manchmal denke ich

ich bin falsch hier.
Ich bin dick, klar.
Aber ich weiß auch warum: ich esse gern und gut und sicher mehr als notwendig wäre(meine olle ostpreußische Omma sagte immer: Junge, in der Butter auf der Stulle muß man die Zähne sehen können).
Gibt es denn hier auch Leute, denen es ähnlich geht wie mir? Also Leute, die ihr Dicksein ohne
Probleme und unbefangen leben?
Versteht mich bitte nicht falsch, ich möchte mich über niemanden erheben. Aber es wäre schön, hier hin und wieder auch mal was grundsätzlich Positives zu hören und nicht immer nur aufmunternde Worte für diejenigen, die ihren Körper (noch) nicht akzeptieren können und wollen.

Wahrscheinlich liegt es an dieser Einstellung, daß ich wegen meiner Figur nicht angemacht werde und wenn doch einmal, dann hat mein Gegenüber nichts zu lachen - sondern ich.
Gut, ist bei uns Männern vielleicht wirklich anders als bei Euch zauberhaften Frauen.
Aber was ich damit sagen will:
Liebt Eure Bäuche und jede unqualifizierte Kritik an Eurer Figur wird an ihnen abprallen und auf die "Kritiker" zurückgeworfen.
Hadert nicht mit Eurem Dasein, lebt es!

Einen schönen Tag noch!
funky-bear

Übrigens: Das Leben ist zu kurz um dünn zu sein!

Zitat

Gibt es denn hier auch Leute, denen es ähnlich geht wie mir? Also Leute, die ihr Dicksein ohne Probleme und unbefangen leben?

Aber sicher! Ich persönlich habe so gut wie keine Probleme mit meiner Statur, und es gibt hier eine ganze Reihe anderer, denen es ähnlich geht.

Gruß
Rascha

Hallo funky-bear,

irgendwie hat mich Dein Posting heute Morgen zum Kopfschütteln gebracht, und zwar über mich selber.

Ich hatte gestern eigentlich das Bedürfnis, hier mal etwas über meine vom Grundsatz her sehr positive Stimmung los zu werden. Anlass war ein kleines Gespräch mit einer lieben Freundin. Aber ich hatte Hemmungen. Ich hatte schon Hemmungen, von meiner genialen Kindheit zu erzählen in dem anderen Thread, weil ich denke, dass ich andere neidisch machen könnte, dass ich sie damit verletze, wenn ich hier raus hängen lasse, wie gut es mir geht.

Jetzt wo DU angefangen hast, schreibe ich mal in Kürze, was mir gestern so durch den Sinn ging:

Ich halte mich für einen sehr privilegierten Menschen. Ich habe jeden Abend ein warmes Bett und morgens eine wunderbare Dusche, aus der frisches Wasser kommt, das ich auch trinken kann. Ich habe eine wunderbare Kindheit gehabt und wirklich tolle Freunde, Menschen, auf die ich mich 100%ig verlassen kann, und sie auf mich. Ich habe einen Partner, der mich mit all meinen (zum Teil sogar wegen meiner) Macken liebt. Ich habe einen guten Job, in dem ich überdurchschnittlich viel Geld verdiene, eine wunderschöne Wohnung und einiges mehr als der Mensch an Inventar braucht.

Nicht alles in meinem Leben ist glatt gelaufen. Ich habe tiefe Täler durchschritten, schlimme Dinge erlebt und meine letzte Trennung nur mit größten Schwierigkeiten überwunden, aber ich bin immer wieder auf den Füßen gelandet und ich konnte die Täler immer verlassen, ohne mich selbst verleugnen zu müssen. Auch das ist Glück in meinen Augen.

Ich bin dick. Das veranlasst Menschen immer wieder, mir zu sagen, insbesondere hier im Netz, weil sie mich nicht persönlich kennenlernen können, dass etwas mit mir nicht stimmt und dass ich um vieles glücklicher sein könnte, wenn ich nur schlank wäre.

Ich nehme mir heraus, mich über mein Dicksein hinwegzusetzen, denn mein Leben ist so reich, dass ich es schamlos finden würde, es auf Grund des Dickseins auch nur um einen Millimeter abzuwerten. Das wäre unbescheiden und undankbar.

Ich möchte diejenigen, die ständig mit ihrem Gewicht hadern mal bitten, nachzudenken, was ihnen das Leben wirklich schenkt und das in Vergleich zu setzen zu der Einschränkung "Übergewicht". Ich bin sicher, bei ehrlicher Betrachtungsweise müsste die Mehrheit der Betroffenen zu dem Ergebnis kommen, dass sie ihr Übergewicht total überbewerten. Natürlich gibt es Ausnahmen, Menschen, die viel Pech gehabt haben, aber auch solche Menschen können zu einer positiven Lebenseinstellung finden, denn, wie gesagt, auch ich habe tiefe Täler durchschritten. Man muss auch selbst etwas dafür tun.

In diesem Sinne,
Crassa, die gleich vor Müdigkeit vom Stuhl fällt

Hallöchen an alle,

nachdem ich meine kurzzeitige Krise von gestern überwunden habe, gehts mir nun wieder blendend. Bin seit vier Uhr auf den BEinen und fühle mich total fit und ausgeruht. Dieser Nebenjob ist irgendwie das beste, was mir passieren konnte. Zumindest bisher....*g*

Nein, ich schließe mich da mal Crassa an. Ich weiß es sehr zu schätzen, dass ich eigentlich soweit gesund bin, eine feste glückliche Beziehung führe, meine Familie und Freunde fast ausnahmslos hinter mir stehen, einen guten Job habe, der Spass macht, deswegen ein Auto fahre, das ich schon immer wollte und von dem ich sonst nur träumen könnte und Hobbies habe, die mir Spass machen.

Natürlich bin ich auch mal mäkelig und ningel rum, wie schlechts mir geht, wie scheiße ich aussehe usw. Heute morgen hat mich ein anderer Zusteller angesprochen, ob ich net Lust hätte, mit ihm mal nen Kaffee zu trinken. Er selbst ist auch seeeeehrrr kräftig und groß und als ich ablehnte, meinte er, es wäre deswegen. Aber ich habe ihm erklärt, dass ich in festen Händen bin und treu wie ein Hund. Unter anderen Umständen hätte ich allerdings zugesagt, da er aufgrund seiner Persönlichkeit ein Mensch ist, der mir sofort sympathisch war und den ich aufgrund dessen auch attraktiv empfunden habe. Hach, sowas baut schon mal auf...*schwärm*....könnte mir ruhig mal öfters passieren. Das letzte mal hatte ich so ein Erlebnis vor ....*grübel* vier Jahren??? Ist schon lange her...aber es ist angenehm, zu wissen, dass man auf seine Umwelt nicht unbedingt abstoßend wirkt....

Noch dazu kommt, dass heute Freitag ist. Da bin ich immer total zappelig in Vorfreude auf das Wochenende. Das werde ich nämlich mit meinen Hobbies verbringen und endlich die Arbeit am Sindarinclub weiter vorantreiben.

Was soll ich sagen: Ich bin glücklich und das Leben ist schön.

Meine schlechten Erlebnisse (7 Todesfälle innerhalb von 6 Jahren) habe ich soweit überwunden, wobei mir der plötzliche frühe Tod meines Vaters ab und an noch sehr zu schaffen macht, obwohl ich ihn erfolgreich verdrängen kann.

Ich hoffe jedenfalls, dass jeder Mensch zumindest ab und zu mal das Gefühl hat, das Leben sei lebenswert. Denn ohne dieses Gefühl wäre ich wahrscheinlich schon nicht mehr hier. Es ist wichtig für mich, am Ende eines Tunnels Licht zu sehen. Und da ich seit geraumer Zeit diesen Tunnel verlassen habe, hoffe ich, dass es noch laaaaaaaaaaaaange so bleibt und für alle hier, die das Licht noch nicht gesehen haben, hoffe ich, dass sie nicht verzagen...

>hey, sicher liest auch jemand der es selbst nicht schafft, gern wie gut , locker und vernünftig man mit seinem "übergewicht" umghehen kann - ich persönlich denke dann sogar - hey guck mal, so geht es doch auch - und ich empfinde das als was sehr positives *lächel*

Ich habe kein "Übergewicht", ich habe ein Gewicht.
Morgen mehr, dann ist mehr Zeit.
Danke erst mal!
funky-bear

Zitat

Crassa
weil ich denke, dass ich andere neidisch machen könnte, dass ich sie damit verletze, wenn ich hier raus hängen lasse, wie gut es mir geht.

Neid kann doch nur jemand empfinden, der mit sich selbst nicht im Reinen und unzufrieden ist. Und ist das mein Problem?
Muß ich mich in einer Freundschaft einschränken, darf ich nicht wenigstens dort so sein wie ich will und bin?
Wie es scheint kann doch eine bedingungslos positive Einstellung Mut machen wie Cailly geschrieben hat.

Zitat

Ich bin sicher, bei ehrlicher Betrachtungsweise müsste die Mehrheit der Betroffenen zu dem Ergebnis kommen, dass sie ihr Übergewicht total überbewerten.

Jenau! Ich glaube, es gibt viele Menschen, die sich gar nicht die Chance geben, daß es Ihnen gut geht.

Zitat

Cailly
- das ist nur ein Faktor der bei mir mit sehr viel "schuldgefühlen" besetzt ist und genau da arbeite ich derzeit dran,

"Schuldgefühle" rechtfertigen viel im Leben - der Anderen!

Zitat

Na_Ich
Natürlich bin ich auch mal mäkelig und ningel rum, wie schlechts mir geht, wie scheiße ich aussehe usw.

Na, wer macht das nicht!? Aber irgendwann komme ich doch wieder auf den Teppich meines wundervollen Daseins und dann kann es normal weitergehen...

Zitat

Ich hoffe jedenfalls, dass jeder Mensch zumindest ab und zu mal das Gefühl hat, das Leben sei lebenswert.

Und es dann versucht festzuhalten, sich dieses schönen Gefühls immer wieder zu erinnern und es gleich noch einmal zu versuchen!

Es ist doch tröstlich, daß es einige gibt, die zumindestens auf dem Weg sind. Ich habe gute Erfahrungen gemacht, die schlauen Ratschläge von vielen Berufenen und auch den Unberufenen etwas gegen den Strich gebürstet zu betrachten. Beispiel:

Gott gebe mir die Gelassenheit,
Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann,
den Mut, Dinge zu ändern, die ich ändern kann,
und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden.

Hört sich doch gut an, oder? War trotzdem nichts für mich. Ich wollte nicht gelassen sein und mich auf Gott zu verlassen war mir auch zu vage, also habe ich es leicht verändert:

Ich gebe mir die Ausgelassenheit...

Und das war anstrengend genug.

Natürlich hat mir auch die monatelange Begleitung meines Freundes in seinem Todeskampf einiges gebracht. Ich weiß heute, daß es schnell gehen kann, daß ich nur dieses eine Leben habe.
Und das lasse ich mir nicht von Ignoranten und / oder Genußneurotikern (jaja, manchmal kann ich auch böse sein... ) diktieren oder vermiesen.

Aprospos Genuß: Vor einiger Zeit gab es mal im Stern einen Artikel "Iß Dich glücklich, rauch´ Dich froh (o.ä.)". Dort wurde die Meinung vertreten, daß der Streß, sich das Eine oder Andere abgewöhnen zu wollen, viel ungesunder sei, als seinen Schwächen nachzugeben. Muß ja nicht stimmen, aber ist doch ein interessanter Gedanke. Mir hat er jedenfalls gefallen und ich habe ihn zu meinem Credo erhoben.

Vor ein paar Jahren habe ich mir mal folgendes gesagt (immer wieder):
Die Scheiße, in der ich heute sitze, ist der Dünger für meine Zukunft!
Mir hat´s geholfen, weil ich Leitgedanken brauche. Vielleicht bin ich auch ein Spruchkopp - und selbst wenn, ich gefalle mir und hoffe nur, daß Ihr mit dem Gesagten auch etwas anfangen könnt.....

Schönen Sonntag noch!

funky-bear

Vielleicht mache ich auch mal ´nen Crash-Kurs im Formatieren...
funky-bear

Zitat

Die Scheiße, in der ich heute sitze, ist der Dünger für meine Zukunft!

Cooler Spruch! Der war irgendwie genau das, was ich heute brauchte, denn im Moment klappen ein paar Dinge nicht ganz so, wie ich es mir wünsche ...

Danke
Crassa

Zitat

Die Scheiße, in der ich heute sitze, ist der Dünger für meine Zukunft!

cool

den spruch speichere ich mir im hirn ab, wenn ich morgen aufs arbeitsamt pilgere.

ach funkybear....es ist schön zu sehen, dass es Menschen wie Dich gibt, die so nach außen hin positiv sind. Soll jetzt nicht heißen, dass ich die Einstellung anderer hier nicht nachvollziehen kann oder sowas.

Bei mir ist es eben Stimmungsabhängig, wie es mir geht. Habe gerade ein Wochenende mit Wettermigräne hinter mir. War prima. War von Freitagmittag bis letzte Nacht nur am Kotzen, weil die Schmerzen so schlimm waren. Jetzt fühle ich mich immer noch ein bisschen wie falschgeld, aber es geht schon wieder. Ist heute nur das körperliche, nicht das seelische Befinden, das einen leichten Knacks hat. Das Wetter schafft mich, dabei liebe ich doch den Sommer...aber München und sein Klima schaffen mich von Jahr zu Jahr mehr. Irgendwann zieh ich an die Küste...

Übermorgen muss ich übrigens zum BelastungsEKG beim Kardiologen und da wird dann getestet, wie es mir bei Belastung geht. Dann wird auch gleich noch das Problem der Atemnot gecheckt, die ja grundsätzlich immer was mit Übergewicht zu tun hat, laut Aussage der Ärzte. Dabei habe ich zufällig mal was von Belastungsasthma gehört...war sehr interessant. Bin gespannt, was rauskommt. Wird nur ein bissel peinlich, da so halbnackt rumzuradeln, wo doch der Arzt so eine schnecke ist...*grins*...aber welche Frau träumt nicht davon, nackt Fahrradzufahren...*lach*...ihr seht, meinen Humor habe ich nicht verloren, auch wenn ich gestern nacht am liebsten aus dem Fenster gesprungen wäre....

Zitat

ach funkybear....es ist schön zu sehen, dass es Menschen wie Dich gibt, die so nach außen hin positiv sind.

Na ja, nicht nur nach außen, das wäre ja recht einfach, brauchste nur ein paar vernünftige Sprüche zu klopfen und das wär´s denn. Aber diese positive Einstellung auch nach innen wirken und dann auch von dort raus zu lassen, das ist doch das Schwierige. Ich bin auch nicht als Weltmeister im positiven Denken geboren worden. Bis ich das wurde, mußte ich üben, üben, üben - wie jeder andere, der Weltmeister geworden ist, auch.
Und das Üben sah so aus, daß ich keine Gelegenheit ausließ, Anregungen aufzusaugen, wo immer ich sie auch fand.
Beispiel:
Eine ältere Mitarbeiterin von mir, die schon durch vieles durch war, hatte in ihrem Wohnzimmer ein häßliches Souvenir aus den Bergen zu hängen. Ihr kennt das: ´ne kleine Baumscheibe mit ´nem sinnigen Spruch drauf, mich schüttelst heute noch, wenn ich an das Teil denke. Aber der Spruch dadrauf (paßte wunderbar zum Ambiente einer Holzscheibe, fand ich):

Und wenn Du denkst, es geht nicht mehr,
kommt von irgendwo ein Lichtlein her.

Nicht gerade höchste Dichtkunst und inhaltlich auch eher dürftig; und wie es da so hing, an einer völlig unmöglichen Stelle und viel zu hoch. Und Ihr ahnt es bereits, dieser Zweizeiler läßt mich nicht los, er ist immer da, wenn ich ihn brauche (obwohl ich meine Lebenshilfen gewöhnlich nicht von Baumscheiben lese!).
Will sagen: überall lauern die Dinge, die Euch weiterbringen - auch an den unmöglichsten Stellen und in den ungewöhnlichsten Formen. Ihr braucht sie nur mitzunehmen, zu prüfen und dann zu verwerfen oder sie festzuhalten.
Wie der Berliner zu sagen pflegt:

MACHT WATTA WOLLT - ABA MACHT WAT!

Zu dem Anderen, liebe Na_Ich (wat´n Name!), kann ich nichts sagen (ich mache mir nichts aus Krankheiten), wünsche Dir aber, daß es bald wieder besser geht!

Zitat

ihr seht, meinen Humor habe ich nicht verloren,

Und das ist gut so!

Zitat

auch wenn ich gestern nacht am liebsten aus dem Fenster gesprungen wäre....

Resignation ist kein Standpunkt.

Ich rede schon wieder zu viel....
funky-bear

jo, mir gehts heute wieder gut. bin wieder schmerzfrei. hach, wie schön das doch sein kann. ich hoffe, dass ich jetzt für eine Weile wieder meine Ruhe habe...

Zitat

Zu dem Anderen, liebe Na_Ich (wat´n Name!),

Ja, mir fiel nichts anderes ein. Ich saß so vorm PC und überlegte, den Namen Grit gabs komischerweise schon als Usernamen, also grübelte ich weiter. Irgendwann sagte ich dann, "Na ich bins" also wurde Na_ich draus...*lach*...einfach Ich eben...

Von Natur aus bin ich auch ein positiver Mensch und ich halte mir immer vor Augen, dass es Menschen gibt, denen es wirklich schlecht geht und die auch nicht einfach den Kopf in den Sand stecken. Habe auch deswegen, glaube ich zumindest, wenig schlechte Erfahrungen im Hinblick auf mein Gewicht gemacht, sprich jobmäßig oder so. Meine Signatur kommt nicht von ungefähr. Da is schon was wahres dran. Immer Augen zu und durch. Neue Sprache gelernt? Ab ins Land und losgequatscht. Scheiß auf die Fehler. Mein Leben läuft auch prima, aber manchmal hab ich auch schlechte Laune und dann jammere ich eben mal rum. Besonders, wenn ich so eine Migränephase habe. Wenn ich mir vorstelle, dass es Menschen gibt, die noch schlimmere Migräneanfälle haben...auweia. Mir reicht das schon. WEnn man vor Schmerzen nicht mehr weiß wie man sich am besten hinlegen soll, dabei ist man doch so müde. Wenn man sich die Seele aus dem Leib "speit" und der Schädel sich dabei anfühlt, als würde er gleich und sofort explodieren....neee, das ist nicht schön. Und da jammere ich dann. Mein Freund kennt das schon. Konnte das nie verstehen, bis er einmal selbst Migräne hatte und diese nun auch ab und an bekommt. Seitdem hat er Verständnis für mein Geningel. Am schönsten sind ja dann am immer die gutgemeinten Ratschläge der Mitmenschen, die keine Ahnung von Migräne haben und dann rumlabern.

Bei mir sieht das immer so aus, dass ich am Anfang diese typische Aura kriege, sprich nichts mehr sehe, alles flimmert, Röhrenblick usw. Dann kommt der Schüttelfrost, die Sprachstörung und die linksseitige Lähmungserscheinung. Dann muss ich mich übergeben und ungefähr eine STunde oder länger warten, bis nur noch Schmerzen da sind und die anderen Symptome wieder nachgelassen haben. Wenn man mich in der Zeit nicht in Ruhe lässt, kriege ich Wut. Erst Freitag passiert. Alle sind Essen gegangen und ich bin nicht mit. Also versuchte mich mein Chef zu überreden. Da saß ich aber schon da und hab gezittert wie Espenlaub. Meine Kollegin meinte, dann geh halt heim. DA wurde ich dann mal lauter und hab gemeckert, sie sollen einfache essen gehen und mich in Ruhe lassen. Wenn mir danach ist, heimzugehen, gehe ich, aber jetzt will ich meine Ruhe. Gott sei Dank nimmt bei uns niemand was übel, wenn mal jemand schlechte Laune hat oder sowas. Aber mir hat das dann gereicht. Ich brauch dann echt meine Ruhe und muss mich darauf konzentrieren.

Und wenn ich dann diesen blöden Anfall überstanden habe und es mir wieder gut geht, meistens am nächsten übernächsten Tag, bin ich auch wieder gut drauf. Gibts hier eigentlich noch andere Migränebetroffenen?

Naja, was ich eigentlich damit sagen wollte, positive Einstellung hin oder her, wenn es einem schlecht geht, sollte man ihn oder sie einfach lassen. Das gibt sich schon wieder. Wenns mir dann langsam besser geht, kommt eh mein Humor zurück und dann wissen alle, dass das gröbste überstanden ist...

Hallo,

das ist eine interessante Frage... Ich weiss nicht, ob ich mich mittlerweile so akzeptiert habe, wie ich bin, aber ich bin auf den besten Wege.

Es gibt Tage, an denen ich aufgebe, mich selbst aufgebe, mich hängen lasse, und dann sind Tage da, an denen ich froh bin, ich zu sein.

Innere Zufriedenheit, Glück, das Seelenleben- das sind doch Dinge, die nichts mit dem Bauch zu tun haben, die einfach in einen drin stecken.
Und das kommt mit der Zeit, wenn man sich selbst nicht auf das Dicksein reduziert.
Wenn man an sich arbeitet, für sich einiges tut und auf sich selbst hört...

Die Gesellschaft macht es einem nicht gerade leicht, aber warum sollten wir es ihr im Gegenzug auch leicht machen? Zumindest denke ich, dass ich viel in mir habe, was die da draussen gar nicht interessiert; was die nicht sehen wollen.
Sie würden es sehen wollen, wenn ich schlank und rank wäre. Aber ich bezweifle, dass ich dann glücklicher wäre...

Zitat

Zumindest denke ich, dass ich viel in mir habe, was die da draussen gar nicht interessiert; was die nicht sehen wollen.
Sie würden es sehen wollen, wenn ich schlank und rank wäre.

ich bezweifle, das das vom schlank und rank sein abhängt.

für das was in einem drin ist interssieren sich immer nur ganz persönlich an dir interessierte menschen. und man muss das was in einem drin besonders ist, auch nach aussen zeigen. und das ist für dicke und dünne gleich.

lg rita

[ 05-07-2003, 13:31: Beitrag editiert von: ritathedolphin ]

Volle Zustimmung!

Seit Februar befinde ich mich in der Ausbildung zur Lehrerin für Fachpraxis an beruflichen Schulen und unterrichte seit dem ersten Tag der Ausbildung 16- bis 18jährige Handelsschüler (und zwar welche von der schwierigen, verhaltensauffälligen Sorte; zu 90 % sind sie außerdem ausländischer Herkunft).

Mit meiner (ganz tollen!) Mentorin hatte ich gleich am Anfang der Ausbildung ein sehr gutes und offenes Gespräch. Sie sagte mir das, was ich mir selbst schon denken konnte - klar gucken die Kids erst einmal darauf, wie dick die neue Lehrerin ist, und tuscheln auch darüber. Aber nach sehr kurzer Zeit merken sie, ob ich eine gute Lehrerin bin und Freude am Umgang mit ihnen habe - und seitdem zählt für sie tatsächlich nur das.

Meine Figur war den Schülern von diesem Zeitpunkt an total schnurz; ich habe sehr schnell ein ausgezeichnetes Verhältnis zu ihnen entwickelt.

Diese Teenager erkennen in Nullkommanix, was in der Person steckt, die vor ihnen steht, und dann tritt die körperliche Erscheinung komplett in den Hintergrund.

Gruß
Rascha

Euch beiden DANKE! Ihr sprecht mir schon aus meiner Seele *lächel*.

Mich würde nur mal interessieren, wo diese Menschen rumhoppeln. Ich will auch so welche kennenlernen...

*dumdidum* - bin eigentlich schreibfaul, aber weil Du so nett fragst:

*meld*

Eigentlich sollte ich mit dem Kinn Felder pflügen, wenn mir einfällt auf welche Vergangenheit ich zurückblicke und mit welchen Folgen ich selbst heute noch oft kämpfen muß. Klar geht es mir auch zwischendurch mal schlecht - und das dann meinem Wesen entsprechend exzessiv.

Aber alles in allem kann ich eigentlich nur sagen: Glück gehabt! Hab zwar sämtliche "Arschkarten" gezogen, die das Leben so zu bieten hatte - aber die habe ich so ausgespielt, daß ich damit wirklich gut leben kann. Ich stehe morgens gerne auf, finde das Leben zwar mühsam, aber spannend, finde mich ganz gut gelungen und finde, daß mein Schatz über einen ausgesprochen guten Geschmack verfügen muß.

LG, orca

P.S.: was Ihr darüber schreibt, daß manche neidisch oder vielleicht sogar defensiv-aggressiv reagieren, wenn ich ihnen zu vermitteln versuche, daß man sein Lebensglück durchaus selbst in der Hand haben kann - stimmt, ist mir sehr oft begegnet. Mittlerweile denke ich: wer zu faul ist, zu erkunden, was ER SELBST dazu beitragen kann, daß er sich wohlfühlt: der kann sich eine andere Stelle als ausgerechnet die als Klotz an meinem Bein suchen :p

[ 08-07-2003, 10:05: Beitrag editiert von: orca ]

Zitat

Mittlerweile denke ich: wer zu faul ist, zu erkunden, was ER SELBST dazu beitragen kann, daß er sich wohlfühlt: der kann sich eine andere Stelle als ausgerechnet die als Klotz an meinem Bein suchen

das isses, liebe orca!

Wenn ich mal so zwischendurch wieder was sagen darf:
Ist ja eigentlich ziemlich dünne, von 3783 registrierten Nutzern nur 6, die´s auch positiv angehen.....

Aber nur Euch sechse mal alle um mich rumhaben, ich glaube, das wäre das ultimative happening!
Wenn Ihr nicht alle so weit weg wärt...

funky-bear

Hi Funky,

no problem - in einigen Monaten werde ich in Dresden wohnen, det is nich so weit von Berlin wech, wa?

Laß Dich von der Anzahl der registrierten User nicht täuschen - viele sind nicht (mehr? vorübergehend?) aktiv, andere - wie ich - gucken monatelang nicht hier herein (frau ist schließlich auch noch anderes als "nur" dick )

Es sind mir schon viele "positive Dicke" begegnet. Auch hier täuscht der Eindruck vielleicht, es heißt ja nicht "Deutschlands-Seiten-für-Glückliche.de" Ist doch logisch, daß dicke Menschen mit einer Fülle von Problemen konfrontiert werden, und so gesehen finde ich es gerechtfertigt, wenn sie hier einen Platz finden, um sich erst einmal "entlasten" zu können. Schön, wenn's für uns alle hier Platz gibt

LG, orca