Zitat von KimmieDa man meiner Ansicht nach nicht zweifelsfrei feststellen kann, ob eine Krankheit ausschließlich durch Übergewicht verursacht ist, finde ich diese Unterstellung ziemlich dreist.
Allerdings, zumal in vielen Fällen das Übergewicht das Ergebnis der Erkrankung ist und nicht die Ursache.
Mehrbedarfszuschlag gibt's nicht für Krankheit, sondern für kostenaufwendige Ernährung aufgrund der Erkrankung.
Da man der Auffassung ist, daß bei Diabetes Typ II in Verbindung mit Übergewicht eine "ausgewogene Mischkost" ausreichend ist, die keine Mehrkosten verursacht, gibt's regelmäßig in solchen Fällen keinen Mehrbedarfszuschlag.
Siehe die DVO zum § 21 SGB II:
http://www.my-sozialberatung.d…/hinweise-21-20050124.pdf
Das erstaunliche ist, daß es wohl einige voneinander abweichende Formulare gibt. Und die Trennung zwischen ALGII und Sozialhilfe macht das Ganze nicht unbedingt überschaubarer.
Nachdem ich fast soweit war, dem Sachbearbeiter in die Waden zu beißen, zeigte er mir das Programm auf seinem PC, das Zuschüsse nur für in einer Liste namentlich aufgeführte Krankheiten freigeben kann.
Wenn ein Arzt eine andere Diagnose bescheinigt, sei sie auch noch so schwerwiegend, ist man in den Ar*** gekniffen und sieht keinen müden Cent.
Aber oh Wunder. Plötzlich tauchte ein neues Formular auf, auf dem man "Allergien & Neurodermitis" ankreuzen konnte. Gewichtsangabe war nicht nötig.
Ich weiß nicht, ob man darüber staunen oder weinen soll.
Michaela
Die Krankenkasse zahlt das Insulin - Mehrkosten entstehen durch die Zuzahlung für Insulin + Spritz-Zubehör, allerdings fällt der Betroffene unter die Chroniker-Regelung.
Speziallebensmittel für Diabetiker, die relativ teuer sind, sind nicht erforderlich - sinnvoll ist allenfalls Diätlimo und - marmelade.
Die Ernährung ist nicht teurer als für Gesunde.
stübbken
Es gibt aber auch Übergewichtige, die an Lebensmittelallergien leiden, die aber nicht unweigerlich durch das Übergewicht bedingt, sondern eine eigene Erkrankung ist. Diese müssen teurere Lebensmittel konsumieren. Aus England weiß ich, dass z.B. Zöliakie-Kranke ihre glutenfreie Lebensmittel auf Rezept bekommen. So weit ich weiß, muss in Deutschland jeder, der unter dieser Glutenunverträglichkeit leidet, selbst sehen, woher er seine überteuerten Nahrungsmittel bekommt.
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