• Also ich BRAUCHE Beth Ditto im Schlüpper auf Bühnen. Dringend. Und ich bin ihr echt dankbar für ihren Mut und ihre Energie.

    Außerdem kann man ihr nicht nur beim Singen gut zuhören - wenn's darum geht, etwas Interessantes zu sagen, ist sie auch nicht so schlecht.


    an dieser Stelle möchte ich aber darauf hinweisen, dass es noch mehr von diesen mutigen und energiegeladenen Interpreten gibt. Man sollte sie hier an der sTelle auch gebührend würdigen


    als da wären...
    an erster Stelle
    die Wildecker Herzbuben, Ivan Rebroff und Demis Roussos, letzterer erzeugte bei mir immer einen besonderen Würgeeffekt (vor Ergriffenheit)


    dann wär da noch der Israel Kamakamiwoole der verstorbene Held aus Hawaii
    Der Fats Domino
    und dann die musikalischen Walküren Monserrat Caballe und die Aretha Franklin.


    wie auch immer man die künstlerische Leistung genannter Interpreten einschätzt, eines sollte man ihnen allen hoch anrechnen, sie haben uns den Anblick ihres nackten Hintern erspart.

  • an dieser Stelle möchte ich aber darauf hinweisen, dass es noch mehr von diesen mutigen und energiegeladenen Interpreten gibt. (...)
    dann wär da noch der Israel Kamakamiwoole der verstorbene Held aus Hawaii
    Der Fats Domino
    und dann die musikalischen Walküren Monserrat Caballe und die Aretha Franklin.


    wie auch immer man die künstlerische Leistung genannter Interpreten einschätzt, eines sollte man ihnen allen hoch anrechnen, sie haben uns den Anblick ihres nackten Hintern erspart.


    Klar kannst Du auch Johnny Rotton und Bob Dylan vergleichen und dann sagen: "Bitte: Protest geht auch ohne Krach. "


    Finde ich eben einfach nicht vergleichbar. Beide sind wichtig, aber zu ihrer Zeit und in ihrem Bereich.


    Und der springende Punkt dabei:
    Eine nackte Dicke die in einer nachmittäglichen Talkshow ganz "mutig" in Dessous auftritt und sich dabei zum Depp der Nation macht ist Beth Ditto nun weiß Gott nicht.


    Sie ist wesentlich mehr als nur ein nackter Hintern.



    Komischerweise wird weit weniger darüber geredet, dass das gesamte Musikfernsehen von nackten Hintern beherrscht wird und einem der Anblick nackter Brüste und Pos von jedem zweiten Werbeplakat anspringt.
    Einfach deshalb weil diese nackten Hintern glatt und schlank sind.


    Auch würde wohl niemand angesichts des schwingenden (nur halbbedeckten ;)) Hinterns von Shakira gehässig anmerkten, dass sich die Arschfetischisten jetzt ganz doll freuen. (Obwohl sie das ganz sicher tun - und warum auch nicht?)


    Wenn der Auftritt von Beth Ditto nur ein paar Leute dazu bringt darüber nachzudenken warum es da solche enormen Unterschiede in der Wahrnehmung gibt, dann ist schon viel erreicht.


    Und wenn der Anblick gar so schlimm ist, dann kann man ihn sich auch selbst ersparen, indem man wegschaut oder abschaltet. ;)

  • Der dicke Hintern steht für etwas. Und wegschalten ist feige.

    Und um den guten alten Adorno doch noch einmal zu bemühen: Kunst muss wehtun. Gerade dann, wenn's am meisten schmerzt, sollte man eigentlich noch genauer hinsehen, weil es einen offenbar etwas angeht.


    Man muss Beth Dittos Arbeit und ihr Auftreten auch überhaupt nicht "mögen", um die Absicht und den möglichen gesellschaftlichen Effekt wertschätzen zu können. Sie ist ohnehin nur ein Beispiel. Aber Werttschätzung geht hier ja grundsätzlich ziemlich leicht in bissiger Besserwisserei unter.

    Und mit Verlaub, um so viel unterschwelligen dicken Selbsthass zu finden, wie allein in dieser kleinen Debatte - da muss man in so manchem "Diätforum" schon lange suchen.

  • Klar kannst Du auch Johnny Rotton und Bob Dylan vergleichen und dann sagen: "Bitte: Protest geht auch ohne Krach. "


    Finde ich eben einfach nicht vergleichbar. Beide sind wichtig, aber zu ihrer Zeit und in ihrem Bereich.


    und ich hoffte, dass man in meinem letzten Beitrag eine Prise Ironie entdeckt....


    Zitat

    Und der springende Punkt dabei:
    Eine nackte Dicke die in einer nachmittäglichen Talkshow ganz "mutig" in Dessous auftritt und sich dabei zum Depp der Nation macht ist Beth Ditto nun weiß Gott nicht.


    Sie ist wesentlich mehr als nur ein nackter Hintern.

    ja, sie ist eine dicke Frau die scheinbar den richtigen Ton trifft und der einer nicht geringen Anzahl gefällt.
    Da ihre Stimme ähnlich wie bei Madonna noch nicht einmal ausreichen würde um im Kirchenchor mitzusingen, muss sie eine Performation wie die Lady Gaga oder eben Madonna hinlegen. Sie tritt als Schocker auf und bedient sich einer inzwischen abgedroschenen Methode indem sie ihre Titten und das Hinterteil präsendiert.
    Das kommt aber immer noch an und das lässt sie sich versilbern (warum auch nicht) denn ihre Darbietung ist nicht von bleibenden Wert, da könnt ich Wetten darauf abschliessen.


    Was ich bei ihr ganz stark bezweifle, dass sie zum Nachdenken anregt und dazu beiträgt die Akzeptanz gegenüber dicken Menschen zu erhöhen.


    Ich persönlich brauche keine Musik, die mir Botschaften gleich welcher Art übermittelt.
    Für mich ist Musik Wohlbefinden und ich habe mich auch nicht in jungen Jahren festlegen lassen.
    Musik dient dazu meine Lebensqualität zu erhöhen und die leidet bei dem Anblick von nicht erwünschten nackten Fleisch.

  • und ich hoffte, dass man in meinem letzten Beitrag eine Prise Ironie entdeckt....


    Ja, habe ich entdeckt. ;) Eine Aussage hast Du ja jenseits aller Ironie mit Deinem Beitrag dennoch gemacht.



    Und in Punkto Akzeptanz, glaube ich dass die Wahrnehmung vielleicht auch mit den unterschiedlichen Generationen zu tun hat.


    Ich habe mal einen Dokumentarfilm gesehen über ältere Lesben im Vergleich zu der ganz jungen Generation lesbischer Frauen.


    Während bei den Alten Anpassung im Vordergrund stand war das bei den Jungen ganz unwichtig geworden, weil sich auch die Zeiten geändert hatten. Die älteren Frauen berichteten davon, dass es ihnen immer wichtig gewesen sei als "ganz normale" Frau wahrgenommen zu werden, das Bild des Mannweibes war ihnen ein Graus, es ging eher darum zu beweisen, dass man sich im Grunde von den Heterosexuellen kaum unterschied.


    Heute, wo die Akzeptanz in der Gesellschaft gestiegen ist, ist "Genderfucking" angesagt, also ein Spiel mit den klassischen Geschlechterrollen und das Vermischen von männlichem und weiblichen Aussehen und Auftreten. Also eher selbstbewusste Abgrenzung statt Anpassung und Anbiederung.


    Ähnlich sehe ich das bei Dicken. Es gibt die Dicken, die ich die "gutbürgerlichen und politisch korrekten Dicken" nenne (ein Ausdruck, der mir mal ziemlichen Ärger beschert hat).


    Die machen einfach alles richtig und entsprechen in allem bewusst dem Gegenteil des typischen Dickenklischees.


    Sie buckeln sich im Job ab, buhlen um Anerkennung, sie ernähren sich korrekter als korrekt, sind fleissig, sportlich, gebildet, gepflegt, bienenfleissig.


    Das alles ist ja nicht verkehrt :) aber im Grunde in vielen Fällen auch ziemlich fremdbestimmt und wahnsinnig anstrengend. Man ist so bemüht dem Klischee nicht zu entsprechen, dass man im Grund irgendwann das Leben eines anderen führt.
    Und im Grunde drückt das ja auch aus: "Ja diese Klischees stimmen, aber ich, ich bin ganz anders." Dabei sind diese Klischees einfach Schwachsinn und verdienen gar nicht so viel Aufmerksamkeit und Mühe.


    Eben genau so wie Fr. Ditto das handhabt.


    Eine wie Beth Ditto scheisst auf solche Konventionen, wenn sie als Dicke verschwitzt und hässlich auftritt, dann weil ihr das Spaß macht und weil sie sich nicht von den Klischees einnehmen und bestimmen lässt.


    Immerhin schafft sie es damit auf sämtliche Zeitschriftencover und natürlich trägt das zur Akzeptanz bei.
    Es ist doch ein Unterschied ob Dicke verschämt unter den (roten) Teppich gekehrt werden und einfach unsichtbar in den Medien bleiben (ausser wenn sie als faules, armes und dummes abschreckendes Beispiel herhalten müssen) oder ob sie in einem glamourösen Umfeld als selbstbewusste und trendangebende Künstler erscheinen.


    Es mag nicht der Weg zu mehr Akzeptanz sein, der jedem schmeckt, das gebe ich zu, aber ich glaube für die ganz jungen, dicken Frauen könnte es einen großen Unterschied und einen Schritt voran bedeuten.

  • Es mag nicht der Weg zu mehr Akzeptanz sein, der jedem schmeckt, das gebe ich zu, aber ich glaube für die ganz jungen, dicken Frauen könnte es einen großen Unterschied und einen Schritt voran bedeuten.


    erstmal möcht ich betonen, dass mir die Diskussion hier wieder mal einen höllischen Spass gemacht hat (was Wunder?);)
    Wir wollen mal abwarten ob Ditto tatsächlich einen Einfluss auf den gesellschaftlichen Gesamtzustand hat und das nicht nur bei der Kleiderordnung und Umgang miteinander. Dass sich auch in Köpfen etwas ändert.


    Da ich hier mit der Gnade der frühen Geburt gesegnet bin;) kann ich auch etwas mitreden wie sehr Musik gesellschaftliche Veränderungen begleitet und beeinflusst hat. "Woodstock lässt grüßen"

    Zitat

    Sie buckeln sich im Job ab, buhlen um Anerkennung, sie ernähren sich korrekter als korrekt, sind fleissig, sportlich, gebildet, gepflegt, bienenfleissig.


    das ist ein Gesam gesellschaftliches Problem und betrifft dick, schlank und ganz besonders die Jungen.
    Ich bin manchesmal total entsetzt wie bald das Karrieredenken einsetzt - eigentlich schon in der Schulzeit.
    Gammelauszeiten um sich zu orientieren (die Rucksacktrips um den Globus) sind fast nicht mehr möglich, weil das einen Minuspunkt in der beruflichen Biographie hergibt.


    Ich bezweifle eben einfach, dass dieses provokante Auftreten von Künstlern auch nur die geringste Wirkung zeigt, außer das Amüsement des Publikum, das sich auch bei der Dame ohne Unterleib zeigt.

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