Essstörungen Gewichtsabhängig?

Als ehemals Magersüchtige kann ich das absolut bestätigen. Tiefstpunkt war bei mir ein BMI von ungefähr 20 - klingt ja erst mal gar nicht sooo schrecklich.

Ich bin zu dem Zeitpunkt aber körperlich regelrecht auf allen Vieren gegangen, hatte mich auf dieses 'Traumgewicht' mit radikalsten Mitteln runtergehungert, den Körper regelrecht vergewaltigt, ungefähr 10 Mal am Tag auf der Waage gestanden, fast täglich trotz Schwindelanfällen, Übelkeit, Schwäche, Herzproblemen etc. auf dem Laufband gestanden und bin bei jedem Krümelchen Nahrung, das von meinem Essensplan abwich, geradezu panisch geworden, Heulkrämpfe beim Wiegen und Essen waren an der Tagesordnung - könnte man als geringfügig eßgestört bezeichnen, würde ich sagen .

Trotzdem werde ich immer wieder komisch angeguckt, wenn ich Leuten versuche klar zu machen, daß manche Menschen mit 'Idealgewicht' sich eben nicht im persönlichen körperlichen Optimum befinden (mir ging es nie, wirklich niemals, nicht davor und nicht danach, körperlich so dermaßen schlecht wie mit 'Idealgewicht' - interessanterweise ist mir vor kurzem mit einem BMI von derzeit fast 27 vom Onkel Doktor bestätigt worden, daß ich Cholesterin-, Leber- und sonstige Werte habe, die so dermaßen gut sind, daß ich geradezu Werbung für meine gesunde Lebensweise machen könnte - schon interessant, finde ich :D) und vor allem daß das Gewicht nichts, aber auch gar nichts über das Eßverhalten aussagt, was dahintersteht - auf den ersten Blick hat man damals eine ziemlich schlanke Frau gesehen, mehr nicht - welche Dramen sich im Hintergrund abgespielt haben, um das zu 'erreichen' und dann bei dem krampfhaften Versuch, den 'Traum' zu halten, das hat kaum einer gesehen.

Ja, so ist das...

kleineente