen! Gottseidank hab ich mir dies beigebracht als ich von Fleischnahrung auf Ovolaktovegetarisch umstieg, ich mach das also nicht aus Geldgrüünden, sondern hauptsächlich weil ich GENAU wissen will, WAS da drin ist im Essen an eventuellen Zusatzstoffen (in meinem Brot z.B. dann halt keinerlei "Backhilfsmittel, Triebmittel, Feuchthaltemittel für Semmeln, etc).

    Wenn icha lso - wie andere Soziempfänger, zusäztlich zur Miete für mich alleine die 345 Euro BEKÄME, käm ICH lockerst damit aus!

    Achja: Ich hab weder Führerschein noch Auto, trinke null Alk und habe noch nie geraucht, mein Fernseher ist 11 Jahre und meine Stereoanlage 20 Jahre und mein Laptop 5 Jahre alt... und hatte selbstverständlich nie ein teures Handy (ausser während der Arbeit in meiner letzten Firma, wo mein Chef mir ein Firmenhandy zwangsverpasste!)! Auf all dies hab ich nie aus finanziellen Gründen verzichtet, sondern bedeutet mir schlichtweg NIX! Ich muss nicht mit so Konsumkram mein Selbstbewusstsein päppeln wie die im Fernsehen immer: Sozi, aber NAGELNEUE Video-Fernsehanlage und Equipment vom FEINSTEN im Wohnzimmer und selbstverständlich ALLE Familienmitglieder ein Handy! (wer mich sprechen will, soll auf meinen alten Anrufbeantworter sprechen! :D ).

    Sorry, aber wenn jemand mit seinem Geld vom Staat nicht auskommt, da fehlt mir in 99 % der Fälle jegliches Mitleid.

    Blaumeise

  • "Sozi, aber NAGELNEUE Video-Fernsehanlage und Equipment vom FEINSTEN im Wohnzimmer und selbstverständlich ALLE Familienmitglieder ein Handy! "



    Man merkt, dass du Sozis nur aus dem Fernsehen kennst.
    Und über Sozialhilfesätze solltest du dich auch mal informieren. Probleme haben nämlich nicht die Einzelpersonen mit vollem Satz, sondern die Familien mit mehreren Kindern.Die kriegt man nämlich mit dem Geld nicht vernünftig satt und bekleidet. Und komm mir nicht mit den (Medien-)märchen von der Sozi-Mama, die nur Fast-Food kocht. Fast-Food ist viel zu teuer um es von der Sozialhilfe zu bezahlen.Vielmehr wird von den Frauen meist selbstgekocht. Und zwar meist, weil es billig ist Mehlbapp (sagt man hier im Saarland zu allen möglichen Mehlspeisen). Ich habe früher auch mal kurzfristig Sozialhilfe bekommen, kam mit dem Geld auch gut klar und habe außerdem während den ganzen 6 Jahren, die ich in einem typischen Assiviertel gewohnt habe nur eine einzige Frau kennengelernt, die sich wie die typische Mediensozialhilfeempfängering verhalten hat.Die allermeisten Frauen waren geschieden, hatten zwei bis drei Kinder um die sie sich gekümmert haben. Für Ballett gab es da kein Geld, aber die Spielplätze sind ja kostenlos und waren immer voll.

  • Hallo babelfish,
    mit Fast Food meinte ich nicht MacDoof sondern ALDI-Fast-Food - und das ist BILLIG!

    Und statt "Mehlpapp" würde ich definitv meinen Kindern z.B. Hirse-Quarkauflauf mit Obst überbacken kochen - genauso BILLIG wie Mehlpapp und sEHR GESUND mineralstofftechnisch!

    Gesunde Ernährung ist definitiv keine Frage des Geldes! Eher der sonstigen Konsum- PRIORITÄTEN wie ich schon schrieb...ich hab mir zum Beispiel NULL Klamotten neu gekauft seit 4 Jahren seit ich arbeitslos bin! Man STIRBT nicht, wenn man nicth jedes Jahr neue Klamotten hat! Nur "Grössenveränderungen nach OBEN" zwingen mich ab und an mal vielleicht künftig dazu....

    Auch ich hab schon sehr viele Zeiten früher mit sehr wenig Geld gelebt (eigentlich IMMER, denn bei Steuerklasse 1 bleiben dir rund 40 % als Single vom Brutto als Chefsekretärin),und kam immer finanziell wunderbar hin. Allerdings bedeutet mir überflüssiger Schmodder/Statuszeuch wie Handy, Markenklamotten und sonstige absolut Überflüssige etc eh nichts, vielleicht liegts da dran?

    (Spielzeug, Kinderbücher gibts übrigens hier zumindest absolut GRATIS bei Wohlfahrtseinrichtungen, ebenfalls sehr gute Kinderkleidung und Schuhe fast für Null!)

    Sorry, bin nicht überzeugt von dem, was Du sagst, dass das fehlende Geld der GRUND für die schlechtere Ernährung samt Übergewicht bei Unterschicht-Kindern ist ....aber lassen wir divergierende Meinungen mal einfach stehen. Du siehst es halt anders.

    Blaumeise

  • "Sorry, bin nicht überzeugt von dem, was Du sagst, dass das fehlende Geld der GRUND für die schlechtere Ernährung samt Übergewicht bei Unterschicht-Kindern ist ....aber lassen wir divergierende Meinungen mal einfach stehen. Du siehst es halt anders."


    Hab ich nicht gesagt. Ich habe mich nur über das schlechte Image von Sozialhilfeempfängern aufgeregt.

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