Beruf der eigentlich auch Attraktivität erfordert

  • Hallo,

    ich bin in einem Beruf tätig, der eigentlich auch Attraktivität erfordert. Zu meinen früheren schlankeren Zeiten alles kein Problem. Attraktiv bin ich immer noch, allerdings habe ich keine 90-60-90 Figur. Da ich zur Zeit als sowas ähnliches wie eine Springerin eingesetz bin (oft mit der Option zur Übernahme) werden dann doch oft bei gleicher oder sogar schlechterer fachlicher Qualifikation schlanke Damen vorgezogen. Vertröstet werde ich dann immmer mit dem Spruch: "die wollten halt ein Püppi, die wollten halt eine Adrette" (bin ich nicht adrett, nur weil ich dick bin? Das ärgert mich immer mehr und knabbert natürlich dann doch wieder an meinem Sebstbewußtsein. Habt Ihr da ähnliche Erfahrungen ?

    Liebe Grüße

    Tigerlillly

  • Ich denke, das kommt immer mal vor. Ist halt so, das manche Chefs das eine mit dem anderen in Zusammenhang bringen.


    Ja, das kommt immer mal vor, darf aber nicht vorkommen. Ich glaube, wir haben mittlerweile ein Gleichstellungsgesetz. Wenn du also nachweisen kannst, dass deine Beförderung am Gewicht scheitert, kannst du rechtlich gegen deinen Chef vorgehen. Fraglich ist allerdings, ob du dann überhaupt noch in der Firma beschäftigt wirst...
    Also, es gibt zwei Möglichkeiten: du reduzierst dein Gewicht oder du bewirbst dich weiterhin mit der Aussicht, irgendwann einmal befördert zu werden.

  • .....Ich glaube, wir haben mittlerweile ein Gleichstellungsgesetz. Wenn du also nachweisen kannst, dass deine Beförderung am Gewicht scheitert, kannst du rechtlich gegen deinen Chef vorgehen.....


    Es gibt zwar ein Gesetz, das Diskriminierung verbietet, aber auf diskriminierte Dicke keine Anwendung findet!


    stübbken

  • Auch wenn es nachweisbar ist, dass bei vergleichbarer fachlicher Kompetenz ein schlanker Stellenbewerber einem fetten vorgezogen wurde, weil derjenige, der diese Entscheidung getroffen hat, sich nachweisbar ständig abwertend über adipöse Menschen äußert, ist diese Diskriminierung rechtlich zulässig und nicht sanktioniert.


    Im Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetz (AGG) werden die Gruppen, die der Gesetzgeber vor Diskriminierung schützen will, erschöpfend aufgelistet.
    Es ist verboten, Menschen wegen ihrer sexuellen Identität, wegen ihrer ethnischen Herkunft, wegen ihres Geschlechts, wegen ihrer Behinderung, wegen ihres Alters oder wegen ihrer Weltanschauung oder Religion zu diskriminieren. Die Vorschriften beziehen sich überwiegend auf das Arbeitsleben und greifen auch in einige privatrechtliche Bereiche ein, z.B. ins Versicherungsgeschäft.


    Dicke Menschen dürfen also weiterhin diskriminiert werden, ohne dass dies sanktioniert wird.


    Korpulenz ist keine Behinderung!


    stübbken

  • Potsdam, ich geb Dir ja Recht, dass es eigentlich nicht mehr vorkommen darf, aber leider ist es a) meist nicht beweisbar und b) kommt es halt eben oft genug vor ohne Beweise.
    Meist stünde nur Aussage gegen Aussage, wenn es drauf ankäme.


    Je nach Umständen kann man dies aber trotzdem vor Gericht bringen, im Fall von Mobbing etc.


    Im Falle einer Bewerbung denke ich mir aber, will man wirklich für jemand arbeiten, der so drauf ist? Das wär dann die nächste Frage. Da lautet meine Antwort eindeutig: nein.

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