...dann schaut doch am 8. März um 16 Uhr bei Pro7 'rein.
Oder vielleicht auch lieber nicht, sonst kann ich mich hier ja doch nie wieder blicken lassen...
Letzten Samstag fiel hier ein Fernsehteam von Pro7 bzw. von Janus TV ein, um im Rahmen der SOS Home Serie die Umwandlung unseres Kellers vom absoluten Saustall zum bunten Spielkeller zu drehen.
Meine Nachbarin hatte mich noch gewarnt "Du hast keine Ahnung auf was du dich da einlässt!"
Stimmt, die hatte ich nicht und so wurde mir beim Anblick der ganzen Technik, die zwei starke Männer in unser Haus schleppten auch etwas schwindelig.
Fangen wir mit der Geschichte doch erst einmal von vorne an, damit überhaupt klar ist um was es hier geht.
Ich hin Anfang Januar mit einer äußerst schmerzhaften Nervenwurzelentzündung untätig zuhause herum, und langweilte mich entsprechend. Da zu dieser Zeit mein Computer noch eingeschränkt funktionsfähig war (danach war er platt) surfte ich im Internet herum und kam zu einem Bewerbungsbogen für SOS Home. Es sei gesagt, dass ich diese Sendung noch nie gesehen hatte, aber das Angebot, dass jemand die Missstände in meiner Hütte für mich beseitigt war verlocken.
Ich füllte den Bogen also aus, schickte ihn ab und erwartete eigentlich nicht, jemals einen Pieps von dem Verein zu hören.
Drei Wochen später forderten sie Fotos vom Keller an und eine weiter Woche später kam dann der Anruf des Autors (fragt nicht warum der Autor heißt... ich hätte ihn ja Regiefuzzi getauft) "Wir kommen nächsten Samstag und drehen bei euch."
Nächsten Samstag??? Das Kerlchen hat Humor!
Den Donnerstag darauf kamen Autor Johannes und Expertin Luise zu uns und begutachteten den Keller. Sie zogen ab mit den Worten "Tschau bis Samstag. Um 9 sind wir da!"
Am Freitag wachte ich auf und war krank. Eine Monstererkältung, leichtes Fieber und einen Mörderbrummschädel. Ich pflegte mich so gut es ging und hoffte auf ein Wunder.
Am Samstag morgen war ich immer noch erkältet und etwas wackelig. Aber wozu gibts Wick Day med? Doppelte Dosis mit Sinupret und einem großen Glas Multivitaminsaft. Ein Guter packt das!
Da mir insgesamt sieben Leute angekündigt worden waren stellte ich mich erst mal an den Herd und bereitete einen großen Topf Chicken Biryani fürs Mittagessen vor. Luise hatte mir erzählt, dass sie sonst entweder den Lieferservice rufen oder sich mit irgendwelchen Brotzeitangeboten vergiften lassen (Leberkäs und Brezen bis zum Brechreiz). Wer in dieses Haus kommt wird weder vergiftet noch muss er sich von auswärts Essen kommen lassen. Das wäre ja noch schöner!
Außerdem ist dieser indische Reismischmasch für 14 Personen ausgelegt und das sollte doch reichen?
Währen also das Gemüse garte und der Blechkuchen abkühlte kamen um Viertel nach 9 Kameramann und Tontechniker mit ihrem ganzen Equipment vorgefahren und luden selbiges in der Essecke ab. Irene war fasziniert und inspizierte erst einmal alles ganz genau.
Die beiden installierten dann Lampen, verteilten Akkuladegerät, Kameraausrüstung Kabel etc. durch das Erdgeschoss und den Keller und Sanjo, der Kameramann machte die Vorher-Aufnahmen von unserer Gerümpelgrube im Keller.
Es muss gesagt sein: Ich durfte vorher kein Stück aufräumen und sollte möglichst alle Arbeit, die da unten im Gange war liegen lassen. So lagen dort Haufen von Kinderkleidern für die nächsten Basare, Kisten und Kasten fürs Ebay etc. noch auf der normalen Kellerunordnung obenauf.
Um 10 kam dann der Rest der Crew. Johannes (der wegen Hexenschuss nur gebückt gehen konnte) und Luise (Balthazar) im einen Bus und Sylvia (Bommes) mit den zwei Muskelmännern/Handwerkern im anderen Bus. Letzterer hatte diesen netten "Avenzio" Schriftzug drauf, so dass unsere Nachbarn auch garantiert keinen Zweifel mehr daran haben konnten, dass hier irgendetwas im Busch war.
Die Damen gingen sich schminken, die Herren schlabberten die erste Kanne Kaffee leer und dann ging es an die Planung. Planung kommt von Plan, oder??? Die hatten jedenfalls keinen!
Luise erstellte vor Ort eine Liste mit allem, was die Jungs jetzt zur Umgestaltung besorgen sollten. Stoff, Farbe, Bretter etc. Die beiden Handwerker zogen also mit ihrem Avenzio-Bus wieder ab und wurden die nächsten zweieinhalb Stunden auch nicht mehr gesehen.
Mein Mann wurde ins "Off" verbannt, d.h. er durfte zwar mithelfen, sollte aber zum Schluss der Aktion nach Hause kommen und gaaaanz überrascht feststellen, dass wir im Keller gewerkelt haben. Saublöde Idee!
Ich wurde hierhin, dorthin und dahin beordert, musste teilweise den gleichen Mist viermal erzählen und räumte mit den beiden Mädels erst einmal einen ganzen Haufen Zeug aus dem Keller hinaus. Das war der angenehme Nebeneffekt. Die haben das ganze überflüssige Gerümpel mitgenommen und laden es am Montag auf dem Wertstoffhof ab! Juhu!
Trotz den Vorgaben, die Johannes immer wieder mal machte hatten wir furchtbar viel Spaß und haben endlos rumgeblödelt.
Als einem der Kameramänner im Eifer des Gefechts die ganze Weihnachtsaußendekoration auf den Kopf rauschte und ich ihm fast auf die Kamera sprang um wenigstens die schwere Lichtschlauchrolle noch aufzuhalten, fielen er, ich und die Kamera auf Sylvia und der Stunt endete in einer Flohmarktkiste. Danach hatten wir etwas Mühe ernsthaft weiterzuarbeiten.
Der gleiche Kameramann rammte sich beim Transport eines schweren fahrbaren Hochstuhls eine der Rollen in die Weichteile und lag winselnd in Gebetshaltung vor der Küchentür. "Muscht halt gugge woscht hidappst!"
War wohl nicht sein Tag.
Mittags hat sich der ganze Haufen mit Heißhunger auf das Biriany gestürzt und man mag es kaum glauben... die 9 Erwachsenen haben die 14-Personen-Ladung radifatz weggespachtelt. Irene hat verweigert und ernährte sich von Joghurt, Chips und Schokoriegeln. Wers mag...
Sie hat übrigens zwei neue Freundinnen. Tagsüber hat sie mit Sylvia und Luise gespielt und die beiden zum Puppenhausspielen in ihr Zimmer verschleppt, abends hat sie sich auf Luise zusammengekuschelt und ist dabei fast weggepennt. Die Mädels waren genauso begeistert von ihr wie sie von den beiden.
Also weiter mit der Arbeit... wir haben geschleppt und gewerkt. Johannes hat am Telefon mit der Produktionsschnecke herumgestritten, wer denn für den Einkauf für den morgigen Dreh zuständig sei und schlussendlich beschlossen, dass, wenn er zwei Stunden vor Geschäftsschluss noch was ergattern will, er doch lieber gleich selber fährt. Er hat sich also meinen Mann ausgeborgt und ist mit ihm zu Ikea gerast. Dort haben die beiden eingekauft und bei der Gelegenheit gleich noch ein schönes stabiles Regal für den Keller mitgebracht.
Die Mädels und ich haben inzwischen Vorhänge genäht (und dabei die Nähmaschine geschrottet) und die Handwerker haben im Keller sechs (!!!) Betonbohrer an unsere solide Kellerwand verschwendet um das Regal mit der Gardinenschiene dort anzubringen.
Wir haben dann ohne Johannes noch ein bisschen weitergedreht (Irene lag inzwischen total erschossen in meinem Bett und hat Video geguckt) und dabei noch mehr Blödsinn gemacht. Wenn die was davon senden traue ich mich echt nicht mehr auf die Strasse.
Als die Herren wiederkamen war es dann doch schon viertel vor Acht (19.45), ich hatte Pizzaschnitten im Ofen und Bratwürste in der Pfanne und wir haben dann mit Futter, Ramazotti und der Verabschiedung der beiden Handwerker noch ein kreatives Päuschen eingelegt.
Der Rest ging recht schnell. Ich habe mit Sylvia das Regal zusammengeschraubt, der Kameramann ist rückwärts in den Vorratskeller gestolpert und hat sich den Kopf an einem Scheinwerfer angeschlagen (hatte ich erwähnt, dass das nicht sein Tag war???) und wir haben einen Teil meiner umfangreichen Schneckensammlung auf dem Bord verteilt. Noch eine Megaschnecke an die Wand genagelt, das Puppenhaus eingerichtet (Irene) und die Schaukel aufgehängt. Dann war es 22 Uhr und wir alle fix und fertig. Eigentlich wollten wir mit den mitgebrachten Farben noch einen Regenbogen malen, aber darauf hatte irgendwie keiner mehr wirklich Lust. Der Keller sieht auch so richtig gut aus!
Nun hatte endlich noch Georg seinen "Überraschungsauftritt" und dann war die Sache gelaufen.
Während das Team oben aufgeräumt hat (die haben keinen Saustall hinterlassen!!!) und der Kameramann noch Nachher-Bilder gedreht hat, hat der Tontechniker schon mal angefangen das Equipment in den Bus zu räumen.
Irene war schon fast auf Luise eingeschlafen und wurde von Georg ins Bett verfrachtet. Kein Mucks mehr!
Wir haben uns noch voneinander verabschiedet (die beiden Mädels haben mich heftigst gedrückt und schon mal angedroht wiederzukommen) und dann sind sie mit Sack und Pack vom Hof gerollt. Das war dann um Viertel nach Elf...
Am nächsten Tag brachte ich dann keinen Pieps mehr raus und war richtig platt/krank. Heute krächze ich schon wieder und das Fieber ist auch runter.