Hab ich eine Essstörung?

  • Hallo..
    Ich weiß nich so genau wie und womit ich anfangen soll.. vielleicht geht es ja dem ein oder anderen genau so wie mir..

    ALso ich bin 19 Jahre alt bin 1,70 cm groß und wiege
    blöde 90 Kg:o:o:(
    Körperliche beschwerden oder so so hab ich keine, nur in mir drin is es anders.
    Ich habe oft Tage wo ich mich vor essen ekel und das dann auch Tage lang d.h ich esse an den Tagen nix und dann kommen wieder Tage wo ich auf essen nicht verzichten kann. Manchmal vergesse ich auch einfach etwas zu essen.
    Ein Freund von mir meint ich hab eine Essstörung, ich halte das aber ehrlichgesagt für schwachsinn...
    An den Tagen (was auch mal eine Woche sein kann) wo ich nix esse, fühle ich mich ja nich schlecht sonder auch gut, aber wenn ich es dann nich mehr aushalte und ich dann wieder etwas esse... geht es mir auch gut in dem moment aber Stunden später könnte ich mich dafür Ohrfeigen.
    Ich muss dazu sagen, ich bin nicht eine von denen, die mehr auf die Waage bringen und glücklich sind, bzw es so akzeptieren.. ich will ja abnehmen.. ich kann nur leider mit keinem so offen wie hier dadrüber reden... :(
    Wem geht es genau so?? Kann mir vielleicht wer sagen was für ein genaues Problem ich habe.. :(

  • Ob du eine Eßstörung wirklich hast und welche, das solltest du am besten mit dem Arzt deines Vertrauens abklären.
    Ich kann dir nur sagen, dass es für dich normal sein sollte, täglich mehrmals etwas zu essen. Und es sollte für dich normal sein, dich nicht über das Essen zu definieren. Also: du solltest normalerweise der Nahrungsaufnahme realtiv neutral gegenüberstehen, da es etwas notwendiges ist und deshalb weder etwas besonders schlechtes oder etwas besonders gutes. Normal sollte sein, dann zu essen, wenn der Körper Hunger hat und das zu essen, worauf der Körper Hunger hat. Ich spreche hier bewußt vom Körper, nicht von der Seele.
    Normalerweise sollte man sich unabhängig vom Gewicht als liebenswerte Person sehen können. Dazu gehört auch, sich zu erlauben, mal über die Stränge zu schlagen. Dazu gehört auch, ohne Schuldgefühle regelmäßig zu essen.
    Es sollte normal sein, dass man es weder verheimlicht noch sich dafür schämt, zu essen.
    Das ließe sich alles noch weiter ausführen. Ich spreche hier von "sollte". Da die Menschen sehr individuell sind, ist dies, wovon ich spreche, für mich ein Ideal und in Wirklichkeit nicht zwingend so. tage- oder wochenlang nichts zu essen ist in meinen Augen nicht normal - ob es eine echte Essstörung ist, kann ich dir nicht sagen, über die Entfernung und als Laie.
    Dass es Tage gibt "wo du auf Essen nicht verzichten" kannst, ist für mich nur natürlich. Ich kann keinen Tag auf Essen komplett verzichten, da mein Körper jeden Tag Nahrung braucht.


    Wenn es für dich normal ist, nichts zu essen, und du es als "ungesunde/schlechte" Ausnahme ansiehst, etwas essen zu "müssen", fände ich das auf keinen Fall mehr normal... Da ich dich aber auch mißverstehen kann - habe ich das korrekt verstanden? Denn in diesem Fall wäre ich umso mehr überzeugt davon, dass es in meinen Augen nicht normal ist und würde dir umso mehr raten, mit einem Experten für psychische Erkrankungen (zB auch Magersucht) zu reden, vllt sogar erstmal übers Internet. Der kann dir da denke ich eher weiterhelfen.


    Achja. Ich habe schon mehrfach erlebt, dass Essgestörte nicht erkannt haben, dass sie essgestört sind. Das liegt glaube ich daran, dass sie es nicht glauben wollen, weil sie sonst anerkennen müßten, dass ihnen über einen Teil ihrer selbst die Kontrolle fehlt... :( und das macht mir zumindest Angst.


    Gruß
    Dani

    Dress for the body you have RIGHT now. There is nothing wrong with you right now, and there is sure as heck no reason to wait to look good. Get up, get dressed and face the world and then do it again tomorrow. (Malia Anderson)

  • Moin Bea,
    dein Essverhalten ist zumindest deutlich gestört - als EssStörung wird es vermutlich genausowenig gelten wie bei mir, denn ich habe lange Jahre in etwa so einen Umgang mit Essen geführt wie du.


    Mitlerweile muss ich jedoch regelmäßig was Essen, da mein Körper mir sonst die Rote Karte zeigt. Allerdings bin ich dazu auch psychisch gesehen bereit es so zu halten.


    Bei mir gab es zwei Auslöser mich mit regelmäßigem Essen auseinander zu setzen, der erste war eine massive Zunahme (unter Cortison) trotzdem ich über eine Woche lang maximal 1Joghurt (Magerjoghurt pur) morgens und einen Apfel nachmittags gegessen hatte, ich nahm trotz dieser definitiven minusbilanz in einer Woche 2 Kg zu und mir wurde klar das es "nicht vom Essen" sein konnte.
    Damals kam ich dann hierher ins Forum und las sehr viel und stellte Fragen - bis mir klar wurde das sehr viel mehr Faktoren beim Gewicht mitspielen wie "nur das Essen". Seit ich dann noch einige Bücher gelesen habe (Autoren wie Udo Pollmer und Günther Frank - beide in unserer Bücherkiste zu finden) ist mir klar geworden das ich mit der Essensverweigerung meinen Körper für etwas bestraft hatte, was eigentlich seine natürliche Reaktion ist.


    Der zweite Auslöser war dann das ich Nahrungsmittel nicht mehr vertrug (ich bin sicher das es sich um Allergien/Kreuzallergien handelt) was mich dazu zwang mich auch damit auseinander zu setzen WAS ich esse, heraus zu finden was mein Körper gut verträgt und womit er Probleme hat.


    Übrigens liege ich vom Gewicht her in etwa mit deinem Vergleichbar, ich bin etwas kleiner und leichter aber das Verhältniss ist in etwa gleich.


    Liebe Grüße,
    Cailly

  • Hallo,


    ich bin neu hier im Forum und habe ein ähnliches Problem, wie die Eröffnerin dieses threats, daher hänge ich mich einfach mal dran.


    Mein Gewicht war ein Thema, so lange, wie ich mich zurück erinnern kann. Ich war nie ein dickes Kind, aber ich habe immer sehr gerne gegessen. Nach der Pubertät habe ich dann ziemlich zugenommen, mit einem Höhepunkt von 77kg bei 1,67m Körpergröße (was für mich damals absolut OK war). Dann, kurz vor dem Abi wurde ich krank. Psychischer Vorabistress sorgte dafür, dass mir ständig übel war und ich einen Monat nichts essen konnte. Das Ergebnis waren dann 8 kg weniger. Zu Studienbeginn, ein Auslandsjahr später, war ich dann wieder bei 75 kg, die ich dann aber doch relativ schnell wieder auf 70kg brachte. Dieses Gewicht konnte ich stabil über ein Jahr halten - bis ich meinen damaligen Freund kennenlernte. Durch die Beziehung zu ihm nahm ich richtig ab (tiefstes Gewicht war etwas unter 63 kg) und das Gewicht konnte ich über 2 Jahre super halten (ohne, dass ich groß aufs Essen geachtet hätte).
    Ich erzähle das Ganze, damit ihr seht, dass mein Gewicht schon immer ein ewigs auf und ab war.


    Jaa, und dann gings los. Ende 2007 trennten wir uns dann und ich fing Anfang 2008 mein Referendariat an. Und seit dem geht mein Gewicht steil nach oben, inzwischen bin ich sogar wieder bei 71 kg (ca 7 Kilo in einem Jahr).
    Ich bin nervlich total am Ende. Mein ganzes Leben dreht sich nur noch ums essen: Darf ich das, das brauchst du jetzt nicht, iss lieber was gesundes...aber es hilft nichts. Ich habe mich garnicht mehr unter Kontrolle. Ich muss mir ständig etwas in den Mund stecken, es ist wie eine Sucht. Es ist egal, ob das Schokolade, Müsli oder Brot ist. Selbst, wenn ich satt bin, mich sogar vor dem Essen ekele, esse ich. Das ist doch nicht normal, oder? Ich habe ein schlechtes GEwissen, wenn ich esse, tue es aber trotzdem. Und danach bin ich noch frustrierter und liege Abends wieder im Bett und denke mir, dass ich mal wieder zuviel gegessen habe.


    Ich bin wahnsinnig frustriert, weil ich das Gefühl habe, da alleine nicht mehr rauszukommen. Mir wird schlecht, wenn ich mich im Spiegel sehe, ich habe Angst vor dem Sommer, wenn ich mich im Bikini zeigen muss


    Dazu kommt noch ein (indirekter) familiärer Druck. Meine Schwestern und meine Mutter sind alle superschlank und keiner versteht meine Probleme ("wenn es Dich stört, dann nimm halt ab."). Sie sehen das als einfaches Spiel, aber wenn ich angefangen habe zu essen, kann ich nur sehr schwer wieder aufhören. Es ist wie eine Sucht.
    Was glaubt ihr? Könnte das eine Essstörung sein? Ich mach mir echt große Sorgen um mein aktuelles Essverhalten. Ich schaffe es einfach nicht, es zu ändern. :confused:

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