Essgestört versus Stoffwechselgestört

  • Ich weiß gar nicht, wohin ich das Thema stellen soll, habe mich jetzt für das allgemeine Forum entschieden:

    An uns wurde die Kritik herangetragen, die Stoffwechselgestörten würden sich in diesem Forum zu sehr in den Vordergrund spielen und für die Essgestörten sei hier kein Platz (wir haben zwar ein Essgestörten-Unterforum und kein Stoffwechsel-Unterforum ...). Die häufigen Statements Stoffwechselgestörter (also z.B. Schilddrüsenkranker) würden das Bild in die falsche Richtung verrücken, da die Anzahl der eigentlich Stoffwechselgestörten unter den Dicken ja verschwindend gering sei. Wir würden damit Selbstbetrug Vorschub leisten.

    Mich würde Eure Meinung dazu interessieren. Empfindet Ihr das auch so? Schreckt Euch das ab, in diesem Forum mitzumachen?

    Crassa

  • Nachdem das Thema ja eher Selbstakzeptanz ist, sollte der "Grund" für´s Dicksein eigentlich egal sein. Ich zähle mich zu keiner dieser Gruppen und fühl mich auch wohl.
    Mir fällt in erster Linie auch kein Grund ein, warum man das auseinanderdividieren sollte. Vielleicht ist der Eindruck bedingt dadurch, daß die Stimmen derer mit Stoffwechselstörung lauter sind weil sie viel mehr schreiben da sie sich mehr dessen bewußt sind, daß Dicksein nicht unbedingt was damit zu tun hat, daß man zu viel ißt !?
    Anfangs dachte ich übrigens auch darüber nach warum hier so oft Stoffwechselprobleme angesprochen werden. Jetzt sehe ich das eher als - "man kann den Grund nie wissen"-Argument.

    lg
    Gittal

  • Naja, da ich zu den wohl Stoffwechselgestörten zähle, fühle ich mich natürlich von der Kritik betroffen.


    Allerdings habe ich noch nie ein Thema dazu eröffnet, es sind immer wieder (meist neue) User die danach fragen. Und dann antwortet man natürlich, es gibt ja nichts zu verheimlichen.


    Die Aussage, dass wohl nur wenige Übergewichtige von Stoffwechselstörungen oder -erkrankungen betroffen sind kann ich inzwischen nicht mehr nachvollziehen. Ich denke dass die Dunkelziffer sehr hoch liegt, nachdem ich immer wieder - nicht nur hier sondern auch in einigen anderen Foren - darüber lese.


    Die Frage von Selbstbetrug kann man jedem stellen, der sich hinter irgendeinem Grund verstecken will, um sein Übergewicht als "ich kann nix dafür" darstellen will. Ich denke die meisten hier im Forum wollen sich nicht verstecken, oder?


    Vielleicht wäre ein Unterforum für Stoffwechselerkrankungen hilfreich? Dann müßten diejenigen, die sich an diesem Thema stören, nicht weiterlesen.


    Gruß


    Ulrike

  • @ Crassa


    Ich bin mittlerweile seit einigen Jahren hier dabei und lese mehrmals täglich hier die Postings, aber empfinde hier keine großen Unterschiede zwischen diesen "Gruppen".


    Die Grundlage dieses Forums ist die Selbstakzeptanz dicker Menschen, egal ob sie eine Essstörung (furchtbar mit 3 s), eine Stoffwechselstörung oder eine Kombination von beidem haben. Die "neue" Aufteilung des Forums ist prima und übersichtlich, wenn jetzt noch mehr Untergruppen kommen, dann verklüngeln wir uns doch sehr. :D

    Gruss aus Dortmund
    Die Brockenhexe

    Das Durchschnittliche gibt der Welt ihren Bestand, das Außergewöhnliche ihren Wert. (Oscar Wilde)

  • :confused: Aber ich bin doch stoffwechselgestört :confused: *sich fragend umguckt*
    Das kann ich nicht ganz verstehen? Warum sollte die Tatsache, dass es hier viele Stoffwechselgestörte gibt, andere abschrecken hier zu schreiben?

    Ist doch vollkommen "wurscht", ob ich dick bin, weil ich esse, dick bin, weil ich Medikamente nehmen muss oder dick bin, weil meine Schilddrüse nicht richtig funkioniert. Wir haben fast ALLE dieselben Probleme. Und darauf kommt es doch an.

    Warum also differenzieren? Ich fände es schrecklich, anfangen zu bewerten (was ja dann immer zwangsläufig kommt, wenn man unterscheidet... Du bist ein schlechter Dicker, du isst zuviel. Du bist ein guter Dicker, du musst Medikamente nehmen.... :eek:
    Ich kann mir nicht vorstellen, dass jemand die "Drüsengeschichte" oder "Medikamentengeschichte" vorschiebt um sein Dicksein zu entschuldigen. Das ist doch hier im Forum wirklich nicht notwendig. Und ich glaube, das weiß auch jeder hier.

    Viele Grüße,
    Brigitte
    (die hofft, nicht haarscharf oder meilenweit am Thema vorbei geschrammt zu sein)

  • Ist das nicht etwas an den Haaren herbeigezogen? Wie Du, liebe Crassa, schon so richtig anmerkst; die Essgestörten haben ein Unterforum! Allerdings ist mir noch nie, auch nicht im Ansatz, der Gedanke gekommen das es für "andere" auch eines geben sollte. Wenn hier jemand z.B. über seine Therapieerfolge schreibt dann freue ich mich mit. Ob es jetzt im Essgestörtenforum steht oder sonst wo. Ich für meinen Teil habe auch noch nie wirklich bemerkt das das eine oder das andere im Vordergrund steht. Das tun für mich die vielen Menschen die hier sind und das worum es in diesem Forum eigentlich gehen soll.

    Ehrlich gesagt empfinde ich eine solche Beschwerde als kleinlich.

    Liebe Grüße
    Steffi

  • Ich gehöre ja zur Fraktion der Eßgestörten und kann absolut nicht erkennen, inwiefern wir in diesem Forum benachteiligt sein sollten. Im Gegenteil, unser Unterforum (das ich als Betroffene natürlich nicht missen möchte;) ) läuft prächtig.

    Die Anzahl der Stoffwechsel-(Schilddrüsen-)Geschädigten und auch der Eßgestörten in diesem Forum ist für mich lediglich der Beweis, daß es sehr viele mehr Menschen gibt, die aufgrund ihrer Krankheit (sei es nun seelisch oder körperlich) dick geworden sind, als es uns irgendwelche Statistiken glauben machen wollen.

    Davon ab geht es hier nicht um "gute Dicke : böse Dicke"-Spielchen, sondern darum, unser Leben so gut wie möglich zu leben, völlig egal, mit welchem Gewicht - und auch völlig egal, warum wir dieses Gewicht haben. Um Selbstakzeptanz geht es. Und das ist gut so. :)

    Liebe Grüße
    Pandora

  • Mal ganz abgesehen davon, dass ich das mit dem "verschwindend geringen Anteil der Stoffwechselgestörten" so nicht ganz glaube...


    ...fangen wir jetzt aber nicht ernsthaft an, unser Forum so zu gestalten, dass es, um Himmels willen, der Statistik gefällt, oder? :rolleyes:

  • Zitat

    ...fangen wir jetzt aber nicht ernsthaft an, unser Forum so zu gestalten, dass es, um Himmels willen, der Statistik gefällt, oder? :rolleyes:


    oder noch schlimmer; fangen wir an auch nur darüber zu diskutieren ob wir es tun sollten?

  • Zitat von Crassa

    An uns wurde die Kritik herangetragen, die Stoffwechselgestörten würden sich in diesem Forum zu sehr in den Vordergrund spielen und für die Essgestörten sei hier kein Platz (wir haben zwar ein Essgestörten-Unterforum und kein Stoffwechsel-Unterforum ...). Die häufigen Statements Stoffwechselgestörter (also z.B. Schilddrüsenkranker) würden das Bild in die falsche Richtung verrücken, da die Anzahl der eigentlich Stoffwechselgestörten unter den Dicken ja verschwindend gering sei. Wir würden damit Selbstbetrug Vorschub leisten.


    Die Kritik am Forum kann ich nicht ganz nachvollziehen.
    Also "Selbstbetrug" hat was mit Verblendung zu tun, man betrügt sich "selbst", weil man Fakten nicht ins Auge sehen möchte. Selektive Wahrnehmung könnte man das auch nennen. Daher finde ich nicht, dass dem hier in irgendeiner Form Vorschub geleistet wird. Dass man nie alle Beiträge in einem Forum toll finden kann, ist nur ganz natürlich, aber anscheinend zu glauben, eine der postenden Gruppen würde sich zu sehr in den Vordergrund spielen und dadurch Eindrücke verfälschen (oder wie auch immer der konkrete Vorwurf gelautet haben mag), halte ich für ungerechtfertigt.

    Ich weiß, dass ich essgestört bin und habe nicht einen einzigen Moment in den letzten 2 Jahren den Eindruck gehabt, hier wegen irgendwelcher Statements Stoffwechselgestörter ein verrücktes Bild zu erhalten. Ganz im Gegenteil: Mein Blick auf Dicke und die Arten, warum/wie man dick wird, hat sich erweitert und dadurch auch sehr verändert. Ich kann mit mir selbst meistens besser und ehrlicher umgehen, bin seltener verletzt, wenn ich einen dummen Spruch kassiere und habe in blödsinnigen Diskussionen einiges entgegenzusetzen. Das ist es doch auch in erster Linie, was Ziel des Forums ist!

  • Ich bin ja der Meinung, dass man das in vielen Fällen nicht wirklich trennen kann. Die wenigsten Dicken sind einfach nur undiszipliniert und verfressen. Eine "Kategorisierung" der Dicken sähe für mich etwa so aus:


    1. Natürlich Füllige, die bei Gesundheit und normaler Ernährung immer "etwas mehr" sind und bei westlicher Industrienahrung eben dick werden.
    2. Diätgeschädigte Dicke, deren Grundumsatz durch starke Ab- und Zunahmen heruntergefahren ist.
    3. Essgestörte, deren Gewicht eine psychische Ursache hat.
    4. Stoffwechselgestörte, die aufgrund einer physischen Erkrankung dick sind.
    5. Physisch oder psychisch Kranke, die durch Medikamente zugenommen haben.


    und


    6. die, wie ich denke, weitaus größte Gruppe: "Mischtypen", bei denen mindestens zwei der oben genannten Kriterien zutreffen.


    Schließlich machen gerade natürlich Füllige häufig Diäten und senken dadurch ihren Grundumsatz, schaden ihrem Stoffwechsel und/oder rutschen in eine Essstörung ab. Gerade Stoffwechselgestörte, deren Erkrankung nicht erkannt wird, machen Diäten mit anschließendem Jojo-Effekt etc. Die ganze Problematik ist daher unglaublich diffus, da bei jedem Dicken eine ganz individuelle Mischung der verschiedenen Ursachen vorliegt. Kein Wunder, wenn die meisten Ärzte hier überfordert sind.


    Daher finde ich es wichtig, dass dieses Forum ein Ort für *alle* Dicken bleibt und nicht eine Gruppe der anderen Selbstbetrug vorwirft. Die Suche nach den Ursachen für eine Stoffwechselstörung wie für eine Essstörung ist oft ein langer, schwieriger Weg, da ist es schön, zumindest hier einen Ort zu haben, wo man sich - unabhängig vom Gewicht und den Gründen dafür - ernstgenommen und aufgehoben fühlt.:-)


    Viele Grüße,


    Kimmie

  • Ich bin nicht eßgestört - ich bin nicht stoffwechselerkrankt - ich bin einfach nur dick & fett ;) .

    Ihr, die entsprechend Betroffenen, seid ja so nett, Eure Beiträge meist mit schlüssigen Titeln im Unterforum "Gesundheit" zu kennzeichnen, sodaß ich diese bei Nichtgefallen umgehen kann :D .

    Also alles paletti!
    Dieser Beitrag wurde geschrieben, sollte es eine Strichliste geben, der von beiden Themen Nichtbetroffener, die dafür sind, das wir dagegen sind.

    Laßt es wie es ist, es ist gut so :) !

  • Ich finde es sehr interessant, was Ihr so geschrieben habt. Zum Teil musste ich auch schmunzeln. Sopho hat's so rattenscharf auf den Punkt gebracht!

    Zitat

    ...fangen wir jetzt aber nicht ernsthaft an, unser Forum so zu gestalten, dass es, um Himmels willen, der Statistik gefällt, oder?

    Aber auch, was Kimmie geschrieben hat, ist absolut zutreffend. Ich bin letztlich auch so ein Mischfall. Schließlich bin ich 2000 mal als "ganz normale" Dicke in dieses Forum gekommen. Hätte ich, als ich vor zwei Jahren dahinter gekommen bin, wie sehr man mich jahrzehntelang betrogen hat, meine Klamotten packen und von diesem Forum abwenden sollen? Davor habe ich diätet wie eine Weltmeisterin. Und ein, zwei Jahre lang hatte ich auch Zeichen einer Essstörung, als ich versucht habe, die seelischen Achterbahnfahrten, die durch meine heißen Knoten verursacht wurden, zum Teil mit Essen zu kompensieren. Nur leider hat das so gar nicht funktioniert. Also habe ich es irgendwann ganz pragmatisch wieder dran gegeben.

    Ich möchte die Kritik gar nicht bewerten. Grundsätzlich stehe ich Kritik zunächst mal offen gegenüber und finde es gut, wenn diese geäußert wird. Wenn ich es richtig verstanden habe, soll in diesem Forum der Frage der Schilddrüsenerkrankungen insbesondere durch mich als Schilddrüsen-Betroffene in meiner Rolle als Protagonistin dieses Forums ein zu hoher Stellenwert eingeräumt werden, der Außenstehenden den Eindruck vermittelt, es gäbe mehr Stoffwechselkranke unter den Dicken als die berühmten 1 % (hierzu sind übrigens

    in einem anderen Thread sehr interessant, wonach 80 % der Übergewichtigen an Stoffwechselstörungen leiden; er recherchiert seit Monaten intensiv zu dem Thema, weil er einen Artikel dazu auf die Website setzen möchte). Dies verschiebe bei den Lesern die Wahrnehmung in Bezug auf den eigenen Kontrollverlust im Essverhalten und sei daher bedenklich.

    Leider enthielt die Kritik in Bezug auf Schilddrüsenerkrankungen wenig Sachverstand, denn meine oben geschilderte Zeit, in der ich versucht habe, die von der Schilddrüsenerkrankung ausgelösten seelischen Achterbahnfahrten durch Essen zu kompensieren, wurde so verstanden, dass Schilddrüsenerkrankungen wie andere Stoffwechselerkrankungen durch falsches Essverhalten ausgelöst werden, was natürlich total lächerlich ist. Gleichzeitig wurde aber auch unterstellt, dass wir Schilddrüsenkranken somit den eigentlichen Grund für unsere Erkrankung - die Essstörung - verleugnen. Ich habe darauf sehr emotional reagiert, weil ich es einfach nicht mehr ertragen kann, dummen Menschen, die glauben, die Weisheit mit Löffeln gefressen zu haben, zu erklären, was es eigentlich bedeutet, schilddrüsenkrank zu sein. Ich bin so wütend über das, was man jahrzehntelang mit mir angestellt hat und es gelingt mir von Monat zu Monat weniger, diese Wut herunterzuschlucken.

    Ich bin aber auch der Meinung, dass es in unserem Forum um die Problematik der dicken Menschen im Allgemeinen geht. Und ich kann den Einwand nicht gelten lassen, Essgestörte hätten bei uns keinen Platz, weil das einfach nicht stimmt, wie man ja schon daran sieht, dass wir für sie ein eigenes Forum eingerichtet haben.

    Crassa

  • Zitat von Crassa


    Leider enthielt die Kritik in Bezug auf Schilddrüsenerkrankungen wenig Sachverstand, denn meine oben geschilderte Zeit, in der ich versucht habe, die von der Schilddrüsenerkrankung ausgelösten seelischen Achterbahnfahrten durch Essen zu kompensieren, wurde so verstanden, dass Schilddrüsenerkrankungen wie andere Stoffwechselerkrankungen durch falsches Essverhalten ausgelöst werden, was natürlich total lächerlich ist. Gleichzeitig wurde aber auch unterstellt, dass wir Schilddrüsenkranken somit den eigentlichen Grund für unsere Erkrankung - die Essstörung - verleugnen.


    Da pflichte ich Dir uneingeschränkt bei, dann klingt die Kritik doch recht idiotisch. Wenn jemand etwas kritisiert, dann soll derjenige sich doch über das Thema etwas genauer informieren - und nicht solche Unwahrheiten aufstellen.
    Stoffwechselerkrankungen sind teils schon angeboren, teils erwirbt man sie sich erst später. Dass evtl. Fehlernährungen (dazu gehören meiner Meinung nach vor allem Diäten!!!) diese Stoffwechselerkrankungen forcieren, mag möglich sein. Dass Diäten Eßstörungen fördern, dürfte ja auch bekannt sein. Aber von vornherein gleich eine Eßstörung als Grund..... muß man ja nicht haben, auch normal- oder mangelernährte Menschen mit Stoffwechselstörung können dicker werden.
    Dickis Antwort in dem anderen Thread fand ich dazu sehr interessant, wenn das auch nur ansatzweise stimmt - müßten sich die Ansichten vieler Menschen ändern. Gut, die Gründe für eine Stoffwechselstörung sind vielfältig, aber diese dumme Einheitsgerede über Dicke könnte verringert werden.


    Zitat von Crassa


    Ich bin aber auch der Meinung, dass es in unserem Forum um die Problematik der dicken Menschen im Allgemeinen geht. Und ich kann den Einwand nicht gelten lassen, Essgestörte hätten bei uns keinen Platz, weil das einfach nicht stimmt, wie man ja schon daran sieht, dass wir für sie ein eigenes Forum eingerichtet haben.

    Crassa


    Finde ich auch, Crassa. Dazu sollten sich aber die Eßgestörten äußern, falls sie sich nicht gut aufgehoben fühlen sollten.


    Ich für mich habe mir schon manchmal gedacht, ich wäre fehl am Platz da ich nicht (oder nur wenig) eßgestört bin - aber das stimmt ja nicht. Darum finde ich das Unterforum Eßstörungen ganz gut, so ist das ein wenig unterteilt und jede(r) kann dort lesen wo er/sie will.


    Gruß


    Ulrike

  • Hallo,

    die Kritik kann ich ebenfalls nicht nachvollziehen. Ich hab den Eindruck, dass es eigentlich ausgeglichen zwischen den Essgestörten und den Stoffwechselerkrankten ausgeglichen ist.
    Dabei irgendwelche Unterschiede aufzuzählen, ist mir noch nie in den Sinn gekommen. Denn dieses Forum dient doch hauptsächlich zur (Selbst-)Akzeptanz und nicht unbedingt zur Klärung der Frage, wer weshalb dick ist.

    Ich bin im Übrigen auch ein Mischtyp. Zumindest erwehre ich mich nicht dagegen, dass ich vieles auch mit Essen kompensiere.
    Dazu kommt dann eben das fehlende Schilddrüsenhormon und das "andere" halt. So blöd, wie es klingen mag.

    Aber hauptsächlich kann ich die Kritik nicht verstehen, weil es nun mal ein Unterforum für Essstörungen gibt und dort kann man sich mit anderen austauschen, sich informieren.

    Grüsse,
    JustMe

  • Also ich als Eßgestörte kann das nicht nachvollziehen.
    Vieleicht auch weil ich über Probleme die meine Eßstörung speziel betreffen lieber in einem anderen Forum schreibe, genauso wie über meine Versuche abzunehmen.
    Aber die Probleme der nichtakzeptanz meiner Person hab ich doch trotzdem, die meisten Leute wissen ja nicht warum ich dick bin. Und da tut es mir gut hier zu lesen das ich nicht die einzige bin und wie andere damit umgehen.
    Und eins hat mir das Forum hier auf jeden Fall gebracht: Ich werde jetzt zu meiner Hausärztin gehen und eine genaue Untersuchung meiner Schildrüsenhormone forern und auch ne Untersuchung auf PCO . Das hätte ich mich früher nicht getraut.


    Crassa ich kann nur sagen mach weiter so, für Leute mit Eßstörungen und zum Abnehmen gibt es andere Seiten!


    LG Andrea

  • Pandora, Crassa und Kimmie schließe ich mich voll an.

    Bin auch ein völliger "Mischtyp" - Ess-Störung schon im Kindesalter, aber ererbt ein "guter Futterverwerter", später Diät und Diät-geschädigt, noch später warme Knoten.

    Crassa: "die von der Schilddrüsenerkrankung ausgelösten seelischen Achterbahnfahrten durch Essen zu kompensieren" - wusste noch gar nicht, dass das auch seelisch schlauchen kann, wie wirkt sich das denn aus - ich dachte nur als Depression?

    Jugendzeit und teils auch die spätere Zeit waren durch traumatische Erfahrungen in der Familie (auch gute, hatte einen drogensüchtigen, die Familie tyrannisierenden Bruder, jetzt isser paranoid und immer noch problematisch).

    In der Jugendzeit wurden auch meine Augen schlechter, irgendwann mit 28 haben dann auch Hals und Nacken gestreikt. War auch jahrelang im Ausland mehr oder weniger arbeitslos, Beziehung ging in die Brüche. Dann Augen operiert, jetzt kann ich wieder lesen. Aber einfach isses nicht, hab eine Job mit furchtbar viel Korrektur furchtbar schlecht geschriebener Aufsätze. A pain in the neck - buchstäblich!

    Und über das Nicht-verstehen-Wollen meiner Kollegen ärger ich mich, gerade neulich wieder war n "spontaner" Arbeits-Treff (d.h. vorverlegt), was für mich saumäßig schlechte Bedingungen brachte. Ich erklär das mal in nem eigenen Thread, merke nämlich, ich bin JETZT NOCH WÜTEND. Kam wütend und mit Kopfschmerz nach Hause und hab mir dann als Entschädigung den Nachmittag und Abend frei genommen, was aber anderseits bedeutet, dass ich wieder nen höllenmäßig arbeitsintensiven Sonntag haben werd (noch n Aufsatz korrigieren) und ich wieder mal alles kaum schaffe oder schludere...

    Zusätzlich hab ich auch ne zentrale Apnoe, die mich ziemlich nervt. Auch das nimmt viel Kraft und kann Depris auslösen.

    Hm. Grins. Für all die Umstände fühl ich mich jetzt aber noch verdammt gut! :)

    Gebt mir mal nen sanften Kick in den Hintern, ich muss mich jetzt unbedingt endlich bei einer Schlafklinik anmelden, vielleicht kann man ja doch was machen. Ich hab nicht immer nur gute Erlebnisse mit Ärzten gemacht und mich nervt die Wartezimmer-verplemperte Zeit, denn so gute Lesebedingungen wie zu Hause hab ich da halt nicht.

  • Zitat von Rowena

    Bin auch ein völliger "Mischtyp" - Ess-Störung schon im Kindesalter, aber ererbt ein "guter Futterverwerter", später Diät und Diät-geschädigt, noch später warme Knoten.


    Ich selbst bin ebenfalls ein Mischtyp: schon immer ein guter Futterverwerter, körperlich früh entwickelt und daher bereits als normalgewichtiges Kind als "dick" bezeichnet, diäterfahren seit Teenager-Zeiten, bereits mit einer leicht vergrößerten Schilddrüse auf die Welt gekommen (meine Mutter hatte ihr Schilddrüsenhormon während der Schwangerschaft auf Anraten ihres Arztes weggelassen), aber meine Schilddrüsenunterfunktion blieb trotzdem lange unerkannt bzw. wurde nur mit Jod behandelt. Gleichzeitig ist mir durchaus klar, dass ich nicht besonders diszipliniert bin und wahrscheinlich auch Probleme mit Essen kompensiere. Ich esse keine großen Mengen "auf einmal", schaffe es aber nicht, nur dreimal am Tag zu essen und ungesunde Zwischenmahlzeiten wie hier mal einen Milchkaffee oder dort mal einen Schokoriegel konsequent wegzulassen. Essen ist halt immer ein Thema.


    Durch die Lektüre hier im Forum, aber auch durch Beobachtungen im Verwandten- und Bekanntenkreis bin ich zu der Überzeugung gekommen, dass die Ursachen bei nahezu allen Dicken auf die eine oder andere Weise ähnlich komplex sind. Dickis Zahlen in dem anderen Thread (Vielen Dank für die interessanten Infos! ;-)) erscheinen mir daher durchaus fundiert.


    Zitat von Rowena

    Ich hab nicht immer nur gute Erlebnisse mit Ärzten gemacht und mich nervt die Wartezimmer-verplemperte Zeit, denn so gute Lesebedingungen wie zu Hause hab ich da halt nicht.


    LOL. Was die Erlebnisse mit Ärzten betrifft, geht es mir wie Dir. Ich habe im letzten Jahr etwa 12-15 kg zugenommen (wiege mich nicht regelmäßig, daher weiß ich es nicht genau), ohne vorher eine Diät gemacht oder bewusst etwas an meiner Ernährung verändert zu haben (für mein Unterbewusstsein kann ich natürlich nicht garantieren). Ich bin mir immer noch nicht sicher, ob ich durch das Forum und die Einsicht in die Sinnlosigkeit von Diäten zu locker im kontrollierten Essen geworden bin, einen "normalen Stoffwechselverlangsamungsschub" habe oder etwas anderes dahintersteckt. Aber ich verzweifle daran, einen Arzt zu finden, der dem ernsthaft nachgeht und nicht von vornherein alles auf die Ernährung schiebt - und bei dem ich mir nicht gedemütigt vorkomme, wenn es schließlich doch an der Ernährung liegen sollte.


    Viele Grüße,


    Kimmie

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