...wieso, weshalb, warum....

  • Ich wollte die Macht der Medien auch keineswegs bestreiten. Sie ist mir mehr als bewusst. Und um noch ein weiteres Beispiel anubringen: Wer würde Alexander Klaws singen hören wollen, wenn nicht so ein Hype gemacht worden wäre um den "Superstar"? (Sorry, Alexander!)



    Ich wollte nur darauf hinweisen, dass sich die beiden Faktoren "Mediengestaltung" und "öffentliche Meinung" wechselseitig ... WECHSELSEITIG!... bedingen. Und dass nicht nur die Leute so ignorant sind, weil die Medien Vorurteile schüren, sondern dass auch umgekehrt die Medien die Vorurteile schüren, weil die Leute so ignorant sind und sich auch nicht belehren lassen wollen. Weil sichs mit Ignoranz und Borniertheit leichter leben lässt als mit der schwierigen Aufgabe, sich eine eigene, möglicherweise nicht mehrheitskonforme Meinung zu bilden.

    Aber ich denke, ich habe das jetzt ausreichend ausgeführt (ich merke nämlich gerade, dass sich meine Formulierungen schön langsam wiederholen, und ich will Euch ja nicht nerven. Vor allem nicht mit derart theoretischen Erwägungen. Ich werfe also jetzt einfach mal die Frage in den Raum, wie man die Medien, ganz praktisch ;-), zu einer angemessenen Art des Umgangs mit dem Thema "Übergewicht" bewegen könnte; wie wir sie überzeugen könnten, Dicke anders darzustellen...

  • Na, da hat sich ja was getan! Freud mich!

    Ich kann allerdings nicht annehmen, daß das schon alles gewesen sein soll. Also meine Damen und Herren, raus mit der Sprache, aber sofort! ;) Sonst bewerfe ich euch mit Smileys!! :)

    Um mal selber etwas zu nennen: Eine meiner Ideen wäre eine, na, ich nenne es mal "Sitzmöbelverordnung". Diese würde besagen, daß z.B. in allen öffentlichen Gebäuden (Ämter etc.), Krankenhäusern und Arztpraxen Sitzmöbel vorhanden sein müssen, die auch für Dicke "besetzbar" sind, sprich, sie müssen Armlehnenfrei sein, und die Sitzfläche muß eine gewisse Breite und Tiefe haben. Natürlich sollten sie auch so stabil sein, daß sie nicht bereits bei zufälliger Anwesenheit eines Übergewichtigen im gleichen Raume "vor Angst" zerbrechen.

    Dafür sollte man eine neue DIN/EN diesbezüglich einführen.

    Natürlich wäre es gut, dies auch auf Restaurants etc. auszudehnen, da aber solche Lokalitäten in rein privater Hand liegen, und nicht in dem Sinne der Öffentlichkeit dienen wie zum Beispiel eine Arztpraxis, ist das wohl ungleich schwerer durchsetzbar.

    Die hier w221wwwwqq1 :eek: (<= An dieser Stelle erfolgte eine Unterbrechung, da der Autor erst sicherstellen mußte, daß seine Katze nicht das Posting weiter schreibt!) entstandene Medien-Diskussion finde ich gut. Dazu möchte ich zu einem späteren Zeitpunkt auch noch etwas schreiben, ich hab`s versucht, aber mir fehlen im Moment irgendwie die passenden Worte. :confused:

    @ Orphelia: Bitte, bitte erwähne nie wieder in meiner Gegenwart das Buch "Die verlorene Ehre der Katharina Blum"! Es ist zwar wirklich ein sehr gutes, aber ich mußte es fast ein Schuljahr lang im Deutschunterricht lesen, in seine elementaren Bestandteile zerlegen, millionen Aufsätze darüber schreiben, und alles mögliche hinein- und herausinterpretieren. Noch heute merke ich, wie mein Gehirn versucht, sich beim auftauchen des Buchtitels ganz klein zu machen und irgendwo hin zu flüchten, wo es keiner mehr findet, weil es damit nichts mehr zu tun haben will! :D




    Gruß

    R.v.G.

  • Was würdet ihr tun? Gesetze erlassen/ändern? Wenn ja, in welcher Form?

    Wenn ich etwas zu sagen hätte, dann würde ich für alles nicht das Minimum - z.b. Sitzplatzbreite, Umkleidekabinen und und und - sondern für alles das Maximum einfordern.

    toni:)

  • Zitat von toni

    Wenn ich etwas zu sagen hätte, dann würde ich für alles nicht das Minimum - z.b. Sitzplatzbreite, Umkleidekabinen und und und - sondern für alles das Maximum einfordern.





    Und? Das wäre? Na? :confused:


    Gruß

    R.v.G.

  • Und? Das wäre? Na? :confused:

    OK, war schon ein arg kurzes Posting:
    Ich würde es gerne ausführlicher beschreiben, habe aber im Moment leider nicht die Zeit dazu. Vielleicht am Wochenende ?

    wenn noch Interesse
    dann einstweilen

    schönen Gruß
    toni

  • Also wenn ich Geld und Macht hätte würd ich mir einen Diätkoch leisten:D (bin ja eine "ich esse gerne und viel" Dicke).


    Und ich würde Recaro veranlassen Schalensitze für meinen BMW zu bauen, aus denen ich auch wieder raus komme:eek:

    Aber mal Spass bei Seite. Die änderung einiger DIN/EN wäre schon nicht schlecht, vorallem im Bezug auf Sitzmöbeln in öffentlichen Betrieben.

    Ernährungsberatung in Grundschulen wäre Pflichtfach.

    Das mit der Mode find ich persönlich nicht sooooo wichtig, ob die Models dick oder dünn sind ist mir egal, Hauptsache die Klamotten passen mir.

    Ich denke die wichtigen Punkte wurden hier schon alle genannt.

    So long
    Ela

  • Zitat von toni

    Ich würde es gerne ausführlicher beschreiben, habe aber im Moment leider nicht die Zeit dazu. Vielleicht am Wochenende ?

    wenn noch Interesse

    Interesse? Aber sicher doch! Sehr gerne!


    Gruß

    R.v.G.

  • Sitzplatzbreiten sind schonmal kein schlechter Anfang - am liebsten nicht nur in öffentlichen Gebäuden, sondern auch überall sonst. Öffentliche Verkehrsmittel würden mir noch einfallen... man muss seine Sitzdnachbarn schon ziemlich mögen im Moment... ;)



    Aber das wäre ja nur ein Weg, einem das Leben etwas zu erleichtern... Und die Frage nach der Möglichkeit, mehr gesellschaftliche Akzeptanz zu erreichen, fand ich irgendwie spannender...

    Hierzu glaube ich beobachtet zu haben, dass Aggression gegenüber allem, was irgendwie anders ist oder anders zu sein scheint, immer dann zunimmt, wenn es Menschen materiell schlecht geht. Ist das möglich oder bilde ich mir das ein?

  • sopho, ich glaube, das bildest du dir tatsächlich nicht ein. zumindest wären wir dann schonmal zwei die sich das einbilden :D

    wobei es sich dann wohl meistens eher auf etwas bezieht, was "fremd" ist - fremdenhass, rechtsradikalismus also wohl eher als ein hass auf dicke ...

    tja, wie man die unterstützung der medien kriegen soll? keine ahnung, ich glaube, da würde man gegen eine wand rennen. am besten, einer von uns dicken wird produzent, kauft den ein- oder anderen erfolgreichen fernsehsender und kann dann schön mitbestimmen, was laufen soll und was nicht :D

    um etwas in die schulen zu kriegen (bei den ganzen kürzungen in den letzten jahren) muss es wohl als erstes einmal den ländern besser gehen, und DANN sollten ein paar von uns bildungsminister/innen werden *g*

    bleibt die frage, ob das spaß war oder tatsächlich nicht anders umzusetzen ist...

    so oder so, die ignoranz der menschen heute lässt sich wohl nicht so einfach ändern. wo man anfangen kann sind die kinder ... und wenn es bei denen im kopf anders läuft als bei den menschen heute ändert sich der rest eh von allein ...


    edit: und sorry wegen der katharina, wir hatten das glück dass wir das buch nur lesen mussten und den film sehen, ansonsten sind wir einigermaßen verschont geblieben *g*

  • also was diese Sache mit dem Hass auf eine "vermeintlich Unterlegene Gruppe die zum Bösewicht gemacht wird - weil es der Masse schlecht geht" betrifft:
    damit wären wir nun schon 3 ;)
    abgesehen davon ist doch gerade aktuell sehr gut ekennbar das unsere Regierung in die Fußstapfen eines Mannes tritt, der natürlich noch viel "offener & Plumper" vorgehen konnte, als es Jetzt der Fall ist - oder?
    Es läuft viel subtiler ab und man versteckt es unter einigen "Deckmäntelchen" wie der "gesundheitskosten - These", dem "absoluten nicht entsprechen der aktuellen Schönheits-Idole", der "gefahr für LEIB & LEBEN" ... und sorgt dafür das es nicht nur eine Gruppe gibt, nein wir müssen am besten zwei "soziale Gruppen zusammenpacken" und diejenigen die "dummerweise in beide Gruppen gehören und sich nicht zu wehren wissen" als "die Schuldigen an der aktuellen Misere" hinstellen....


    wobei wir nicht vegessen sollten, das andere Alternativen die "natürlicher" wären ganz OFFEN abgelehnt und die Beteiligten öffentlich "blosgestellt werden" - siehe den Umgang in den Medien mit NPD-Mitgliedern wo ein "Auslädisch wirkender aber mit deutscher Staatsbürgerschafft ausgestatteter Reporter die betroffenen beständig Drangsalierte und JEDE Bemerkung mißdeutete...." - HEY DIESE POLITISCH AKTIVEN SIND NEU IM GESCHÄFT, und keiner hat offene Äusländerdiskreminierung betrieben! - aber nunja - dies ist in Deutschland eben Geächtet - Dicke oder Sozialhilfe-Empfänger zu diskreminieren ist allerdings sogar POLITISCH ERWÜNSCHT und wird offen mit Zustimmung belohnt....
    Wobei ich nicht sagen will das Ausländerfeindlichkeit ok ist, aber hier gehen die Politiker offen gegen an - bei DEUTSCHEN die einer Randgruppe angehören die zur "ZIELSCHEIBE" gemacht werden, da ist das OK?
    Sorry das ich hiermit nun absolut "off-topic" etwas eingebracht habe, aber mich nervt diese Geschichte echt Tierisch zumal es immer Offensichtlicher gemacht wird.
    cailly

  • Interessanter Thread!

    Also wenn ich genügend Geld und Erfahrung hätte, würde ich eine Modehauskette aufbauen, die Kleidung und Schuh in jeder Größe bietet.
    Das heißt nicht nur in Übergrößen, sondern eben in jeder Größe, von 34 bis 64. (oder auch noch weiter nach oben).

    Warum?

    Ich möchte auch einmal mit meinen schlanken Freundinnen zusammen einkaufen gehen können. In "ihren" Geschäften finde ich nichts und bei Ulla Popken zB würden sie mit Größe 36 nichts finden.

    Außerdem fühle ich mich in Mode für Übergrößen-Shops manchmal unwohl.

    In diesem Modehaus sollte es jedes Kleidungstück in jeder Größe gebe, also nicht nur spezielle "Dicken-Zelte. "

    Natürlich könnte es für die großen Größen teilweile auch vorteilhaftere Mode geben.

    Vielleicht auch verschiedene Problemzonen-Mode. Damit meine ich spezielle Kleidung um zB sehr großen Busen, Bauch oder Po zu kaschieren.

    Dort sollte es aber auch Damen-Schuhe bis zB Größe 46 geben. :)
    Aber auch Gürtel und Accesories wären toll.


    Wenn ich schon dabei sind. Ein ganzes Kaufhaus für Übergewichtige wäre auch toll.
    Dort sollte es stabile Betten, Sessel ohne Armlehnen (oder mit Armlehnen, aber breit genug), Wagen bis 250kg, usw geben. :)

    Außerdem würde ich mir wünschen, das es auch Markenkleidung wie Esprit in allen Größen gibt.

    In Modezeitschriften sollten nicht nur dürre Models, sondern auch normal und übergewichtige Menschen zu sehen sein!


    Außerdem würde ich verannlassen, dass es in Flugzeugen etwas breitere Sitze und längere Sicherheitsgurte gibt.
    Zumindest sollte es in jeder Maschine eigene XXL-Sitze geben, die ohne Aufpreis gebucht werden können.


    Was fällt mir noch ein?

    Ja, genau. In allen Freizeitsparks sollten alle Achterbahnen so gemacht sein, dass auch Übergewichte in die Sitze und Bügel passen.
    Sollte das einmal wirklich nicht möglich sein, muss unbedingt vor der Achterbahn deutlich ausgeschildert werden, dass die Fahrt ab einer Umfang von ungefähr der und der Zahl nicht möglich sein wird. So könnte man sich peinliche Erlebnisse ersparen!


    In allen Restaurants, usw sollte es immer auch eine Tisch mit Sesseln ohne Armlehnen geben.

    Well, if you want to sing out, sing out
    And if you want to be free, be free
    'Cause there's a million things to be
    You know that there are

  • @ Sophonisbe, Tochter des Hasdrubal: Danke für die Erinnerung an dieses Thema, ich hatte es bereits vergessen! Einen lieben Gruß von mir!

    Das Schwierige an den Medien und den Meinungen, die sie verbreiten (in diesem Falle meine ich natürlich explizit die Meinungen über Dicke), ist, daß sie nicht immer mit der groben Kelle verteilt werden. Gäbe es zur heutigen Zeit so etwas wie ein "Nazi-Blatt", oder "Nazifernsehen", sprich, ein Medium, welches in seiner Gänze nur Propaganda gegen Dicke verbreiten würde, so wäre dies leicht anzugreifen oder abzustellen. Es gibt, so kann ich es mir zumindest vorstellen, auch in dem Teil der Bevölkerung, der Dicken sonst eher negativ gegenübersteht, genügend emphatische Menschen, oder aber intelektuelle Schöngeister, die von sich aus sagen würden: "Das wollen wir nicht!", frei nach dem Motto: leve und leve losse!

    Nein, es ist die Subtilität, die es so schwierig macht. Wobei ich keineswegs behaupten will, daß es nicht auch offensichtliche, direkte Meinungsmache gegen Dicke gibt. Aber das Leise, Ungebrüllte, was sich wie in einem Horrorfilm, durch die Indoktrinationsmaschine Medien in die Köpfe schleicht, ist es, das mir mehr Sorge bereitet. Wenn eine (schlanke) Frau ständig in den typischen Hausfrauenblättern Stories wie: "Als ich 300kg in 2 Tagen abnahm (sic!), wußte ich zum ersten mal, wie Lebenswert mein Leben ist!", oder: "Lesen sie hier die Schlanktricks (für mich ein Jahrhundert-Unwort) von Elfriede, die in 5 Minuten 50 Pfund verlor!" ließt, ist das, was transportiert wird 1.: Bist du dünn, ist dein Leben lebenswert, sonst nicht!, und 2.: Frauen die schlank sind, haben tolleTricks drauf, d.h. sie sind smart und clever, dicke hingegen nicht! Da steht kein direktes Wort wie etwa: "Dicke sind dumm und ...(hier beliebiges Vorurteil einsetzen)...", trotzdem ist die Message vorhanden.

    Hinzu kommt, daß diese "Weisheiten" auf fruchtbaren Boden fallen, da es ja bereits Folklore ist, wie und was Dicke sind. Da ist nichts mehr, was noch geschaffen werden muß. Die Vorurteile sind schon lange da, und brauchen nur noch genährt zu werden. Deswegen ist es auch so leicht, sie am Leben zu halten. Und es bleibt so, weil natürlich große finanzielle Interessen dahinter stehen. Jede dieser Zeitschriften möchte gerne weiter viel Geld an ganzseitigen Vierfarbanzeigen wie: "Neues Mittel aus den USA! Erfüllen sie sich ihren Traum, und werden ganz einfach schlank in 20 Tagen!" verdienen. Außerdem steigen die Verkaufszahlen immer wieder gern, wenn man auf der Titelseite "Die neue Essich(`s oder Essich`s nicht) :D - 5 Pfund in 5 Stunden Diät" postulieren kann. Und auch das Fernsehen führt gerne Dicke vor, wenn`s denn der (Pseudo) Aufklärung, der Quote und somit dem Gewinn dient. Oder wenn sich zur Freude der Sozialvoyeure wiedermal ein paar unverbesserliche Laiendarsteller für eine Doku-Soap gefunden haben, um dort ihre Betroffenheitslyrik loszuwerden, a la: "Nee, isch bin so`n fettet Schwein jeworden, isch mag misch selbst nisch mehr seh`n! Dajegen will isch jetze endlich watt tun, wa!", und wir sie danach beobachten dürfen, wie sie sich mit hirnloser Crashdiät und sportlicher Selbstkasteiung vorübergehend ein paar Kilos abringen.

    Ändern ließe sich so etwas meiner bescheidenen Ansicht nach nur mit sehr, sehr großer Energie, und vielen, vielen Menschen, die daran mitarbeiten. Die Darstellung heute: Schlank ist Hip; bist du schlank, kannst du alles haben. Bist du dick...naja, ihr wißt es selbst, was man euch alles um die Ohren haut. Man müßte dick sein "Hip" werden lassen, sprich eine neue, andere, bessere Meinung mit Hochdruck in die Köpfe pressen. Die breite Mehrheit erreichen. Ein Hochhaus wird auch nicht von oben abgerissen, man sprengt unten die tragenden Pfeiler weg! Wie? Vielleicht so:

    Erstmal den ganzen theoretischen Kram rund um Adopositas besser verpacken. Hier und auch anderswo wird viel Fachliteratur zum Thema gelesen. Eine nicht unerhebliche Menge von Menschen hat aber keine Lust dazu, oder finden das Ganze einfach zu kompliziert, verstehen es nicht. Man bräuchte hier viel öfter eine populärwissenschaftliche Art und Weise um dieses Wissen zu verbreiten, es auch leicht verständlich darzustellen. Ein bißchen humorvoll, aber nicht lächerlich. Das ganze als Buch, Sendung, Zeitschriftenartikel, überall.

    Es ist immer schwer, aus der betroffenen Menge heraus zu argumentieren, will heißen, stellen wir uns als Dicke allein gegen den Strom, sind alle Argumente, egal in welche Richtung gehend, leicht wegzuwischen. Es würde oft gesagt werden: "Ja, natürlich wollen die dasunddas, die sind ja auch selber dick! Aber was geht mich das als Dünner an?", oder einfach: "Da schau her, schon wieder irgendsoein Dickenverein!". Man müßte da schon auf eine Art ein paar Prominente einspannen! Ein paar schlanke Prominente! Sorgt man entsprechend für viel Furore, wird man mit seinem Ansinnen auch bestimmt in die ein oder andere Talkshow eingeladen. (ich meine hier definitiv nicht den Nachmittags-Talkshowschrott) Es wäre ein für die breite Öffentlichkeit sehr eindringliches Bild, säßen dort nicht nur ein paar unbekannte Dicke vor dem Moderator, sondern auch bekannte schlanke Menschen, die offensiv unsere Meinung mitvertreten würden. Es wäre auch ein deutliches Zeichen dafür, daß wir mit unserer Ansicht der Dinge nicht allein sind.

    Irgendwann müßte sich auch die Politik zu Wort melden, denn das, was wir ja vorhätten, wiederspräche vollständig den Plänen von z.B. Frau Renate Künast. Die öffentliche Haltung zu dicken Menschen zum Wahlkampfthema machen? Warum nicht? Das wäre ein sehr großer Diskussions-Multiplikator! Auch Spiegel und Stern müssten dann darüber schreiben! So könnte man das Thema in eine höhere Ebene bringen, und Frau Künast deswegen in eine Live-Gesprächsrunde zwingen. Mit ein paar guten Rednern und genug Antithesen im Gepäck, wäre es ein Leichtes, das Künast`sche Lügengebäude zum Einsturz zu bringen. Der Film "Der Untergang" würde, diesmal mit weiblicher Hauptrolle, eine brilliante Fortsetzung erfahren! :cool:

    Man könnte dies alles auf einen Nenner bringen in dem man sagt: Man muß über unsere Probleme reden. Offen. Laut. Ständig. Verbissen. In der Öffentlichkeit. Mit möglichst vielen.

    Was Sai Roland noch gerne hätte:

    Geschäfte mit eigenen Modelabels in jeder großen Stadt, in der es wirkliche Mode nur für Dicke zu H&M-Preisen gibt, und zwar auch für dicke Teenager, und so cool und scharf, das sich manch modebewußter schlanker Mensch dafür einen Arm abtrennen ließe, um dasselbe in seiner Größe zu bekommen. Dann is nix mehr mit: "Boah, was trägt der/die denn für Klamotten....".

    In jeder großen Stadt einen "fat peoples club", in dem es noch heißer zugeht als im Studio 54. Zutritt nur ab einem bestimmten BMI! Natürlich gäbe es einmal im Monat eine "skinny-night", bei der auch Schlanke Einlaß fänden, damit sie mal sehen können, wo in Wirklichkeit der Bär steppt, und wie cool und lustig auch Dicke sind, wenn man sie in Frieden läßt. :cool:

    Alles weitere erfahren sie in meinem demnächst erscheinenden Buch "Die Weltrevolution zum Selberbauen" ;)

    Zum Schluß:

    Herumgejammer nützt, wie so oft, nichts! Nur ist der dicke Mensch ansich seine "Opferrolle" so gewohnt (und das meine ich nicht im geringsten boshaft), das es vielen schwer fällt, sich daraus zu befreien und offen für ihre Ziele einzustehen. Mir geht es da im Grunde nicht besser, aber ich bin an einem Punkt angelangt, an dem ich - nicht zuletzt durch dieses Forum - anfange dafür zu brennen, wirklich etwas verändern zu wollen.

    Es mag einigen vielleicht zu fantasievoll oder undurchdacht sein, was ich hier geschrieben habe, aber bitte nicht einfach posten: "Wähwäh, das geht doch alles nicht!", sondern bitte eine eigene Idee mit einbringen.

    Ich persönlich finde es sowieso etwas Schade, daß es in einem Forum, welches 3037 Mitglieder hat, bisher nur so wenige eine Ahnung davon haben wie sie, wenn auch vielleicht nur ihre eigene, persönliche, Welt ändern würden.


    Na, los! Schreibt etwas! Ich lese gerne! Wir wollen doch nur die Welt verändern, kann doch nicht so schwer sein.... :)





    Dies schrieb:


    (Ein sehr müder) Roland Deshain von Gilead, aus der Linie des Eld.

  • Ich persönlich finde es sowieso etwas Schade, daß es in einem Forum, welches 3037 Mitglieder hat, bisher nur so wenige eine Ahnung davon haben wie sie, wenn auch vielleicht nur ihre eigene, persönliche, Welt ändern würden.



    Nur noch mal kurz vor Dienstschluss,


    ich fange eigentlich schon langsam an zu missionieren im Kollegen und Bekanntenkreis,. Selbst mein Hausarzt musste sich vor kurzem einen ziemlich langen und ich glaube engagierten Vortrag von mir anhören. Das Forum bietet mir ja auch die Argumente, die ich vorher nicht so hatte.


    Nun bin ich vielleicht nicht so ein Sympathieträger, wie Du angesprochen hast, aber ich denke Kleinvieh macht doch auch Mist, oder???



    Servus


    toni

  • ...wäre die Welt ein "Garten Eden". Jeder würde nur nach seinem Innersten, das heißt, nach seinem Charakter beurteilt werden, nicht nach seinem Äußeren!!!
    Andererseits muß ich sagen, gottseidank sind Menschen auch in ihrem Äußeren, verschieden.
    Wie langweilig wäre es, wenn nur ein bestimmtes Aussehen als schön empfunden werden würde, und jeder diesem "Ideal" entspräche?!


    Schaut Euch nur Flora und Fauna an, wie unterschiedlich und dennoch perfekt jedes Wesen und jedes Ding eigentlich ist.


    Alles hat seinen Platz und seinen Sinn in dieser Welt! Wäre der Mensch etwas weniger eingebildet und auf sich selbst fixiert, befände sich diese Erde noch immer im Gleichgewicht.

    Hätte jeder Mensch ein ausgeprägtes Selbsbewußtsein, müsste er vermeintlich andersartiges nicht bekämpfen. Weder innerhalb seiner eigenen Spezies, noch bei allem was sonst noch existiert. Er (der Mensch) könnte die Daseinsberechtigung für jede Form des Lebendigen und Lebenden akzeptieren.


    Ergo, Schulpflichtfach Nummer 1 wäre Schulung des individuellen Selbstbewußseins!!!! .... wenn ich Einfluß hätte!


    Gruß
    Tamy

  • Sehr interessant... da möchte ich auch gleich meinen Senf dazu geben. Bin übrigens - wem das noch nicht aufgefallen ist - ein Teenager.


    Ich wäre für große, aber schöne Mode für die Teenies. Es gibt auch für übergewichtige Kinder ja auch schöne Mode, aber für die Teenagers gibt es immer wenig Auswahl oder die Sachen sehen nicht so toll aus. Viele mögen die Farbe "stark dunkelblau" (dirty denim oder so), aber sowas ist schwer zu finden. :confused: Ich sehe auf Katalogen immer Jeans mit dunkler Farbe, aber es ist dann doch in Wirklichkeit blue used oder so. (die "trendigen" Marken wie Miss Sixty oder so gibts nur bis 42)
    Auch BH's für Teenies ab Größe E gibt es recht selten. (ich mit Cup F (nicht erschrecken!) muss immer die BH's für die reiferen Frauen wählen.. :( )


    Und natürlich soll es spezielle Fächer in Schulen - insbesondere in Hauptschulen - geben.

    Sonst haben die anderen alles gesagt :)


    LG
    Kasane

  • @ Roland: es war mir ein Vergnügen (und ich hatte irgendwie den unbestimmten Verdacht, dass es sich lohnen könnte, zu lesen, was Du hierzu meinst. :)



    Also: Du hast schon Recht, irgendwie meldet sich in mir die kleine Pragmatikerin (vielleicht auch die kleine Verzagende), die glaubt, dass das nicht zu bewerkstelligen ist. Aber schön wärs ja schon...


    Ich glaube nach wie vor an die Macht der Vorurteile. Und ich glaube, dass Menschen, die an ihrer Meinung nun mal hängen, sich davon auch durch Fakten und Tatsachen nicht abbringen lassen. Eine kleine Anekdote zur Verdeutlichung: Ich hatte mal eine Bekannte, Kleidergröße 36/38, die ich etwa einmal die Woche zum Einkaufen mitnahm. In dem gemeinsamen Einkaufswagen war eine ziemlich bunte Mischung, erst an der Kasse trennte sichs und ich bezahlte das Gemüse, das Obst, den Ökobiojoghurt und das Vollkornbrot, sie hingegen die Chips, die Flips, die Schokolade, die Toffees, die Tiefkühlpizza und die Fertiggerichte.


    Irgendwann hatte ich furchtbaren Frust wegen einem Kerl, dem ich schlicht zu kurvig war (die Männer und ich, ein Drama in 18.000 Akten... öh... Themawechsel), und heulte wie ein Schlosshund. Und sie meinte, mich trösten zu können mit dem Hinweis, wenn es mich denn so belaste, solle ich halt was tun... (nein, nicht gegen den Schmerz, gegen die Kurven.) Ich schaute etwas verdutzt und fragte, was ich denn da tun solle. "Na, zum Beispiel mal die Süßigkeiten weglassen, das ist zwar hart..."

    Und was lernen wir daraus? Wenn ein Mensch der Meinung ist, dass Dicke zu viel Süßes essen, lässt er sich von der Meinung, auch ich esse wohl zu viel Süßes, noch nicht mal dadurch abbringen, dass er mir monatelang beim Karotten-Paprika-Äpfelkauf zuschaut.

    Ich wage also die Prophezeiung, dass wir nicht nur ein paar Promis bräuchten, sondern mindestens einen Presslufthammer (von wegen Betonköpfe...)

    Meinen kleinen alltäglichen Krieg führe ich natürlich trotzdem. Contra geben, wenn ein blöder Spruch kommt. Predigen. Missionieren. Frei nach dem Motto: die zu verändernde Welt fängt genau zu meinen Füßen an. (Okay, manchmal verlässt auch mich die Geduld: zu obiger Bekannten habe ich keinen Kontakt mehr. Und manchmal muss man abwägen, ob es wirklich den Kampf wert ist. Die Sache ist ja auch die, dass das auf Dauer entsetzlich anstrengend und leider viel zu selten erfolgreich ist... *seufz*)

    Und so laviere ich mich irgendwie durch, meistens viel zu beschäftigt mit dem Überleben, um an die Weltrevolution auch nur zu denken. :(

  • Interessantes Thema, aber mein Kopf schlägt vor Müdigkeit beinahe auf die Tastatur auf.
    äaldfnhqwperhiofnaohawoüifhnoädnvfhqwäoinhwoqäifqwäehfnhäasd owhwläijopwqj qpjfasfpihgqwioperhqpäoöqoweifhw......Oooh, HOPPLA !!!!


    Ich glaube, ich tue was ich kann um die Akzeptanz aller Minderheiten zu verbessern, natürlich auch der Dicken.
    Ich rede sehr viel mit meinen Kindern darüber das alle Menschen anderes sind, dick, dünn, schwarz, braun, weiß, klein, groß, kurz- oder weitsichtig.....usw. und das jeder bestimmte Dinge gut und andere weniger gut kann, usw.
    Ich bin stolz darauf das meine Kinder mit Kindern aller Nationen, Hautfarben, Religionen, Figuren, Behinderungen usw....... spielen, das völlig normal finden und es unnormal finden wenn andere Mütter ihren Kindern z.B. verbieten mit Ausländern zu spielen - wie kürzlich passiert.
    Mein "Ältester" geht in die 2. Klasse und die Lehrerin lobte ihn als sehr sozial und hilfsbereit und erwähnte, das er andere, Schwächere verteidigt, andere nicht auslacht, dabei ist er DER KLEINSTE in der Klasse und sehr zierlich gebaut !!!
    Ich war sehr stolz auf meinen kleinen Zwerg und denke, das dieses bewußte Umgehen mit dem Thema der Grund für dieses Verhalten ist.


    Mir ist diese Art von Erziehung sehr wichtig und ich arbeite mit allen Mitteln (Reden, Literatur, ausgewählte Filme) bewußt daran.
    Man kann niemandem seine Einstellung vorschreiben, aber die Gesellschaft wird so wie wir unsere Kinder erziehen.
    Wenn ich schlank wäre und dumme Sprüche über Dicke im Beisein meiner Kinder machen würde, könnten wir uns ausrechnen, was am Ende dabei rauskommt.


    Man müßte also im Elternhaus, Kindergarten, Schule, KinderTV....usw. mehr für Toleranz und Akzeptanz aller Menschen (sowie Tiere und Pflanzen, Natur) sorgen.
    Und ich denke, das man als Eltern schon viel tun kann !


    Ulla
    *die hier nun abschaltet, weil sonst der Kopf wieder aufschlägt und liegenbleiben könnte.........*

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