Hallo

  • Dann kannst du hier im Forum sicher noch eine Menge lernen. Sich so zu nehmen wie man ist, ist in den meisten Fällen das einzige was dauerhaft funktioniert.

    Zitat von fatylady



    frust, ist für mich die größte gefahr !:( danach tue ich mir immer was gutes:D hahaha.
    mein größter wunsch ist es wieder abzunehmen, allein meiner kinder wegen.

    Was willst du deinen Kindern beibringen?
    Das man sich dem Schönheitsdiktat der Gesellschaft unterwerfen muß, dem man eh NIE genügen kann?
    Oder doch lieber deine Kinder annehmen wie sie sind und ihnen vorleben das sie um ihrer Selbst willen Liebe und Anerkennung verdienen, mit oder ohne Übergewicht?

    Das die Familie nicht unterstützt sondern im Gegenteil die Gründe für das Übergewicht noch mehren, deswegen willst du ihnen es recht machen und dein Gewicht reduzieren?



    Zitat von fatylady


    und den spruch : "es kommt nicht aufs aussehen an sondern auf den charakter oder du mußt dich so lieben wie du bist" kann ich schon nicht mehr hören.
    leider habe ich noch keine lösung gefunden hoffe aber das es noch eine gibt:o

    Das die Gesellschaft das Aussehen über die Maßen bewertet ist klar. Das du Probleme hast dich zu akzeptieren und es schmerzt diese Aussage immer wieder unter die Nase gerieben zu bekommen, verstehe ich sehr gut. Das ändert nichts daran, das es wahr ist. Es ist das einzige sinnvolle Ziel, wenn man einige Kilo zuviel hat. Das ist die Lösung, die uns dieses Forum und die vielen Erfahrungen anderer lehren.


    @ shirley

    Lass dich nicht verwirren. Betrachte solche Posts mit kritischem Blick.


    MFG

    NetterMensch

  • Hallo Shirley,


    ich hab mir jetzt mal den gesamten Thread hier durchgelesen...


    also ich denke das erste was du "erstmal" als eine "gegebenheit die sich momentan nicht ändern lässt" akzeptieren solltest die Tatsache ist: das du Probleme mit Frust hast, das dein Umgang mit Stress für dich ein Problem ist. Dazu kommt, das es eine "durchaus NORMALE" Reaktion auf Stress/Frust ist diesen mit "essen" zu kompensieren und das diese "durchaus Normale Reaktion" nichts ist wofür du dich schämen müstest, oder was du gar bewusst tust - deshalb gehe gegen deine Schuldgefühle, also diesen Gedanken *boah bei streß/frust hab ich ess-anfälle, also bin ich selbst Schuld das ich dick bin* an, denn er ist nur zum Teil richtig:
    es ist eine Tatsache, das du bei Streß/Frust ess-anfälle hast.
    der zweite Teil stimmt aber nicht mehr, denn Ess-Anfälle bei Streß/Frust sind zwar ein "falsch gelernter Umgang" mit Streß/Frust, aber nichts was man bewusst entscheidet so zu tun.
    ABER - ja genau es gibt etwas das du tun kannst - man kann auch wieder "lernen" anders mit Streß/Frust um zu gehen, was zwar geduld, ausdauer und auch unterstützung/feedback von aussen erfordert aber eben MÖGLICH ist.
    Von dir selbst muss dabei eben zuerstmal die Erkenntnis:
    Mein aktuelles "reagieren" auf Streß/Frust will ich ändern.
    kommen, dann musst DU den Willen und die Geduld aufbringen daran zu arbeiten und eben von "aussen" - z.B. Selbsthilfegruppe, Therapie, gesamtes soziales Umfeld - feedback und die Anregungen zum Ändern
    also welche Alternativen gibt es? - das Ausprobieren ist dann wieder dein Part...
    kommen.
    So das war jetzt die Theorie....
    Die Praxis ist leider immer sehr individuell und vom einzelnen Abhängig... mancher schafft es ganz allein (mit hilfe von Büchern, unterstützung aus dem sozialen Umfeld), mancher mit Hilfe von Therapie (ambulant, stationär, zusätzlich selbsthilfegruppe), mancher schafft es im ersten Anlauf, mancher erst nach 2 oder 3 Anläufen (Therapien) und mancher braucht eben sehr lange oder gibt irgendwann auf weil "alles" nicht geholfen hat...
    das wichtgste ist aber das man Versucht etwas zu ändern.
    Übrigens - mancher hat auch immer mal wieder Phasen wo er kurz vorm Aufgeben steht, wo er ne Zeitlang einfach nur "unten hängt und nix tun kann" - aber auch das ist OK, solange man es schafft sich trotzdem wieder auf zu raffen und es an zu gehen.
    Liebe Grüße,
    Cailly

  • Hallo,

    „Meine Erfahrung ist, dass dies ein langer und steiniger Weg ist voller Fallen, auf dem man immer wieder versucht, eine Abkürzung zu finden. Leider führen diese meistens in die Irre, und man landet wieder an einem Punkt des Weges, den man schon mal passiert hatte. Ich bin aber fest davon überzeugt, dass man das Ziel, welches auch immer es ist, am Ende erreichen kann, es geht nur nicht so schnell, wie ich es mir mal vorgestellt habe.“



    Ich finde diese Sätze so schön und treffend formuliert, das ich sie so schnell nicht vergessen werde.
    Ich glaube, gerade das ist es worüber ich mir noch mehr bewusst werden muss. Nämlich darüber, dass es ein langer und steiniger Weg ist und das es nicht so sein wird das meine Probleme quasi über Nacht verschwinden.

    Nur leider ist das mit dem umsetzten in die Praxis nicht so ganz einfach, zumindest für mich.

    Darf ich eine ganz dumme Frage stellen?

    Was wird in so einer Selbsthilfegruppe gemacht? Über was redet man da so? Wie läuft das ab?


    Viele Grüße

    Shirley

  • Hallo Shirley,


    also ich kann dir einige "grundlegende Infos zu Selbsthilfegruppen" geben, weil ich selbst mal mitgeholfen habe eine solche für "multiple Persönlichkeiten" mit auf zu bauen - leider hat diese Gruppe nicht lange gehalten da es dabei einige Probs gab die auch mit der Teilnehmeranzahl (6 Körper - die Anzahl der Persönlichkeiten haben wir nie gezählt, aber weit über das 10 fache dürfte hinkommen :cool: ) weil oft 2 oder 3 nicht konnten fielen die Gruppenabende dann immer häufiger aus und am ende hat sich die Gruppe dann leider aufgelöst.


    So nun aber zum Grundkonzept:
    Zweck einer Selbsthilfegruppe ist der Austausch über die Erkrankung - bzw eben das "Gruppenthema" (etwa 80% betreffen Krankheiten).
    Die Gruppenabende sollten meist nach einem 3 Teiligen Ablaufplan geführt werden, zu beginn eine kurze Runde dazu wie die letzte woche (bei wöchentlichen treffen) war, wie es einem aktuell geht, welche probleme/themen jeder mitgebracht hat - dann folgt die eigentliche "gruppen-runde" in der eben das Abendthema das von der Gruppe festgelegt wurde besprochen wird, oder der allgemeine Austausch stattfindet - und zum schluß eine kurze Abschlußrunde in der jeder kurz ein feedback über den Gruppenabend gibt.


    Ich hoffe mit diesen Infos kannst du was anfangen?
    liebe Grüße,
    Cailly

  • Hallo Shirley!

    Danke! Freut mich, dass Du meine Beschreibung so treffend findest :) .

    Zu Deiner Frage wegen den Selbsthilfegruppen hat ja Cailly schon ein bisschen was geschrieben. Prinzipiell läuft das bei uns ähnlich ab, mit Eingangsrunde, Austausch über ein Thema und Schlussrunde. Wir haben 1,5 h pro Woche zur Verfügung und halten uns auch ziemlich genau dran. Das gibt dem ganzen Struktur und eine Arbeitsatmosphäre. Auf die Weise hat man nach der Sitzung das Gefühl, etwas über sich erfahren zu haben, und die Zeit nicht nur mit "Quatschen" verbracht.

    Ich habe meine Gruppe über ein Beratungszentrum kennengelernt. In der Anfangsphase wurden wir von einer Moderatorin angeleitet, die uns ein paar grundlegende Regeln beigebracht hat und uns auch darauf aufmerksam gemacht hat, wenn eine von uns diese missachtet. Die Phase lief über 10 Sitzungen, wobei nach der Hälfte immer im Wechsel eine moderierte und eine unmoderierte stattfand. Danach haben wir alleine weiter gemacht, was uns am Anfang schwer fiel. Aber mittlerweile können wir das sehr gut, auch weil wir uns eine Struktur gegeben haben. Wir beschließen immer schon in der Woche vorher, was nächste Woche besprochen werden soll, schreiben Protokoll und geben uns Hausaufgaben.

    Die Sachen, die man im Rahmen einer Selbsthilfegruppe machen kann, sind sehr vielfältig und nur abhängig von den Teilnehmer/-innen. Wir haben z.B. sehr viele Übungen eingebaut, die uns helfen sollen, mehr über uns und die Ursachen unserer Essstörung zu erfahren. Diese reichten von Phantasiereisen bis hin zum Schreiben einer Geschichte über die eigene Kindheit. Außerdem kann man aber auch Malen oder Basteln. Natürlich sollte alles einen Bezug zur Erkrankung haben, aber solche Einheiten können das Ganze ein bisschen auflockern und die Freude an den Sitzungen erhalten.

    Uns war es aber immer wichtig, sich nicht nur auszutauschen, sondern auch aktiv an einer Verbesserung zu arbeiten, z.B. an einer Stärkung des Selbstbewusstseins. So hat jede von uns eine Liste geschrieben mit ihren Fähigkeiten und mit ihren bisherigen Leistungen und die dann der Gruppe vorgelesen. Auch wenn's schwer fiel, letztlich hat es uns gut getan.

    Wie gesagt, die Möglichkeiten sind vielfältig. Da ist Kreativität gefragt oder eine gute Literaturrecherche, wie bei uns. Ich hoffe, das hilft Dir ein bisschen.
    LG Kugelfischchen

  • Hallo,

    danke für die Infos über Selbsthilfegruppen, jetzt kann ich mir wenigstens ein bisschen was darunter vorstellen.

    Sollte jetzt aber nicht heißen, dass ich die Absicht pflege mir eine zu suchen. Ich trau mich einfach nicht ... Außerdem bin ich ja immer noch von der Idee besessen es irgendwie alleine zu schaffen.

    Äh, nicht irgendwie. Irgendwie ist ja so wie ich im Moment lebe: Frust wird durch essen abgebaut bzw. unterdrückt. ICH WILL DAS DOCH SCHON LANGE ÜBERHAUPT NICHT
    MEHR, ABER ICH KOMME EINFACH NICHT DAVON WEG!!!!!!

    Letzte Woche habe ich zum Beispiel aus lauter Frust darüber gegessen, weil ich mein Ziel für meine BWL Note nicht erreicht habe.

    Eigentlich weiß ich ja, dass es schwer ist, was ich mir in den Kopf gesetzt habe und dass andere froh darüber wären meine Note zu haben.

    Ok, ich red nicht mehr um den heißen Brei rum:
    Ich wollte im Endzeugnis eine 1 (!) und hab jetzt eine 1,9 geschrieben. Selbst wenn ich in der nächsten und zugleich letzten Arbeit eine 1 schreiben würde, würde ich immer noch auf 1,5 stehen. Das hört sich jetzt alles so kindisch an, aber ich bin so enttäuscht von mir selber, ich bring auch wirklich überhaupt nichts auf die Reihe.

    Grüße Shirley

  • Hallo shirley!


    Du überforderst dich. Sag mir bitte warum du unbedingt eine 1 erreichen wolltest. Was hing davon ab?
    Vielleicht sind die Anforderungen die du dir selbst stellst zu sehr vom Gedanken "Ich zeigs euch allen ich kann was" und dem krankhaften gesellschaftlich geprägten Leistungsideal geprägt. Kann es sein, daß du dich fängst in dem Gedanken wenn ich schon optisch nicht zur Elite gehöre, dann will ich mit allen Mitteln anders zu Ruhm gelangen?

    Das Frustessen an sich ist nichts schlimmes. Es ist einfach wie ich schon schrieb deine Bewältigungsstrategie für Stress, das wird sich nicht so einfach unterdrücken lassen. Es ist dann so, als würdest du versuchen deinen Lungen das Atmen zu untersagen. Es ist ein Teil deiner Persönlichkeit. Viele haben diese Bewältigungsart im laufe vieler Jahre erlernt.
    Dein Ziel sollte wie Cailly schon gut geschrieben hat, sein dein Verhalten im einzelnen zu reflektieren und nach und nach (oft im laufe von jahren) dies durch andere Bewältigungsstrategien zu ersetzen.

    Wie würdest du dich selbst, dein eigenes Ich beschreiben? Was ist deine "Identität"? Deine Persönlichkeit? Was unterscheidet dich von anderen Menschen?

    MFG


    NetterMensch

  • Hallo NetterMensch,


    danke für deine Antwort.

    Ich wollte unbedingt die 1 erreichen, weil ich Anerkennung von den anderen wollte, weil ich die sonst nicht bekomme.

    Die Anerkennung, die ich 18 Jahre lang vermisst habe. Deswegen ist es so wichtig für mich in der Berufschule und im Betrieb Leistung zu zeigen, weil ich sonst nirgends welche bekommen würde.

    En bisschen ist es aber auch, weil ich Angst vor der Zukunft habe und nicht weiß, was nach meiner Ausbildung kommt. Ich weiß nicht ob ich von meinem Ausbildungsunternehmen übernommen werde. Ich denke deswegen eben: gute Leistungen = bessere berufliche Chancen!


    Ich möchte aber auch Respekt bekommen, wenn eben nicht durch meine optische Erscheinung, dann eben durch meine Leistungen. Ich versuche es zumindest ...

    Es ist ja nicht so, dass ich übermäßig viel lerne. Ich hab eine relativ gute Auffassungsgabe und kann mir deswegen viel aus dem Unterricht merken und muss gar nicht so viel daheim lernen, es sind immer diese Leichsinnsfehler die mir Punkte kosten, obwohl ich eigentlich die Lösung wüsste.
    Bin eben gedanklich nicht immer ganz dabei!!
    Was mich von anderen Menschen unterscheidet?
    Hm, das ich dicker bin wie die meisten in meinem Unfeld. (Ich weiß selber, dass du diese Antwort jetzt nicht wolltest.)
    Ich bin schüchterner wie die anderen, ruhiger, habe keine Selbstbewusstsein, ich bin relativ hilfsbereit, hässlicher wie die anderen.

    Ich weiß, das du mir noch mehr Fragen gestellt hast, aber ist eigenes ich, Identität, Persönlichkeit und der Unterschied zu anderen nicht dasselbe bzw. steht im Zusammenhang?
    Zumindest kann ich keinen Unterschied finden, was allerdings nicht heißen soll, dass es keinen gibt!!


    Grüße Shirley

  • Zitat von *shirley*


    Was mich von anderen Menschen unterscheidet?
    Hm, das ich dicker bin wie die meisten in meinem Unfeld. (Ich weiß selber, dass du diese Antwort jetzt nicht wolltest.)
    Ich bin schüchterner wie die anderen, ruhiger, habe keine Selbstbewusstsein, ich bin relativ hilfsbereit, hässlicher wie die anderen.

    Hallo Shirley!

    Fällt Dir auf, dass Du Dich immer in den Vergleich zu anderen setzt? Du bist schüchterner, ruhiger usw.. Und Du schneidest bei diesem Vergleich immer schlecht ab. Wenn Du mal eine positive Eigenschaft nennst (hilfsbereit) relativierst Du sie gleich wieder, als ob sie nichts wert wäre. Auch wenn Du nicht geschrieben hättest, dass Du kein Selbstbewusstsein hast, jetzt wäre es spätestens klar.

    Ich glaube Dir nicht, dass Du keine positiven Eigenschaften hast, denn ich kann Dir sogar welche nennen. Du bist hilfbereit (ohne relativ!), ruhig (kann sehr angenehm sein), und Du machst Dir Gedanken über Dich. Gerade den letzten Punkt finde ich sehr wichtig, weil es leider zu viele Menschen gibt, die es nicht tun. In Deiner Ausbildung bist Du ehrgeizig, hast ein festes Ziel und arbeitest dafür. In Bewerbungen heisst das dann zielorientiert und leistungsbereit. Außerdem hast Du vorher schon mal was von einer schnellen Auffassungsgabe geschrieben. Ist doch schon eine ganze Menge, dabei kenne ich Dich ja eigentlich nicht.

    Zitat

    Ein bisschen ist es aber auch, weil ich Angst vor der Zukunft habe und nicht weiß, was nach meiner Ausbildung kommt. Ich weiß nicht ob ich von meinem Ausbildungsunternehmen übernommen werde. Ich denke deswegen eben: gute Leistungen = bessere berufliche Chancen!


    Das kann ich gut verstehen, da ich gerade versuche, einen Job zu finden. Und es ist ja nichts schlechtes, einen guten Abschluss zu machen. Du neigst nur leider dazu, zu viel von Dir zu erwarten. Jeder macht Leichtsinnigkeitsfehler. Hier wäre vielleicht mal ein Vergleich zu Deinen Mitschülern angebracht. Ich würde fast wetten, dass Du zu den Besten gehörst.

    Zitat
    Zitat
    Zitat


    Ich möchte aber auch Respekt bekommen, wenn eben nicht durch meine optische Erscheinung, dann eben durch meine Leistungen. Ich versuche es zumindest ...

    Zitat
    Zitat

    Durch die optische Erscheinung kann man keinen Respekt bekommen! Das, was "hübsche" Menschen bekommen, ist Aufmerksamkeit, aber kein Respekt. Wenn Dich jemand wirklich respektiert, nimmt er Dich so, wie Du bist, mit all Deinen positiven Seiten und Deinen Macken.

    LG Kugelfischchen

  • Hallo Shirley!

    Ich weiß, das du mir noch mehr Fragen gestellt hast, aber ist eigenes ich, Identität, Persönlichkeit und der Unterschied zu anderen nicht dasselbe bzw. steht im Zusammenhang?
    Zumindest kann ich keinen Unterschied finden, was allerdings nicht heißen soll, dass es keinen gibt!!


    Ich wollte nur die die Frage möglichst verständlich machen. Somit habe ich einige Synonyme nebeneinander zur Beschreibung genutzt. Naja, ging ja mal wieder daneben:D


    Ich habe heute schon mehrfach lange überlegt was ich dir sinnvolles antworten könnte und scheitere:o.
    Ich habe aber den Eindruck, das der Tip sich einer Selbsthilfegruppe anzuschließen ein sehr guter ist. Du würdest viel über Menschen lernen, über dich selbst und könntest neue Bewältigungsstrategien erlernen, das Frustessen überwinden.


    Ich möchte dir auch sagen, wie toll ich es finde das du bereits in deinem Alter über diese Dinge so tiefgreifend nachdenkst. Das ist mal eine Leistung. Viele Menschen laufen ihr Leben lang vor sich selbst davon und du hast schon in einem Alter den Mumm in dem es für die meisten gar nicht oberflächlich genug zugehen kann. Ich bin guten Mutes das du es wirklich schaffst, wenn du die Dinge angehst.


    Ich wünsche dabei viel Erfolg!


    NetterMensch

  • Hallo,


    ja stimmt, ich setz mich im vergleich zu den anderen schlechter!
    Ich mein was ist schon besonders daran, wenn man hilfsbereit oder ruhig usw. ist? Nichts!! Ich kann mit diesen Eigenschaften eigentlich nichts anfangen! Deswegen will trotzdem keiner etwas mit mir zu tun haben auch wenn ich diese Eigenschaften habe.


    Wette gewonnen: ich gehöre zu den besten bzw. ich schreib die besten Noten.(Sollte jetzt nicht eingebildet rüberkommen, wenn ja sorry!!) Aber das ist eigentlich auch egal, was die anderen schreiben. Jeder ist doch für sich selber verantwortlich, so auch für seine Noten in der Berufschule.


    Stimmt, wenn mich jemand wirklich respektieren wollen würde, dann würde er es auch jetzt tun. Ich glaube ich wäre auch nicht glücklich, wenn ich 10 kg weniger wiegen würde. Ich würde trotzdem weiterhin alles schlecht an mir finden.


    Ich trau mich doch überhaupt nicht in eine Selbsthilfegruppe zu gehen. Abgesehen von der Tatsache, dass ich überhaupt nicht weiß wie ich eine finde!!


    Wünsch euch noch einen schönen Sonntag.

    Viele Grüße

    Shirley

  • Guten Morgen Shirley!

    Wenn Du Dir nicht traust in eine Selbsthilfegruppe zu gehen, versuche es doch mal mit einer Einzelgespächstherapie!

    Ich habe bei meiner Kur Gruppengespräche abgelehnt, weil ich mich nicht vor "Hunz und Kunz" öffnen wollte.

    Ich denke, dass Du einfach (es ist natürlich nicht einfach!) die Ursache für Deinen Selbsthaß rausbekommen solltest. Wie kommst Du eigentlich darauf, dass Du nicht beliebt bist? Ich denke eher, dass Du (sorry!) nicht sehr unterhaltsam bist. Du versuchst sicherlich in allen Gesprächen nicht anzuecken. Du mußt Dich aber nicht so zurücknehmen. Wenn Du so gute Noten und wie Du selber sagst gute Auffassungsgabe besitzt, hast Du auch was zu sagen. Trau Dich einfach!

    In vielen Dingen, die Du schreibst, finde ich mich in meiner Jugendzeit wieder. Ich bin damals erst in meiner Ausbildungszeit aus mir herausgegangen - und siehe da, man hörte mir zu und ich gehörte überall dazu. Es liegt nur an Dir, wo Du stehst. Es wird Dich am Anfang bestimmt Überwindung kosten.

    Dir auch einen wunderschönen - Gott sei Dank kühlen - Sonntag!

    LG Ina-Maike

  • Liebe Shirley,

    ich weiß nicht WO in Baden-Würtemberg Du wohnst aber schau doch mal hier:

    http://maedchengesundheitsladen.de/

    Unter "Angebote" findest Du den Link zu Selbsthilfegruppen.

    Selbsthilfegruppen können hilfreich sein weil Du als erstes die Erfahrung machst, dass Du nicht "verkehrt" bist sondern dass es andere gibt, die ähnlich empfinden...
    Und das alleine hilft schon.
    Und ich möchte Netter Mensch beipflichten, wie schön, dass Du jetzt schon in Deinem Alter so reflektiert bist. Du hast alle Chancen dieser Welt, eben weil Du schon so früh an die Ursachen Deiner Esstörung gelangen kannst.

    Ich wünsche Dir Mut für den ersten Schritt...

    Aufmunternde Grüße,
    Mirja

  • Hallo Ina-Maike,


    wie ich darauf komme das ich nicht beliebt bin?
    Die Antwort ist ganz naheliegend. Ich meine ich habe keine Freunde oder so, meine Eltern können mich nicht wirklich leiden usw. Du schreibst doch auch das ich nicht unterhaltsam bin, also was will ich überhaupt noch.
    An mir gibt es doch ohnehin nichts liebenwertes!



    Hallo Mirja,


    danke für den Link. Das liegt ganz bei mir in der nähe (Stuttgart). Ich hab darüber mal einen Artikel in der Zeitung gelesen. Mal schauen, vielleicht raff ich mich irgedwann mal dazu auf hinzugehen.


    Grüße Shirley

  • Liebe Shirley,

    das Deine Eltern Dir das Gefühl vermitteln, Dich nicht leiden zu können hängt mit IHREM Unvermögen zusammen - NICHT damit, dass Du nicht liebenswert bist.

    Und leg Ina-Maikes Worte nicht so auf die Goldwaage. Das hat sie mit ihren auch nicht getan ;)
    Und ich finde Dich sehr wohl unterhaltsam, denn ich tausche mich gerne mit Dir aus...

    Und wenn diese Mädchengruppe ganz in Deiner Nähe, dann schnupper doch mal rein. Es gibt ja eine Gruppe für dicke Essgestörte...und die haben alle genauso viel Angst und Bedenken wie Du. Glaub mir...es lohnt sich.

  • Zitat

    Wenn Du Dir nicht traust in eine Selbsthilfegruppe zu gehen, versuche es doch mal mit einer Einzelgespächstherapie!

    Oder Du schreibst denen von dem Mädchengesundheitsladen erstmal eine Email und schilderst denen Deine Probleme, ganz anonym. Inklusive Deiner Bedenken, was eine Selbsthilfegruppe betrifft. Vielleicht können sie Dir ja einen Vorschlag machen.

    Ich weiss vom "meinem" Verein hier in Berlin, dass die etliche Emails und Anrufe bekommen, in denen Mädchen, Frauen und auch Männer ihre Probleme schildern. Viele sind sehr unsicher, ob ihre Gedanken und Probleme überhaupt gerechtfertigt sind. Alle Anfragen, ob per Email, Telefon oder Brief, werden sorgfältig beantwortet. Ich denke mal, das ist im Mädchengesundheitsladen auch nicht anders.

    Und Du musst nichts überstürzen. Ich finde auch, dass Du für Dein Alter schon sehr weit bist. Mit 18 wusste ich noch nicht einmal, dass es sowas wie Essstörungen überhaupt gibt. Geschweige denn, dass ich so etwas haben könnte. Ich musste erst jenseits der 30 sein, bevor ich den Schritt gewagt habe, mir Hilfe zu suchen.

    LG Kugelfischchen

  • "Ich mein was ist schon besonders daran, wenn man hilfsbereit oder ruhig usw. ist? Nichts!! Ich kann mit diesen Eigenschaften eigentlich nichts anfangen! Deswegen will trotzdem keiner etwas mit mir zu tun haben auch wenn ich diese Eigenschaften habe."


    Ich für meinen Teil bin froh, wenn ich ausnahmsweise mal keinen egozentrischen hysterischen Hühnern begegne, sondern Menschen auf die Verlaß ist. Daher finde ich deine, von dir unterbewerteten, Charaktereigenschaften eigentlich ziemlich gut. Zudem kann man an deinen Postings erkennen, dass du intelligent und auch ehrgeizig bist, und klare Aussagen für dich und dein Leben treffen kannst, also bist du kein Looser, dem die Zukunft vollkommen egal ist. Du bist also mit vielen Talenten gesegnet. Ich wäre froh und glücklich, wenn meine Tochter, wenn sie erwachsen ist ähnliche Charakterfestigkeit besitzen würde und einen klaren Lebensplan hätte. Schön wäre es natürlich, wenn sie nichtso unglücklich wie du wäre.
    Wenn deine Eltern deine Stärken nicht sehen wollen oder können, hat das nichts mit Dir zu tun. Es liegt einzig und allein an ihnen. Natürlich ist es ein weiter Weg, bis diese Tatsache nicht mehr weh tut. Jedes Kind will schließlich geliebt werden.
    Mir ging es genauso, meine Eltern haben lange Zeit nichts gutes an mir sehen können und fanden mich nur fett und häßlich, auch heute noch kann ich sehen, wie enttäuscht sie, trotz meiner sonstigen hervorragenden Leistungen, über mich sind. Und warum, nur weil ich nicht in die Normkonfektionsgröße passe! Na super, tolle Eltern!
    Ich habe glücklicherweise jedoch über viele andere Menschen erfahren, dass nicht alle Menschen so einen Schwachsinn wie meine Eltern denken, dass meine Eltern nicht diejenigen sind, die mich am besten kennen und daher das Recht hätten, mich zu verurteilen und vor allem, dass mich viele Menschen geliebt haben und immer noch lieben, alles an mir, mein großes Herz ebenso, wie meinen fetten Arsch. Was mir auch im Laufe der Jahre aufgefallen ist, ist dass ich oft dachte die meisten hätten Vorurteile gegen mich oder könnten mich nicht leiden, weil ich zu dick bin, wenn ich aber genauer hingeblickt habe, fiel mir auf, dass das keineswegs so war. Viele viele Menschen sind mir in meinem Leben sehr aufgeschlossen begegnet und haben nur darauf gewartet, dass ich den ersten Schritt auf sie zugehe. Versuchs doch mal, schlechter dran sein als ganz alleine kannst du doch auch nicht sein.

  • und vor allem, dass mich viele Menschen geliebt haben und immer noch lieben, alles an mir, mein großes Herz ebenso, wie meinen fetten Arsch...

    Ein schöner Satz... :D und ein sehr treffender Beitrag...

  • Hallo shirley!

    Sorry, wenn ich Dir mit meiner Meinung weh getan habe! Das wollte ich nicht!

    Ich mag aber nichts schön reden. Mich hat Deine Schilderung unheimlich an meine eigene Jugend erinnert und ich habe es im nachhinein bei mir so empfunden. Sicherlich hatte ich immer schon etwas bei Gesprächen zu sagen. Weil ich damals aber einen ganzen Packen an Komplexen mit mir rumgetragen habe, habe ich es nicht getan. Dass ich mitdenken konnte und auch nicht dumm war, habe ich ebenso wie Du in meinen Noten gezeigt. Wenn ich aber ehrlich bin, war es das nicht, was ich wollte! Ich hätte gern meinen "Platz als Klassenbeste" gegen ein paar anerkennende Blicke meines Schwarm`s getauscht. Was habe ich aber getan - ich habe geschwiegen wie ein sturer Bock. Wie konnte ich auch mit den Minirock gekleideten magersüchtigen Weibern aus meiner Klasse konkurieren!!!

    Heute (im hohen Alter von 35 Jahren) weiß ich, dass es dumm von mir war. Ich wurde gemocht (neuste Erkenntnisse bei einem Klassentreffen). Ich habe mich selbst ausgeschlossen. Freilich, bei der Wahl zur Miss Germany hätte ich nicht mitmachen können, aber bei Miss Molly hätte ich bestimmt gute Chancen gehabt;) ! Warum wollte ich nur das, was ich nicht kriegen konnte!

    Als ich dann meine Ausbildung begann, gelang es mir endlich aus mir heraus zu gehen. Dort waren alle neu. Vielleicht waren wir auch alle nur etwas reifer - keine Ahnung. Ich habe mich in der Zeit sehr verändert, obwohl meine langjährige Freundin mich wie eine heiße Kartoffel fallen lies. Da wir unterschiedliche Ausbildungen begannen, war ich für sie als "Abschreibopfer" nicht mehr wertvoll. Ich hatte in der Schulzeit eine Freundin - nein - ein Mädchen, was mit mir Zeit verbracht hat. Darauf hätte ich im Nachhinein auch verzichten können.

    Jetzt aber noch zu Deiner Antwort. Ich habe Dir nicht geantwortet, weil ich Dich so "unterhaltsam" fand, sondern weil ich Dich sympathisch und liebenswert fand. Wenn ich jemand mag, gehe ich mit ihm aber ehrlich um und ich denke, dass Medizin manchmal ganz einfach bitter ist. Wenn ich Dich ablehnen würde, hätte ich mir jeden Kommentar verkniffen! Nimm einfach auch aus einer kritischen Meinung etwas Positives. Es kann auch einfach ein Schubs sein, der Dir weiter helfen soll.

    Wenn ich Dir noch einen Tip geben darf...?!

    Gibt es vielleicht irgendeine Sportart, die Dir gefällt?! Ich finde zum Beispiel Kampfsport klasse. Ich habe - da war ich schon 30!! - mal eine Weile Kung Fu trainiert. Der Zusammenhalt in der Gruppe hat mir sehr aus meiner damaligen Lebenskrise geholfen. Und ich war manchmal schon bei der Erwärmung fertig ;) - Dass ich trotzdem nicht aufgegeben habe, hat mir die Achtung meiner Sportkollegen eingebracht. Es gab NIE ein abwertendes Wort. Vielleicht gibt es sowas Ähnliches auch für Dich??!!

    Es würde mich mal interessieren, was Du in Deiner Freizeit machst!

    So, mal wieder ist es bei mir ein Roman geworden, ich bin eben eine kleine Quasselstrippe:) .

    Ich wünsche Dir noch einen schönen Abend und dass es Dir gelingt, einen Panzer aus Selbstvertrauen anzulegen!

    LG Ina-Maike

  • Hallo,
    ich habe mich ja länger nicht mehr im ES-Forum zu Wort gemeldet.

    Wisst ihr was mir im Rahmen meiner persönlichen Grübeleien über das Thema ES aufgefallen ist? Daß einem immer ein Defizitdenken begegnet, das was man selber hat, egal wie gut es objektiv ist, ist nie gut genug, das was andere haben ist immer besser. Andere sind schlanker, schöner, beliebter, besser denkt man. Aber genauso, wie die anderen nicht hinter unsere Fassade gucken können, können wir hinter die Maske der anderen gucken, wer sagt mir denn, daß die schlanke Frau da vor mir nicht auch abends heulend auf dem Sofa sitzt, weil sie Mr. Right nicht finden kann, sondern immer auf Dummlaller reinfällt. Mir wurde früher oft bescheinigt, daß ich doch so tough und souverän sei, immer alles im Griff hätte (die wohlmeinenden), bis hin zu Arroganz und Herrschsucht (die weniger wohlmeinenden). Nur, daß ich mich hinter all dem versteckt habe/verstecke. Ist es Arroganz, wenn man sich nicht an Gesprächen beteiligt, weil man Angst hat, was falsches zu sagen? In den Augen anderer schon. Weil sie meine Befürchtungen ja nicht sehen, sondern nur mein Schweigen. Ich denke auch immer, daß ich alles besser und richtiger machen muss als andere, schlanke machen muss, weil mich mein ÜG ja ohnehin schon abwertet.

    Und zu dem Beliebtsein: wollen wir beliebt sein, weil wir dem geltendem Schönheitsidealen entsprechen oder weil wir liebenswerte Charakterzüge haben? Die Schönheit einer 20jahrigen Beautyqueen ist doch so vergänglich, sich nur darauf zu verlassen wird einen irgendwann mit einem Gefühl der Leere dasitzen lassen oder ein Dauerabo beim Schönheitschirurgen einbringen, denn die neuen Beautyqueens sitzen ja schon in den Startlöchern. Und wer will schon auf dem wackeligem Untergrund oberflächlicher Bewertung Freundschaften aufbauen?

    LG
    Herta

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