Frauenarzt wollte mir Diätpillen andrehen

  • Ich habe bis jetzt noch keine negativen Erfahrungen mit Ärzten gemacht, und ich war schon bei vielen und ich habe viel Übergewicht. Mal abgesehen von dem Neurologen, der immer wissen wollte wie es mit den Männern läuft;-).

    Aber was ich gestern beim Frauenarzt erlebt habe, war wirklich unmöglich. Es war mein erster Besuch bei diesem Arzt. Ich bin mit Beschwerden im rechten Busen hingegangen. Seit Wochen schmerzte er mal mehr oder weniger bei Berührung oder Druck. Natürlich habe ich mir tierische Sorgen wegen Krebs gemacht. Habe dem Arzt meine Beschwerden geschildert. Zuerst hat er die normale Krebsvorsorge gemacht, mich dann ins Nebenzimmer zur Sonografie (Ultraschall) gebeten. Als ich mich auf die Liege legte, meinte er bereits, jetzt wisse ich ja wohl, waum die Liege aus schwerem Stahl ist?!?!? Dann sagte er, da sei was in meiner Brust, eine Verhärtung, ein Schatten, aufgrund meines Übergewichtes hätte ich zuviel Östrogen im Körper und davon bekommt man halt eben Krebs. Ob das Übergewicht für mich ein Thema wäre....Pflichtbewusst habe ich bejaht. Dann wurde ich ins Sprechzimmer zurück gebeten. Ich dachte, jetzt kommt ein Gespräch zu meinen Beschwerden, weil mich seine Diagnose doch sehr geschockt hat. Doch er fing an, mir von einer neuen Diätpille zu erzählen. Die er selbst genommen hat, die gibt es erst seit einem halben Jahr, und er hat damit in den vergangenen Monaten 50 kg abgenommen (was übrigens nicht stimmte, hat meine Tochter mir bestätigt,die schon länger bei ihm in Behandlung ist). Und dass ich mit Sicherheit in der nächsten Zeit Diabetes haben werde, und einen hohen Blutdruck usw. Und ob bereits eine genaue Diabetes-Untersuchung stattgefunden hat. Meinen Einwand, dass ich bereits vor 2 Wochen zur Blutuntersuchung war und alles ok war, hat ihn nicht weiter interessiert. Ich sagte ihm dann, dass ich meinen Freund, der Dr. der Pharmazie ist, nach der Pille fragen werde, da meinte er, ich solle das bleiben lassen, er wüsste, dass die Phamazeuten alle gegen diese Pille wären. Nebenwirkungen? Keine (ich hab im Internet nachgesehen, die Nebenwirkungen sind heftig, zumal ja auch noch keine Langzeiterfahrungen für die Pille vorliegen) Er sagte noch, die Pille könne ich mir hundertprozent leisten, weil er viele Patienten hat, die im Monat 300 Euro und mehr für Essen zusätzlich ausgeben. Ich war total geplättet, im Hinterkopf die enorme Krebsangst und von ihm nur dieses Pillengerede. Hat mir dann noch Geld für die Beratung abgenommen, das fand ich ja schon heftig, und dann konnte ich wieder gehen.

    Heute war ich gleich zur Mammografie: Es ist gar nichts zu sehen, kein Krebs, kein Knoten, nix!!!

  • Brief an die Ärztekammer!! Auch wenn wahrscheinlich wie üblich eine Krähe der anderen kein Auge aushacken wird. Dieser Arzt würde mich jedenfalls nie wieder sehen...

  • Erstmal Glückwunsch was das ERgebniss Deiner Untersuchung angeht!
    Ich kann mir denken, das Dir ein grosser Stein vom Herzen gefallen ist!

    Nun zu Deinem Frauenarzt! Dieses Erlebnis zeigt deutlich, finde ich jedenfalls, wie es mit der Berufsauffassung (Berufung!) Deines Arztes steht.
    Sicher, man hat heute schon oft gehört das Ärzte nicht mehr auf Rosen gebettet sind und auch einen wirtschaftlichen Betrieb leiten (Praxis) aber muss man dafür seine Seele ( oder auch seine "Ärztlich Neutralität") an einen chemischen Konzern verkaufen................

    Ich wünsche Dir Mit Deinem nächsten Gyn einen super Griff,
    nicht alle Ärzte sind so, siehe auch unsere Ärzteliste!:rolleyes:

  • Ja, das mit dem Brief an die Ärztekammer habe ich mir auch schon überlegt, und ja, dieser Mensch sieht mich nie wieder!!! Mich interessiert noch nicht einmal mehr das Ergebnis der Blutuntersuchung, die er zum Schluss dann noch gemacht hat, (wahrscheinlich um doch noch zu sehen, dass irgendwas nicht in Ordnung ist), das kann ich auch bei meinem Hausarzt erfragen, da er die Befunde dort hinsendet.

  • Oweia.. Das ist ja fast so, wie damals als mein Freund den Arzt gewechselt hat.
    Er war bei seinem damaligen Hausarzt, wollte mit ihm über Möglichkeiten der Gewichtsreduktion sprechen.
    Und was sagt der supertolle Arzt?
    "Ich verschreib Ihnen gerne Antidepressiva, die machen schlank!"
    Und, als ob das noch nicht genug gewesen wäre:
    "Essen Sie doch einfach mal ein paar Tage nur ein Brot oder gar nichts. Der Mensch hält lange ohne Essen aus."
    Da fühlt man sich doch echt verarscht - oder?!


    Jetzt ist meine bessere Hälfte auch bei meinem Hausarzt..
    Und auch dir würde ich raten, den Arzt zu wechseln. Das kann nicht angehen.

  • Nachdem ich das gelesen habe, bin ich einmal mehr froh, dass ich offenbar einen guten Griff mit meinen Ärzten getan habe.

    Mein Frauenarzt hat noch nie was gesagt wegen dem Übergewicht. Mein Hausarzt meinte zwar im letzten Jahr, weil ich wegen zu hohen Blutdruck da war, das ich ja sicher wüßte das des auch vom Übergewicht kommen kann, aber er meinte dann auch gleich "Ja ich weiß ich nicht so einfach, ich kämpfe da ja auch immer mit!" damit hatte sich das dann aber auch erledigt.

    Bei deinem Frauenarzt allerdings, hätte ich schon nach dem Satz mit der Liege seine Praxis verlassen.

    Aber ich freue mich natürlich für dich, das deine Befürchtungen, von wegen Krebs, sich nicht bestätigt haben.

  • Ja, das stimmt, das hätte ich tun sollen, und zwar sofort aufstehen. Aber da war diese Krebsangst und ich wollte unbedingt sofort wissen, ob da was ist. Und nachdem er dann "was" gefunden hatte, war ich eh zu nix mehr fähig. Wenn es sich um eine normale Vorsorgeuntersuchung gehandelt hätte, wäre das sicherlich anders ausgegangen. Im "Pillenverkaufsgespräch" hinterher hat er noch bemerkt, dass ich gezittert habe und führte das dreist darauf zurück, dass ich Angst vor "Weisskitteln" hätte....unglaublich!!!

    Es ist eine riesige Freude, dass ich nichts habe, aber irgendwie fühle ich mich nach dem ganzen wie total erschlagen...

  • mich würde es ja in den fingern jucken, um mich zu rächen: ein anonymer brief oder anruf und dann du arschloch! sorry an die mods, aber bei solchen ärzten gehen bei mir die pferde durch.


    leona:)

    Der Kultivierte bedauert nie einen Genuss. Der Unkultivierte weiss überhaupt nicht, was ein Genuss ist. ;)

  • Ja, Rachegedanken, ich hab ich auch schon mal ab und zu...und das Tollste ist, ich hab mich gestern abend in der Strassenbahn mit einer Arbeitskollegin unterhalten, ihr das erzählt, und sie hat gleich abgewinkt...sie und ihre Mutter haben beide auch schon sehr unangenehme Erfahrungen mit diesem Arzt gemacht. Ich frage mich, warum der noch praktizieren darf!

  • Zitat von Waldfee2009

    Ja, Rachegedanken, ich hab ich auch schon mal ab und zu...und das Tollste ist, ich hab mich gestern abend in der Strassenbahn mit einer Arbeitskollegin unterhalten, ihr das erzählt, und sie hat gleich abgewinkt...sie und ihre Mutter haben beide auch schon sehr unangenehme Erfahrungen mit diesem Arzt gemacht. Ich frage mich, warum der noch praktizieren darf!



    Ich denke auch, dass man solchen "Ärzten" am besten schaden kann, wenn man seine schlechten Erfahrungen an einen möglichst großen Personenkreis weitererzählt. Schade, dass man hier keine "Black-List" führen kann.

    Ich hatte ja auch schonmal so eine "tolle" Erfahrung mit einem Orthopäden-A***loch gemacht. Eine Beschwerde bei der Ärztekammer hat ja auch nichts gebracht. Als ich dann aber mal in einem Läuferforum gelesen habe, dass sich einige Läufer über diesen Orthopäden beschwert haben, habe ich mich ruhig lächelnd zurück gelehnt. :) Ansonsten kenne ich ja auch viele Sportler und wenn es um die Empfehlung eines Orthopäden geht, warne ich auch jeden vor diesem Blödmann.

    Zu den Diätpillen fällt mir noch ein: Da Diätpillen ja meistens den Stoffwechsel anregen, wären diese Pillen ja auch noch kontraproduktiv zu einer möglichen Krebserkrankung, da ja auch der Stoffwechsel der Krebszellen angeregt wird. Ziemlich verantwortungslos, sowas zu empfehlen :rolleyes:

  • Meine Empfehlung:
    Sofort einen Brief an die Ärztekammer und an den örtlichen Verbraucherschutz. Eine Rundmail an alle Arbeitskollegen und Freunde, denen Du vertraust. Falls Du Kinder (Enkelkinder hast) im Kindergarten oder der Schule allen Leuten erzählen. Dem Hersteller der Diätpillen und Deiner Krankenkasse, sowie allen anderen Krankenkassen im Ort schreiben, dass ein Arzt (namentlich nennen) Dir die Tabletten geben wollte und behauptet hat, diese hätten keinerlei Nebenwirkungen. Vor diesen unlauteren, gefährlichen Methoden warnen.
    Anschließend dem Arzt alle diese Emails zukommen lassen. Das ist Rache genug.

  • Ja, ein echtes A..... aber ich wäre auch so geplättet gewesen, dass ich das erstmal alles ertragen hätte und nicht gleich aufgestanden wäre. Hinterher sage ich mir auch immer, warum hast du nicht...., aber wie gesagt dauert es bei mir immer länger. Erstmal komme ich regelrecht in so einen Rechtfertigungsdruck.
    Außer (harmlosen) Beleidigungen und Schmähungen ist mir so etwas noch nicht passiert. Mir hat nur mal ein Psychotherapeut "hinterher telefoniert", das fand ich schon gruselig, vor allen Dingen wars im Büro!
    Na ja, sei einfach froh, dass Du nichts Schlimmes hast, das ist das Wichtigste, aber ich kann verstehen, dass es Dir nachgeht. Wünsch Dir alles Gute, lass Dich nicht unterkriegen!!!!
    LG Berchen

  • Danke für die lieben Wünsche:-) Ich bin schon fleissig dabei, dafür zu sorgen, dass alle davon erfahren, was das für ein Arzt ist. Meiner Tochter habe ich schon "verboten", weiterhin zu dem Arzt zu gehen. Der Brief an die Ärztekammer ist schon weg, aber ich glaube nicht, dass da eine Reaktion kommt. Eine Kopie habe ich übrigens an die Krankenkasse gesandt. ich bin sehr gespannt, ob von dieser Seite eine Antwort kommt!

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