Esssüchtig? Was kann ich nur tun?

  • Hallo zusammen,
    Ich bin schon immer dick gewesen. Früher hat mir das nie etwas ausgemacht.
    Doch seit zehn Jahren bin ich Diabetiker. Ich habe schon sehr oft versucht abzunehmen, doch nie erfolgreich. Im Gegenteil: Erstens habe ich trotzdem gefressen und zweitens bin ich nachher fetter als vorher.
    Im letzten Jahr wars noch extremer und ich hatte wegen meinem Gewicht Probleme auf der Arbeit. Da habe ich mir vorgenommen im neuen Jahr abzunehmen. Ich bin esssüchtig. Ich schaffe das einfach nicht. Wir haben immer etwas leckeres zu essen hier, weil vier von unseren Kindern noch im Haus wohnen (und einer studiert und er möchte auch etwas leckeres, wenn er uns besucht).
    Wie gesagt: Seit Neujahr versuche ich weniger zu essen und weniger zu rauchen. :mad: Erfolglos!


    Ich bin hässlich, fett und disziplinlos:mad:.


    Mein eigener Vater ist gestorben als er 45 war (und ich 13) und zwar an einem Herzinfarkt. Der hatte bestimmt auch mit seinem Übergewicht zu tun. Ich will nicht so enden wie er und meine Kinder als Waisen zurücklassen.


    Ich nehme Citalopram. Bringt auch nichts.

  • Da habe ich mir vorgenommen im neuen Jahr abzunehmen. Ich bin esssüchtig. Ich schaffe das einfach nicht.

    Wenn Du esssüchtig bist, leidest Du unter einer Essstörung, die in therapeutische Hände gehört. Mit guten Vorsätzen und eisernem Willlen hast Du nur gute Chancen, die Sache zu verschlimmern.

    Ich bin hässlich, fett und disziplinlos:mad:.

    V.a. gehst Du offensichtlich viel zu hart mit Dir ins Gericht. So schrecklich kannst Du nicht sein - immerhin hat sich Deine Frau für Dich entschieden und Ihr habt fünf Kinder... Und nochmal: eine Essstörung hat mit Disziplinlosigkeit rein gar nichts zu tun.

    Mein eigener Vater ist gestorben als er 45 war (und ich 13) und zwar an einem Herzinfarkt. Der hatte bestimmt auch mit seinem Übergewicht zu tun.

    Oder das Übergewicht hatte die gleiche Ursache wie der Herzinfarkt, war also nur Symptom. Deshalb hat Dein Übergewicht auch überhaupt keinen Vorhersagewert, ob Du so enden wirst wie Dein Vater. Deinem Diabetes würde ich da mehr Beachtung schenken. Vermutlich ist es sehr schwer, wenn nicht unmöglich, die Blutzuckerwerte angesichts einer Essstörung stabil zu halten.

    Ich nehme Citalopram. Bringt auch nichts.

    Eigentlich gilt unter den SSRI ja Fluoxetin als hilfreich bei Essattacken. Ohnehin nehmen manche Patienten unter der Einnahme von Antidepressiva - auch SSRI - zu. Ich würde Dir eher eine Psychotherapie empfehlen.

  • Moin Jupp,


    da du selbst das Thema "Esssucht" angesprochen hast, habe ich deinen Post hierhergeschoben.


    Esssucht ist eine EssStörung. Sofern physische Ursachen (davon gibt es einige) ausgeschlossen wurde, handelt es sich dabei um eine psychische Störung die sich auch nicht durch "Disziplinierung" beseitigen läßt. Helfen kann nur das Bearbeiten der "Ursachen" - wobei es darauf ankommt ob es akute "Auslöser" sind, oder "alte Verhaltensmuster aufgrund sehr tiefsitzender Ursachen" - dabei ist aber nur die Umgehensweise eine Unterschiedliche.


    Ich möchte jedoch eine Frage an dich stellen:
    Hast du schonmal ein Ernährungstagebuch geführt?


    Und wenn ja, nimmst du tatsächlich tagtäglich einen entsprechenden Kalorienüberschuß zu dir?


    Zu dem Citalopram - was sollte es dir denn bringen?


    Und zu der Diabetes - bist du gut eingestellt, spritzt du Insulin oder musst du mit Diät und Tabletten deinen Insulinspiegel im Griff behalten?


    Ich hoffe das waren jetzt nicht zuviele Fragen auf einmal :o


    Liebe Grüße,
    Cailly

  • Hallo Jupp,


    ich bin auch Esssüchtig und habe meine Sucht mit Erfolg in den Griff bekommen.
    Zum einen durch einen Klinikaufenthalt in Oberstdorf (Adula). Diese Klinik arbeitet nach dem Bad Herrenalber Modell und ist eine Suchtklinik. Dort habe ich mir die Ursache meiner Sucht angeschaut, habe einen Sponsor an die Seite gestellt bekommen, der mir während meines Aufenthaltes geholfen hat die schwierigen Phasen zu durchstehen - ist genau wie beim Drogenentzug. Und ich habe das Werkzeug in die Hand bekommen um alles, was ich dort gelernt habe, zu Hause umsetzen zu können. Falls deine Sucht Traumatische Ursachen hat, ist es empfehlenswert zu Hause mit einer Therapie weiter zu machen.
    Stehe für weitere Infos gerne zur Verfügung.


    Grüßle Gabriele

  • Ich bin esssüchtig.

    Wie kommst Du zu der Diagnose? Welche Symptome hast Du? Ich frage, weil es durchaus auch Menschen gibt, die sich selbst unreflektiert als esssüchtig bezeichnen, weil sie mit einer Diät Schwierigkeiten haben (wofür es durchaus auch "gesunde" Gründe geben kann, zum Beispiel ein noch funktionierendes Hungergefühl.) Eine Suchterkrankung ist aber etwas anderes als "nur" ein "Ich schaffe das nicht mit der Diät". Solltest Du tatsächlich essüchtig sein, gewöhne Dich als erstes an den Gedanken, nicht etwa "hässlich, fett und disziplinlos" zu sein, sondern an einer Krankheit zu leiden.


  • Als Esssucht bezeichnet man den Zwang zu essen, der sich nicht mit dem eigenen Willen bekämpfen lässt. Die Gedanken kreisen pausenlos um das Thema Essen. Nach jeder Freßattacke befällt einen das Gefühl der Scham und dem heißen Wunsch, ab jetzt nichts mehr zu essen. Bis zum nächsten mal. Es ist ein Ding der Unmöglichkeit, die Sucht aus reiner Willenskraft zu besiegen. Deshalb ist eine therapeutische Begleitung unbedingt Notwendig, um diesen Kreislauf zu durchbrechen.

  • Moin Zusammen,


    da sich Jupp seit dem ersten Beitrag nicht mehr gemeldet hat und ich hier jetzt keine Diskussion darum in diesem Thread ausufern lassen möchte wer wann was wie als "Ess-Sucht" bezeichnet und warum das eine richtig und das andere eben nicht richtig oder was auch immer sein soll.


    Werde ich diesen Thread jetzt Schließen.


    Sollte Jupp nochmal Interesse an einer Diskussion bezüglich seines Problems haben, bin ich gern bereit ihn wieder auf zu machen.
    Eine PN an mich von Jupp reicht dazu.


    Für eine Diskussion über "Ess-Sucht" kann gern ein neuer Thread aufgemacht werden.


    Liebe Grüße,
    Cailly

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