Hallo ihr ! Ich bin neu hier und für mich ist dieser Thread in zweierlei Hinsicht interessant :
1. Ich stehe gerade vor der Entscheidung : Klinik zum zweiten mal ja oder nein und wenn ja welche. Meine Therapeutin hat mir zwar Roseneck empfohlen aber obwohl ich gut mit ihr klarkomme arbeitet sie sonst eher mit Magersüchtigen. Und einiges was ich hier über Roseneck gelesen habe läßt mich schon zweifeln....
2. Klinikerfahrungen in der Klinik am Korso, Bad Oeynhausen.
Ich war 2004 vierzehn Wochen da. Meiner Meinung nach ist es auch "Glückssache" mit welchen Therapeuten man zu tun bekommt. Beim Vorgespräch habe ich mich gut aufgenommen und verstanden gefühlt (die haben aber auch einen SEHR ausführlichen Fragebogen).
Gut gefiel mir auch das ich von vorneherein festlegen konnte das für mich nur eine reine Frauengruppe in Frage kommt bzw das ich danach gefragt wurde.
Gruppen- und Einzeltherapie : Gut und hilfreich, gut strukturiert, man wurde gut "aufgefangen". Allerdings hatte ich auch eine Spitzentherapeutin.
Körpertherapie : Bei meiner Therapeutin haben mir die verschiedenen Arten von Bewegung und Körperwahrnehmung gefallen. Bei einer anderen( Vertretung) die nur Qui - Gong gemacht hat, empfand ich diese Therapie als sehr standardisiert.
Sport/Bewegungsprogramm : Zu standardisiert (Therapiespaziergänge, Hometrainer(Fahrrad), Adipositas - Bewegungsgruppe, Frühsport, Schwimmen - ich MUSSTE zu allem). Aber es hat mir gefallen das ich als Adipöse allein zum Schwimmen durfte.
Gestaltungstherapie : Nur teilweise hilfreich. Gefallen hat mir das es sehr viefältige Möglichkeien gab an "sein" Thema heranzugehen. Als absolut empfehlenswert sehe ich da die Einzelstunden.
Ernährungstherapie : Ich bin mit meiner Ernährungstherapeutin nicht klargekommen, bemühe mich aber um Objektivität.
Die Ernährungstherapiestunden hätten wahrscheinlich ganz hilfreich sein können - bei einer anderen Therapeutin. Die Adipositas - Beratung an sich war hilfreich. Als schlichtweg schwachsinnig empfand ich das wir ein Eßtagebuch führen mußten - bei festgelegten Mahlzeiten... Das Therapiekochen war nicht ganz so toll. Das Kochen und die Vorbereitung an sich war nicht schlimm, aber mit allem an einem Tisch zu sitzen und unter den Augen der Therapeutin essen zu müssen gab eine dermaßen angespannte Stimmung - mir hat es nichts gebracht. Auch das sogenannte Therapiefrühstück nicht (da haben wir unser Frühstück an einem Tisch eingenommen,ebenfalls mit Therapeutin).
Die zweiwöchige Sperrzeit zu Anfang der Behandlungsphase habe ich als sehr hilfreich empfunden (keinerlei Kontakt nach "draußen", keinen Ausgang mit Ausnahme der Therapiespaziergänge). Das hilft dabei besser in der Klinik anzukommen.
Das Essen selbst war gut aber ich hatte Probleme mit der vielen Freiheit die beim Essen herrschte. Allerdings kann man, wenn man mit der Mengeneischätzung Probleme hat, sich das Essen auch zeitweise portionieren lassen.
Meine Empfehlung : Umbedingt um das Nachher kümmern falls man (wie ich) keinen Therapeuten hat. Hätte ich das rechtzeitig getan stünde ich jetzt kaum wieder da wie vorher.
Keine Ahnung ob das jetzt weitergeholfen hat aber ich dachte ich schreibe es mal auf.
Liebe Grüße, Meerschweinchen