PIsastudie und die "faulen" Lehrer!!!

  • Hallo zusammen,


    hab gerade einen Artikel ( mit Kommentaren) über die Pisastudie und die "schuldigen" gelesen.
    Die Mehrheit der Leute die einen Kommentar dazu geschrieben haben sind der festen Überzeugung das die Schuld bei den Lehrern liegt....
    Traurig!
    Es ist so einfach die Schuld den Lehrern zu geben.
    ich bin der Meinung das die Hauptschuld an der Erziehung der Eltern liegt.
    Meine Freundin ist Lehrerin und was sie manchmal zu erzählen hat ist wirklich traurig.
    Da wird dem Lehrer der Stinkefinger gezeigt oder als "blöde *****" betitelt (nebenbei gemerkt findet das in einer Grundschule statt) Dazu kommt das viele Schüler nicht zum unterricht kommen oder obwohl hier geboren nicht richtig Deutsch können.
    Wie will man als Lehrer einem Kind etwas beibringen wenn e snicht möchte und auch nie gelernt hat das es dinge gibt im Leben die man tuen muß auch wenn es einem jetzt nicht gefällt oder manlieber etwas anders tun möchte.
    ich kann natürlich auch viele Eltern verstehen die beide ( leider ist das ja heute oft der fall) arbeiten müßen weil ein Gehalt nicht für den Unterhalt ausreicht, aber dann sollte man sich doch mal darüber gedanken machen Ganztagsschulen anzubieten... es muß ja nicht bis mittags gelernt werden man kann ja den Nachmittag hobbymäßig gestalten ( Sport,Handwerk,Musik und so weiter)
    ich habe selbst im bekanntenkreis kinder die schreiend an der Kasse eines Einkaufsladen stehen und sich nicht beruhigen bis die Mutti dann doch das Naschzeug oder Spielzeug kauft.
    Eines dieser Kröten(nicht falsch verstehen ich hab die kleinen wirklich gerne) hat auch mal zu mir gesagt halts Maul als ich ihn fragte ob seine Mutter das erlaubt hätte (er wollte Video schauen). Darüber wurde dann gelacht und es ich bekam auf nachfrage nur ein "ach wo er das schon wieder aufgeschnappt hat"
    Ich bin erst 25 jahre alt aber meine Mutter hätte das nicht durchgehen lassen, trotzdem bin ich offen erzogen und durfte viel aber es gab grenzen. Ich habe nicht alles bekommen was irgenwo gesehen habe und dann unbedingt "gebraucht" habe und was noch viel wichtiger ist, meine Mutter hat mir respekt beigebracht, vor Menschen, Tieren und auch Sachen.


    Ich bin jedenfalls nicht der Meinung das man sich es so einfach machen sollte und jetzt den Schwarzen Peter den Lehrern zuschieben sollte.
    Hatte durchweg tolle Lehrer die sich wenn von uns auch etwas zurück kam sehr viel Mühe gegeben haben.


    Bin ich da wirklich so ein einzelfall?????


    Wäre schön mal zu hören was ihr darüber denkt!!!


    Liebe Grüße


    freya

  • Hallo Freya,
    ich seh das total umgekehrt sowohl aus meiner Schulzeit als auch aus der meines Sohnes. Viele Lehrer bringen absolut kein pädagogisches Geschick mit und schieben als Beamte eine ruhige Kugel.


    Zitat

    Da wird dem Lehrer der Stinkefinger gezeigt oder als "blöde *****" betitelt (nebenbei gemerkt findet das in einer Grundschule statt)

    Ich denke wenn ein Lehrer in der Grundschule schon nicht mit seinen Schülern fertig wird, dann sollte er sich schleunigst einen anderen Beruf suchen.


    Da hab ich heute ein gutes Beispiel dazu erlebt:
    Mein Sohn hatte heute Nachmittag Reitunterricht, ich saß am Rande des Dressurvierecks als sich zwei Mädchen dazu gesellten. Die grössere war zwischen 10 und 12, die kleinere war bestimmt noch nicht eingeschult. Das war so eine richtig süße, deshalb war ich auch erst richtig geschockt als sie zu der größeren, du dumme ***** sagte.


    Ich hab sie dann ganz streng angeschaut und mit richtig entrüsteter Stimme gesagt: "Du hast ja schöne Kosenamen" Das hat gereicht!!! Die kleine war super lieb und ist mir den ganzen Nachmittag nicht mehr von der Seite gewichen.


    Warum kann das ein studierter Pädagoge nicht? Im Moment gebe ich selbst Reitunterricht für Kinder und Jugendliche, bin als auch pädagogisch gefordert. Und glaub mir ich hab die Kidds im Griff und nicht umgekehrt. Warum schaffen das Lehrer nicht?


    Ich weiß nicht wann das Wort Autorität so negativ belegt wurde, aber in der Erziehung ist sie einfach unerlässlich. Vieleicht sollte man das Pädagogen auch mal wieder sagen dann klappts auch vor der Klasse.


    Viele grüße Susi

  • Also, meine Meinung dazu wäre:


    Für die Erziehung, die Wertevermittlung und die Grundlagen von Moral und Anstand ist ja wohl verdammt nochmal das Elternhaus zuständig.


    Ich kann nicht wahllos kleine Menschen in die Welt werfen und mich dann einen Dreck darum kümmern.


    Mann, ich könnte schon wieder kotzen bei dem Thema...Entschuldigung!


    Lehrer bringen den Kindern Wissen, Teamfähigkeit und vielleicht auch ein wenig Bestätigung außerhalb der Familie mit und bei...aber sie sind NICHT dafür verantwortlich, daß aus dem Kind ein aufrechter Mensch wird...sie können den Eltern allerhöchstens helfen und sie bei ihrer schweren Aufgabe unterstützen.


    Ich hatte teilweise Lehrer aus der Hölle. Dumm wie Toast und nur an ihrer baldigen Frühpensionierung interessiert. Meine Eltern haben mich zu dem ehrlichen und lebensfähigen Weib gemancht, das ich heute bin und ich danke ihnen dafür.


    Meine Lehrer haben mir Grammatik, Algebra, geschichtliche Daten und ein paar Breitengrade vermittelt...nothing else.


    Ausser einem...und den habe ich dann auch gleich geheiratet :D


    Mein Mann ist Lehrer an einer Berufsoberschule, führt also junge Erwachsene im zweiten Bildungsweg zum Abitur, und bekommt regelmäßig einen Kropf wenn es wieder um diese PISA-Sch...tudie geht.


    Seine Schüler sind auch keine Gehirnakrobaten, aber sie wollen wenigstens lernen, sonst säßen sie ja in ihrem erlernten Beruf.


    So, das war der Ausbruch des Tages. Und nun gehe ich mit meiner Tochter Meemory spielen...und vermittle ihr ein paar Werte...und ein Twix ;)


    Servus aus Bayern!

  • @schneckenmama: bin ganz dener Meinung.... und schönist es wenn sich ein Lehrer darüber hinaus angagiert aber erziehung ist die Sache der Eltern.


    Susi:
    also ich weiß nicht wie alt du bist aber ich und auch mein Bruder hatten keine Lehrer die uns steine in den weg gelegt haben...


    Und zu behaupten du könntest es besser als viele Lehrer find ich recht mutig... würd dich ja gerne mal einladen und dich mit meiner Freundin zusammen eine Mannheimer Innenstadtschule (als bsp) besuchen lassen um dich mal wieder auf den Boden zu holen.
    Zur Info meine Freundin - die Lehrerin - hat davor auch Kindern Reitunterricht gegeben... sogar privat nachhilfe und hat viel Babygesittet... nie gabs probleme und das Kinder austesten ist hier auch nicht das thema.
    Hier geht es um Kinder die verwahrlost sind und sind nicht um welche die zu ihrer FREUNDIN "blöde V...." sagen.
    Ich hab zu meiner Freundin im Kindesalter auch solche sachen gesagt ..wohl aus dem aspekt was neues gehört zu haben... aber das legte sich schnell wieder und zu einem Erwachsenen hätte ich sowas nie gesagt.
    Und es geht ja nicht nur um das Lehrer-Schüler verhaltniss... es sind die allgemeinen Zustände an unseren Schulen. Messer oder besser Waffen allgemein sind an der Tagesordnung, Drogen.... Erpressung und vieles mehr... sind dafür auch die Lehrer zuständig??? Das sind keine Polizisten sondern Pädagogen die dafür da sind kleinen Menschen eben wie schneckenmama geschrieben hat, lesen und schreiben beizubrigen.


    ups bin da wohl etwas übers ziel hinausgeschossen.. aber mich ärgert sowas...


    gruß freya

  • Hallo Freya,
    und ich ärger mich immer wieder über Lehrer.


    Natürlich ist Erziehung erst einmal die Aufgabe der Eltern, aber wie ich schon sagte wenn ein Lehrer schon nicht mit Grundschülern aus ganz normalen Verhältnisen zurecht kommt, dann hat er seinen Beruf verfehlt.


    Von der Sorte sind mir leider schon viel zuviele unter gekommen. Das eine Hauptschule die viele Kinder aus sozial schwachen Familien unterrichten soll etwas ganz anderes ist da geb ich dir voll und ganz recht.


    Nur mal zwei Beispiele aus zwei ganz "normalen" Grundschulen:


    Einmal kam ich in der Pause auf den Schulhof der Grundschule meines Sohnes und bekam gerade noch mit wie ein etwas größer Junge (3./4. Klasse) einem kleinen Mädchen (1.Klasse) einen Pflasterstein nach warf. Die Pausenaufsicht hat das Geschehen genau gesehen, ist aber in keiner Weise eingeschritten und wurde ganz kleinlaut als ich sie darauf ansprach.


    Als mein Sohn in der ersten Klasse war, beschwerte sich dessen Lehrerin auf einem Elternabend über ständige Unruhe in der Klasse. Sie meinte da wären die Eltern gefragt. Nach langem hin und her disskutieren stellte sich dann heraus, das sie die Kinder ihre Schulmaterialien in Kästen aufheben lies, die in einem Regal an der Seite des Klassensaales stand. Das gab natürlich ein mords Chaos, wenn die Kinder die Sachen aus dem Schrank holen sollten und es brauchte regelmäsig eine halbe Stunde, bis wieder Ruhe in der Klasse eingekehrt war.


    Auf die meisten Lehrer bin ich nicht gut zu sprechen. Es gibt jedoch einige wenige die aus meiner Sicht ihre Arbeit gut machen. Aber viel zu wenige und deshalb ist Lehrer ein Reizwort für mich.

  • Von einer guten Freundin, die selber 3 Jungs hat, weiss ich, dass der elterliche Einfluss auf die Kinder nur etwa 30% beträgt. Der Rest der Erziehung geschieht im übrigen Umfeld, also Lehrer, Freunde, Freizeitgestaltung usw.


    Einerseits ist es ja beruhigend, dass man "nur zu 30% Schuld ist", andererseits beängstigend, wie wenig Einfluss die Eltern haben und abhängig werden zum Beispiel von Lehrern.

  • hi ihr,
    also ich möchte nun auch mal was dazu sagen, insebesondere was Lehrer betrifft - da gibts nämlich große unterschiede!!!
    Und den lehrern pauschal die schuld zu geben halte ich für total falsch, genauso wie diese schuld auf die eltern ab zu wälzen - da gibt es viel zu viele die keinerlei unterstützung bekommen und ihren kindern trotzdem gute werte vermitteln, besonders alleinerziehende...
    ich denke das es eher am gesamten Kinder/Jugend betreuungssystem und vor allem daran liegt das die Kids entweder in Familien "ohne" elterliche betreuung oder mit sozialhilfe aufwachsen... dazu die derzeitige schulische betreuung (in meist überfüllten klassen mit überlasteten Lehrern - so kann kaum ein normaler mensch gut arbeiten)und die massiven einsparungen im freizeitbereich - einer der hauptgründe warum die meisten kids nur noch flimmerkiste und Video/Computer spielen für die gibt. Das mit den Tagesschulen wäre ne sehr gute lösung, wenn es ne geregelte betreuung wäre... mein sohn ist in einer "ganztagsschule" aber oft ist er dann doch schon viel früher zuhause und dann "unbetreut" weil ich keinen hortplatz bekommen kann (die gibts nichtmals mehr für alleinerziehende ohne unterhaltsleistungen)
    liebe grüße
    cailly

  • sicher spielen da viele Dinge zusammen da gebi ch ja alles recht... nur finde ich eben das die Eltern heutzutage viel zu wenig zeit in ihre kinder investieren (größtenteils können da die eltern nichts dafür da sie arbeiten müssen).
    Aber schlußendlich haben die Eltern ihre Kinder gezeugt und bekommen und wenn ein Junge in der Hofpause Pflastersteine schmeißt dann hat da der Lehrer sicher einzugreifen aber der Lehrer ist nicht schuld daran das das Kind mit Steinen schmeißt.
    Mir ist auch bewußt das das Umfeld ein Kind maßgeblich mitprägt aber ich bin in einem sehr schlechten Viertel groß geworden... mit Kindern die Heute im Gefängniss sitzen und/Drogen nehmen und so weiter...
    Meine Eltern hatten aber imme in offenes Ohr für mich, haben mich selbstständig erzoge und mich meine Probleme größtenteils "alleine" Lösen lassen. Ich habe nie Drogen genommen und sitze auch nicht im gefängniss...
    Das lag aber nicht an meinen guten Lehrern... es lag an meinen Eltern.
    das ich zur Schule gegangen bin und zuhause meine Hausaufgaben gemacht habe lag auch nicht am Umfeld sondern an meinen Eltern...
    Meine Eltern haben sich zeit genommen oder uns (mein kleiner bruder und ich)immer das gefühl gegeben für uns da zu sein.
    Ich denke das die Eltern ihrem Kind etwas wichtiges mitgeben und das sind die schon oft erwähnten "Werte". Sicher ist es schwer sein Kind in der heutigen Zeit vor den negativen Einflüssen der Umwelt zu schützen aber ich mir sicher das Kinder die das Zushause als einen Halt sehen wo sie immer hinkönnen und sich anvertrauen können weniger gefahr laufen kriminel oder Drogenabhängig zu werden.
    Es gibt auch schlechte Lehrer auch das ist mir klar...aber diese Lehrer kann ich nicht für Störungen an meinem Kind verantwortlich machen.
    Mir geht es auch nicht darüm alle Lehrer jetzt auf ein Podest zu stellen sondern mich ärgert es das die Leute die jetzt schreien und auf die Lehrer schimpfen größtenteils ( nicht alle) die sind die sich bis jetzt nicht wirkich um ihr Kind gekümmert haben. Wie schon geschrieben wurde... Fernseher an oder PC gekauft und ruh ist zuhause.
    Ich finde man sollte es sich nicht so einfach machen und denken wenn ich die Lehrer ändere ändere ich die Welt!!!


    Gruß freya


    PS: Was Cailly geschrieben hat ist zum Beispiel ein wichtiger Punkt... die Kinder müßen betreut sein wären die Eltern arbeiten.

  • Hallöle, bin zwar selber keine Lehrerin (Gott seis gelobt und getrommelt!!!!!!) :D , aber bekomme das von meinem Vater mit.


    Er ist Studiendirektor und erzählt Sachen, da stehen einem die Haare zu Berge!
    Nun sind an seiner Schule Berufsschüler und BVJ (was seiner Meinung nach die Schwierigsten sind). Dazu unterrichtet er in Gelsenkirchen, was auch noch sozialer Brennpunkt ist (hohe Arbeitslosigkeit etc.).


    Ein Schüler kommt z. B.nicht zur Schule. Mein Vater ruft an; Eltern noch im Bett, haben ihren Sohn seit Nachmittag vorherigem Tag nicht gesehen! DAS wäre z. B. bei MEINEN Eltern nie vorgekommen! Wenn sich noch nicht mal die Eltern für ihren Sprößling interessieren, wer denn dann?! Und auch die besser gestellten Eltern kümmern sich oft nicht um ihre Kinder; arbeiten nur und das Kind bekommt nen Schlüssel um den Hals.


    Einige sind auch kriminell, woran auch die Lehrer nicht schuld sind!

    Viele sind schon total verschuldet, weil das neue Handy MUSS es ja sein. Auch ein Beispiel: ALs mein Vater sagte:"Handys bleiben aus!" sagte auch einer nen dummen Spruch. Mein Vater setzt die Leute entweder zum Direktor (wo wieder Zeit für die anderen Schüler abgeht) und ruft Eltern oder Lehrbetrieb an. Früher setzte er die Schüler einfach vor die Türe, was ja nicht erlaubt ist. Er sagt einfach, "es gibt noch Leute , die lernen WOLLEN und DIE sollen nicht unter solchen Schülern leiden". Es sind junge Erwachsene; die sollten nicht mehr so dämlich sein! Woieso darf man DIE nicht vor die Tür setzen?! Ich finde, daß Lehrer da echt zu wenig Rechte haben! Unter den schlechten Schülern leiden die Guten, die ausgebremst werden durch ständige Störungen! Kein Wunder, daß bei unseren SchülerInnen nicht viel bei rum kommt!

    UND DARAN SIND DIE LEHRER SCHULD??!!! :eek:


    Ich habe verdammt noch mal für meine Blagen zu sorgen und nicht die Schule oder die Lehrer! Die sind dazu da, Bildung zu vermitteln und sind weiß Gott genug DAMIT beschäftigt bei den ganzen Sparmaßnahmen! Mein Vate rwird jetzt 63 Jahre und hat seine Sache bis her sehr gut gemacht!


    Ich kann mich Susi nicht anschließen

  • Hallo Freya,
    nach dem es ursprünglich um die Pisastudie ging- wemm soll man sonst die Schuld geben, wenn deutsche Schüler dabei so schlecht abschneiden?


    Das liegt ja wohl ganz klar an den Lehrern und am System.


    Es kann ja eigentlich nicht angehen das Kinder morgens in die Schule gehen und die Eltern ihnen nachmittags das Lesen und schreiben beibringen müßen. Und glaub mir, mein Sohn hätte das Lesen in der Schule nicht gelernt und da ist er auch nicht der einzige. Es gibt erschreckend viele Analphabeten bei uns, die ganz regulär die Schule besucht haben.


    Es war wirklich ein Glück das wir mitten im ersten Schuljahr umgezogen sind. Bei der neuen Lehrerin lief es dann. Also waren wohl kaum wir oder mein Sohn selbst schuld das er bei jener Lehrerin so gut wie nichts lernte. In der Klasse waren übrigens 20 Kinder aus normalen Verhältnisen.


    Zitat

    Aber schlußendlich haben die Eltern ihre Kinder gezeugt und bekommen und wenn ein Junge in der Hofpause Pflastersteine schmeißt dann hat da der Lehrer sicher einzugreifen aber der Lehrer ist nicht schuld daran das das Kind mit Steinen schmeißt.

    Ob der Lehrer schuld daran ist das der Junge mit einem Stein wirft sei mal dahin gestellt. (vieleicht hat er sich ja schon öfter abgewendet anstatt einzugreifen und damit dem Jungen praktisch Narrenfreiheit geschenkt). Die Eltern die nicht dabei sind, können sehr wahrscheinlich auch nichts dazu. Kinder haben oft "tolle" Ideen und können Gefahren nur sehr schlecht einschätzen. Da sind die Erwachsenen gefragt bei Zeiten ein zu greifen. Und das sind in der Schule nun mal die Lehrer, die ja eine Aufsichtspflicht haben.


    Da machen es sich aus meiner Sicht die Lehrer oft viel zu leicht und unterstellen den Eltern von Kindern mit denen sie nicht zurecht kommen, diese zu vernachläsigen oder ähnliches. Das ist natürlich viel leichter als sich einzugestehen das man sich in seinem Beruf schwer tut und vieleicht nicht das Zeug zum guten Lehrer hat.


    Viele Grüße Susi

  • auch ich möchte nochmal etwas dazu schreiben....
    also zuerstmal - sicher ist es zu einfach und auch falsch den Lehrern allein die schuld an dem wissensnotstand in deutschen schulen zu geben!
    Aber alles nur auf die Eltern zu schieben ist genauso verkehrt, denn sorry aber welche mutter sitzt in der schule bei ihrem kind um es zum lernen und mitmachen zu animieren? - ist ja auch gar nicht möglich! - das natürlich die eltern dazu beitragen müßen oder zumindest sollten das ihr kind regelmäßig zur schule geht, seine hausaufgaben macht und so es erforderlich ist auch mal mehr tut (üben!) ist eine berechtigte forderung, genauso wie die forderung gerade von alleinerziehenden und sozial schwachen familien nach ganztagsbetreuung (bis 17 uhr zumindest, damit man arbeiten gehen kann um zu leben!)berechtigt ist, solange das SOZIALAMT diese betroffenen ständig drangsaliert das sie arbeiten sollen/müssen ohne die betreuung der Kinder zu berücksichtigen.
    liebe grüße
    cailly

  • Hallo, ich muss mich jetzt auch mal zu diesem Thema äußern, da es mich wirklich reizt, wenn hier DIE Lehrer oder DIE Eltern so pauschal verurteilt werden!


    Ich denke dass man nicht einer Partei "die Schuld" so pauschal zuweisen kann!
    Ich bin auch Lehrerin und kann aus meiner Sicht nur sagen, dass es sicher Lehrer gibt, die sich keine große Mühe geben und keine Lust auf ihren Beruf haben, aber dieses Phänomen gibt es sicher in allen Berufen! Andererseits sehe ich aber auch oft Eltern, die sich so überhaupt gar nicht für ihre Kinder interessieren und diese einfach so "nebenher laufen lassen" . Ätzend finde ich auch diese "mein Kind hat recht und sagt nie die Unwahrheit Mentalität" mancher Eltern, wenn man Probleme, die in der Schule auftreten, zu klären versucht, das sind dann Eltern, mit denen überhaupt keine sachliche Diskussion mehr möglich ist (und jeder der Kinder kennt weiß, dass sie auch mal lügen,um sich selbst zu schützen).Ich könnte ein Buch über Elternverhalten schreiben :)


    Ein Beispiel: Als ich noch in der Ausbildung war, habe ich bei einer Stunde eines Lehrers zugesehen. In dieser Stunde sollte zu Beginn ein kleiner Test geschrieben werden. Eine Schülerin hatte keine Lust, den Test zu schreiben und störte fortwährend den Unterricht. Nachdem mehrmaliges Ermahnen und Wegsetzen nichts brachte, verwies der Lehrer die Schülerin aus dem Klassensaal, damit die anderen in Ruhe weiterschreiben konnten. Die Schülerin verließ den Klassensaal mit den Worten "Ich rufe jetzt meinen Vater mit dem Handy an und erzähle ihm das". Die Stunde nahm ihren Verlauf, die Schülerin kam irgenwann wieder rein. Nach der Stunde verließ ich hinter dem Lehrer den Saal und wir liefen direkt in den besagten Vater "hinein". Dieser packte den Lehrer am Kragen, schüttelte ihn und schrie ihn zusammen: "Ich hau dir aufs Maul, wenn du nochmals meine Tochter so anmachst, lass dich pensionieren du alte ******** usw." Um die Sache abzukürzen: Die Sache landete vor Gericht, ich als Zeuge..und das ist ein Beispiel aus einer kleinen beschaulichen Stadt ohne größere "Problemverhältnisse" und ich könnte hier noch einige Geschichten in dem Stil zum Besten geben.


    Ich denke, dass Lehrer und Eltern an einem Strang ziehen müssten, dazu gehört für mich persönlich, die Schüler nach ihren Möglichkeiten und meinem Ermessen zu fördern, von Elternseite müsste auch mal Kritik an ihrem Kind zugelassen werden und Eltern müssten ihre Kindern gewisse Verhaltensregeln anerziehen und für ihre Grundbedürfnisse sorgen


    (Beispiel: Ich habe immer Knäckebrot/ Brezeln dabei weil es NICHT selbstverständlich ist, dass Kinder heutzutage ein Pausenbrot dabeihaben..eine Freundin von mir hat immer frische Unterhosen für einen Jungen dabei, der sich in die Hose macht und dessen Eltern das relativ egal ist).. und solche Umstände machen das Leben als Lehrer mal nicht eben leichter!


    Zu der Situation mit dem Pflasterstein auf dem Schulhof:


    Natürlich muss man da als Lehrer eingreifen, den Jungen zur Rede stellen und ihm erklären warum er das nicht machen darf , evtl würde ich da dann auch mit den Eltern drüber reden, nur ist es dann leider so, dass die "normalen" Eltern dann ihrem Sohn auch erklären, dass es so nicht geht, es gibt aber auch Eltern, die dann so reagieren, wie von mir beschrieben "Mein Sohn macht sowas nicht etc."


    Das Posting ist jetzt doch länger geworden, als beabsichtigt, aber ich rege mich über solche Pauschalisierungen echt auf, weil die Schuld eben nicht EINSEITIG zu suchen ist!


    Gruß Daggie

  • ich möchte jetzt nur noch schnell etwas richtig stellen....


    ich wollte mit meinem ersten Posting eigentlich nur meinem Ärger ausdruck verleihen, darüber das es jetzt heißt die Lehrer sind schuld an dem Bildungsskandal.
    Davon abgesehen das natürlich der Staat für weniger volle Klassen zu sorgen hat und ganztagsbetreuung anbiten sollte....
    und sicher noch viele andere Dinge da zusammenspielen, kommt für mich an erster Stelle die Eltern-Kind-Beziehung... wenn es zuhasue schon falsch läuft dann kann es in der Schule in den seltensten Fällen besser gehen.
    Und deshalb ärgere ich mich wenn Eltern sich über die Lehrer aufregen wenn ihre Kinder noch nicht mal richtig erzogen sind.(siehe Bericht von Daggie)
    Wenn Eltern wollen das Ihre Kinder auch erzogen werden von Lehrern dann sollen sie sie in ein Internat geben....
    Bei manchen Kinder und Eltern wäre das sicher die beste Lösung.... aber muß ich dann Kinder bekommen?


    Gruß freya

  • Hallo Freya,
    wie stellst du dir das eigentlich vor? Schulkinder verbringen einen sehr großen Teil des Tages in der Schule. Wie soll das funktionieren wenn Lehrer nicht mit verantwortlich sind für die Erziehung?


    Was verstehst du überhaupt unter Erziehung? Die hört doch nicht zu Hause an der Haustür auf. Für was hat ein Lehrer Pädagogig als Studienfach, wenn er nicht auch erziehen soll? Nein tut mir leid so einfach ist das nicht. Jeder der sich mit einem Kind abgibt erzieht es auch ein Stück weit.


    Viele grüße Susi

    [ 10-07-2002, 18:02: Beitrag editiert von: Susi 250 ]

  • Hallo Susie,


    ich sehe es auch so, dass Lehrer ein Stück weit "miterziehen", der Hauptteil der Erziehung liegt aber immer noch in der Famililie, und oft ist es leider auch so, dass Eltern und Lehrer gegeneinander anbieten.Ich sehe es aus meiner Sicht so: Ich kann mich asl Lehrer krummlegen und den Kindern Wissen, Werte und ein soziales Miteinander vermitteln, wenn die Eltern nicht mitarbeiten und ihnen ihr Kind egal ist (Eltern, die ihr Kind bis um drei Uhr nachts vorm Fernseher sitzen haben, seine Grundbedürfnisse (essen, waschen usw.) nicht sichern, oder denen es auch egal ist, ob ihr Kind aggressiv anderen Kindern gegenüber ist)dann ist meine Erziehung leider sehr eingeschränkt und ich kämpfe gegen Windmühlen!!


    Gruß Daggie

  • Man darf nicht außer acht lassen, daß immer mehr Sechs- und Siebenjährige schon total verkorkst in die Schule kommen. Lehrer sind nicht dazu da, die enormen Defizite aufzuholen, die entstanden sind, weil es immer mehr Eltern gibt, die ihre Kinder nicht fördern, ihnen nicht vorlesen, mit ihnen nicht basteln, spielen und toben, sondern sie von morgens bis abends fernsehen lassen.


    Lehrer sind Lehrer, keine Therapeuten. Ihre pädagogischen Fähigkeiten sind mal besser, mal schlechter. Aber auch dem besten Lehrer kann nicht abverlangt werden, eine Horde völlig unerzogener, durch zuviel TV- und Playstation-Konsum in ihrem Lernverhalten extrem gestörter Kinder zu therapieren!


    Eltern haben verdammt noch mal die Pflicht, auch etwas dafür zu tun, daß ihre Kinder schulfähig sind, wenn sie eingeschult werden. Dazu gehört, daß die Sprachentwicklung der Kinder vernünftig gefördert wurde, daß die Kinder die Grundzüge sozialen Verhaltens bereits erlernt haben und daß sie sich der Autorität eines Erwachsenen, der mit ihrer Aufsicht betraut ist, unterordnen.


    Statt dessen sehen sich Grundschullehrer zunehmend mit Kindern konfrontiert, die ihre eigene Muttersprache nicht einmal ordentlich beherrschen, die keine Anordnungen akzeptieren und die nicht einmal wissen, daß man ein Buch von links oben nach rechts unten liest...


    Gruß
    Rascha

    [ 10-07-2002, 15:27: Beitrag editiert von: Rascha ]

  • hallo ihr lieben,
    was den konsum von fernsehen und computer/videospielen betrifft - sicher genau das ist ein punkt der in der Verantwortung der Eltern liegt! - für mich keine Frage, obwohl es für viele Eltern schwierig ist da das passende maß für Ihr Kind zu finden (zumal wenn sie sich ansonsten ausschließlich um ihr kind kümmern müsten weil sie es nichtmal mehr allein nach draussen lassen können, weil die gefahren dort zu groß sind - spielen auf der straße, von drohenabhängigen verunreinigte spielplätze, usw)
    was die schulfähigkeit betrifft - sorry aber mein sohn hatte eine verzögerte sprachentwicklung und ICH kann euch ne menge darüber sagen, welch ein Kampf es war für ihn die nötigen Förderungen zu finden, denn sorry aber so etwas zu bewältigen erfordert Fachleute - damit war nicht nur ich als Mutter, sondern auch der Kindergarten überfordert und dies trotz zusammenarbeit!
    Auch das mein Sohn überaktiv war (die ärzte wollten ihn als Hyperaktiv lieber mit medikamenten vollstopfen, deren wirkung noch fraglich war und die mitlerweile wegen ihrer nebenwirkungen sehr eingeschränkt wurden) brachte viele probleme mit sich, die ich mehr oder weniger ALLEIN (da geschieden von alkoholiker und nach 2.ehe von drogenabhängigem sowie ohne eigene Familie - meine Eltern wären als alkoholiker und aufgrund der schon mir angetaenen Mißhandlungen für mich nie als betreuung für mein Kind in betracht gekommen, nichtmals für stundenweise!)mit all diesen Problemen zurechtkommen mußte - hilfe bekam ich erst nach mehrmaligem nachfragen und drängen - wobei es auch nur eine immer wieder neu zu beantragende Sprachtherapie sowie danach eine förderung der feinmotorik - jeweils mit einer stunde/woche gab, die ich aber auch noch selbst organisieren mußte ... trotz all dieser Probleme wurde ich zusätzlich noch vom Sozialamt das in dieser Zeit (da ich arbeitslos und meine exmänner ohne unterhaltsverpflichtung gegen mich oder mein Kind waren /der junge ist aus der ersten ehe!)meinen Lebensunterhalt finanzierte beständig drangsaliert wurde. Mitlerweile habe ich die Diagnose rezidivierende Depression und an meiner situation hat sich nur insoweit etwas geändert, das mein Sohn zumindest nicht mehr so umfassende Auffälligkeiten zeigt das er zur Hauptschule gehen kann, wobei ich trotzdem noch beständig zuhause mit ihm üben und seine Hausaufgaben überwachen muß (beständige kontrolle die meist den ganzen nachmittag dauert)trotzdem er sowohl in der schule wie auch an den 2 tagen die er zur kita geht eine hausaufgabenbetreuung bekommt.....
    Was für mich entlastend war, ist das seit er zur Hauptschule geht, eine komunikation mit seiner Klassenlehrerin möglich ist (war in der grundschule leider nicht so, dort hatte die lehrerin für sowas weder zeit noch intresse, trotz sonderschule!).
    Ich hoffe das ihr nun mal seht das es nicht immer nur die bösen sich nicht um ihre kinder kümmernden Eltern sind die mist bauen.... übrigens mein sohn darf fernsehen und videogames spielen, aber nur in eingeschränkten zeiträumen die sich als nicht negativ auswirkend erwiesen haben ( bis 1 stunde fernsehen/tag, sowie 1/2 stunde videogames/tag -in der woche), er geht abends um 20 uhr ins bett und ist zur zeit 12 jahre alt....
    liebe grüße
    cailly

  • in solch einer Disskusion sollte man als Grundlage ein durchschnittliches Kind nehmen und keine Beispiele aufführen von Kranken Kindern (egal welcher Form)
    Mein kleiner Bruder ist Legasteniker und seine Lehrer auf der Hauptschule sind toll damit umgegangen genau wie die der Grundschule... dort hat man festgestellt das er diese Lernschwäche hat und wurde speziel unterstützt in einem Nachmittagsprogram.
    Für solche Kinder muß mehr Zeit investiert werden von allen Seiten und man kann sie nicht als Standart nehmen... mein Bruder hätte vermutlich trotz allem in der Pisastudie schlecht abgeschnitten (im Sprach/Leseteil)


    ES geht eher daram was Rascha gesagt hat... sicher erziht ein Lehrer ein Kind mit aber er ist nicht dafür zuständig Erziehungsfehler der Eltern auszugleichen und vorallem nicht bei bis zu 30 Kindern... dann kommt er seinen eigentlichen Aufgaben ja nicht mehr nach!


    Gruß freya

  • Cailly, ich habe großen Respekt vor dem, was du geschafft hast! Eltern wie dich meinte ich auch ganz sicher nicht mit meiner Kritik.


    Aber überlege dir bitte, wie viele Eltern gravierende Probleme mit den Kindern haben und nicht, wie du, alles tun, um ihren Kindern zu helfen und sie zu fördern, sondern die Schultern zucken und meinen, das sei alles normal und eine Behandlung sei nicht nötig!


    Gruß
    Rascha

  • hallo rascha,
    ja natürlich gibt es mehr als genug solcher eltern, genauso wie die grundsätzliche eltern mitsprache in schulen (elternrat usw) meist nur sehr begrenzt in anspruch genommen wird...
    wenn ich bedenke das ich in 3 Grundschuljahren und jetzt auch an der Hauptschule nur deshalb im Elternrat war, weil die anderen beiden anwesenden Elternteile dies nicht machen wollten (bei einer klassenstärke von 12 /grundschule und jetzt 17 kindern).....
    wenn ich mir dann die lieben mitschüler meines sohnes ansehe - die ohne jedwede problematik - erheblich fauler, frecher und unhöflicher sind, trotz aufwachsens in "normalen" Familienverhältnissen - dann kann ich ja gar nicht anders als dir recht zu geben *leider*
    ich wollt auch nur mit meinem posting oben zeigen das es auch anders geht *lächel*
    liebe grüße
    cailly

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