Wir waren eine Woche auf Mallorca in einem sehr schönen Wellness-Hotel.
Über das Reisebüro (traumhafter Service, unglaubliche Geduld mit der hysterischen Kundin) haben wir eine Woche Urlaub gebucht, inclusive Treppenhilfe/Rollstuhl-/Rollatorhilfe sowie einen Mietwagen ab Flughafen.
Los gings ab Baden Airpark. Ein kleiner, übersichtlicher Flughafen. Mein Mann setzte mich vor dem Terminal ab und brachte den Wagen weg. Drinnen wirklich alles sehr übersichtlich, man kommt gut mit Rollator zum Check-in.
Dort war der Service von Airberlin auch sehr nett und hilfsbereit. Wir sind erst nach den andern Passagieren abgeholt worden, mit dem Flughafenservice.
Die haben ein Gefährt, in dass man ebenerdig auf eine kleine Laderampe geht oder fährt, die dann zum Laderaum hochfährt (wie bei LKWs, allerdings mit Sturzsicherung.
In dem Fahrzeug sind dann Sitze und Rollistellplätze, wo man sich platziert auf dem Weg zum Flieger. Die Mitarbeiter sind supernett und aufmerksam. Am Flugzeug selber (Baden hat keine Gates, man muss über Treppen in die Flieger, weshalb ich den Service hatte buchen lassen) wird die Kabine auf Einstiegshöhe hochgefahren und quasi am Flieger angedockt, so dass man mit 3 Schritten im Flieger ist. Die Gehhilfe wird dann dort in den Flieger gepackt und nach der Landung direkt ausgehändigt.
Da es dort nur ein solches Fahrzeug gibt, kamen wir erst nach den andern Fluggästen in den Flieger, was ich aber nicht so schlimm fand.
Wir hatten auch Sitze weiter vorn geblockt, so dass ich nicht durch das ganze Flugzeug musste. Die nette Dame vom Check-in hatte uns den dritten Satz auch direkt geblockt, so dass wir die Reihe für uns hatten.
Vorab Check-in online war nicht nötig, da bereits der Service eingetragen war. Aber da wir sehr früh dort waren, hatten wir noch die freie Auswahl.
Die Reihen vorne fand ich vorteilhaft, da es auch nicht so weit bis zur Toilette ist. Hinten ist zwar auch eine, die noch etwas größer sein soll, aber auch die vorne war ok. Aber dazu später.
Sitze/im Flugzeug-Hinflug:
Wir flogen mit einem Airbus A320 per airberlin.
Einmal gesessen, bekam ich dezent und nett eine Gurtverlängerung, wo ich noch gut 40cm mehr hätte haben können. Ich habe ca. einen Umfang von 170cm an der dicksten Stelle, sehr bauchlastig. Wir haben die Zwischenlehnen hochgeklappt, aber es wäre auch gegangen, wenn sie runter gewesen wären.
Im Zweifel hätte ich mich ans Fenster gesetzt und mein (schlanker) Mann in die Mitte, dann hätte auch noch wer gut am Gang sitzen können und wir hätten es alle bequem gehabt.
Die Landung war unangenehm, da ich leider sehr Probleme mit den Ohren hatte. Am liebsten hätte ich mit den weinenden Kindern mitgeschrien, aber macht man ja nicht, als Erwachsener. Auch wenn man Ohrenshmerzen hat.
Der Ausstieg in Palma verlief ähnlich, wir hatten wieder so ein Fahrzeug, was uns abholte, als die andern schon raus waren. Auch diese Leute waren total nett. Das endete dann mit dem Absetzen am Terminal, dort übernahmen Mitarbeiter, die sehr lustlos die Leute durch die Gegend karrten. Einer lief dann vor uns her, ohne viel Rücksicht auf Tempo oder ähnliches zu nehmen. Ich mit dem Rollator hinterher, er ruderte mit den Armen, dass man gleich da sei, es war nicht rauszubekommen, wie weit es noch ist. Entfernung war mässig, wir kamen dann am Kofferband an und das Männlein verschwand.
Terminal Palma/Mietwagen funcars-enterprise:
Vom Kofferband aus war es glücklicherweise nicht allzuweit bis zum Mietwagenservice. Wir bekamen einen funkelnagelneuen Peugot 208, der grad mal 9km auf dem Tacho hatte. Wunderbares Auto. Bis zum Auto war es allerdings ein ganzes Eckchen zu laufen. Wieder. Aber nun hatten wir ja Zeit.
Wir hätten auch alternativ den Mietwagen erst ab Hotel nehmen und den Bustransfer nehmen können, aber der wäre gut zweieinhalb Std. gefahren (das Hotel liegt genau am andern Ende der Insel mit ner Menge anderer Hotels dazwischen) gegenüber 80 min mit dem Mietwagen, wobei man sich dann auch keine Gedanken machen brauch, ob auch wirklich alles ankommt und man auch nicht in den Bus klettern brauch etc.
Hotel:
Dummerweise war die Adresse nicht über Navi zu finden (das Hotel hat nicht den Straßennamen angegeben, so dass wir uns nach dem Ort orientiert haben). Zum Glück ist dort alles sehr übersichtlich, so dass wir sofort richtig lagen. Netterweise dürften wir auf dem Behindertenparkplatz parken, da dort nur auf der Straße geparkt werden kann.
Der Eingang hat auch eine Rolli-Rampe, so dass man barrierefrei ins Haupthaus kommt.
Hausservice 1a, Anmeldung super, Zimmer toll, wunderschöner Pool, Liegemöglichkeiten verschiedener Art.
Das Bett war riesig und bequem, mit verschiedenen Kissen zur Auswahl für jeden Geschmack, ein großer Balkon, geräumiges Bad mit Wanne und großer begehbarer Dusche. Alle Gebäude mit Aufzügen, fast barrierefrei (2 kleine 1-cm-Schwellen, einmal am Eingang des Gebäudes, einmal an der Zimmertür), die Toiletten allerdings sehr niedrig. Ansonsten viel Platz, alles sehr bequem.
Prima Büffet, täglich wechselnd, teilweise auch landestypische Gerichte, für jeden was dabei, auch ungewöhnliche Fischsorten, Salate, Obst, Desserts in Hülle und Fülle, egal um welche Uhrzeit man essen ging.
Wir hatten all-inclusive gebucht und das war auch gut so, da wir auch oft am Pool saßen und diesen Service viel genutzt haben.
Das bringt mich zum Pool.
Alle Sitzmöglichkeiten in diesem Hotel waren äußerst stabil und bequem, egal ob drinnen oder draußen. Die normalen Sonnenliegen habe ich nicht genutzt, da einfach das Wetter nicht so danach war, aber eine andere dicke Dame mit ähnlichen Maßen versicherte mir, dass diese absolut stabil sind und "uns" aushalten, sie hätte selber schon mehrfach drauf gelegen.
Außerdem gab es auch dort Sonnenbetten und Himmelbetten, die sehr bequem waren (einen Tag war ich auf einem der riesigen Sonnenbetten, sehr schön).
Der Pool ist mit 2 Treppen und einer Rampe versehen zusätzlich zu den obligatorischen Leitern. Man kann also sehr bequem den Pool betreten. Der war allerdings noch ziemlich frisch und heizte sich auch nicht so recht durch die Sonne auf, da es jahreszeitbedingt öfters bewölkt war. Aber das war nicht so schlimm, auch wenn ich gern mehr Zeit dort drin verbracht hätte.
Insgesamt liegt das Hotel total ruhig und ist ein Wellnesshotel +18, wodurch man extrem viel Ruhe und Entspannung hat.
Wer also Trubel mag, wird dort enttäuscht werden. Eine sehr schöne Badebucht gibts dort auch, man läuft so 400m die Straße runter und muss dann noch über Treppen runter in die Bucht.
Ansonsten kommt man dort nur mit Mietwagen oder Bus weg. Der hält aber dann direkt vor der Tür.
Ich bin mir nicht sicher, ob ich das Hotel nur per PN nennen darf, da ich hier regelrecht Werbung dafür mache, weil wir es so toll fanden. Aber es ist halt auch sehr für Dicke geeignet, daher würde ich gern das Hotel benennen, wenn ich darf (hallo Mods, habt ihr euch bis hierhin durchgekämpft, darf ich das Hotel nennen?).
Auf der Insel selber gibts jede Menge zu sehen, wir sind jeden Tag ein paar Std unterwegs gewesen.
Nun kommen wir zum weniger schönen Part, der recht anstrengend war.
Rückreise:
Es ging schon sehr früh los, wir mussten ja auch noch den Mietwagen wieder abgeben. Also wieder vom Parkhaus ins Terminal. Ächz.
Den Check-in fanden wir dann auch, was aber nicht der grottigen Beschilderung des Flughafens Palma zu verdanken war.
Anstehen brauchten wir nicht, es gab einen extra Schalter. Dort rief man dann auch jemand für den Service, mir schwante nach der Ankunft böses.
Aber ich war ja noch entspannt.
Bis ich den Rollstuhl sah.
Sowas hab ich noch nicht gesehen.
Der war fast komplett aus Plastik. wie zu erwarten knirschte und knackte er auch als ich versuchte, mich draufzusetzen (er lebt noch, auch wenn man das Ding besser aus dem Verkehr ziehen sollte).
Ich setzte mich dann lieber auf meinen Rollator und lies mich von meinem Mann zum Sicherheitscheck fahren, wir 2 immer hinter dem Kerle her. Von dort aus nahm uns dann ein anderer, ebenso gleichgültiger Servicemitarbeiter mit einem XL-Rollstuhl und karrte mich quer durch das Terminal.
Ehrlich, hätte ich das Laufen müssen, wär ich heut noch nicht da. Monsterlang, riesig, einfach grauenhaft. Der junge Mann stellte uns dann auch noch am falschen Gate ab, was nicht wirklich seine Schuld war, aber er wartete auch nicht ab, ob wirklich noch die Anzeige gewechselt wird (was nicht der Fall war, wir wären in Kopenhagen gelandet, da kurzfristig das Gate gewechselt worden war).
Als die Anzeige auf Kopenhagen wechselte, sind wir dann im Alleingang zum richtigen Gate gewechselt (ne ganze Ecke wieder zurück...) und kamen grad recht zum Boarding. Ergo war leider kein Duty-Free-Shopping mehr möglich. Der Weg zum Gate runter war dann auch, äh, interessant, denn er bestand aus einer treppenhausartig angelegten Rampe (über eine Etage runter).
Endlich endlich im Flieger angekommen, hatten wir wieder Plätze weiter vorne. Die Dame beim Check-in hatte leider entgegen ihrer Zusage den dritten Platz nicht geblockt, was zu kurzzeitiger Verwirrung führte. Dies wurde aber durch die flotten Stewards sehr charmant gelöst. Auch hier war wieder die Gurtverlängerung schnell und dezent zur Hand.
Da ich durch das Hin und Her auf dem Terminal nicht zur Toilette kam, musste ich dann jetzt wohl oder übel die Boardtoilette in Angriff nehmen.
Ich hatte eh versprochen, mal dort reinzuschauen, um Bericht erstatten zu können. Insofern stiefelte ich mutig los, sobald der Vorhang zum Servicebereich zu war. Muss ja nicht sein, wie der halbe Flieger zuguckt, wenn man ins Klo zirkelt. Die Stewards meinten dann, dass die hinteren etwas größer seien, aber ich wollte nicht durch den ganzen Flieger laufen.
Und die dicke Frau im Hotel hatte gesagt, es passt, mit dem Hinweis, am Besten direkt rückwärts rein.
Was soll ich sagen, trotz meiner Skepsis kam ich problemlos rückwärts rein und hätte mich sogar noch drehen sollen. Einzig das Abwischen war nicht ganz einfach, aber ging auch.
Diese Landung war wesentlich angenehmer, ich hatte zwar wieder Ohrprobleme (in der Regel hab ich trotz Kaugummi immer 1-2 Tage Probleme mit den Ohren), aber immerhin keine Schmerzen diesmal.
Wieder raus im Baden-Airpark:
Hier wurden wir wieder über den Feuerwehrservice abgeholt und mit dem bereits beschriebenen Wagen zum Terminal gebracht, wo auch direkt das Kofferband war. Da hier die Wege sehr kurz sind, waren wir ruck-zuck draußen. Ich hab dann auf dem Rollator sitzend gewartet, bis mein Mann mit dem Wagen kam und mich einsammelte.
Mei, war des schee.