Hallo,
Ich hab die Wiederholung einer neuen Sendung von Bettina Böttinger auf WDR gesehen.
Mit 15 Menschen "wie du und ich" werden Themen aus Politik und Wirtschaft diskutiert.
U.a. wurde "Abtreibung" diskutiert und der §218.
In der Einleitung dazu sagte Bettina Böttinger, daß in einer Studie (ich weiß nicht mehr von wem und finde es auf der Homepage vom WDR nicht) Frauen gefragt wurden, ob sie abtreiben würden, wenn man feststellen könnte, daß ein bestimmtes Gen für Fettleibigkeit verantwortlich wäre und ihr Kind dicke werden würde.
Antwort: 54% der Frauen würde abtreiben, wenn sie wüßten, daß ihr Kind dick werden würde.
Ich bin geschockt. Mir ist überhaupt nicht bewußt, daß Dickheit in einem SOLCHEN Maße als Behinderung angesehen wird, sodaß ein so hoher Prozentsatz bereit ist abzutreiben.
Natürlich bin ich "behindert" (etwas hindert mich daran), wenn ich versuche mich in einen der kleinen weißen Plastikstühle in der Eisdiele zu quetschen. Aber man bräuchte nur ein paar normale Stühle hinstellen, dann ginge das und ich würde Umsatz bringen.
Der Rollstuhlfahrer sagt das warscheinlich auch: ich käme auf jeden Bürgersteig, wenn man nur dran denken würde, immer den Bordstein an Ampeln abzusenken.
Natürlich habe ich Einschränkungen mit meinem Umfang, aber ich habe mich nie in dem Maße eingeschränkt gesehen, wie jemanden, der "offiziell" als behindert eingestuft wird.
Was muss es für einen Hass geben gegen Dicksein, der mir gar nicht bewußt ist, wenn so viele Frauen abtreiben würden?
Ich halte mich nicht für naiv, aber es gibt Momente, da scheine ich sehr blauäugig zu sein.
Hat zufällig jemand anders das gesehen?
Wie geht es euch, wenn ihr sowas hört?
gruss, Teichrose