3 Monate in ne psychosomatische Klinik?

  • Hallo miteinander!

    Ich hätte gerne von euch… Meinungen, Erfahrungen…

    Seit März d.J. mache ich Gesprächstherapie – und so wie´s aussieht bin ich relativ „therapieresistent“. Was heißen soll, dass sich (in mir) so gar nichts tut. Ich weiß nicht obs "nur" an mir liegt, oder auch an meiner Therapeutin, oder an der Therapierichtung… Vermutlich an der Kombination aus allem.

    Meine Therapeutin hat mir nun den Vorschlag gemacht, für 3 Monate in ne psychosomatische Klinik zu gehen, um sozusagen mal einen Anfang in der Gewichtsreduktion zu machen. Einfach ausgedrückt wäre es also ein „Abnehm-Camp“ mit therapeutischem Rückhalt für 12 Wochen…
    Und ich weiß nicht so recht.
    Zeitlich könnte ich es gut einrichten, da ich im Sommer 3 Monate Ferien hab (jaaa *g*). Und ich denke auch, dass mir so eine Auszeit aus dem Alltag nicht schlecht tun würde. Zudem muss ich auch - da ich alleine wohne – auf niemanden (sprich Partner) Rücksicht nehmen.

    Nur: Die Frage die sich mir nun (unter anderem) stellt ist die, wie viel Nutzen so ein Aufenthalt letztendlich wirklich hat bzw. haben kann. KANN sich wirklich – bleibend – was verändern?
    Dass sich während (!) dieser Zeit einiges tut, kann ich mir schon vorstellen. Nur, inwieweit man das „erlernte“ dann wieder in den eigenen Alltag integrieren kann/will…, klar: hängt schlussendlich von jedem einzelnen ab...

    Gibt’s jemanden unter euch, der schon mal so lange Zeit in ner Klinik war? Wie sind/waren eure Erfahrungen? Hat euch diese Zeit gut getan? Und zwar nicht nur dem Körper, sondern auch eurem „Gefühlsleben“?

    Ist vermutlich schwer, hier zu antworten, weil jede Antwort bzw. eben jedes Erleben sehr individuell sein wird. Ich steh momentan nur ein bissl an der Wand. Mein Gefühl ist momentan das, das nun auch meine Therapeutin mich „aufgegeben“ hat im Sinne von: „…aber DAS könnte vielleicht noch hilfreich sein“… Ist irgendwie grad kein soo nettes Gefühl… deshalb muss ich "was tun". :)

    Vielleicht will/kann ja jemand aus dem "Nähkästchen" plaudern.

    Euch allen ein schönes Wochenende!

    Lieben Gruß
    Lilit

  • Moin Lilit,


    zuerstmal eine Frage:
    Weshalb machst du deiner eigenen Meinung nach diese Therapie?


    Nun zum Thema EssStörung und "Abnehmcamp" oder ähnliches...
    Bei essgestörten Übergewichtigen eine Langzeittherapie stationär mit der Zielsetzung: Gewichtsreduktion durch zu führen ist meiner ganz persönlichen Meinung nach kontraproduktiv.
    Im besten Falle funktioniert es dieses Ziel zu erreichen, ohne das es zu einer Verschiebung der Es kommt ABER selbst dann ist ja langfristig nix anderes passiert als eine Kurzfristige Abnahme unter strenger (oder auch nicht so strenger aber besonderer Umgebung) Aufsicht, danach wird sehr schnell der Jojo eintreten und was dann?


    In den schlimmeren Fällen passiert vielleicht gar nichts (Ziel wird nicht Erreicht - warum auch immer) was extrem frustriert, oder die ES verschiebt sich in richtung Bulimie, oder die Therapie wird abgebrochen wegen mangelnder Erfolge (Essvertrag mit mindest Abnahme pro Woche).


    Meiner Meinung nach gehört zu der Therapie einer EssStörung neben der Ursachen hinterfragung auch die Klärung wann es z.B. zu Essanfällen (oder Verweigerung) kommt und dann eben das suchen nach Alternativen damit es nicht dazu kommen muss.


    Das alles sollte Grundsätzlich bei Jeder ES so gehandhabt werden.


    Und noch die Standartfrage:
    sind körperliche Erkrankungen die "mit" Schuld an deinem Übergewicht sein können definitiv ausgeschlossen worden?
    Wenn ja, aufgrund welcher Testergebnisse?


    Liebe Grüße,
    Cailly

  • Hallo Cailly,

    danke für deine Antwort.

    Zitat

    Weshalb machst du deiner eigenen Meinung nach diese Therapie?

    Mir ging´s die letzten Jahre immer wieder mal nicht so gut. Ich bin oft in ein ziemlich tiefes Loch gefallen – und „Lebensfreude“ wurde irgendwann immer mehr zu einem Fremdwort. Tief drinnen hat mich meine „Vergangenheit“ immer wieder eingeholt: Meine Eltern sind gestorben, als ich 10 Jahre alt war. Und die Zeit danach… war auch nicht so einfach. Damals habe ich das alles verdrängt, um irgendwie klarzukommen – um zu überleben. Tja. Und Verdrängtes kommt eben immer wieder hoch… auf irgendeine Art und Weise. Ich wollte/musste das endlich mal angehen – um richtig „stabil“ zu werden.
    Zusätzliches Thema war/ist natürlich auch mein Übergewicht. Wobei mir klar ist, dass das nur Symptom und eben nicht Ursache ist. Wobei… mittlerweile beißt sich hier die Katze gehörig in den Schwanz.

    Zitat

    Bei essgestörten Übergewichtigen eine Langzeittherapie stationär mit der Zielsetzung: Gewichtsreduktion durch zu führen ist meiner ganz persönlichen Meinung nach kontraproduktiv.

    Deine Argumentation kann ich gut nachvollziehen – und ist irgendwie auch Teil meiner „Gedankenwelt“. Eben…

    Zitat

    Und noch die Standartfrage:

    *g* Ähm… Nein, nicht wirklich. Bin zwar vom Hausarzt durchgecheckt worden… Schilddrüse ect. ist o.k. ABER… meine Thera meinte jetzt eben, ich solle mich bei ner Internistin mal untersuchen lassen. Und das werde ich jetzt auch machen (wenn auch sehr sehr ungern…).

    Dir liebe Grüsse
    Lilit

  • Moin Lilit,


    Zitat

    Zusätzliches Thema war/ist natürlich auch mein Übergewicht. Wobei mir klar ist, dass das nur Symptom und eben nicht Ursache ist. Wobei… mittlerweile beißt sich hier die Katze gehörig in den Schwanz.


    Wie meinst du das? Wobei ich ehrlichgesagt den letzten Satz jetzt irgendwie Sinngemäß nicht ein zu Ordnen weiß - sorry.


    Machst du eine "Traumatherapie" oder welche Art der Therapie machst du?


    Auch deine Form der EssStörung dürfte sehr wichtig sein - hast du immer wieder "Fress-Anfälle" die nicht kompensiert werden, oder gehörst du eher zu denjenigen die zwischen "Fress-Anfällen" und "harter restriktion zum Verhindern der potentiellen Folgen" wechseln?
    Ich mein das "Ziel" ist zwar in beiden Fällen das gleiche -> normalisierung des Essverhaltens , aber der Weg wäre etwas anders.


    Wichtigster Punkt ist jedoch immer die "Auslöser" für "Fressanfälle" zu erkennen und daran zu arbeiten das diese 1. vom Betroffenen selbst erkannt werden wenn sie auftreten und 2. andere Umgehensweisen zu erlenen um eben "nicht mit Überessen" reagieren zu müssen. Es ist auch bekannt das solch eine Therapie nur sehr langfristig zu Erfolgen führt und das es eben auch immer mal wieder zu Rückfällen kommen wird. Bei den kompensations Typen ist daher der Umgang mit Rückfällen ernorm wichtig , während bei den "nur Überessern" da nicht ganz so viel Probleme zu erwarten sind.
    Schwierig ist es aber immer.


    Liebe Grüße,
    Cailly

  • Zitat

    Zusätzliches Thema war/ist natürlich auch mein Übergewicht. Wobei mir klar ist, dass das nur Symptom und eben nicht Ursache ist. Wobei… mittlerweile beißt sich hier die Katze gehörig in den Schwanz.

    Na das ist doch klar. Übergewicht und Depressionen verstärken sich mittlerweile wechselseitig.

    Zitat


    Nur: Die Frage die sich mir nun (unter anderem) stellt ist die, wie viel Nutzen so ein Aufenthalt letztendlich wirklich hat bzw. haben kann. KANN sich wirklich – bleibend – was verändern?
    Dass sich während (!) dieser Zeit einiges tut, kann ich mir schon vorstellen. Nur, inwieweit man das „erlernte“ dann wieder in den eigenen Alltag integrieren kann/will…, klar: hängt schlussendlich von jedem einzelnen ab...

    Ich glaube (aber ich sage gleich dazu, dass ich mit meiner Meinung relativ alleine dastehe) dass eine tatsächliche Verhaltensänderung, die sich nicht nach drei Wochen nach dem Klinikaufenthalt wieder ausgeschlichen hat), sich erst dann einstellen kann, wenn man in der Therapie eine ganz neue "Lebenseinstellung" gewonnen hat. Wenn man sich auf die moderne Psychoanalyse nicht einlassen kann oder will, wenn sich die anvisierte positive Bewusstseinsänderung nicht eingestellen mag, so tut sie das meiner Meinung nach auch nicht in einer Klinik - theoretisch weiss man ja , wie ein normales Essverhalten aussieht. Eine dauerhafte Verhaltensänderung kann sich mMn nur einstellen, wenn man tatsächlich bereit für ein neues Bewusstsein ist, bereit, sich vollkommen umkrempeln zu lassen. Sorry.


    Gruß, Arja

  • hi liebe lilit,

    drei monate abnehmcamp ist doch riesig :( genau die basis um nachher oder sogar in der klinik in eine noch tiefere ess-störung reinzugeraten. zumindest sind so meine erfahrungen und der jojo-effekt ist auch damit erst so richtig in gang gesetzt.

    mit meiner erfahrung heute würde ich es nie wieder tun.

    dein gewicht steht für etwas und so lange du dieses "etwas" nicht erkennst und daran arbeitest, werden die gewichtsabnahmen nur von kurzer dauer sein.

    bei mir steht mein format für einen panzer,
    einer, der nach außen hin größe und stärke darstellt und
    einer, der meine gefühle ähnlich eines panzerschranks beherbergt.

    habe zig klinikaufenthalte und auch versch. arten von ambulanten therapien hinter mich gebracht. seit 2002 habe ich eine gute therapeutin, die mir hilft zu wachsen und mich selbst aushalten zu können. mit viel glück und extremst schmerzhafter therapiestunden hoffe ich jetzt ein stück vom panzer loslassen zu können.

    zum thema therapieresistenz, meine resistenz basierte lange darauf, dass ich dem thera nicht vertrauen konnte. bis zu einem gewissen punkt kam jeder thera an mich ran, aber dann war ein ganz großes innerliches stoppschild. meine jetzige thera hatte die geduld lange an diesem schild warten zu können und mich nicht zu drängen, so dass sie dann weiter durfte.

    also ich wäre der sache gegenüber sehr skeptisch, vielleicht findest du irgendwo über googel nähere patienteninfos von diesem camp. würde mich auf jeden fall vorher gut informieren und zwar eher aus patientensicht als aus thera- bzw. ärztesicht und dann entscheiden.

    gruß zegge

  • Hallo Cailly

    Zitat


    Zusätzliches Thema war/ist natürlich auch mein Übergewicht. Wobei mir klar ist, dass das nur Symptom und eben nicht Ursache ist. Wobei… mittlerweile beißt sich hier die Katze gehörig in den Schwanz.


    Ach, ich tu mir manchmal schwer, das, was in mir vorgeht, auch adäquat auszudrücken...
    Also:
    Übergewicht als Symptom im Sinne von, dass nicht das Übergewicht „schuld“ an meinen Depressionen ist, sondern meine doch prägende Vergangenheit. Und das sich mein „Seelenzustand“ einfach in dieser (sehr ausladenden) Form zeigt.
    Aber eben: mittlerweile ist es so, dass sich eine Art Kreislauf gebildet hat: Depressionen – führen zu Übergewicht. Übergewicht – führt zu (weiteren/tieferen) Depressionen. Da kommen dann schon so Gedanken auf wie: Wenn ich nur dünn wäre, dann… wäre ich bestimmt nicht mehr so einsam (z.B.). Vom Kopf her weiß ich, dass dem nicht so ist. Nur… zwischen meinem Bauch und meinem Kopf herrscht wenn man so will Krieg – und der Kopf ist es meist nicht, der gewinnt. :)

    Meine Therapie… Nein, ich mach Gesprächstherapie nach Rogers. Wann ich esse? Gute Frage. Klar ist essen eine Art Bewältigungsstrategie (wenn’s mir schlecht geht, dann "gönn" ich mir was), ich esse aber auch aus Langeweile… Fressanfälle kenne ich…
    Das Problem bei mir ist, dass ich mit „ein bisschen“ in meinem Leben nichts anfangen kann. Entweder alles – oder nichts. Die Grauzone dazwischen ist mir äußerst suspekt. Und das zeigt sich eben auch beim essen: nur ein bisschen? Nein. Entweder richtig – oder gar nicht. Wobei letzteres mir keine Schwierigkeiten bereitet. 2 Wochen nichts essen? Kein Problem. Aber eben – mit „ein bisschen“ wird´s schwierig.
    Mein Übergewicht – oder auch mein essen – ist in meiner Therapie kein Thema. Wenn ich es zum Thema mache – weil’s mir eben nicht so gut geht damit – blockt meine Thera ab. Eben nach dem Motto: das Übergewicht ist nicht der Auslöser der Depression… Das ist zwar etwas, das ich nicht verstehe, aber ich versteh in meiner Therapie so einiges nicht.

    Liebe Grüsse
    Lilit

  • Hallo Arja,

    Zitat


    Ich glaube (…) dass eine tatsächliche Verhaltensänderung (…) sich erst dann einstellen kann, wenn man in der Therapie eine ganz neue "Lebenseinstellung" gewonnen hat

    Dem stimme ich ohne zu zögern zu.

    Zitat

    Eine dauerhafte Verhaltensänderung kann sich mMn nur einstellen, wenn man tatsächlich bereit für ein neues Bewusstsein ist, bereit, sich vollkommen umkrempeln zu lassen.


    Klar muss man wollen! Ohne das geht’s ohnehin nicht. Nur bezweifle ich, dass ein positiver Therapieverlauf „nur“ vom wollen abhängig ist. Es muss sich tief drinnen, auf der unbewussten Ebene, was tun. Der Verstand/das Wollen allein genügt bei manchen Dingen nicht. Und eben diese Ebene zu erreichen… das ist ja das schwierige. Und dafür wäre ja auch meine jetzigeTherapie gedacht.


    Danke für deinen Beitrag und liebe Grüsse
    Lilit

  • Hallo zegge,

    Zitat

    dein gewicht steht für etwas und so lange du dieses "etwas" nicht erkennst und daran arbeitest, werden die gewichtsabnahmen nur von kurzer dauer sein.

    Ja, das weiß ich.

    Zitat

    bei mir steht mein format für einen panzer,

    Bei mir ist es eine verdammt dicke Mauer, um mich zu schützen – vor all dem, was mich verletzen könnte. Auch - vielleicht vor allem - vor zu viel Nähe…

    Ich find es sehr schön für dich, dass du nach so langem eine passende Therapeutin gefunden hast, die dir gut gut. Ich wünsch dir sehr, dass es langsam, aber stetig voran gehen möge!
    Bei meiner Therapeutin muss ich mein Stop-Schild nicht mal hochhalten. Wir sind so sehr an der Oberfläche…, und sobald ich tiefer gehen möchte, ist sie diejenige die abblockt.

    Zitat


    also ich wäre der sache gegenüber sehr skeptisch (…)

    Ja eben, das bin ich auch. Aber eure Meinungen und Berichte finde ich sehr hilfreich.


    Danke, dass du mir ein bissl was erzählt hast!

    Dir einen lieben Gruß
    Lilit

  • hi lilit,

    hast du deine thera mal angesprochen, warum sie blockt? wenn nicht tue das mal.
    manchmal kommt bei einem was an, was nicht so gemeint ist.

    ja oder sie meint es so, weil sie glaubt, dass du noch nicht stabil genug bist?

    zu viel nähe ........ oder nähe allgemein?
    denn ich lass eigentlich auch kaum jemanden ran an mich, habe sehr oft die erfahrung gemacht, dass die leute, die nah an mich ran durften auf einmal schwer erkrankt sind und dann gestorben sind.

    meine letzte reha war 2004 6 wochen in der fachklinik heiligendfeld in bad kissingen aber nicht wegen meines gewichts sondern wegen sex.mb in der kindheit und noch anderen traumata. dort in der klinik wollten sie mich dann zwar auch noch zusätzlich in die ess-gestörten gruppe stecken, aber ich habe danken abgelehnt.

    ich würde sagen ein aufenthalt um dich psych. zu stabilisieren oder im geschütztem rahmen erst mal ungestört an den problemen arbeiten können ist angesagt. wenn du dort von dir aus dann auf deine ernährung achtest, ist das o.k., aber der schwerpunkt sollte es nicht sein.

    überleg vielleicht mal mit deiner thera in dieser richtung weiter

    sternenfunkelgrüße von zegge

  • Hallo zegge,

    Zitat


    hast du deine thera mal angesprochen, warum sie blockt?

    Ja, schon öfter. Sie meint, dass das Übergewicht kein Thema sein braucht, weil dieses ja nicht die Ursache für mein „seelisches Ungleichgewicht“ ist (wobei…). Zudem müsse man über vieles nicht direkt reden – und trotzdem würde sich (unbewusst und ganz von alleine) sehr viel tun. Wir reden eigentlich nur über meinen Alltag. Und wenn ich das dann „kritisiere“: O-Ton: das Leben besteht aus Alltag…
    Tja. Hab ich schon gesagt, dass ich Schwierigkeiten mit Vertrauen habe? ;)

    Zitat


    ja oder sie meint es so, weil sie glaubt, dass du noch nicht stabil genug bist?

    Ich bin – soweit – relativ stabil. Ich nehme auch keine Medikamente... Von daher... Also Zusammenbruch ist - eigentlich - keiner zu befürchten.

    Zitat

    zu viel nähe ........ oder nähe allgemein?
    denn ich lass eigentlich auch kaum jemanden ran an mich, habe sehr oft die erfahrung gemacht, dass die leute, die nah an mich ran durften auf einmal schwer erkrankt sind und dann gestorben sind.

    Da geht es mir sehr ähnlich wie dir. Eben auch ich habe die Erfahrung gemacht, dass die Menschen, denen ich voll und ganz vertraut habe, denen gegenüber ich mich geöffnet habe, plötzlich nicht mehr da waren… Es ist einfacher, sich nicht auf Menschen einzulassen... Wobei ich meine paar Freunde habe, die mir sehr am Herzen liegen und wo ich weiß: hier kann ich sein, wie ich bin. Ein schönes Gefühl. Aber grad bei "neuen" Menschen in meinem Leben ist schon Angst da, irgendwann (...) verletzt zu werden...

    Zitat

    dort in der klinik wollten sie mich dann zwar auch noch zusätzlich in die ess-gestörten gruppe stecken, aber ich habe danken abgelehnt.

    Kann ich mir vorstellen. Ein „riesiger Berg“ genügt, um ihn besteigen zu wollen…

    Zitat

    ich würde sagen ein aufenthalt um dich psych. zu stabilisieren oder im geschütztem rahmen erst mal ungestört an den problemen arbeiten können ist angesagt. wenn du dort von dir aus dann auf deine ernährung achtest, ist das o.k., aber der schwerpunkt sollte es nicht sein.


    Zitat

    überleg vielleicht mal mit deiner thera in dieser richtung weiter

    Dass ist eine sehr gute Überlegung… und fühlt sich richtiger an. Danke dir! :)

    Ich wünsch dir alles Liebe
    Lilit

  • hallo

    ich möchte nich lange drumrum reden und dir einfach dazu raten.
    ich bin mit ähnlichen porblemen belastet und ebenfalls in einer therapie.
    diese therapie brauch zeit!!!!

    aber was ich sagen möchte ist, dass du diesen schritt machen solltest denn dort lernst du das richtige essen und das ist am wichtigsten!!!!!!!!

    schon alleine eine stink normale reha hat mir gezeit wie ein normaler mensch ist, das war mir nicht klar und ich habe es genossen.

    du machst du einen schritt voran und keinen zurück, jede erfarung bereichert dein leben!

    LG

  • Hallo,


    ich habe 1991 eine stationäre Therapie in Prin a.Chimsee gemacht. Damals war ich noch sehr jung und im Nachhinein muss ich sagen:
    Es war eine wichtige Erfahrung, aber ich konnte mich damals noch nicht darauf einlassen.
    In erster Linie aber deswegen, weil ich vor meinem Aufenthalt noch nichts von Essstörrungen gehört habe. Außerdem kam ich in eine Gruppe mit "Hobbypsychologen" von denen ich erst mal analysiert wurde, was mich sehr abgeschreckt hat. Ich wurde da einfach hingeschickt und hab das nicht weiter hinterfragt (so wurde ich halt erzogen).
    Heute sehe ich das ganz anders. Ich denke, heute würde ich eine Menge mehr für mich rausholen. Z.B. zu lernen regelmäßig zu Essen.
    Mir ist noch nicht ganz klar, was du mit Abnehmcamp meinst. Ist es auch eine psychosomatische Klinik?
    Ich bin seit Jahren in therapeutischer Behandlung und zwar beim Prop Shop. Hier habe ich eine wirklich tolle Therapeutin, bei der ich zum ersten Mal wirklich so sein kann wie ich wirklich bin und die mich auch immer wieder weiter bringt. Wenn du mit deiner nicht zu Recht kommst, warum wechselst du nicht? Vielleicht brauchst du einfach jemanden der besser zu dir passt.
    LG :)
    merlinchen

  • Hi Lilit,


    auch wenn dein Beitrag schon etwas älter ist....vielleicht ist er für dich dennoch interessant.


    Ich war 1997 für drei Monate in der Suchtklinik Adula, Oberstdorf und für mich war dieser Aufenthalt ein voller Erfolg. Zum einen wurde ich mit meiner Suchtproblematik konfrontiert, konnte diese dort gezielt angehen und habe zu Hause im Alltag das Gelernte umsetzen können. Heute kann ich mich als dankbar genesende Süchtige bezeichnen. Da meine Essstörung nicht mein einziges Problem ist, bin ich, mit einigen Unterbrechungen, ständig in therapeutischer Behandlung. Zusätzlich gibt es Deutschlandweit die Anonymous Overeater Selbsthilfegruppen, die bei Rückfällen zusätzlich zur Therapie eine gute Unterstützung sind.


    Falls du noch Fragen hast, oder Infos möchtest, kannst du dich gerne an mich wenden.

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