essritual versus gesundheit=frust

dies ist ein test..ich habe eben einen langen text verfasst, der nun irgendwie weg ist....

komisch, jetzt geht es wieder...

...leider kann ich meine worte nicht wieder so aufschreiben wie eben...nur soviel: das was ihr schreibt hat mich tief berührt und in einigen aussagen habe ich mich irgendwie wiedergefunden.

zum beispiel das heimliche essen in kindheit und jugend, eltern, die bestimmt nur das beste für ihr kind wollen und dabei ne menge falsch machen...

aber mir fällt kein grund oder auslöser für mein dicksein ein. ich wars ja irgendwie schon immer, aber trotzdem habe ich das gefühl, meinen panzer gebraucht zu haben. bloß, ich wiederhole mich...warum???

all das was ihr beschrieben habt, verlustängste, die angst vor engeren bindungen und geringes selbstbewußtsein, sehe ich eher als folge meines dickseins und nicht als grund dafür. sicherlich hat sich das alles auch gegenseitig bedingt. ich war dick, ich wurde gehänselt ich wurde weniger selbstbewußt, ich habe mehr gegessen und wurde dicker, ein teufelskreis eben.

sehr nachdenkliche und emotional berührte grüße
cira

liebe circa,

du hast recht, dicksein hatte und hat auch bei mir seine folgen. aber ist es nicht schlimm, ich miene wir wissen dass das unserem körper nicht gut tut und machen trotzdem weiter. Warum?
wir wissen ja auch wie man das fett wieder loswird, aber wir könnenen, wollen und/oder schaffen es nicht.
Warum?

der Sommer geht langsam vorbei und herbst und winter kommen und damit eine zeit sich in weiten und bedeckenden klamotten zu verstecken.

ich bin sehr traurig, dass ich so die jahreszeiten bewerte und nicht nach aktionen wie baden gehen oder skifahren.
dicksein ist für mich echt schlimm, denn es tut so weh kleiderkaufen zu gehen, von leuten gemustert zu werden die dann wieder schnell weggucken wenn man sie ansieht und und und !

aber anscheinden ist das nicht genug um endlich mal abzunehmen. In den orherigen zeilen schrieb ich, was mir das essen bedeutet. gäbe es einen ersatz für das essen und seinen wirkungsbereich, dann würdfe ich vielleicht abnehmen und loslassen können.
leider breche ich wieder seit drein tagen jeden abend.
ich kaufe dann abends kurz vor ladenschluss ein .
unmengen von lebensmitteln sag ich euch.
gestren habe ich am abend einen ganzen fertigkuchen, eine plunderschnecke, lasagne (ganz!), kaiserschmarrn (ganze packung) und schokolade gegessen. danach war mir sterbensschlecht und ich habe gebrochen.

würde man mit süssigkeiten abnehmen können.....ich würde magersüchtig werden!!!!

vaja

Zitat von cira

ich war dick, ich wurde gehänselt ich wurde weniger selbstbewußt, ich habe mehr gegessen und wurde dicker, ein teufelskreis eben.

Sicher bedingt sich da auch vieles. Ich wurde auch gehänselt und ausgegrenzt, weil ich dick war. Das hat meinem Selbstbewusstsein bestimmt nicht gut getan. Und weil es meine Art war und ist, in Zeiten, in denen es mir nicht so gut geht, zu essen, habe ich es damals auch getan und wurde noch dicker. Und wurde dadurch bestimmt nicht interessanter. Das hat was von einem Teufelskreis, da gebe ich Dir Recht.

Was ich interessant fände, wäre erstmal zu gucken, warum Du dick warst. Irgendwann hat der Teufelskreis ja angefangen. Sicher ganz im Kleinen, aber irgendwann kam der Punkt, an dem Du zu dick warst, wie auch immer man "zu dick" definiert. Lag es an Deiner Ernährung, haben Deine Eltern sich und Dich eher ungesund ernährt? Hast Du Gewohnheiten entwickelt, die abzulegen Dir heute schwer fällt, und die einem gesunden Essverhalten entgegenwirken? Hattest Du Erlebnisse, in denen Du Dich alleine und schutzlos gefühlt hast, und über die Du nicht reden, die Du nicht verarbeiten konntest? All das kann dazu geführt haben, dass Du dicker geworden bist. Der Teufelskreis aus Dickerwerden, Ablehnung und mangelndem Selbstwertgefühl setzt meiner Meinung nach erst danach ein. Um aufgrund seines Gewichts Ablehnung zu erfahren, muss erstmal welches da sein.

Mir z.B. ist in meiner Kindheit ein Mann massiv zu nahe getreten. In der Folge habe ich mich entschieden, meinen Eltern davon nichts zu erzählen, um sie damit nicht zu belasten. Im Vergleich zu meinem Bruder war ich das unproblematische Kind, und das sollte auch so bleiben. Da ich damit verständlicherweise alleine nicht klar kam, habe ich für mich einen Weg entwickelt, der mir die Aufmerksamkeit meiner Eltern sicherte, ohne ihnen von meinem Erlebnis erzählen zu müssen. Ich wurde dick. Warum ich ausgerechnet Essen gewählt habe, daran arbeite ich noch. Wahrscheinlich habe ich einfach vorher gelernt, dass mir Süssigkeiten ein gutes Gefühl vermitteln, dass man sie bekommt, um getröstet und aufgebaut zu werden. Um dieses gute Gefühl zu haben, habe ich gegessen. Die Nebenwirkung Gewichtszunahme hat dann die Aufmerksamkeit meiner Eltern geschärft, welche ich dankend angenommen habe. Erst als ich zugenommen hatte, kamen dann die Hänseleien anderer Kinder, in Folge derer es mir auch nicht gut ging, aber ich hatte ja mein Allheilmittel, die Süssigkeiten. Und da war er, der Teufelskreis.

Das war mir bis vor kurzem alles nicht bewusst, und Gedanken wie "Warum nehme ich nicht ab, wenn ich doch abnehmen will?" schwirrten mir immer wieder durch den Kopf. Ich wusste nicht, dass mein Fett einen Zweck erfüllte, nämlich den mir Aufmerksamkeit zu sichern. Eine sehr unsinnige Verknüpfung, wenn ich da logisch rangehe, aber sie ist da. Was ich jetzt versuche, ist, die Eigenschaften, die ich meinem Fett zugeordnet habe, wieder selbst in Besitz zu nehmen. Denn in Wirklichkeit bin ich es ja, die sich die Aufmerksamkeit holt, die sie braucht mit dem, was ich sage oder tue.

@vaja: Es tut mir sehr Leid zu lesen, dass es Dir gerade sehr schlecht geht. Ich musste leider feststellen, dass es gerade in der Phase, in der man sich mal eingehender mit sich und seinen Problemen, den Gründen und Aulösern beschäftigt, immer wieder zu Fressanfällen kommt. Dunkle Gefühle zu ertragen, ist nicht einfach, insbesondere dann nicht, wenn man wie ich jahrelang versucht hat, ihnen aus dem Weg zu gehen. Auch wenn Du es gerade nicht schaffst, den Anfall zu verhindern, nutze ihn. Schau hin, warum er gekommen ist, wodurch er ausgelöst wurde. Für mich ist das die Grundlage, um in guten Zeiten zu überlegen, wie der nächste verhindert oder wenigstens abgemildert werden könnte.

LG Kugelfischchen