Hallo liebe „Mitbetroffene"
Gerade war ich - wie so oft in letzter Zeit - im Internet auf der Suche nach wirkungsvollen Tipps um meinen Essanfällen entgegen zu wirken...bei meiner heutigen, nächtlichen Suche bin ich auf dieses Forum hier gestossen. Spontan habe ich den Entschluß gefasst mich zu registrieren - nicht zuletzt in der Hoffnung vielleicht ein, zwei Menschen zwecks Erfahrungsaustausch & Motivation näher kennen zu lernen.
Als erstes ein paar Worte zu meiner Person. Gleich vorweg...meine „Geschichte" klingt sicherlich etwas abenteuerlich und für so manchen unter Euch bestimmt unglaubwürdig, dennoch sei gesagt, es handelt sich hierbei wirklich um Tatsachen....leider.
Ich bin 30 Jahre jung und war schon immer das was man als dick bezeichnet. Es ging in der Kinderzeit los...und zog sich wie ein roter Faden durch mein ganzes bisheriges Leben. Häufige Diätversuche brachten langfristig nichts...da ich selten konsequent in der Umstellung meiner Ernährung war, wohl auch aufgrund meiner Lebenssituation. Essen war und ist für mich...wie für viele andere Übergewichtige auch - Ersatzbefriedigung. Ich esse wenn ich mich einsam fühle...traurig bin, Stress habe und so weiter...
Mit 18 Jahren hatte ich das erste Mal ein Gewicht von 150 Kilo erreicht. Das war der Zeitpunkt an dem ich eine Diät begann und auch erfolgreich abnahm. 75 Kilo leichter begann ich ein neues Leben. Heiratete, bekam ein Kind...und...nahm wieder zu...
Aufgrund meiner Ehe, die von Anfang an sehr schlecht verlief...fing ich an immer mehr unter schweren Depressionen zu leiden...meine Essstörungen wurden immer massiver...meine Depressionen ebenfalls...es war ein Teufelskreis. Aber mir fehlte die Kraft etwas zu ändern. Eines Tages war meine Situation so unerträglich, das es mir unmöglich war mich selbst und meine Familie (Haushalt) zu versorgen. Ich war auf einmal „schwerbehindert" und nur weil ich mein Essverhalten nicht in den Griff bekam...doch ich betäubte mich weiter mit Essen... Dies ging so lange bis ich mir eines Tages sagte, ich sei noch zu jung um so zu enden...denn es war die Endstation für mich an der ich angekommen war...mein Leben war besiegelt...ich war verdammt dazu auf meiner Sofaecke sitzend auf den Tod oder das Pflegeheim zu warten...
Ich beschloss also es noch ein letztes mal zu versuchen - nämlich etwas Grundsätzliches in meinem Leben zu verändern und abzunehmen... Leider war es mir bei meinem Gewicht unmöglich eine Waage zu finden auf der ich mich hätte wiegen können...und so entschloß ich mich einen Schrottplatz aufzusuchen um mich wiegen zu lassen. Es war wohl die peinlichste Situation in meinem Leben (oder eine davon). Das Ergebnis führte dazu das ich beinahe in Ohnmacht fiel...350 Kilo... Bis zu diesem Zeitpunkt hätte ich mir nicht vorstellen können das ein Mensch jemals soviel wiegen könnte...
Der derzeitige "Stand der Dinge" ist ein Teilerfolg. Ich habe von besagten 350 Kilo mittlerweile ca. die Hälfte verloren. Momentan wiege ich 162 Kilo...bin also von meinem Ziel (75 kg) noch sehr weit entfernt...aber ich möchte weitermachen. Merke jedoch das mir momentan die Kräfte fehlen und ich seit 10 Wochen nicht mehr abnehme. Ich weiß natürlich dass das normal ist...das solche Nichtabnahmephasen durchaus eintreten, aber mein Problem ist...das ich meine Essensmengen wieder steigere...Essattaken häufiger eintreten...ich nichts dagegen tun kann und davor habe ich große Angst. Ich will nie nie wieder zunehmen...
Es wäre daher sehr schön, wenn mir jemand von Euch etwas hilfreich zur Seite stehen könnte.
Danke...
Herzliche Grüße, Dragonfly-Lady