Wo bitte führt DAS noch hin?

  • Hallo ihr,

    ich muss jetzt einfach mal meine aufgestaute Wut hier in einem Beitrag rauslassen...

    Vorab noch was:
    Ich weiß nicht, wer von euch am letzten Sonntag exklusiv weekend auf RTL gesehen hat. Auf alle Fälle ging es dort um eine Modenschau (ich denke von Chanel), auf der Nachwuchsmodels auftraten.
    Und um diesen momentan wieder entflammten "Hungerhakenhype".
    Kein Model schwerer als 45-50kg (wohlgemerkt bei einer Größe von mind. 1,76m!)! Die sind doch alle schwer krank! Bei dem einen Model haben sie ihre Mittagsration gezeigt,ein Minischüsselchen mit Reis-geschätzte 45 kcal!!!
    Gut-irgendjemand MUSS das schön finden,sonst würde es nicht wieder so einen Boom mit superdürren Models geben!

    Und nun zu meinem Erlebnis gestern an der Uni.
    Ein paar meiner männlichen Studienkollegen saßen in der Pause am Tisch und haben heftig diskutiert. Als ich näher hin bin, hab ich gemerkt, dass sie die Studentenzeitung mit der Vorstellung der neuen Studenten in der Hand hatten und die neuen Studentinnen nach DEM AUSSEHEN BENOTETEN!!!
    Da dachte ich schon, ich sei im Kindergarten, immerhin sind einiger meiner Studienkollegen schon 30 und verheiratet!
    Aber den Bock haben sie abgeschossen, als sie bei einem Mädchen angelangt waren, und sich (fast komplett) einig waren, dass die "zu dick sei"...
    Als ich mir des Mädel ansah, hab ich gedacht, ich fall in Ohnmacht!
    Rein vom Foto her hat sie max. Kleidergröße 38/40!!!

    HALLO???? WO BITTE SIND WIR DENN?

    Kann mir mal jemand erklären, wo DIESER WAHN NOCH HINFÜHREN SOLL???

    Aufgebrachte Grüße Chrissi :mad: :mad: :mad:

  • Zitat von Chrissi21

    Ein paar meiner männlichen Studienkollegen saßen in der Pause am Tisch und haben heftig diskutiert. Als ich näher hin bin, hab ich gemerkt, dass sie die Studentenzeitung mit der Vorstellung der neuen Studenten in der Hand hatten und die neuen Studentinnen nach DEM AUSSEHEN BENOTETEN!!! ...
    Aber den Bock haben sie abgeschossen, als sie bei einem Mädchen angelangt waren, und sich (fast komplett) einig waren, dass die "zu dick sei"...
    Als ich mir des Mädel ansah, hab ich gedacht, ich fall in Ohnmacht!
    Rein vom Foto her hat sie max. Kleidergröße 38/40!!!

    Ich kann Deine Aufregung verstehen. Die scheinen ein etwas verdrehtes Bild von dem zu haben, wie Frauen aussehen sollen.
    Dazu passt ein Artikel aus der aktuellen JOLIE (11/04), die ich mir gekauft habe, weil ich die Überschrift "Sind dünne Frauen wirklich glücklicher?" interessant fand und gucken wollte, wie die dünn und dick definieren. Großspurig heißt es in der Einleitung: 5 Fraune (Kleidergröße 36 bis 44[!]) über die Frage: Braucht man einen Body à la Heidi Klum, um happy zu sein?
    Hier mal ein paar Auszüge:
    Jülide, 20 Jahre und mit 76 Kilo bei 1,71m (damit die Dickste vom BMI her) meint da glatt "Ich hasse meinen Bauch! Aber es gibt zum Glück auch Männer, die Mollige mögen!" Hallo! Die sieht alles andere als mollig aus!
    Eva-Maria, 24, 63kg bei 1,65m sagt: "Ich lasse beim Sex lieber das Licht aus. Dabei lieben die Jungs meinen Po." Ja, die ist ja soooo fett...
    Auf die Frage in die ja eher schlanke Runde "Gibt es etwas, was Ihnen dünne Frauen tatsächlich voraus haben?" kommt von Jülide die äußerst tieeeefgründige Antwort: "Na ja, wenn man morgens aufsteht, sich einfach in Jeans und T-Shirt wirft und trotzdem fabelhaft aussieht... Das macht einem das Leben doch bedeutend leichter!" *haarerauf* Also ich komme mir da echt bescheuert vor, wenn ich sowas lese!
    Zu Ehrenrettung der 5 Interviewten kann ich wenigstens sagen, dass die letzte Frage an die war, welche "Verkaufsargumente" sie in einer Imagebroschüre über sich selbst bringen würden. Da kommen dann endlich mal gute Antworten wie: "Ich habe das, was man Ausstrahlung nennt". Dann wird aber der kurzfristige positive Eindruck doch wieder geplättet, denn es kommt ausgerechnet als Schlußsatz von der dünnsten Frau in der Runde (62kg bei 1,72m): "Ich lache gern und viel! Und ich muss nicht viel tun, um schlank zu bleiben..." Typisch! Da wird am Ende doch die Antwort auf die Eingangsfrage "Sind dünne Frauen wirklich glücklicher?" wieder mal total schlecht ausgearbeitet, denn es "siegt" die schlankste Frau im Interview, die mit sich so zufrieden ist, weil sie ihr Gewicht so toll halten kann, während die anderen von ihren Diätversuchen etc. berichtet haben.
    Fazit für die unkritische Leserin: Siehste, Dünne haben's besser!
    Sollte nicht gerade das durch den Artikel ein wenig in Frage gestellt werden? *grummel*

  • Zitat von kampfzwerg


    Fazit für die unkritische Leserin: Siehste, Dünne haben's besser!
    Sollte nicht gerade das durch den Artikel ein wenig in Frage gestellt werden? *grummel*


    Wahrscheinlich gerade nicht. Die durchschnittliche normalgewichtige Leserin, die sich für zu dick hält (Dicke sind hier gar nicht die Hauptzielgruppe), findet in solchen Artikeln bestätigt, dass sie doch zu mollig ist und Dünne es eben häufig leichter haben. Funktioniert immer nach dem gleichen Muster. Besonders perfide finde ich, dass diese Artikel oberflächlich Toleranz vortäuschen, aber in Wirklichkeit eine normal schlanke Figur als mollig und gerade noch so eben akzeptabel darstellen.


    Viele Grüße,


    Kimmie

  • Zitat von Chrissi21

    Gut-irgendjemand MUSS das schön finden,sonst würde es nicht wieder so einen Boom mit superdürren Models geben!

    Ich habe da so meine Theorie: Viele der Modemacher stehen auf Männer/Knaben. Da aber Männer keine Zielgruppe sind, sondern die Mode überwiegend von Frauen gekauft wird, müssen sich die Frauen halt der hergestellten Mode anpassen. Die Kleidung ist kaum weiter als ein Gartenschlauch, deswegen kann man auf den Rippen der Models Xylophon spielen.

    Klar, Geschmäcker sind verschieden und nicht jeder Mann findet XXL-Frauen toll, aber ich behaupte, noch viel weniger Männer stehen auf XXS-Frauen. Würde ein ganz normaler Mann mit ganz normalen Vorlieben und Abneigungen Mode entwerfen, wäre vielleicht nicht unbedingt das Rubensmodel das Schönheitsideal, aber auch nicht die Marke Kleiderständer.

    Wir leben in einer Zeit, in der Anderssein nur zum Schocken gebraucht wird, aber niemand wirklich den Mut hat, so zu sein, wie er ist. Wohin das führen soll? Keine Ahnung. Wenn nicht mehr den Mumm aufbringen, sie selbst zu sein, wird unsere Nachfolgegeneration uniform. :eek:

  • ...das erinnert mich an ein erlebnis von neulich. auf der fahrt zu meinen eltern, bin ich an einem werbeschild vorbeigekommen, daß jemand (schon seid jahren) an die strasse stellt und worauf für [Blockierte Grafik: http://www.cosgan.de/images/midi/frech/024.gif] geworben wird. es stand dort immer sowas wie..."wollen sie abnehmen? schlank in den sommer...blabla..."

    ja und jetzt steht da ganz groß: schlank = glücklich

    also als erstes hab ich laut aufgelacht, dann mit dem kopf geschüttelt und dann hab ich drüber nachgedacht. natürlich versucht da jemand mit dem zugpferd nr. 1, diäten, einen oder auch mehrere groschen zu verdienen, klar ist auch, daß das ganze völlig oberflächlich ist, allerdings empfand ich diese aussage als ziemlich.. ja, blöde! oberflächlich und blöde...

    als wenn man automatisch glücklich ist, wenn man schlank ist - so ein schmarrn. oder anders herum (wo wor dann wieder bei einem schönen dickenklische sind): wenn man dick ist, kann man eigentlich bloß unglücklich sein. jajaja...dachte ich dann, wie gut, daß die alle so weise sind und sich auskennen :D und wie gut, daß ich einen eigenen kopf zwischen den schultern habe, den ich sogar dazu benutzen kann, mir eigene gedanken zu machen;)

    Stöpsel

  • Zitat

    ja und jetzt steht da ganz groß: schlank = glücklich

    Da juckt es mich, mit einem ganz fetten Edding dazuzuschreiben: Dümmer geht's nimmer!

    Das ist nun einmal unsere Konsumgesellschaft. "Glücklich" soll man nicht dadurch werden, daß man ein lebenswertes Leben lebt, sondern dadurch, daß man kauft, kauft, kauft - ob das nun Klamotten sind, Autos oder irgendein Schnickschnack, der eine schlanke Figur verspricht.

    Damit das hinhaut und die Menschen gar nicht erst darauf kommen, daß Konsum nicht glücklich macht, muß man ihnen erst einmal suggerieren, daß sie so, wie sie sind, keinesfalls OK sind.

    Funktioniert gut, die Masche. Bringt Geld, die Masche. Viel, viel Geld. Nur werden die Menschen dabei offenbar immer unglücklicher - wird Zeit, daß sie's endlich mal merken.

  • Zitat

    Ich habe da so meine Theorie: Viele der Modemacher stehen auf Männer/Knaben. Da aber Männer keine Zielgruppe sind, sondern die Mode überwiegend von Frauen gekauft wird, müssen sich die Frauen halt der hergestellten Mode anpassen. Die Kleidung ist kaum weiter als ein Gartenschlauch, deswegen kann man auf den Rippen der Models Xylophon spielen.


    DAS habe ich mir allerdings auch schon oft gedacht! Wenn man sich mal allein Leute wie Mooshammer (ich glaub ja nicht, dass der es mit dem Hündchen treibt...? Oder vielleicht doch) oder so ansieht...

  • Wo wir wieder mal beim schönen Thema "Gruppenzwänge" angelangt wären!
    Ich denke nicht das diese dort heranwachsende Bildungselite *yuck* ernsthaft von der dünnen Studentin begeistert ist, vielmehr glaube ich das sie versuchen ihren Idealen, die die meisten Menschen eben auch im "fortgeschrittenen" Alter (Seit wann sind Jahre eigentlich ein Garant für Lebenserfahrung oder Charackter??????) noch pflegen...

    Besonders schlimm ist es wenn man den Idealen nicht entspricht und dabei in einer Gruppe hängt von der man glaubt das jeder dort diesem Ideal nachhängt.
    Also wird die etwas üpigere Studentin eben als nicht so erotisch bezeichnet und die dünne vorgezogen nur um bei anderen - diesem Fall der Gruppe - Eindruck zu schinden... *seufz*

    Was die Modeschöpfer angeht; Lagerfeld ist einer, Armani ist (oder war der?) einer und die meisten anderen sind es ebenfalls; Rektalgourmets...
    Die stehen auf Typen, Mode verkauft sich aber dummerweise am besten wenn sie auf Frauen liegt. Klar das da Mannweiber herangezogen werden um als "Models" zu fungieren...

    Und andererseits - ich schneidere selber und muss jedesmal feststellen das es schwieriger ist für einen größeren Körper mit mehr Rundungen zu schneidern als für einen schlanken Körper bei dem man eigentlich nur den Stoff rumwickeln muss. Ich sage da immer das Armani und Co. im Grunde ihren Job verpasst haben und besser damit beraten wären Geschenke und Kartons zu verpacken anstatt lebende Menschen.... :D

  • Zitat von Ironwhistle

    Und andererseits - ich schneidere selber und muss jedesmal feststellen das es schwieriger ist für einen größeren Körper mit mehr Rundungen zu schneidern als für einen schlanken Körper bei dem man eigentlich nur den Stoff rumwickeln muss. Ich sage da immer das Armani und Co. im Grunde ihren Job verpasst haben und besser damit beraten wären Geschenke und Kartons zu verpacken anstatt lebende Menschen.... :D


    Jetzt wo du es sagst: klar! Wer für wohlgeformte Körper schneidert, muß sein Handwerk beherrschen. Zusammengenähte Tücher sehen auch auf dem Bügel gut aus :D

  • Ich hatte auch so ein Aha -Erlebnis. War für meine Schwester ein Geschenk suchen und wollte gerade in so eine Boutique (Pimkie glaub ich heißt die), steht da doch ein Schild: Wir führen Größe 30-42 (Xs-XXl). Mal abgesehen, dass das rein von den Zahlen her nicht geht. Was bitteschön ist Größe 30? Ich habe mir die Klamotten mal angesehen und festgestellt, die würden nicht mal meiner sehr schlanken zehnjährigen Tochter passen. Und das waren Klamotten für Teenies und Erwachsene.Wer zieht das an?

  • das mit den größen ist mir schon beim otto katalog aufgefallen... die haben da zig "frauen"sachen, die ab der größe 32(!) angeboten werden. :eek:

    vor ein paar jahrzehnten war 38 noch das "schlankste". 36iger fielen völlig aus dem rahmen. mein gefühl, daß die da alle allmählich einen voll-sockenschuss haben, verdichtet sich immer mehr :D

    Stöpsel

  • Liebe Generfte !
    Ich ignoriere es - den ganzen Schlankheitswahn - oder versuche es zumindest...
    Zwei mollige Freundinnen , die unter die magische 42 von Ulla P. geschrumpft sind , höre ich seit dem schimpfen , sie fänden nix mehr zum Anziehen...
    Die standen halt auf diesen Modestyle .
    Eine hilft sich mit Katalogen , die andere schimpft noch heute.
    Ich denke ,daß auch viele Dünne unzufrieden mit der Mode sind - so wie sie ist . Sogar meine Gudruns Syöden ,in deren XXL ich gerade noch hineinpasse ,
    schneidert immer Hungerhakiger - was mich veranlaßt bei Bestellungen oft ein bisschen zu jammern - hoffe ,daß sie es weiterleiten.
    Sollten wir nicht so eine Art Gegenkultur ins Leben rufen ?
    Die Studenten sind so der Grund des dummen Spruches : Frauen, seid lieber schön als klug - Männer können besser sehen als denken...
    Vieleicht haben sie nur Spüche geklopft ,den als Rudel sind manche Männer
    schon ganz schön merkwürdig und sagen Sachen ,die sie gar nicht so meinen...
    Vieleicht lernen sie noch dazu .
    Manchmal wünschte ich mir Herzensbildung sei so wichtig wie die Bildung unserer Hirnmasse.
    Vieleicht ist 30 auch noch kein wirklich reifes Alter . Die Schwaben hier sagen ,daß 40 das SChwabenalter ist - da würde man weise...
    Eine dicke Gegenkultur - wie die wohl aussehen würde ?
    Die meisten Beleibten sind ja oft so gutmütig ,daß so eine aggresieve Gegenkultur , wie die Punker etwa , sich schwer formieren würde, oder ?
    Ich mache mir oft Gedanken über Fragen der Soziologie : Gruppendynamik ,
    wie wichtig es ist , anerkannter Teil einer Gruppe zu sein - und welchen Preis das kostet !
    Außenseiter zu sein - über den sich die Gruppen dann definieren .
    Ich finde , es ist schwer sich Gesellschaftlichen Zwängen zu entziehen - aber es gibt kaum einen besseren Weg für mich auf dem Weg zu einer reifen Persöhnlichkeit.
    Ich wünsche mir Unabhängigkeit , von dem was Andere von mir denken , ob sie mich mögen oder nicht , weil ich in ihre "Gartenschläuche" passe oder eben nicht.
    Und ich erhoffe mir buchstäblich eine dicke Haut gegen so Verrücktheiten
    wie die Modewelt .
    Grüße
    Paulinchen Pantherin

  • Zitat von Paulinchen Pantherin

    Ich denke ,daß auch viele Dünne unzufrieden mit der Mode sind - so wie sie ist . Sogar meine Gudruns Syöden ,in deren XXL ich gerade noch hineinpasse ,
    schneidert immer Hungerhakiger - was mich veranlaßt bei Bestellungen oft ein bisschen zu jammern - hoffe ,daß sie es weiterleiten.

    Vergiss es - vor zwei Jahren passten mir die Hose der Firma Ranger in größe XL wie angegoßen, heute, nachdem ich ABGENOMMEN habe (waren ca. 12 Kg.) passt mir nichtmal mehr XXL!
    Beschweren bringt nix, die sagen dir eiskalt das du zu "Fett" bist...
    Die Firmen machen nie was falsch, es sind immer die Konsumenten die einfach zuviel Futtern oder sich einfach nicht den "Standards" anpassen...

    Zitat

    Sollten wir nicht so eine Art Gegenkultur ins Leben rufen ?

    Ich bin sofort dabei!
    Leben, Lieben und Feiern als Dicker - wann schmeißen wir die erste Party?? :D :p :)

    Zitat

    Vieleicht ist 30 auch noch kein wirklich reifes Alter . Die Schwaben hier sagen ,daß 40 das SChwabenalter ist - da würde man weise...

    Kleiner einwurf, ich selbst bin erst 26, aber mich stört es ganz gewaltig wenn ich die heutige Oberflächigkeit betrachte.
    Hmm, geistige Reife, die entwickelt man erst nach einer eingehenden Selbstanalyse oder indem man entsprechende Erfahrungen sammelt.
    Das hat mit dem "Jahrgang" nicht das geringste zu tun....

    Zitat

    Eine dicke Gegenkultur - wie die wohl aussehen würde ?
    Die meisten Beleibten sind ja oft so gutmütig ,daß so eine aggresieve Gegenkultur , wie die Punker etwa , sich schwer formieren würde, oder ?
    Ich mache mir oft Gedanken über Fragen der Soziologie : Gruppendynamik ,
    wie wichtig es ist , anerkannter Teil einer Gruppe zu sein - und welchen Preis das kostet !

    Man redet dabei auch gerne von vermeindlichen Subkulturen.
    Ich persönlcih gehe als Goth, bzw. Gruftie, Punker und wenn es sein muss auch als biederer Banker durch.
    Irgendwo bleiber ich aber immer ein Außenseiter, und sei es nur weil ich die Dinge von einem anderen, von meinem Standpunkt aus betrachte...

    Ich würde es begrüßen wenn sich mal wieder ein paar friedliebende Leute zusammenfinden würden. Da fällt mir so spontan die sog. Hippiezeit ein - Woodstock *seufz* - Liebe unter freien Himmel und ohne körperliche Vorurteile...

    Zitat

    Außenseiter zu sein - über den sich die Gruppen dann definieren .
    Ich finde , es ist schwer sich Gesellschaftlichen Zwängen zu entziehen - aber es gibt kaum einen besseren Weg für mich auf dem Weg zu einer reifen Persöhnlichkeit.

    Isolation und Selbsterkenntnis!
    Die alten Eremiten hatten es nicht ganz falsch gemacht wenn sie sich in ihre Höhlen zurückzogen um über sich selbst und ihren Platz in der Welt nachzudenken.
    Ich selbst war gute Acht Jahre ohne soziale Kontakte - von der Arbeit, auf welcher ich meistens unbeliebt war, einmal abgesehen. Zeit genug um über sich selbst was zu erfahren...

    Zitat

    Ich wünsche mir Unabhängigkeit , von dem was Andere von mir denken , ob sie mich mögen oder nicht , weil ich in ihre "Gartenschläuche" passe oder eben nicht.
    Und ich erhoffe mir buchstäblich eine dicke Haut gegen so Verrücktheiten
    wie die Modewelt .

    Unabhängig bist du dann wenn du wirklich selber entscheidest was du willst und hast - Selber machen ist die Devise.
    Ich warte nur darauf das die Idee mit den Tauschringen sich auch auf Fähigkeiten ausweitet, das jemand der etwas besonderes kann es einem anderen beibringt und umgekehrt. Das die Leute wieder lernen Dinge selbst zu fertigen und dadurch der Industrie mal zeigen würden das man eben NICHT auf sie angewiesen ist.
    Dann könnte mich die Industrie endlich mal gerne haben - aber so richtig!

    Bis dahin werde ich weiterhin versuchen mir jedes Teil was ich brauche und wo ich es kann selbst zu fertigen; angefangen bei Kleidung, über Nahrung bis hin zu kleineren Werkzeugen...

    Bin eben irgendwo ein Troll aus 'ner Höhle... gg*


    Grüße
    I(ngo)ronwhistle

  • @ Dralle Dern
    Deine Theorie ist aber ziemlich provokant - aber extrem GUT ;)
    Muss ehrlich gestehen, dass ich noch nie auch nur annähernd auf diese Idee gekommen bin!

    @ Stöpsel
    Ich gebe Dir 100%ig Recht! Es ist schon echt Wahnsinn...Vor ein paar Jahren, da waren die 36iger Figuren die sehr Dürren und 38 die kleinste gängige Größe....Heute wird Größe 34 mit aller Gewalt angestrebt!

    @ Ironwhistle
    Jahre sind natürlich kein Garant für Charakter, aber ich denke, man kann von einem 30jährigen Familienvater ein wenig ein anderes Verhalten erwarten als von einem 16jährigen Teenie! (Oder lebe ich da auf dem Mond und bin viel zu naiv???:confused: :confused: :confused: )
    Da fällt mir grad eine kleine Geschichte zum Schmunzeln ein.
    Mein kleiner Bruder, 10 Jahre und ein richtiger Spargeltarzan (Hummeln im Hintern und Sportskanone). Sein bester Freund wiegt bei einer Größe von 1,45m schon 50kg.
    Auf alle Fälle ist der Freund extrem launisch. Und so kam es mal wieder, dass er meinn Bruder in einer "dieser Phasen" anbrüllte "Du Fliegengewicht-Du Spargeltarzan-Du bist ja soooo doof!". Und mein Bruder -nach kurzem überlegen "Das ist unfair-Du bist doch selber doof! Du-du-du DREIFACHER SPARGELTARZAN!". Ich finde, diese "Beschimpfung" war schon extrem "erwachsen"...:D

    LG Chrissi

  • Hmm, Familienväter?
    Ich frage mich gerade, wer geht häufiger zu Prostituierten; Der biedere und konservative Familienvater der den ganzen Tag damit beschäftigt ist sich selbst zu unterdrücken oder der Hippie und der Punk die das Leben was sie sind?

    Nee, Familienvater ist auch kein Garant für Vernunft - wobei; Ich will auf keinen Fall alle über einen Kam scheren. Die meisten sind Harmlos und gehen nicht zu leichten Damen...

    Was macht eigentlich "Reife" aus? ;)

  • Eine andere Theorie, warum die Mädels auf dem Laufsteg so dünn sind: WEil sie nicht von den Kleidern ablenken sollen. WEm nützt es schon, wenn tatsächlich die Frau angeschaut wird und nicht der Stoff...


    Und für die Herren Studenten gilt wohl der alte Spruch "Intelligenz schützt vor Dummheit nicht" ;) ... Denke, ihr wisst, wie ich's meine.

    Nun ja. Beobachtungen dieser Art mache ich aber auch öfter. Zum Beispiel, wenn ich feststelle, dass Größe 44 in der Abteilung für "große Größen" zu finden (die selbstverständlich auch nur bis 54 geht. Was ist denn bitte 44?? Gerade mal ein paar runde Formen, wie sie bei Frauen ja gelegentlich vorkommen sollen... habe ich gehört. Oder wenn mein Patenkind (Kindergröße 152) versucht, ein Boutiquen-T-Shirt seiner Cousine (Größe L) anzuziehen und dabei fast die Nähte sprengt.

    Anscheinend darf man Frauen nicht ansehen, dass sie Frauen sind. Anscheinend müssen Frauen aussehen wie Kinder oder Männer, um als "normal" etikettiert werden zu können... :confused:

    Allerdings habe ich auch, zu meiner tiefen Befriedigung, festgestellt, dass das immer mehr Frauen als so absurd empfinden, wie es ist. Zumindest in meinem Bekanntenkreis, von dem ich nicht weiß, ob er repräsentativ ist. Aber ich gebe mich mal ganz unbedarft der Hoffnung hin, dass da tatsächlich ein Umdenken im Gange ist. Kein öffentliches, natürlich. Eher so eine kleine, heimliche Untergrundbewegung, die, welch konspiratives Ansinnen, tatsächlich mit dem eigenen Körper zufrieden ist und sich nicht von diesem Schlankheitswahn beeindrucken lässt.

  • Zitat von Ironwhistle

    Vergiss es - vor zwei Jahren passten mir die Hose der Firma Ranger in größe XL wie angegoßen, heute, nachdem ich ABGENOMMEN habe (waren ca. 12 Kg.) passt mir nichtmal mehr XXL!
    Beschweren bringt nix, die sagen dir eiskalt das du zu "Fett" bist...
    Die Firmen machen nie was falsch, es sind immer die Konsumenten die einfach zuviel Futtern oder sich einfach nicht den "Standards" anpassen...


    ...und ich Dummerle dachte bisher immer, dass DIE KLeider für UNS machen sollen und sich deshalb an den Bedürfnissen der Konsumenten auszurichten haben... Aber gut, dass ich's nun gelernt habe. WIR müssen also versuchen, uns an DEREN Kleider anzupassen...

    Komische Art der Marktwirtschaft...

  • Zitat von Sophonisbe

    Eine andere Theorie, warum die Mädels auf dem Laufsteg so dünn sind: WEil sie nicht von den Kleidern ablenken sollen. WEm nützt es schon, wenn tatsächlich die Frau angeschaut wird und nicht der Stoff...

    Das wäre allerdings kontraproduktiv, denn ich kaufe kein Kleidungsstück, von dem ich mir nicht vorstellen könnte, es zu tragen. Und ich kann mir einfach nicht vorstellen, meine 95G in eine Bluse zu bekommen, die von einem Modell mit 75A vorgeführt wird. No way.

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