einsam

Hallöle,

sagt mal fühlt ich euch manchmal auch einsam? und wenn ja wann und warum?

ich fühle mich in letzter zeit öfters einsam, obwohl ich eigentlich nicht einsam bin.

lg
kerstin

Hallo Kerstin,

einsam fühle ich mich wenn ich seelisch aus dem Gleichgewicht bin. Ich bin wirklich froh das das mittlerweile nur noch selten der Fall ist.

Was auch immer Dich dazu bringt Dich so zu fühlen; ich hoffe das es recht bald anders wird.

Eine dicke Umarmung für Dich.
Steffi

Am einsamsten fühle ich mich abends. Das ist ganz furchtbar. Mein Mann arbeitet nur nachts...und jeden abend wenn er weg ist, ist die Wohnung so leer. Das macht mir fast Angst, weil es echt totenstill ist, wenn nicht der Fernseher oder irgendwas läuft. ich bin dann immer froh, wenn ich endlich einschlafe, was fast nie vor 2 uhr ist.

Also wenn ihr einsam fühlen sehr viel mit der Abwesenheit des Partners in Zusammenhang bringt - meint ihr nicht dass ihr euch zuviel auf den Partner fixiert? Und auf das, was er mit euch tut oder nicht tut?

Man kann doch noch andere Dinge tun, sich beschäftigen, ein Hobby ausüben, fortgehen, Sport treiben......

@Saima

Zitat

In mir ist oft eine unruhe.Und ein drang nach Abenteuer und Leben.

Ja, dann fang doch zu leben an! Was hindert dich daran? Wenn dich daran was hindert, was kannst Du tun? Auch wenn es nicht gleich so wird wie Du Dir wünscht, man kann an seiner Zufriedenheit arbeiten.

Kerstin

Zitat

ich bin dann immer froh, wenn ich endlich einschlafe, was fast nie vor 2 uhr ist.

Was hast Du denn früher gemacht, als Du Single warst und oft die Abende alleine verbracht hast? Wie hast Du dich beschäftigt, kreisten Deine Gedanken da auch immer um Einsamkeit? Wie kannst Du im Alltag fit sein wenn Du so wenig schläfst (ich nehme mal an Du stehst zu normalen Zeiten auf und gehst arbeiten oder bist Mutter und Hausfrau)?

Bini
hast Du keine Hobbys außer dem Hund? Es gibt doch soviel was man tun kann, ohne dass man Langeweile hat. Handarbeiten oder Basteln, in Bibliotheken gehen, Radfahren, ehrenamtlich in einem Verein arbeiten (was zudem auch noch Bestätigung gibt).........

Putzen fiele mir ehrlich gesagt ganz zum Schluß ein.

@all

Wenn mein Freund mal beruflich weg war, dann fand ich unser Haus auch sehr still und hatte ein komisches Gefühl; er war dann allerdings auch mehrere Tage unterwegs. Aber ich habe festgestellt, dass man sich daran gewöhnen kann, wenn man will, seinen normalen Abendrythmus einhält, auch ab und an was ganz anderes macht als sonst (spontan halt). Manchmal genoß ich die sturmfreie Bude und hörte lauter Musik als mein Freund das mag oder kochte die Sachen die er nicht so gerne roch (was mich sonst auch nicht abhält) Und ein wenig einsam fühlen ist doch ganz normal, wenn man es nicht gewöhnt ist alleine zu sein.

Gegen die innere Einsamkeit, die tief drinnen sitzen kann, hilft das natürlich nicht viel. Die hat andere Gründe, und die sollte man erforschen. Meine Oma ist sehr einsam, auch wenn wir sie so oft wie möglich besuchen, etwas mit ihr unternehmen, sich um sie kümmern. Da hat die Einsamkeit mit starken Depressionen zu tun, mit dem Gefühl nicht mehr gebraucht zu werden, mit dem Gefühl nur noch alt zu sein und auf den Tod zu warten. Angefangen hat das mit dem Tod ihres Mannes, meinem Großvater - von einem Tag auf den anderen hatte sie keine Pflichten für andere mehr; nur noch sich selbst (nachdem sie 70 Jahre lang nur für andere da war; schon als Kind mußte sie ihre kranke Mutter oft ersetzen). Ihr helfen Medikamente und psych. Betreuung, um damit irgendwie umzugehen können; lernen damit zu leben.

Wobei ich wiederum denke dass ein wenig Einsamkeitsgefühl, so ab und zu, doch ganz normal ist.

Das Leben ist kein Erlebnispark; ich versuche mit den schlechten Tagen oder Stunden zu leben, sie zu akzeptieren ohne ständig darüber nachzudenken.

Gruß

Ulrike

Ich schließe mich Ulrike voll und ganz an.

Mein Freund hat ja nun endlich nen neuen Job und musste nun auch bis abends halb 10 und am Wochenende arbeiten. Aber so schlimm fand ich das gar nicht. Ich hab das Wochenende endlich mal was gemacht, was ich schon lange nicht mehr getan habe: Samstag und Sonntag verschlafen. Wenn jemand um mich herum ist, kann ich das nicht so einfach, weil ich immer das Gefühl habe, was zu verpassen, also kam mir das sogar ganz recht, dass er bis halb zehn abends weg war.

Ich denke, man sollte einfach was für sich tun und sich nicht auf nur eine Person konzentrieren. Und ja, Putzen würde auch mir ganz als letztes einfallen *hihi*

Ich kenne die innere Einsamkeit und die „äußere“ Einsamkeit. Für mich habe ich sie so definiert:

Die innere Einsamkeit sitzt ganz tief und hat nichts mit der Anwesenheit eines/mehrerer Menschen zu tun. Vielmehr ist es so ein Gefühl von „Da muss es doch noch mehr geben. Was nagt bloß so an mir? Ich habe doch eigentlich alles. Eigentlich?! Ich fühle mich so leer und unausgeglichen. Woher kommt das Gefühl nur?“ Diese Einsamkeit kann eine Depression sein, da gebe ich Ulrike absolut recht. Oder unverarbeitete Erlebnisse/Erfahrungen/ungestillte innere Bedürfnisse. Da kann man kaum alleine gegen an. Diese innere Einsamkeit hatte ich zum Beispiel, bevor ich in Therapie ging.

Die äußere Einsamkeit...wobei ich sie eher „das Alleinsein“ nenne... fühle ich, wenn mein Freund Nachtdienst hat und wir uns jeden Tag nur 1 Std. sehen. Dann fehlt mir das gemeinsame Einschlafen und die Nähe, die z. B. durch ausgiebige Gespräche entsteht. Oder wenn er viel Spätdienst hat und vor 22:30 nicht Zuhause ist. Am Anfang unserer Beziehung habe ich dann Zuhause gesessen und gewartet, wollte mich mit niemandem treffen etc. Heute ist mir das ziemlich peng. Ich verabrede mich so, wie ich Lust habe. Auch, wenn er Frühschicht hat. Ich bin doch schließlich ein eigenständiger Mensch. Davon abgesehen genieße ich mittlerweile das Alleinsein sehr. Dann kann ich mir Gurkenpaste ins Gesicht klatschen, meine Lieblingsmucke laut aufdrehen, die ausgeleierte Hose anziehen und stundenlang mit Freundinnen telefonieren

Kerstin, machst du regelmäßig Sport? Wenn ich nämlich abends beim Schwimmen oder Walken war, bin ich danach total kaputt und schlafe hervorragend.

Meine äußere Einsamkeit kann ich herrlich mit Freunden bekämpfen. Ich habe ja meinen Stammtisch, über den ich viele nette Leute kennen gelernt habe, die ich auch einzeln treffe. Oder ich ziehe mit meiner fetzigen Mutter los. Oder ich treffe mich mit anderen Freunden (ehemalige Arbeitskollegen etc.). Hast du einen Freundeskreis, Kerstin, in dem du dich wohl fühlst? Freunde sind so enorm wichtig.

Hobbytechnisch kann man auch viel machen, da hat Ulrike ja schon viele Anstöße gegeben. Gibt es nicht vielleicht einen Mutter-Kind-Stammtisch in deiner Nähe? Und wenn nicht: Gründe ihn doch? Vielleicht geht es vielen Müttern genauso wie dir.

Ich wünsche dir/euch einsamkeitsfreie Tage

Babs