Ich habe heute Abend auf Vox eine Reportage gesehen,die mich sehr zum Nachdenken angeregt hat.
Die Reportage hieß: "Mein Aussehen macht mich krank".
In der Reportage ging es um Menschen, die an Dysmorphophobie leiden.
Diese Menschen haben,wenn sie sich im Spiegel anschauen, eine vollkommen veränderte Wahrnehmung ihrer selbst.
Ich habe vorher noch nie davon gehört und war sehr betroffen.
Diese Menschen haben von sich Portraits angefertigt,so wie sie sich sehen.
Und diese Bilder unterschieden sich so dermassen von dem Bild,welches man als Betrachter der einzelnen Personen hatte.
Sie leben zum Teil total abgeschottet, ohne am Leben teilzunehmen,weil sie zu große Hemmungen haben,unter Menschen zu gehen.
Mit Hilfe eines Psychiaters sollte ihnen aus dieser Isolation geholfen und die Krankheit geheilt werden.
Es ist unfassbar,daß es Menschen gibt,die von sich eine so verzerrte Wahrnehmung haben,daß sie sich selbst verletzen oder sich wünschen,nicht mehr aufzuwachen.
So eine Reportage rückt meinen Blickwinkel wieder zurecht.
Dann denke ich,daß ich mich wirklich glücklich schätzen kann.
Ich leide auch manchmal unter meinem Übergewicht( seelisch),aber wenn ich mich mit diesen Menschen vergleiche,dann schäme ich mich,daß ich so viele Gedanken daran verschwende,was andere von mir denken könnten oder wie die anderen mich beurteilen.
Sicher,ich bin glücklich verheiratet und glücklich schwanger.
Dennoch zähle ich mich nicht zu den dicken Menschen,die vor Selbstbewusstsein strotzen und locker und leichtfüsig mit ihrem Übergewicht durchs Leben laufen.
Aber nach so einem Bericht merke ich,wie gering meine ab und an auftretenden Hemmungen und Unsicherheiten gegen die der Menschen, die an Dysmorphophobie leiden, doch sind.
Und dann sehe ich wieder alles,was für mich selbstverständlich ist...
Daß ich einen Job habe,der mir echt Spass macht und den ich auch ausüben kann,
daß ich mit meinem Schatz spazieren gehen und durch die Stadt laufen kann
daß ich bald Mama werde und mein Baby stolz der Welt präsentieren darf...alles Dinge,die zu selbstverständlich werden.
Mal eine nachdenkliche Annie zur späten Stunde...