Wird hier noch jemand "zwangsversorgt"?

  • Ich muß doch sehr verhungert aussehen.


    Meine Katze schleppt mir jeden Tag mindestens eine Maus an.
    Ich kann mich vor Begeisterung kaum noch halten...
    Vor allem, wenn sie das erlegte Tier dann laut schmatzend vertilgt - leider bleiben der Kopf und die Innereien immer übrig - die darf ich entsorgen... :eek: ah bah.....


    Letzte Woche saß ich auf meiner Terrasse.
    Ich hörte sie auf den Zaun springen, sah etwas graues in der Schnauze und fing sofort an zu brüllen: "EMMA! Bleibst Du hier!"
    Zu spät.
    Katze mit noch lebender Maus ins Wohnzimmer.
    Aaaargh....
    Das Mäuschen war zwar schon ein wenig angeschlagen, rannte aber noch da rum.
    Ich mich also mit einer Handschaufel und ner Vase bewaffnet und versucht sie irgendwie in die Ecke zu treiben, das ich sie einfangen kann.
    Die dumme Maus rannte dann aber immer an der Wand entlang wieder in Richtung Katze.
    Die saß dann da, ditschte die Maus wie son PingPongBall an (es sah wirklich aus, als wenns ausm Handgelenk kam) und das Vieh rannte wieder in meiner Richtung.
    Wenn ich nicht so im Jagdfieber gewesen wäre, dann hätte ich mich wahrscheinlich bei unserem Anblick kaputtgelacht.
    Emma schien es sehr witzig zu finden :rolleyes:
    Na ja, irgendwie hab ich die Maus dann erwischt und draußen auf der Straße wieder ausgesetzt.


    Ich habe versucht meiner Katze zu erklären, dass ich es ganz toll finde, das ich so von ihr versorgt werde, ich Mäuse in Mäuseform aber nicht wirklich prickelnd finde....
    Scheinbar hab ich nicht wirklich Erfolg mit meiner Erklärung gehabt... :(


    Hat von Euch auch jemand eine Katze mit "Jagdfiebersyndrom"???

  • Ich habe zwar selbst keine Katze, kürzlich aber im Netz gelesen, dass die Katze auf diesem Weg dir das Jagen beibringen will, und je "dümmer" du dich ihrem Empfinden nach anstellst, desto öfter bringt sie dir eine Maus, damit du es lernst.


    Leider finde ich den Link auf die Schnelle nicht mehr... aber das von dir beschriebene Verhalten der Katze ist absolut typisch, weiß ich von anderen Katzenbesitzern.


    Gruß
    Carmen

  • Hallo.


    Das mit dem Jagen und der Beute mit nach Hause bringen, ist in der Tat ziemlich typisch für eine Katze.
    Meinem Kenntnisstand nach will Dir die Katze aber nichts beibringen, sondern Dir als Rudelführer ein Geschenk machen. Und da gilt halt nicht nur andere Länder, andere Sitten, sondern auch andere Lebewesen, andere Sitten.
    :D


    Viele Grüße
    Rosie

  • Tja, mein Kater ist noch ein "Klein-Kater", aber da ich keinen Garten o.ä. habe habe ich natürlich auch nicht das Problem, daß er hier Mäuse oder so anschleppt. Allergins kann ich mit Stolz berichten, daß er Wespen jagt. Naja, ich zerr ihn dann immer da weg und erschlage die Viecher, aber er findet die ja erst ^^
    Im Moment sitzt er gerade auf meinem Fuß und jagt seit einer halben Stunde schon hinter seinem heißgeliebten Tischtennisball her...
    und er klaut und zerkaut / zerfetzt meine Haargummis immer... schätze, das ist dann der Maus-Ersatz.
    Ja, nimm die Maus als Liebesbeweis... ich glaube, wenn Du ihm das abgewöhnen willst, dann issa beleidigt... :D

  • Also, ich als alter Tierarzthelfer vom Dienst und stolzer fünffacher Katzenbesitzer, muss mal meinen Senf dazu geben. Von unseren fünf Miezen jagt nur unser Kater alles was nicht bei drei in der Luft ist. So nach dem Motto: Was sich bewegt, kann man auch fressen!
    Der schleppt alles an. Mäuse, Ratten, Kaninchen (!!!!), Vögel aller Größen, Fliege, Liebellen, Wespen und was weiß ich nicht was... Das ist so ein Vasen-, Wald- und Wiesenjäger, aber ein herzensgutes Tier. Die anderen vier jagen sich höchstens gegenseitig die Kissen auf der Couch ab. Das sind solche Pennbacken.
    Also um mal zum Schluss zu kommen: Hauptsächlich sind Kater und säugende Kätzinnen mit einem ordentlichen Jagdtrieb ausgestattet und wenn sie nicht gerade ihre Welpen füttern wollen, dann ist es wirklich nur ein Gunstbeweis wie bei unserem Urmel. Und glaubt mir, der scheint uns echt zu lieben... :D

  • Der Kater meiner Mutter hatte diese Phase auch mal, schleppte immer wieder tote oder lebende Mäuse an. Klar, wenn man den ganzen Tag draußen verbringt und viele Gärten zum Auslauf hat.


    Meine Mutter hat ihn dann immer ausführlich gelobt, die lebenden Mäuse ihn selbst fangen lassen oder eine Mausefalle aufgestellt. Die toten Mäuse warf sie dann immer weg, wenn er gerade nicht hinsah - sonst wäre er evtl. maunzend an der Mülltonne geblieben (hat er einmal gemacht...)


    Das Verhalten hat sich dann geändert, manchmal kommt er noch an aber nicht mehr so oft wie früher. Gut er ist halt auch schon alt ;)


    Gruß


    Ulrike

  • Lucy bringt ab und zu mal so eine "Liebesgabe" heim und schnurstracks in die Küche. Wird gelobt und dann wird die "Beute" klammheimlich entsorgt.


    Merlin würde vermutlich nicht wissen mit wem er es zu tun hat, sollte ihm mal eine Maus vor der doofen Katernase vorbeizotteln.


    Der jagt nur Enten und fängt sich regelmäßig eine "Packung" dabei ein :D

  • Zitat

    Meinem Kenntnisstand nach will Dir die Katze aber nichts beibringen, sondern Dir als Rudelführer ein Geschenk machen.

    Katzen sind keine Rudeltiere (Ausnahme: Löwen) und haben erst recht keine Rudelführer.


    Tja, die "Liebesgaben" ... so sind sie nun einmal, die Katzen. Dagegen kann man eigentlich gar nichts tun, sondern man muß damit leben - es sei denn, man hält seine Katze als reine Wohnungskatze. Und davon halte ich wiederum gar nichts. Dann lieber keine Katze.

  • *grinsel*


    Leider habe ich keine Katze mehr...aber ich muss mich da an eine Geschichte mit meinem Superkater erinnern:


    Unser Nachbar hatte Hühner. So weit, so gut.


    Eines Morgens klingelte er bei mir an der Tür und fragte mich, ob ich eines seiner Hühner gesehen habe, ihm sei eins entwischt(und schaute mich so komisch an)...als ich dann an ihm vorbei in den Garten schaute...sah ich Federn.Überall weiße..auch dann etwas rot gesprenkelte Federn. Und sah just meinen Kater, ganz stolz,das Huhn anschleppen *seufz*.
    Zum Glück haben wir ein gutes Miteinander, sonst hätte es übel ausgehen können :D


    Lisa

  • Zitat

    Tja, die "Liebesgaben" ... so sind sie nun einmal, die Katzen. Dagegen kann man eigentlich gar nichts tun, sondern man muß damit leben - es sei denn, man hält seine Katze als reine Wohnungskatze.

    Stimmt auch nicht unbedingt. In unserem alten Wohnhaus hatten sich Mäuse auf den Balkonen bzw. in den Hohlräumen dazwischen eingenistet. Meine Katze (Bastet hab sie selig) hat da durchaus ihren Spaß gehabt - bis der Kammerjäger anrückte.

  • Zitat

    Meine Mutter hat ihn dann immer ausführlich gelobt,

    So schwer mirs fällt- beim Anblick der Leichen... aber das werd ich mal ausprobieren...
    Mir ist schon klar, das sie mir nicht beibringen will zu jagen und das ich auch nicht ihr Rudelführer bin, ich weiß, das das ein ganz großer Liebesbeweis ist. So sind Katzen halt. :rolleyes:


    Dann werd ich mal beim nächsten Opfer die Lobeshymne starten.... *soifz*


    :cool: Rubensweib

  • Also meine Kleinwildjagende Tigerin ist mittlerweile 13 Jahre alt, soviel mal zu dem "das legt sich im Alter". Und immer mal wieder findet sich eine Maus oder auch mal eine halbe oder deren Innereien bei uns im Garten, was mir allerdings einiges angenehmer ist, als wenn sie meine Katze mit ein paar Fellballen retour hochwürgt und das vielleicht auch noch bei mir im Zimmer... :(

  • Also, unsere 2 Maunzer bringen die Beute immer tot
    mit nach Hause,meist Mäuschen ohne Kopf.Jetzt dürft Ihr raten ,wer die weg schaffen muss?? :D


    Gruss v Lokerman ;)

  • @Rubensweib


    Zitat

    Dann werd ich mal beim nächsten Opfer die Lobeshymne starten....

    Nee, genau das würde ich nicht tun, dann schleppt sie erst recht Mäuse an. Räum die Viecher einfach kommentarlos weg, dann tust du der Katze nichts Böses, aber sie hat auch keine besondere Motivation, die Beute nach Hause zu bringen.

    [ 19-08-2004, 18:15: Beitrag editiert von: Lunix ]

  • Ich möchte mal dezent darauf hinweisen,
    das Katzen die Rausgänger sind,
    ein Glöckchen tragen sollten,
    um die Singvögel zu verschonen.
    Es ist nämlich nicht so toll,
    wenn diese durch jagende Katzen dahingerafft werden.


    LG Jule

  • Hallo Jule,


    dieser Meinung bin ich überhaupt nicht.
    Eine Katze mit Halsband und Glöckchen
    auszustatten, grenzt für mich schon an
    Tierquälerei :(
    Zudem können durch die Halsbänder schlimme
    Verletzungen zustande kommen, wenn die Katze
    hängenbleibt.
    Und einen kranken, lahmen Vogel schützt auch
    das Gebimmel eines Glöckchens nicht - zudem
    lernen Katzen, sich auch mit Glöckchen am Hals
    entsprechend zu bewegen, so dass die Vögel keine
    Chance haben.

  • Zitat

    Eine Katze mit Halsband und Glöckchen
    auszustatten, grenzt für mich schon an
    Tierquälerei :(

    Ich sehe das genauso. Das ist für mich Tierquälerei für die Katze.


    Ich habe mir diesbezüglich schon Gedanken gemacht, als ich mir die Katze angeschafft habe.


    Es ist nicht schön, wenn die Katze Vögel reißt, aber ich möchte keine Katze, die vom Glockengebimmel rammdösig wird oder womöglich beim in den Bäumen klettern irgendwo hängen bleibt und sich Verletzungen zuzieht.
    Und wie Tanja schon sagte, verletzten/kranken Vögeln wird auch mit Glocke nicht mehr die Flucht gelingen.
    Ein extremes Problem hab ich damit, wenn sie mit Jungvögeln ankommen würde - aber auch da würde eine Glocke nicht helfen.
    Die einzige Alternative wäre die Katze im Haus zu halten - und das ist für mich nicht akzeptabel.


    Rubensweib

  • Schönen Gruß an alle, die ihre Freigänger-Katzen mit Halsbändern ausstatten. Ich arbeite in einer Tierklinik und dementsprechend auch regelmäßig im Notdienst. Ich weiß gar nicht, wieviele Katzen wir einschläfern mussten, weil sie mit ihrem Halsband irgendwo hängen geblieben sind und sich beim Befreiungsversuch schwere Wirbelsäulenverletzungen zugezogen haben, wenn sie sich nicht direkt stranguliert haben.
    Und das gilt nicht nur für irgendwelches Gebimmel, sondern auch für Adressanhänger und Flohhalsbänder.
    Gegen Flöhe gibt es Frontline und Stronghold, das wird einmal monatlich in den Nacken geträufelt und gut ist. Die Halsbänder verteilen hingegen ein Puder im Fell, das die Katzen beim Putzen aufnehmen und nicht gerade gesund ist. In erster Linie belastet es die Leber, da dort die Gifte abgebaut werden. Die Tropfen hingegen ziehen in die Haut ein und werden über die Talgdrüsen wieder ausgeschieden ohne in den Blutkreislauf zu gelangen.
    Und als Alternative zum Adressanhänger empfiehlt es sich, seine Katze mit einem Transponder-Chip auszustatten. Jeder Tierarzt und jedes Tierheim verfügt über ein Chip-Lesegerät, mit dem die Chip-Nummer abgelesen und mit den registrierten Nummern in einem Haustierzentralregister verglichen und so der Besitzer ermittelt werden kann.
    Also liebe Tierbesitzer und -besitzerinnen, lieber der Natur ihren Lauf lassen anstatt eure Miniaturraubkatzen unnötig in Gefahr zu bringen.

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