Glauben oder nicht????

  • Ich möchte gerne die eine oder andere Frage in den Raum stellen:
    Glaubt Ihr an Gott? Wenn ja, im Sinne der Bibel? Lebt Ihr nach den 10 Geboten und wenn ja wie streng? Kann man, wenn man behauptet Christ zu sein, mit Halbwahrheiten leben? Damit monatelang das Umfeld zu belügen, vorsätzlich Ehebruch zu begehen und dann in Angst davor zu vergehen in die Hölle zu kommen? Muß man, wenn man als Christ einen Fehler gemacht hat den Rest seines Lebens dafür büßen oder sollte man nicht besser versuchen sein eigenes Leben so gut wie möglich zu leben um für andere wertvoller zu sein? Wie kommt es das jemand sich als gläubig bezeichnet aber aus der Kirche austreten will weil die Institution an sich abgelehnt wird, sich aber alles an negativen Dingen ans Bein bindet was zu finden ist und die Bibel hergibt? Es ist zwar die Rede von Sünde begangen und büßen und Hölle aber wo bleibt denn da bitte die Sündenvergebung und die göttliche Gnade?
    Ich weiß es klingt alles wieder mal völlig konfus aber vielleicht kann mir irgendjemand seine Meinung dazu sagen. Bin für jeden Denkansatz dankbar weil ich das alles im Moment nicht sortiert kriege was mir von anderer Seite da so an Auffassung vor die Füße geworfen wurde.
    Bin ich etwa verdammt weil ich zwar an das gute im Menschen glaube, die Schöpfung (woher auch immer sie kommt) bewundere und auch versuche selbst ein guter und wertvoller Mensch zu sein, aber nicht mein Leben nach den Worten eines Buches ausrichte?

    Gruß an alle
    Steffi

  • So wie ich das seit meiner Kindheit verstanden habe ist die christliche Religion der Nächstenliebe verschrieben. Und von daher stehe ich einigen Aspekter der Amtskirche auch sehr kritisch gegenüber, besonders dieser allgegenwärtigen überzogenen Schuld und Sühne-Moralkeule. Aber dennoch würde ich mich als christlich bezeichnen.
    Auch aus der Bibel kann man rauslesen, was einem gefällt und die meisten Theologen lesen nur wirres Zeug das ihnen in den Kram passt.

  • Hallo Philippa,

    Du hast soviele Fragen auf einmal gestellt, dass ich die hier sicherlich nicht beantworten kann bzw. möchte.

    Aber ich kann Dir einiges zu meiner Einstellung mitteilen. Ich würde mich als gläubigen Menschen bezeichnen, ich bete auch - und gehe gaaaaaanz gelegentlich auch zur Kirche.

    Probleme mit "dem lieben Gott" habe ich nicht, aber mit seinem Bodenpersonal, insbesondere dem in Rom. In der heutigen Zeit sind viele Ansichten absolut überholt bzw. supergefährlich (denke da speziell an Aids und die Verfluchung der Kondome) - und das ist nicht in Ordnung!

    Die 10 Gebote (ähem, auswendig bekomme ich sie nicht mehr ganz vollständig hin, aber im wesentlichen weiß ich um was es geht :D ), ich denke schon, dass die Gebote ihre Berechtigung haben....aber wie heißt es so schön: "Der Geist ist willig und das Fleisch ist schwach".
    Ich denke, das bringt die Sache auf den Punkt. Natürlich ist "Ehebruch" nicht unbedingt toll...aber das kann nur jeder für sich selbst entscheiden.

    Jeder hat nur ein Leben (lassen wir mal die Wiedergeburt oder sowas weg, okay?), und das muss jeder Mensch selber leben - und ggf. mit den Konsequenzen fertig werden.

    Ich habe keine Ahnung, ob Dich das weiter bringt....aber so sehe ich es.

    Gruss aus Dortmund
    Die Brockenhexe

    Das Durchschnittliche gibt der Welt ihren Bestand, das Außergewöhnliche ihren Wert. (Oscar Wilde)

  • Wenn man schaut, was auf diesem Planeten derzeit so abläuft, dann kommt man unweigerlich zu dem Schluß, dass Gott schon die längste Zeit anderweitig beschäftigt sein muss.

  • Also das sehe ich nun wirklich nicht so!


    Er hat uns Menschen diese Erde anvertraut und ich denke er glaubt noch an uns, wäre ja auch jammerschade wenn nicht oder?


    Aber wir haben dei Verantwortung und nicht er!!!

    ICh glaube an Gott JA, aber nicht an den Stellvertreter Gottes auf Erden.
    Ich glaube auch nicht an die heilige katholische Kirche und all so einen Quatsch!
    Glaube ist eine Lebensphilosophie.
    Es ist natürlich sehr einfach Gott die Schuld in die Schuhe zu schieben. Aber das lässt ersich sicher nicht gefallen.
    Ich denke jeder hat das Recht zu glauben aber niemals die Pflicht!!!
    Und ob jemand ein besserer Mensch ist, nur weil er sonntags in die Kirche latscht, wage ich auch zu bezweifeln!
    Glaube fängt ganz tief drinnen an und geht zunächst mal niemanden etwas an!
    Wenn du deinen Glauben kund tun willst, dann tu es, aber zwing niemanden dir zuzuhören.

    Ich gehöre zu den Menschen, die lieber für sich alleine glauben.
    Ich habe vor vielen Jahren mein erstes Kind verloren.
    Damals habe ich auch sehr stark gezweifelt an Gott, und warum er sowas zulassen kann.
    Aber eine Antwort auf diese Fragen werde ich erst ekommen, wenn ich ihm eines Tages gegenüber stehe. Bis dahin kann ich nur daran glauben, das das einen Sinn gehabt haben muss.
    Denn sonst wäre ich wahrscheinlich schon längst vor die Hunde gegangen.

    Ich denke heute es war besser für den Zwerg, denn er hätte viele Schmerzen ertragen müssen.
    Ich habe mittlerweile 4 prächtige gesunde Kinder und denen geht es gut.
    Dafür danke ich meinem Vater im Himmel wirklich jeden Tag.
    So, das war's was ich dazu schreiben wollte.

    Lieben Gruß 7Stein;)

  • @7Stein
    was genau siehst Du nicht so? Ich habe ja weder Behauptungen noch etwas dergleichen in den Raum gestellt sondern nur Fragen!!!! Meine eigenen Gedanken dazu habe ich hier gar nicht dargestellt.
    Das wir für unser Leben und alles was wir tun eine Verantwortung haben steht für mich persönlich völlig außer Frage.
    Gruß
    Steffi

  • Ich glaube schon das es einen "Gott" gibt, aber ich mag die Kirche nicht und glaube auch nicht an die Bibel. Was da so drinnen steht, nee, ich will nicht an so einen herrschsüchtigen, Rachsüchtigen und was weiß ich noch Gott glauben, kann und will mir einfach nicht vorstellen das unser Erschöpfer so drauf sein soll ;) Die Gebote sind mir auch ziemlich piep-egal, da ich von mir selbst aus nie jemanden töten, bestehlen, böse belügen oder eine Ehe auseinander bringen würde, das Haus meines Nachbarn und auch seine Frau begehre ich auch nicht (was soll ich auch mit 'ner Frau... ;) Achja, meine Eltern "ehre" ich auch, finde aber dieses Gebot z.b ziemlich unhaltbar, sinnvoll wäre wohl eher ein "Ehret eure Kinder" oder sowas in der Art, aber naja, keine Ahnung, mit Kindern hats der bibliche Gott wohl eh nicht so gehabt :rolleyes: Fast alle Gebote sind doch wohl eh selbstverständlich, da braucht man doch nicht so'n Buch für wo man's nochmal schriftlich hat, oder ?! Naja, manche wohl doch... :rolleyes: Verstehe auch nicht warum die angeblich gläubigsten oft gleichzeitig aber auch die schlimmsten Kriegsverbrecher sind, schon merkwürdig ;)

    Man merkt wohl, ich stehe mit dem "biblichen Glauben" ziemlich auf Kriegsfuß, aber jeder soll das glauben was er für richtig hält, ich für mich werde mein Leben aber halt nicht nach einem Buch richten, sondern nach meinen eigenen Moralvorstellungen (und ich denke die sind für die heutige Zeit schon relativ hoch..). Sollte das falsch sein und unser Gott ist tatsächlich so wie es in der Bibel steht ist es mir auch egal, mit so einen Wesen will ich dann eh nichts zu tun haben, denn dann genügt er meinen! Moralvorstellungen nicht :D Und ansonsten, denke ich, wird "Gott" schon ganz zufrieden mit mir sein... ;)

    Für all die schrecklichen Dinge die hier auf der Welt passieren würde ich übrigens auch niemals einen Gott verantwortlich machen, das tun wir uns im Grunde alles selbst an (oder es "passiert" halt einfach) und Gott kann sicher für nichts davon was, offenbar hat er sich dafür entschieden uns hier unten ganz allein walten zu lassen, find ich auch gut so, zu "ihm" kommen wir noch früh genug ;)

    So, konnte zwar auch nicht alles beantworten, aber zumindest die Frage in welchem Sinne man gläubig ist...

    lg
    Merlina

  • Ich bin höchst allergisch gegen die Institution "Kirche" und ihre Dogmen und finde es außerdem recht überheblich, daß offenbar jede große Religion meint, die Wahrheit und Weisheit für sich gepachtet zu haben.

    Ich glaube nicht an einen Gott, wie die großen Religionen ihn beschreiben. Ich glaube auch nicht daran, daß die Bibel mehr Wahrheit enthält als der Koran, der Talmud oder irgendwelche anderen religiösen Werke.

    Die "christlichen Werte" werden doch ohnehin von den allermeisten Christen nicht gelebt, schon gar nicht in einer Ellenbogengesellschaft wie der, in der wir leben.

    Nicht das, was jemand glaubt, finde ich wichtig, sondern das, was er tut, und die Art, wie er lebt und mit anderen umgeht.

  • Also irgendwie scheine ich nie eine Art von Reifeprozess in meinem Glauben mitgemacht zu haben. Aus dem kindlichen Glauben an den netten alten Opa mit langem grauen Haar, der einem vom Himmel aus zärtlich über den Kopf streichelt (oder so ähnlich) ist nie ein festes Vertrauen geworden, dass da wirklich eine höhere Macht ist, die es gut mit einem meint, einem vergibt etc. Mein Verstand sagt mir, dass es da nichts gibt, mein Herz hat sich dem im Lauf der Jahre angeschlossen.
    Bin mit 18 aus der Kirche ausgetreten, weil ich das als konsequent ansah. An die Ersparnis von Kirchensteuer habe ich überhaupt nicht gedacht, obwohl das der Punkt ist, an dem ja viele andere ihren Austritt festmachen.
    Ich lehne Kirche nicht absolut ab, aber solange ich Agnostikerin bin, käme ich mir heuchlerisch vor, auf dem Papier einer Glaubensgemeinschaft anzugehören, hinter der ich nicht stehe. Sollte ich mich je wieder zu einem Gottesglauben bekennen können, weil ich das Gefühl habe, da ist "etwas", wird es nicht zwangsläufig die gleiche Konfession sein, die ich früher hatte.

    Was die Bibel angeht: Ich sehe das Buch als eine Art wertvollen Ratgeber für menschliches Zusammenleben, das in einigen Kulturen das Werte- und Rechtssystem entscheidend prägt. Gerade die 5 Bücher Mose vermitteln ja eine Vielzahl von Grundsätzen. Richtig bekannt sind den meisten aber nur die 10 Gebote. Sie sind sicher ein gutes Rüstzeug, auch wenn ich mit den ersten paar Geboten nichts anfangen kann, da sie nun mal den Glauben reglementieren. Die anderen versuche ich einzuhalten, wobei es sowieso reichlich veraltet ist, dass noch immer einige Leute glauben, dass es nicht-Christen an jeglicher moralischer Grundhaltung mangelt :mad: .
    Schade ist, dass im Namen der Bibel auch viel dummes Zeug gemacht wurde, ähnlich wie jetzt einige den Koran als Begründung von Verbrechen benutzen. Außerdem scheinen noch immer einige Religionen große Probleme damit zu haben, andere als gleichwertig zu betrachten.

  • Ein altes,aber immer wieder sehr kontroverses Thema.
    Mein Standpunkt:
    Ich glaube definitiv nicht an Gott! Nicht in der Form,wie sie uns von Religionen vorgegeben wird und auch nicht auf irgendeine persönliche Weise.
    Mittlerweile sind so viele Evolutionsprozesse wissenschaftlich belegt,dass man als vernünftig denkender Mensch gar nicht umhin kann,nicht an Gott zu glauben.
    Wer würde heute noch behaupten,dass sich die Sonne um die Erde dreht oder der Davinismus nicht existiert ??


    Religionen haben so viele Menschen auf dem Gewissen. Mir fallen spontan zig Kriege ein,die im Namen der Religion geführt wurden.
    Das fängt an mit den Kreuzzüge im Mittelalter und geht weiter bis in die Neuzeit. (Nord-Irland, Israel u.s.w.)
    Alle Religionen verkünden mehr oder weniger ausgeprägt,dass sie die allgemeingültige Wahrheit predigen. Das ist gefährlich und führt dazu,dass sich Menschen für besser als andere halten. Und das wiederrum führt zu besagten Kriegen.


    Gut,man kann sagen,dass das die Menschen aus der Religion gemacht haben,aber gibt es irgendwelche Beweise für die Existenz von irgendeinem Gott? Naturwissenschaften lassen sich belegen und beweisen und daher traue ich doch lieber dem,was ich beweisen kann,als an irgendetwas zu glauben,was irgendwer sich mal ausgedacht hat.


    Ich habe da mal eine nette Theorie gelesen,wie angeblich die 10 Gebote entstanden sind (Nein,das hat nichts mit einem Berg oder einem brennenden Busch zu tun ;) ) :
    Die Gebote entstanden in einer Zeit,wo es doch um einiges rauher zuging als in unserer heutigen Gesellschaft. Keine Polizei an der nächsten Ecke und auch sonst war man doch sehr auf sich selbst gestellt.
    Um die Menschen irgendwie im Zaum zu halten,wurde die 10 Gebote erfunden.
    Töten war von da an ,kein "Kavaliersdelikt " mehr,sondern eine Sünde.
    Diese Theorie hat was. Jedenfalls ist sie logischer,als irgendwelche Storys von einem brennenden Busch.


    Sicherlich haben viele Religionen einen guten Kern,aber ich kann mich auch daran halten nicht zu töten,nicht zu stehlen,und nicht ehezubrechen,wenn ich an mein menschliches Mitgefühl und meinen Verstand glaube,als an irgendwelche "übermachtigen Wesen",die wer weiß wo rumschwirren

  • Ich glaube nicht an Gott!
    Das schonmal vorne weg. Ich bin Naturwissenschaftler mit Leib und Seele und kann so eingiges nicht mit meinem Weltbild in Einklang bringen. Ich glaube zwar, dass es mehr zwischen Himmel und Erde gibt, als der Mensch (momentan) zu begreifen vermag, aber an einen großen, allmächtigen Gott glaube ich definitiv nicht. Die Dinge, an die ich glaube, nenne ich Evolution, Menschlichkeit oder von mir aus auch schlicht und ergreifend Leben. Was letztendlich das alles ausgelöst hat, ist meiner Meinung nach lediglich ein komplexer biochemischer und physikalischer Vorgang.
    Nächstenliebe hat nichts mit Gott zu tun. Das ist einfach ein Gefühl in uns. Ich verweigere nicht nur die christliche, sondern jede Religion. Mir gefällt es nicht, dass man Forschungsergebnisse uminterpretieren muss, damit sie in das christliche Weltbild passen. Ich sehe das lieber rational.

  • Hallo, also ich bin auch gläubig, und sogar katholisch, ich habe mich erst letztes Jahr Erwachsen Firmen lassen. Mit den derzeitigen Papst stimme ich zwar in vielen Ansichten nicht überein aber ich denke trotzdem das auch ín der heutigen Zeit eine Kirche die so lange Traditionen hat und die ja auch Pilosophen und wirklich große Menschen hervorgebracht hat, ihre Berechtigung hat, dreimal hat im Satz na Ja.
    Was mein Gottesbild angeht, ich habe keins! Auch in der Bibel gibt es ja soviele verschiedene Bilder und Gleichnisse das es schwierig ist sich festzulegen, ich glaube jedenfalls das Gott an dieser Erde interesse hat und sich schon um uns kümmert, was natürlich zur Leidfrage führt auf die ich auch keine Antwort habe.
    Die 10 Gebote fassen sich für mich am besten zusammen in: Du sollst den Herren deinen Gott lieben mit ganzer Seele, ganzem Herzen und ganzen Verstand und deinen Nächsten wie dich selbst.
    Und neiiin ich schaffe es ganz oft nicht danach zu leben. Aber ich versuche es halt immer wieder. Es gibt zu Glaubensfragen einen ganz genialen Englischen Autor: C.S. Lewis der sich auf eine sehr rationelle Art mit dem Glauben auseinandersetzt (aber nicht nur rationell von ihm sind die Narnia Bücher) die haben mir sehr geholfen.

  • Und auch dazu gibt es ein Zitat eines Comicstrip-Zeichners (50 % meiner Weissheiten stammen daher, der Rest ist eine Mischung aus Simpsons, Futurama und Star Trek):


    "If people believed in God," he points out, "they would live every minute of their lives in support of that belief. Rich people would give their wealth to the needy. Everyone would be frantic to determine which religion was the true one. No one could be comfortable in the thought that they might have picked the wrong religion and blundered into eternal damnation, or bad reincarnation, or some other unthinkable consequence. People would dedicate their lives to converting others to their religions." He adds: "If you believe a truck is coming toward you, you will jump out of the way. That is belief in the reality of the truck. If you tell people you fear the truck but do nothing to get out of the way, that is not belief in the truck." Now, do you believe in God?


    GOD’S DEBRIS - A Thought Experiment
    by SCOTT ADAMS

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