Emanzipation?

  • Ich sehe "brauchen" nicht nur im wirtschaftlichen Sinne.
    In einer Beziehung wäre Gebraucht-werden in diesem Sinne eine für mich unbefriedigende Basis.

    Aber Brauchen und Gebraucht-werden, weil man für den andern einer der wichtigsten Menschen im Leben ist, weil man einander gut tut, weil man sich besser fühlt, wenn die/der andere da ist, weil... ihr wisst alle, was ich meine, da passt das brauchen dann schon, find ich. ;)

  • Ich denke, das ist ein wenig falsch ruebergekommen.
    Fuer mich hat "jemanden brauchen" nichts mit Abhaengigkeit zu tun. Dieses brauchen ist eher im uebertragenen Sinn gemeint.

    Ja, die faulen Kompromisse gibt es zur Genuege und sind in keinster Weise wuenschenswert. Ich wuerde sie auch nicht eingehen. Genausowenig wuerde ich mit jemandem zusammen sein wollen, weil ich auf ihn angewiesen bin. Ich bin ein sehr freiheitsliebender Mensch, alles andere als eine gute Hausfrau und was meine Vorstellungen der Art einer Beziehung anbelangt kompromisslos. Was mir aber dennoch nicht erspart, dass ich in einer Partnerschaft, sofern sie funktionieren soll, Kompromisse eingehen muss.
    Lassen wir die Ehe weg, natuerlich muss es nicht zur Ehe kommen. Bleiben wir beim Zusammenleben. Auch das ist ja schon oftmals ein Problem.

    Ich finde nichts falsch daran, allein zu leben oder Single zu sein. Natuerlich brauche ich nicht auf Druck eine Beziehung, nur um jemanden zu haben. Ich finde es auch gut, dass es die Moeglichkeit der Trennung gibt, falls es wirklich nicht klappt. Ich halte auch nichts von der Ehe als lebenslanges Gefaengnis. Und selbstverstaendlich soll eine Beziehung gefuehrt werden, weil man die andere Person um ihrer selbstwillen liebt und nicht aus anderen Gruenden.

    Aber warum muss immer so hervorgehoben werden, dass man niemanden braucht? Hat man das Gefuehl eine Schwaeche zu zeigen, wenn man jemanden braucht? Und nochmal, ich spreche bei "brauchen" nicht von Abhaengigkeit. Ich brauche meine Freunde auch, bin aber nicht abhaengig von ihnen.
    Die Folge von diesem "ich brauch niemanden" ist meiner Meinung nach die Vereinsamung in der Gesellschaft. Man will sich nicht festlegen, man macht vage Zusagen, die notfalls noch via SMS abgesagt werden koennen, etc. In Beziehungen ist es genauso.
    "Ich mag dich ja gern, aber.... komm mir ja nicht zu nahe" Fuer Liebe gibt es nun mal keine Garantie. Und ich halte es einfach fuer falsch bei den ersten Problemen davon zu laufen. Wobei ich mich da ja nicht einmal unbedingt ausnehme. Ich habe auch oft dieses Denken und bin auch schon aus Angst vor Problemen oder bei dem Gefuehl eingeengt zu werden davon gelaufen. Was aber nicht automatisch bedeutet, dass ich es immer richtig finde.
    Das ist alles.

    Waere ich von jemandem abhaengig, oder wollte ich mich von jemandem abhaengig machen, waere das Leben, das ich seit einigen Jahrn fuehre, so gar nicht moeglich fuer mich.

    Gruss, Viv

  • Zitat von Malaga



    Aber Brauchen und Gebraucht-werden, weil man für den andern einer der wichtigsten Menschen im Leben ist, weil man einander gut tut, weil man sich besser fühlt, wenn die/der andere da ist, weil... ihr wisst alle, was ich meine, da passt das brauchen dann schon, find ich.


    ....so meine ich das! DANKE :D

  • Zitat

    Zitat von Malaga

    Aber Brauchen und Gebraucht-werden, weil man für den andern einer der wichtigsten Menschen im Leben ist, weil man einander gut tut, weil man sich besser fühlt, wenn die/der andere da ist, weil... ihr wisst alle, was ich meine, da passt das brauchen dann schon, find ich.

    Jein.
    Sich besser fühlen, weil der andere da ist, ja. Einander guttun, ja.
    Aber brauchen - das klingt eben doch nach Abhängigkeit, in diesem Fall nach psychischer Abhängigkeit.
    "Ich brauche Dich, ohne Dich kann/will ich nicht mehr leben" - das ist ein Satz, der sehr erdrückend ist und nichts mehr mit Eigenständigkeit zu tun hat. Ein Satz, der für Erpressungen taugt, aber nicht für eine Liebesbeziehung.
    Ich selbst hab das auch schon erlebt, hab mich selbst aufgegeben und war in meinem Glücksempfinden abhängig von meinem (Ex)partner.
    Das will ich nie wieder erleben - denn mit klarem Kopf betrachtet ist das keine wirkliche Liebe.

    Ich finde es sehr wichtig (für mich) niemanden zu brauchen - nur dann kann ich völlig frei auf jemanden zugehen - ohne mich selbst aufzugeben.

    Darcy

  • Ich bin emanzipiert, im vollen Wortsinn:
    >Entlassung der Sklaven aus der Leibeigenschaft; Entlassung der Kinder aus der väterlichen oder vormundschaftlichen Gewalt; Freilassung (allgemein); Erteilung gleicher Rechte; Gleichheit;<

    Und wenn´s um gleichen Lohn für gleiche Arbeit geht, werde ich -haste nicht geseh´n- sogar zur Radikalfeministin!

    Ich bin Pfadfinderin, kann also ein Feuer anmachen und ein Zelt aufstellen -vielleicht besser als mancher Mann -na und- dafür hasse ich Hemden bügeln, obwohl ich doch als Frau mit ´nem Bügeleisen in der Hand auf die Welt gekommen bin... Ich montiere meine Winterreifen selbst, lasse mir aber auch sehr gerne dabei helfen.

    Meine Partnerschaft und vor allem meine Gefühlswelt hat erst mal überhaupt nix mit meiner Emanzipation zu tun, da ich nur einen Partner wähle, der selbst emanzipiert ist.

    Also ich bin emanzipiert genug wenn ich Bock habe auch was zu kochen, und wenn sich ein Mensch zum Sklaven des Anderen macht hat das nix mit der guten, von mir verehrten Alice Schwarzer, zu tun, sondern mit der Schwachheit dieses einzelnen Individuums.

    Die Möglichkeiten zur Emanzipation sind uns heute *göttinseidank* an die Hand gegeben, was jede/r einzelne Frau/Mann daraus macht ist seine Sache.

  • Ja, Malaga, ich weiß schon, was Du meinst. Ich sprach auch gar nicht ausschließlich vom wirtschaftlichen Aspekt. Und glaube nicht, dass ich es nicht toll fände, was Du beschreibst.


    Mit dem "brauchen", welches ich im Sinne von "(unbedingt) notwendig haben" verstehe, habe ich nach wie vor so meine Schwierigkeiten. Aber vielleicht ist es wirklich eine Sache der Definition. Genau für das von Malaga Beschriebene ist nämlich meiner Meinung nach "brauchen" wie ich es verstehe, eher hinderlich.

    Ich denke dabei an diverse Frauen, und solche gibt es, die sich mit den Worten "Ich kann nicht allein sein" an jeden Kerl wegschmeißen, der sich herablässt, sie zu nehmen, und dann mit jeder Menge Kompromissen ihrerseits Beziehung spielen. Ich glaube nicht, dass auf dieser Basis auch nur annähernd das entstehen kann, was Malaga beschreibt.

    Ich für meinen Teil kann allein sein, und in diesem Sinne brauche ich niemanden. Das heißt aber nicht, dass mich eine funktionierende Beziehung nicht glücklich machen würde. Es heißt noch weniger, dass ich nicht bereit wäre, etwas für diese Beziehung zu tun.

    (In diesem Kontext: Vivi, könntest Du bitte noch mal erklären, wie Du den Zusammenhang von "ich brauche niemanden/ ich bin unabhängig" und "ich gehe für eine Beziehung keine Kompromisse ein und will auch nicht an ihr arbeiten" siehst? Denn um ehrlich zu sein: Mir tut sich da kein Zusammenhang auf. :confused: )

    Greetz, Sopho

  • P.S. und nur am Rande:


    am Begriff "emancipatio", wie ihn das römische Recht kannte und wie ihn Sonnenkuss oben so perfekt definiert hat, finde ich Folgendes auffällig: Es handelt sich um eine Freilassung, nicht um ein sich Freimachen - also um einen höchst passiven Akt. Schätze, da hat bei unserer "Emanzipation" ein Bedeutungswandel stattgefunden. :)

  • Zitat von Darcy

    Aber brauchen - das klingt eben doch nach Abhängigkeit, in diesem Fall nach psychischer Abhängigkeit.

    Hallo Darcy,

    interessante Diskussion. Vielleicht interpretieren wir das Wort "brauchen" einfach anders, und können es der jeweils anderen nicht ganz verständlich machen?

    Ich für meinen Teil halte Freiwilligkeit in jeder Form für ein absolutes Muss in Mann-Frau-(und allen andern möglichen Konstellationen)Beziehungen. Dass man dem andern sagt "Ich brauche dich" bedeutet für mich nicht, dass man sich auf Gedeih und Verderb ausliefert, oder eben in einer Form von psychischer Abhängigkeit ist. Auch mein Kind braucht mich, und ich sie, trotzdem sind wir psychisch nicht voneinander abhängig. Vielleicht hinkt der Vergleich, aber mir ist einfach das Beispiel dazu eingefallen.

    Sich dadurch erpresst zu fühlen, liegt doch eigentlich an der gelebten Beziehung und dem Partner. Ich selbst habe zum ersten Mal, als man(n) mir diesen Satz sagte, erstmal heftig geschluckt, ich kann also dein "Problem" mit diesem Ausdruck schon bis zu einem gewissen Grad nachvollziehen. Inzwischen erschrecke ich nicht mehr, sondern empfinde eine ganz besondere Verbundenheit zwischen uns, und ich selbst sage wenn mir danach ist, dass ich ihn brauche. Und ich fühle mich immer noch als sehr eigenständige und selbstbestimmte Frau.

    Wahrscheinlich reden wir vom selben, aber das Wort "brauchen" stört dich in diesem Zusammenhang, mich (uns - Gruss an Viv ;) ) aber nicht.

    Gruss, Malaga


    Edit:
    Da hat sich mein Post mit dem von .... Mist, nun seh ich hier beim Editieren den Nick nicht mehr, und bevor ich ihn falsch schreibe, lass ich es lieber... überschnitten.
    Nicht allein sein können und sich deshalb nahezu wahllos jedem an den Hals zu schmeissen, hat so ganz und gar nichts damit zu tun, was ich meine. Aber das sehen wir alle gleich, denke ich.
    Ein Leben ohne Partner, das auch noch ganz gut, bedeutet für mich (!), dass man niemanden "braucht", weder wirtschaftlich noch emotional. Wenn man dann einen Menschen hat, der einem das eigentlich ganz ordentliche Leben schön macht, der quasi das Sahnetupferl auf die Lebenstorte darstellt, dann steigert das die Lebensqualität ungemein. Und für diese besondere Lebensqualität "braucht" man/frau eben eine Person die man liebt und die einen auch liebt.

    Hhhmmm, wahrscheinlich versteht man das so noch weniger... :o

  • Ich denke nicht groß über Emanzipation nach; es wäre mir nie in den Sinn gekommen, ein Leben zu führen, wie es für die Generation meiner Mutter (Jahrgang '32) noch selbstverständlich war.

    Es war mir schon immer wichtig, von niemandem abhängig zu sein, vor allem finanziell nicht, und mir meine Lebensplanung nicht diktieren oder einschränken zu lassen.

    Ich bin eine unabhängige Frau. Mein Geld verdiene ich mir selbst, meine Entscheidungen treffe ich alleine, und so gerne ich auch zeitweise eine Beziehung führe - ich mag genauso gerne Single sein und mein Leben unabhängig von anderen genießen.

    Heißt das automatisch, daß man eine "Emanze" ist? Zugegeben, ich profitiere sicherlich von dem, was die "Frauenbewegung" erkämpft hat, aber ich mache mir, wie schon erklärt, selten Gedanken darüber, sondern bin einfach nur froh, daß ich so "spät" geboren wurde ...

  • Emanzipation ist und war sehr wichtig für uns Frauen, nur was inzwischen einige Frauen daraus machen find ich einfach schrecklich.
    Da gibt es Hausfrauen die den ganzen Tag daheim sind, keine Kinder haben und dann noch den Haushalt mit dem Mann teilen. Das kanns ja wohl nicht sein.
    Klar wenn er das mit macht, selbst schuld.
    Manchmal hab ich das Gefühl das es schon wieder nötig ist, das sich der Mann emanzipiert!
    Ich arbeit ja mit vielen Männern zusammen, und ich kann schon sehr schwer heben, aber auch ich komme an meine Grenzen wo ich einen Mann bitte, mit anzupacken.
    In der Partnerschaft sind eher die Worte "Gleichberechtigung" "Achtung" "Miteinander" und "Vertrauen" wichtig. Das kann man bestimmt noch weiter ausführen.
    Ich hab z.B einen handwerklich total ungeschickten Mann, und hab schon von mehreren Frauen gesagt bekommen, sie könnten mit ihm nicht zusammenleben.
    Das waren Frauen, deren Männer Saufen, Fremdgehen und auch schlagen! Was soll ich solchen Ladys mit auf dem Weg geben!?!?!

  • Seit fast zwei jahren bin ich nur zu Hause(gesundheitliche Gründe). Ich bin finanziell abhängiger von meinem Mann als früher. Manchmal denke ich, ich bin zur kleinen Hausfrau mutiert und ich hasse es.
    Das wird sich ändern, wenn ich wieder arbeite, wohl ab Sommer.

    Für mich bedeutet Emanzipation, das Frauen und Mädechen fast alles können, was Männer und Jungs machen.
    Es gibt immer noch Familien mit dem klassischen Rollenverhalten. Da sagt die Mutter zum Bsp. zu ihrem Sohn:mach mal die Spinne tot, Mädchen haben Angst vor Spinnen!ja, genau.
    Vor einer Woche habe ich Schubladen zusammengeschraubt und mein Mann hat das Essen gekocht. Siehste gehtdoch. :D

  • Zitat von Sophonisbe

    Ich kann mir schon vorstellen, dass eine Beziehung "umkippt", wenn einer vom anderen finanziell abhängig ist. Ich glaube aber auch, dass es gut gehen kann. Wenn man den richtigen Mann hat..


    Oder wenn die Frau emanzipiert genug ist diesen Zustand zu akzeptieren.

    Ich bin seit 3 Monaten auch wieder finanziell abhängig von meinem Partner. Er hat kein Problem damit und meint immer, "was mein ist ist auch dein". Nur ich komm damit überhaupt nicht zurecht.

  • Die Emanzipation ist eine gute Sache. Wenn ich bedenke, daß die Frauen in der Schweiz erst Anfang der 70er das Wahlrecht bekamen (ich glaube in irgendeinem Gebiet in der Schweiz sogar erst in den 90ern) dann war die Emanzipation dort wohl längst überfällig.

    Zur Emanzipation gehört für mich nicht die Frage, ob Männlein den Abwasch macht oder den Müll rausbringt.
    Emanzipation ist mehr, sie beinhaltet die Gleichstellung der Frau in allen Bereichen und davon sind wir meines Erachtens noch weit entfernt. Warum verdient eine Frau in vergleichbarer Position meist wesentlich weniger als ein Mann?
    Frauen haben heute eine gute Berufsausbildung, gehen trotz geschlossener Ehe weiter arbeiten und machen etwas für ihre Rente und ihre Altersversorgung. Sie handeln eigenverantwortlicher und werden durch ihre beruflichen Karrieren auch selbstbewußter und gestärkt.

    Wenn man mal die hohen Scheidungsquoten betrachtet, dann sehe ich da schon ein bischen den Einfluß der Emanzipation. Früher haben die Frauen gekuscht, waren ihren Ehemännern untergeordnet und fügten sich in diese Rolle. Was hatten die Frauen denn für eine Alternative? Nach der Ehe wurde sofort die Arbeit gekündigt und man kümmerte sich um den Haushalt, egal ob Kinder da waren oder nicht. Da wird man zwangsläufig von seinem Ehepartner abhängig. Sicherlich keine erstrebenswerte Position....

    Heute haben die Frauen ein wesentlich höheres Selbstbewußtsein und meist eine gute Berufsausbildung im Hintergrund. Sie brauchen sich nicht hinter ihrem Ehemann zu verstecken. Wenn es dann zu Reibereien kommt, dann sind die Frauen nicht mehr zum Kuschen und Ertragen verdonnert, sondern sie nehmen ihr Leben neu in die Hand. Natürlich mit viel Aufwand und sicherlich nicht immer einfachen Wegen, aber sie haben Alternativen für die Zukunft. Alternativen zu haben ist sicherlich ein Verdienst der Emanzipation.

    Viele Grüße
    Yanced :)

  • Zitat

    Ich bin seit 3 Monaten auch wieder finanziell abhängig von meinem Partner.


    Scheiße ... Hartz IV?

    Zitat

    Er hat kein Problem damit und meint immer, "was mein ist ist auch dein". Nur ich komm damit überhaupt nicht zurecht.


    Das ist völlig normal, daß man damit nicht zurechtkommt. Nur wird es in dieser Gesellschaft einem Mann viel leichter zugestanden, daß er sich dabei unwohl fühlen "darf" ...

  • Gestatten, Sophonisbe... :D

    Malaga, Vivi, soweit ich das sehe, sind wir uns in der Sache gar nicht mal sooooo uneinig. Und über die Semantik von "brauchen" streiten, das brauchen ;) wir eigentlich nicht, oder?

    Gruß, Sopho (der durchaus noch das eine oder andere einfiele, was für die Emanzipation zu tun wäre...)

  • Zitat von Rascha

    Scheiße ... Hartz IV?


    Ja! Keinen Anspruch auf finanzielle Unterstützung, da eheähnliche Gemeinschaft! Ich verdiene/bekomme keinen Cent im Monat, habe aber trotzdem laufende Kosten (KV usw.), die alle mein Lebensgefährte tragen muss. Ich bete jeden Abend um einen Job...

    Niemals aufgeben!

    Brigitte

  • Emazipation ist eine schwieriges Thema finde ich. Da es oft mit Diskreminierung oder Rollen verachtung verbunden wird.

    Für mich ist Emanzipation, wenn Frau das machen kann , was sie machen will. Wenn sie die gleichen Rechte, aber auch die gleichen Pflichten wie der Mann hat. Emanzipation heißt für mich nicht, dass Frauen bevorzugt werden, wie z.B. durch Frauenqouten. Oder Frauen als dumm oder hinterwäldlerisch dargestellt werden, die "nur Hausfrau und Mutter" sind. Schlimm oder besser selbstdiskremierend finde ich Frauengruppen, die sich bei allgemeinen Themen oder Aufgaben bewußt von Männern abgrenzen (z.B. Arbeitsgruppen an der Universität). Bei einer Partnerschaft bedeutet es ein Geben und Nehmen im Rahmen der Möglichkeiten des Einzelnen, dabei sollte aber, wenn möglich immer eine gewisse Balance gewahrt sein. Wenn z.B. beide arbeiten sollten sich beide auch die Hausarbeit teilen. Wenn nur einer arbeitet sollte der andere den größten Teil der Haus- und Familienarbeit übernehmen.

    Tipp denn
    Syre

  • Zitat von syre

    Emanzipation heißt für mich nicht, dass Frauen bevorzugt werden, wie z.B. durch Frauenqouten.


    Über den Sinn von Frauenquoten kann man sich sicherlich streiten. Ich persönlich halte nicht viel davon. Aber ich glaube nicht, dass durch die Frauenquoten realiter Frauen bevorzugt werden.

    (Frage am Rande, Sopho ist mal wieder nicht auf dem laufenden: Gibt es diese Frauenquoten eigentlich noch?)

    Zitat von syre

    Oder Frauen als dumm oder hinterwäldlerisch dargestellt werden, die "nur Hausfrau und Mutter" sind.


    Ach, in dem Bereich haben Frauen *immer* verloren, egal was sie machen. Bleiben sie Kinderlos, sind sie selbstsüchtige Karrierezicken und sowieso keine "richtigen" Frauen. Bekommen sie Kinder und arbeiten, dann sind sie Rabenmütter, die weder Job noch Kind gerecht werden. Bekommen sie Kinder und arbeiten nicht, sind sie faule Hausmütterchen, die wahrscheinlich eh keinen Job auf die Reihe bekämen und außerdem Mutterglucken, die ihre Kinder erdrücken.

    Zitat von syre

    Schlimm oder besser selbstdiskremierend finde ich Frauengruppen, die sich bei allgemeinen Themen oder Aufgaben bewußt von Männern abgrenzen (z.B. Arbeitsgruppen an der Universität).


    Begegnete mir persönlich nicht... Mir begegneten SEminare zu speziellen frauenspezifischen Themen. Und ein paar reaktionäre Männerbünde und Studentenverbindungen. *grusel*

  • Lass mal einen Mann arbeitslos werden und er kriegt nicht in angemessener Zeit wieder einen Job. Hat er eine (Ehe-)frau, die arbeitet und "einigermaßen" verdient, darunter verstehe ich bereits so ab 1000 Euronen im Monat, dann wird die Frau für ihren Mann aufkommen müssen. Dafür dass sie vielleicht Kinder großgezogen und jahrelang auf vieles verzichten musste und später endlich mal sich wieder bissl was leisten könnte, darf sie jetzt wieder knapsen und knausern und einen Mann ernähren. Wo bitte bleibt hier die Gerechtikeit??

  • Zitat von NewLife

    Lass mal einen Mann arbeitslos werden und er kriegt nicht in angemessener Zeit wieder einen Job. Hat er eine (Ehe-)frau, die arbeitet und "einigermaßen" verdient, darunter verstehe ich bereits so ab 1000 Euronen im Monat, dann wird die Frau für ihren Mann aufkommen müssen. Dafür dass sie vielleicht Kinder großgezogen und jahrelang auf vieles verzichten musste und später endlich mal sich wieder bissl was leisten könnte, darf sie jetzt wieder knapsen und knausern und einen Mann ernähren. Wo bitte bleibt hier die Gerechtikeit??


    Man mag das als ungerecht empfinden, es hat aber nichts mit Emanzipation zu tun?!?


    Sondern lediglich mit einem Gesetz, das für alle gilt, egal ob Mann oder Frau. Von daher ist es doch wenigstens gleichberechtigt. Wenn auch nicht gerecht, wenn so ein Fall eintritt wie von Dir geschildert. Das steht auf einem anderen Blatt.


    Die Grenze für den errechnete (oder sagen wir gestattete?) Bedarf liegt um die 1250 EUR netto für ein Paar, wenn einer davon arbeitet (es gibt einen Freibetrag für arbeitende Partner, wenn auch lächerlich gering finde ich); dazu kommen noch evtl. Fahrtkosten für den Arbeitsweg.


    Gruß


    Ulrike


    die sich knapp aus einer ähnlichen Situation retten konnte... mein Freund hat wieder Arbeit gefunden.

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