Dreckige Wohnung

  • Ich möchte euch mal etwas sehr peinliches erzählen.


    Aufgrund meines Gewichtes (150 kg) fällt es mir sehr schwer längere Zeit zu stehen, mich zu bücken usw.


    Leider schaff ich seit einiger Zeit auch meine Haushaltspflichten nur sehr ungenügend. Ein Beispiel dazu: Für einen einfachen Abwasch brauche ich gut 1 Std, Staubsaugen ist absolut übel wg. starker Rückenschmerzen usw.


    Dazu kommt das ich dritte Etage wohne (ohne Lift) und schon beim Entsorgen von Müll echte Probleme habe.


    Na ja, schlimm ist es wenn es unerwartet klingelt. Ich mach im Moment gar nicht mehr die Tür auf. Besuch hatte ich seit einem Jahr auch nicht mehr.


    Ich weiß, wenn ich 30 kg weniger wiege, ist der Haushalt kein Problem aber im Moment ist es für mich körperliche Schwerstarbeit.


    Wie macht ihr das?


    Liebe Grüße


    törtchen

  • Das hört sich nicht gut an. Ich denke, du solltest an deiner Fitneß arbeiten, denn daß man dick ist, heißt ja nicht automatisch, daß man nicht fit sein kann.


    Treibst du zur Zeit keinen Sport?


    Was die Sauberkeit der Wohnung betrifft, so kann ich dir nur raten, auch mal "Fünfe gerade sein" zu lassen, man muß nämlich nicht (wie die Werbung es uns suggeriert) vom Fußboden essen und ständig streifenfreie Fenster vorweisen können.


    Laß dir Zeit bei der Bewältigung der Hausarbeit, mache viele Pausen. Setze dir für die Tagesarbeit kleine, realistische Ziele, also z. B.: "Heute putze ich die Wohnzimmerfenster" oder "Heute putze ich zwei der vier Wohnzimmerfenster" statt "Heute putze ich sämtliche Fenster der gesamten Wohnung".


    Bist du berufstätig oder "nur" Hausfrau?

    [ 28-06-2004, 16:50: Beitrag editiert von: Rascha ]

  • Liebes Törtchen ;)


    Also ich wiege nicht viel weniger wie du, aber solche Probleme hab ich eigentlich nich, auch wenn man dick ist muss man seine Fitness trainiern, ich wohne im 2ten Stock mit Aufzug gehe aber trotzdem zu Fuss, und zum Thema zusammen räumen, nimm dir einfach einen Tag und sag dir so ganz eaaasy ich werd mich von Ecke zu Ecke durcharbeiten etwas Musik dazu und du wirst sehen besser wie jedes Workout !! Mineralwasser dazu und ich sag dir nacher fühlst du dich wie neu, so gehts mir zumindest *g*


    ich wünsch dir noch eine angenehme Woche ;)


    Daniela :)


    :p ;) :)

  • Hallo Törtchen :) ,


    ich hab nicht viel weniger Gewicht als Du, wohne dazu im 4. Stock ohne Lift, habe zwar keinen Job betreue dafür tagsüber meine kranken Eltern. Das heisst also für mich, mehrmals am Tag die Treppen hoch und runter, da meine Eltern nicht hier im Haus wohnen. Am Anfang hab ich immer gedacht: Die Treppen bringen mich um :( mittlerweile macht es mir nichts mehr aus. Ich denke, wie auch die Antworten vorher, das es Dir an Kondition mangelt. Versuch es mit kleinen Schritten, d.h. nicht an einem Tag Deine Wohnung auf Hochglanz bringen, sondern stückweise. So mache ich es auch nur, allerdings auch aus Zeitmangel.


    Zu Deinen Rückenproblemen: Vielleicht hilft Dir leichte Gymnastik? Manche Krankenkassen bieten sogenannte Rückenschulungen an, wäre vielleicht in Deinem Fall lohnenswert, allerdings würde ich an Deiner Stelle vorher von einem netten Arzt abklären lassen, ob das für Dich in Frage kommt ( Bandscheiben :confused: )


    Alles Liebe für Dich :)


    Angel

  • Hallo Törtchen,


    ich wiege bisschen mehr als du und habe oft massive Fußschmerzen seit längerer Zeit,manchmal sind die schmerzen so unerträglich das ich nachts kaum aufs Klo kann,aber das was Du beschreibst könnte man drauf hindeuten das du die meiste Zeit mehr am liegen und sitzen bist.
    Was machst du so über den Tag verteilt?


    LG Anna

  • törtchen,


    ich wiege zwar "nur" 113 kilos, aber diese Konditionsprobleme kenne ich auch sehr gut!


    War bei mir genauso schlimm. Vor allem wenn ich mich beim Bad putzen auf den Boden setzte, kam ich kaum mehr hoch. Ich hatte das Gefühl ich hab in den Beinen zu wenig Muskeln(!) um das viele Gewicht zu tragen.
    Ich habe wegen meines adipösen Gewichtes und meiner Essstörung solche Depressionen und "Sozialphobie" entwickelt dass ich die letzten 3 Jahre kaum das Haus verlies! Und wurde dadurch natürlich körperlich immer schwächer und schwächer....so wie jemand der im Krankenhaus liegt ja auch nach wenigen Wochen schon immens Muskeln abbaut!


    Dann hatte ich einen Bandscheibenvorfall und musste zur ambulanten Reha. Dort konnte ich meine Kondition langsam wieder aufbauen am Ergometer und Gymnastik und Schwimmen.


    Anfangs dachte ich, dass sich nichts bessert an meiner Ausdauer, aber es wurde doch besser.


    Ich habe wzar immer noch eine sehr schlechte Kondition weil ich derzeit aufgrund meiner Depressionen oft mehrere Tage gar nicht aus dem Haus gehen kann. Ich bemühe mich aber immer wieder, es wenigstens 1x am Tag zu schaffen.


    Ich würde Dir empfehlen, wenn Du Dich körperlich sehr schwach fühlst, wie ich es mache, einfach mit simplem Spazierengehen anzufangen. Ich musste dies wegen einer anderen Krankheit vor paar Monaten auch machen und zwar 3x am Tag je 20 Minuten OHNE Unterbrechung zügiges(!) Gehen - war für mich echt die HÖLLE und ich war fix und fertig und hab auch anfangs die 30 Minuten bei weitem nicht geschafft!
    Also fange erstmal mit 5 Minuten OHNE Stehenbleiben an, oder mit 3 Minuten. Und wenn du diese Zeit einige Tage geschafft hast, steigerst du es immer wieder um einige Minuten bis Du bei 1 Stunde bist. So hab ich es gemacht. Das kann Wochen oder Monate dauern, bis du soweit bist, aber es hilft wirklich!


    Was ich acuh wieder anfangen möchte ist Schwimmen OHNE Abzusetzen. In der Essstörungsklinik hab ich da auch mit wenigen Minuten angefangen und mich dann bis auf 50 Minuten steigern koennen in 4 Wochen.


    Ich bin ein absoluter Sporthasser und hab auch als Dünne NIEMALS Sport getrieben. Aber wenn man adipös ist, muss der Körper zusätzlich MUSKELN entwickeln, um das zusätzliche Gewicht leichter tragen zu koennen!


    Versuch das doch mal mit dem Gehen, das erfordert am wenigsten Aufwand und Überwindung.


    Hilfreich war für mich auch noch, dass ich wenn Arzttermine doer Friseurtermine oder Besuche anstehen, dass ich die immer so über die Woche verteile, dass ich jeden einzelnen Wochentag aus dem Haus "muss"! Damit trickse ich mich auch aus mit meiner Unlust rauszugehen...

    [ 28-06-2004, 22:08: Beitrag editiert von: Kampfblaumeise ]

  • Huhu Törtchen,


    erstmal finde ich es super, dass du so viel Mut gefunden hast, dein Problem hier reinzustellen. Hut ab! Mir kam beim lesen deiner Zeilen der Gedanke, dass es vielleicht gar nicht "nur" das Übergewicht oder mangelnde körperliche Fitness sein könnte, was dich vom Ordnung halten abhält. Gerade die Passage mit "seit einem Jahr kein Besuch mehr" hat mich sehr nachdenklich (und ziemlich traurig) gemacht...


    Wenn du dich generell sehr antriebslos fühlst und dich so von deiner Umwelt abkapselst, dann könnte da auch eine Depression dahinter stecken. Ich schlage mich selbst seit geraumer Zeit mit dieser ziemlich teuflischen Krankheit herum, und als es mir noch wirklich schlecht ging, hatte ich auch ein immenses Ordnungsproblem. Nicht weil ich zu faul gewesen wäre, sondern weil ich einfach nicht aufräumen/putzen/spülen/sonstwas konnte. Ging einfach nicht. Keine Kraft, kein Antrieb, kein nichts. Ich bin zwar heute immer noch alles andere als ordentlich, aber das ist halt das "ganz normale" Chaos, das mich schonj seit jeher umgibt und kein lähmender Zustand mehr ;)


    Erkennst du dich in meiner Beschreibung ein bisschen wieder?


    Liebe Grüße,
    Barbara

  • Hallo!
    Ich hatte zu meinen Spitzenzeiten 114 kg, habe wochenlang die Wohnung nicht verlassen - nicht mal bis zum Briefkasten - und die Wohnung sich selbst überlassen. Halt auch sehr depressiv. Ich habe dann auch mit Spaziergängen angefangen. Zuerst ein Mal um den Block, wenn es gut lief dann auch zwei Mal. Nach den ersten Wochen habe ich es dann langsam um neue Blocks ausgedehnt - bis ich irgendwann bei 2 Stunden straffes gehen war. Der Nebeneffekt war für mich, daß plötzlich die Gedanken sich wieder bewegen konnten und ich bei diesen Spaziergängen meine Gedanken ordnen konnte. Auch heute ist es für mich noch die zweitbeste Möglichkeit nachzudenken. (Die beste ist immer noch Briefe an unbekannt in den Rechner zu hämmern.) Zum einen ging bei der Lauferei mein Gewicht wieder auf ein erträgliches Maß zurück und ich habe das erste Mal im Leben gemerkt, daß da wohl wirklich Glückshormone ausgeschüttet werden. Ach ja, und ich bin immer im Dämmerlicht losgelaufen, bis in die Nacht, damit mich keiner sieht. Nach etwa 3 Wochen merkt man deutliche Konditionsfortschritte.
    Gruß Grit

  • Also, das mit dem abends (oder frühmorgens, je anch Schlafrhythmus) lange Spazierengehen fand ich auch immer ne gute Idee. Denn ich mag die Natur auch lieber alleine geniessen oder auch alleine lieber durch die Strassen ungestört gehen und meinen Gedanken nachhängen.


    Törtchen, wenn Du das Gehen Dich noch nicht traust, oder die Schwelle für Dich in starken Depressionsphasen zu hoch ist, dann probier mal, wie es mit Strassenbahn- oder Busfahren aussieht. Ich furh da immer in fremde Stadtviertel wo ich noch nie vorher war und wo mich auhc garantiert keiner vom Sehen kannte. Ich fand das sehr befreiend!


    Alleine einfach nur Gehen macht wirklich den Kopf frei. Ich glaube auch, dass es sich im Laufe von kurzer Zeit schon positiv auf die Stimmung auswirkt, ist meine Erfahrung zumindest.
    Ich leide ja auch meist an ziemlich schlimmen depressiven Verstimmungen - und die werden eindeutig schlimmer,w enn ichs mehrere Tage hintereinander nicht schaffe, das Haus zu verlassen.


    Es ist sehr schwer am Anfang, aber nach dem 1. Schritt wird es wesentlich leichter, in körperlicher und in seelischer Hinsicht.

    [ 29-06-2004, 13:02: Beitrag editiert von: Kampfblaumeise ]

  • Ich habe auch die Erfahrung gemacht, dass Bewegung - welcher Natur auch immer - extrem hilft, den Kopf frei zu kriegen. Ich mache ja zweimal die Woche direkt nach der Arbeit Kiesertraining und habe festgestellt, dass ich nach dem Training heimkomme und wirklich frei habe. Normalerweise brauche ich sonst immer erst mal ne halbe Stunde für mich zum grübeln und nachdenken. Und da ich beim Sport eh für mich bin soweit, grübel ich da immer und bin daheim dann frei von irgendwelchen lästigen Gedanken :D


    Ich weiß noch, als ich das erste Mal Zeitungen ausgetragen habe. Meine allerste Tour bestand aus mehreren 8 Stöckigen Gebäuden wo teilweise der Lift nicht funktionierte bzw. nicht sehr vertrauenserweckend aussah und der Abonnent aber im 8. Stock wohnte und noch dazu Wohnungstürzustellung wünschte.


    Es war so im Mai oder Juni und es war sehr heiß...bereits um drei Uhr morgens. Als ich heimgekommen bin, wäre ich am liebsten tot ins Bett gefallen. So nach und nach wurde es natürlich immer besser. Die Touren wechselten sich ab und meine Stammtour war auch eine riesige Lauferei, aber es machte mir nix mehr aus. Ich war wirklich fit. Mittlerweile trage ich keine Zeitungen mehr aus und merke natürlich sofort, wie ich wieder zunehme und auch total unbeweglich werde.


    Ich habe mir jetzt ein Laufband bestellt, da ich doch sehr gern laufe, wenn auch nicht grad draußen durch die Gegend. Ist mir irgendwie zu nervig *schulterzuck* Meinen Crosstrainer verkaufe ich wieder, da mir die Bewegung darauf einfach keinen Spass gemacht hat. Ich freue mich schon drauf, jeden Morgen nach dem Aufstehen wieder eine Runde laufen zu können, egal wie heiß, kalt nass oder trocken es draußen ist :)


    Und ja, Bewegung macht glücklich. Einfach auch, weil man merkt, dass man etwas für seine Mobilität und Bewegungsfähigkeit tut. So faul und unbeweglich zu sein, stinkt mir einfach.

  • Vielen lieben Dank für die zahlreichen Antworten.


    Einige Fragen waren noch offen.


    Ja, ich bin berufstätig und jeden tag 9 Std. außer Haus. Ich arbeite in einem Büro also eher sitzend.


    Ja, ich bin depressiv und deshalb auch in Behandlung.


    Das mit dem spazierengehen ist schon richtig, aber:


    Ich hab große Angst irgendwo zu stolpern, weil ich aus eigener Kraft nicht aufstehen kann.


    Das heißt wenn ich auch nur ein paar Meter gehe, bin ich so angespannt, daß mir der Schweiß vom Körper rinnt und ich wahnsinnige Rückenschmerzen habe.


    Ich hoffe ich hab einige Fragen damit geklärt.


    Viele Grüße


    Törtchen

  • Hallo, Törtchen!


    Irgendwie sehe ich mich selbst in deinen Postings... Und diese Angst vor'm Fallen (und vielleicht nicht wieder hochzukommen) hab ich auch, schlimmer, als ich es vielleicht je zugeben würde. Es ist auch nicht leicht, es hier überhaupt zu schreiben. Egal.


    Aber das, was hier bislang geraten wurde, klingt zu gut, um es einfach zu ignorieren, weißt du. Und ich MÖCHTE mir endlich wieder mehr zutrauen und möchte mich besser bewegen können! Und wenn man dann liest, daß es andere Leute gibt, denen es ähnlich geht wie einem selbst... Das sollte uns eigentlich Auftrieb geben, oder??? *greif mal rüber und knuddel Törtchen durch* Wenn du magst, kannst du mir gern eine PN schreiben.


    Ganz liebe Grüße,
    Carina

  • Hallo Haselmaus und Törtchen,


    wegen der Angst vorm Fallen: Also hier in München zumindest gehen in letzter Zeit ziemlich viele Leute mit "Nordic Walking"-Stöcken durch die Stadt und nehmen die Stöcke auch mit in die Strassenbahn.


    Würdet Ihr Euch eventuell sicherer fühlen, wenn Ihr die dabei hättet beim Gehen? (Nebenbei: Nordic Walking ist entlastender für die Wirbelsäule als "reines Gehen" - ich habe Nordic Walkign erst vor paar Wochen bei meiner Bandscheiben-Reha kennengelernt).


    Bei HERTIE gabs letzte Woche zumindets günstige gute Stöcke zu 25 Euro pro Paar. Bei der Stocklänge Euch aber bitte beraten lassen, bestimmt gibts auch im Internet Infos dazu...


    Törtchen:
    Bekommst Du gegen Deine Depression von Deinem Arzt denn auch die neuesten(!) Antidepressiva verschrieben? Viele Ärzte verschreiben die an KAssenpatienten erstmal nicht, weil sie ziemlich teuer sind udn auf ihr "Budget" gehen.


    Ich meine die SSRI (Selektive Serotonin-Wiederaufnahmehemmer") - die machen NICHT(!) müde und körperlich schlapp wie die "älteren" Antidepressivasorten und werden vor allem auch in Esstörungskliniken bei Bulimie und Binge Eatern eingesetzt, da sie bei einigen (aber nicht bei allen!) Patienten in geeigneter Dosierung den "Essdruck" vermindern.


    Frage mal einen guten(!) jüngeren Arzt nach diesen neu entwickelten SSRIs....sie wirken natürlich nur,w enn die Depression auf Serotoninmangel beruht, was bei Leuten, die gleichzeitig Essanfälle/Heisshungerattacken haben, oft der Fall ist.


    Du musst aber unbedingt einen GUTEN Arzt finden dafür, der sich mit dieser Medikamentenart auskennt, da es auch Nebenwirkungen geben kann. Ich hab mich jahrelang geweigert, gegen meine Depressionen Medikamente zu nehmen, nachdem ich vor 20 Jahren so schlechte körperliche Erfahrung mit diesen "alten" Andidepressiva gem,acht hatte. Aber ich bin echt froh, es mit einem SSRI versucht zu haben. Beim 1. Mal wirkten die sehr gut, nur beim 2. Mal (und 20 Kilos schwerer) war wohl für mein Gewicht die Dosis zu niedrig meinte meine Essstörungstherapeutin, denn da wirkten sie sich auf meine Heisshungerattacken gar nicht mehr aus. Ich werde wohl in Kürze wieder anfangen sie zu nehmen.


    ICh will hier gewiss keine Medikamente propagieren, aber die SSRIs werden leider oft rein aus Kostengründen von den Ärzten bei KAssenpatienten gar nicht erst versucht, und bei bestimmten Depressionen helfen die halt sehr gut, ohne diesen müdemachenden Effekt der älteren ADs zu haben...die Wirkung setzt meist in der 3. bis 6. Behndlungswoche ein, manchmal auch etwas früher, bei mir z.B. schon nach 2 Wochen cirka. Es sit eiegntlich kein richtiger chemischer Wirkstoff, sondern es ersetzt nur einen eventuell vorhandenen Mangel an Serotonin, indem es die Wiederaufnahme hemmt...im Web gibts es sehr viele Infos - auch negative.


    Aber keinesfalls einfach so anfangen die zu nehemn, denn es muss bei bestimmten Antidepressiva - weiss ja nciht WELCHE Du derzeit nimmst - ziemlich lange Einnahmepause sein, BEVOR man auf SSRI umstellt! Diese "Pause", damit das alte Medikament völlig aus dem Körper ist, ist EXTREM wichtig! Bei Nichteinhalten gab es bereits in Ärztezeitungen dokumentierte vereinzelte Todesfälle. Klingt zwar krass, aber ich sags mal zur Sicherheit hinzu, weil ja viele Ärzte einfach alles verschreiben worum der Patient bittet und ohne zu wissen, was derjenige vorher nahm oder sonst noch so einnimmt....

    [ 29-06-2004, 23:58: Beitrag editiert von: Kampfblaumeise ]

  • Ist jetzt nur so eine spontane Idee... aber wenn man die Angst vor dem Fallen verlieren will, ist Judo eine gute Hilfe. Als Kind wurde ich zum Judo geschickt, weil ich Koordinationsprobleme hatte, mit sehr gutem Erfolg, und von der Fallschule profitiere ich heute noch. Vielleicht kann man das auch zuhause üben, mit einer Matratze: sich bewusst auf die Matratze fallen lassen und mit den Unterarmen "abschlagen". Beim Judo gibt es auch ziemlich hohe Gewichtsklassen - vielleicht ggf. mal bei einem örtlichen Verein anfragen, ob man die Fallschule mitmachen kann? Wie gesagt, nur eine Idee...


    Was das Aufstehen angeht: geht es auch aus hockender Stellung nicht? Wenn ich Bodenübungen mache und dann mal nicht fit bin und dann nicht so gut hochkomme, rolle ich mich in eine hockende Stellung, aus der ich dann leichter aufstehen kann.


    Gruß
    Carmen

    [ 29-06-2004, 23:11: Beitrag editiert von: Carmen ]

  • Wegen Carmens Frage zum Aufstehen: Da fällt mir egrade ein, in der Wirbelsäulengymnastik wegen meinem Bandscheibenvorfall bekamen wir auch gesagt, wie man bandscheibenschonend aufsteht, ich denke das wär auch günstig bei sehr hohem Gewicht:


    also:
    - erst sich in Seitenlage bringen
    - dann sich auf rechtem Arm aufstützen und mit geradem Rücken in Sitzposition bringen
    - dann in den "Vierfüssler-Stand" sich begeben, also auf beide Hände und Knie stützen
    - dann mit aufgestützten Händen linkes oder rechtes Knie (je nachdem welches Bein "kräftiger" ist) anheben und auf den Fuss stellen
    - dann sich mit den Armen auf diesen Fuss abstützen und hierbei 2. Fuss ebenfalls aufstellen und aufstehen


    Äh...ich hoffe, ich hab das jetzt richtig beschrieben, vielleicht makl besser erst zuhause ausprobieren! *GG*

  • Hallo Törtchen,


    Danke, daß du diese Geschichte erzählt hast.
    Danke, denn es betrifft mehr als wir vielleicht denken, aber man spricht nicht drüber, denn wer seine Wohnung nicht im griff hat ... oh weia ... da wird übel getratscht. So ist meine Erfahrung.


    Bei mir ist es nicht ganz so schlimm wie bei dir, aber in den Ansätzen betrifft es mich.


    Mein Wohnzimmer, Bad, Eßzimmer, Bibliothek, Schlafzimmer und Flur sind immer o.k. Vielen mag es nicht genug sein, aber ich bin voll berufstätig und finde, daß meine erste Priorität nach dem Nachhausekommen nicht das Putzen ist, sondern es mir gut gehen zu lassen. Wenn ich dann mal nicht alle 3 Tage Staub sauge, dann ist das nicht schlimm.


    ABER ... es gibt da meine Küche. Ich bin eßgestört und natürlich ist der Ort, der am engsten mit meiner Eßstörung verbunden ist ein katastrophengebiet in meiner Wohnung.
    Dort ist das Essen. Dort ist eine Keimzelle für viele böse Dinge die ich mir mit dem Essen antue.


    Abwasch ist für mich nicht möglich. Ich stecke alles in meine neue Spülmaschine. Oben die Spülmaschine auszuräumen ist kein Problem. Aber für unten muss ich mich bücken. Dann steigt das Blut in meinen Kopf, dann fängt es an zu rauschen, dann wird mir beim Hochgehen schwindelig .... furchtbar! Fällt in der Küche mal ein Messer runter, dann lasse ich es erstmal liegen, weil ich an das Rauschen und den Schwindel denke und daran, daß sich dann schon wieder Schweiß auf meinem Körper bildet von der Anstrengung.


    Jemand schrieb, daß Dicksein nicht heißt, daß man keine Fitness hat. Das stimmt (Leider ;) Denn ich betreibe wirklich fast keinen Sport. An meiner miserabelen Kondition bin ich selber schuld. Aber wenn man in einer depressiven Phase ist oder sogar richtig depressiv ist wie du, dann ist es natürlich schwierig den Rat mit dem Spazierengehen zu beherzigen. Aber es ist ein richtiger Vorschlag.


    Würde dir vielleicht ein Klinikaufenthalt helfen in welchem du wieder Kontakt zum Leben bekommst und Kontakt zu deinem Körper?


    schon-die-Wäsche-aufgehangene Grüße,
    Teichrose (die heute Überstunden abfeiert :)

  • Hallo Teichrose,


    das mit dem Rauschen und dem Schwindel kenne ich aus meiner Teenagerzeit, als ich wachstumsbedingte Kreislaufprobleme hatte - mein Blutdruck war da so niedrig, dass ich manchmal einfach zusammengeklappt bin - einmal bin ich sogar in Ohnmacht gefallen. Ich bekam dann vom Arzt ein Mutterkornpräparat verschrieben, das half. Im Zug dieser Kreislaufattacken hatte ich auch starke Bauchschmerzen (fühlte sich an wie Messer im Bauch), war kalkweiß und schweißgebadet. Übergewicht hatte ich aber keines, die Kreislaufprobleme können also völlig unabhängig davon sein, es ist auch kein Fitnessproblem meines Erachtens, denn jetzt, mit erheblichem Übergewicht und definitiv un-fit, habe ich diese Kreislaufprobleme nicht, hatte sie seit damals nicht mehr. Ich würde damit mal zum Arzt gehen...


    Gruß
    Carmen

    [ 02-07-2004, 14:54: Beitrag editiert von: Carmen ]

  • Hallo Carmen,


    Danke für den Hinweis.
    Einerseits erleichtert es mich, daß mal jemand etwas nicht auf mein Übergewicht schiebt.
    Andererseits glaube ich mittlerweile, daß ich spüre, ob etwas psychische oder physische Ursachen hat und bilde mir auch ein, daß ich unterscheiden kann, ob es mein Übergewicht oder etwas anderes sein kann.


    Andererseits: ich habe mir in meinem Leben so viel vorgemacht und es dann tatsächlich als Realität wahrgenommen, obwohl dem nicht so war.


    Vielleicht hast du recht.


    Ich werde nicht extra zum Arzt gehen, aber wenn ich in meinem Urlaub die Überweisung hole für meinen HNO und gleich meine "normalen" Medikamente mitnehme, dann könnte ich auch mal kurz reinschauen.


    Mit schnellem Aufstehen (nach einem Mittagsschlaf oder wenn ich lange zum Lesen auf eine Seite liege und mich dann umdrehe) habe ich eigentlich schon immer Probleme, weil mir dann ganz kurz schwindelig ist. (Nein, ich war als Kind auch nicht dick)


    Hm ... hab warscheinlich ein bißchen Angst, daß ich etwas zu übertrieben in meinen Körper höre und dann direkt zu einem Arzt renne.


    hypochondrische Grüße,
    Teichrose

  • Hallo Törtchen,


    wenn Du wie Du schreibst voll berufstätig bist trotz Deiner schlimmen Depressionen und Probleme mit dem Essen/Gewicht, dann finde ich es echt schon eine tolle Leistung, dass Du den Haushalt noch einigermassen hinkriegst.


    Ich habe ja viele Frauen mit einer Essstörung (und meist darunterliegenden Depressionen oder andererseelischer Probleme) kennengelernt und die hatten fast alle riesige Probleme mit den Haushaltssachen. Weil halt einfach die Energie nicht mehr reichte. Du bist also keinesfalls alleine mit diesem Problem.


    Auch mir geht es phasenweise so. Inzwischen akzeptiere ich es, dass ich manchmal einige Tage brauche um mal die benutzten Teller in die Geschirrspülmaschine zu stellen oder dass ich längere Zeit es nicht schaffe, das Parkett zu wischen.


    Was ich auch gemerkt habe, weiss nicht ob es bei Dir auch so sein koennte, dass ich - vor allem nach "Fresstagen" oft plötzlich ein irre starkes "Bedürfnis" kriege, die Wohnung mal richtig zu putzen. Als wie wenn es so eine Art "Reinigungsritual" wäre. Ich glaub nur wegen dieser sporadischen "Putzanfälle" ist meine Wohnung meist dann doch ziemlich in Schuss.


    Wenn ich übrigens überraschend Besuch kriege und es sind Freundinnen, die von meiner Essstörung und Depressionen Bescheid wissen, dann sage ich auch ganz offen, dass ich leider wieder seit längerem das Putzen seelisch nicht schaffte. Die haben da eigentlich immer Verständnis.


    Ich fände es auch neurotisch, wenn man sich durch depressive Phasen und Vollzeitberufstres schleppt, da auch noch die Wohnung ständig sauber haben zu wollen.


    Was hat es denn für einen "Effekt" auf Deine Stimmungslge, wenn Du dann mal das Putzen schaffst? Fühlst du dich dann auch erleichtert oder ist es letztendlich nur eine Anstrengung und du bist nur erschöpft?


    @Teichrose,
    diese Schwindel-Probleme beim Aufstehen oder schnellen Bewegungen hätte ich auch mal eine zeitlang (derzeit aber nicht), bei mir wurde dann ein "labiler" Blutdruck festgestellt. Das heisst von 90 zu 60 bis 280 zu 90 ist alles drin.


    Vielleicht hast Dua uch sowas in der Art, ich würde es auf jeden Fall mal abchecken lassen.


    Ich hab mir auch vom Arzt ein Blutdruckmessgerät für zuhause damals verschreiben lassen und hab dann einen oder zwei Monate lang täglich Blutdruck und Puls notiert.


    Bei mir wars so, dass durch meinen Bewegungsmangel (kam auch jahrelang wegen schwerer Depressionen kaum aus dem Haus) so minimale körperliche Anstrengungen wie in der Strassenbahn die 2 Stufen hochsteigen und ähnliches schon einen extremes ganz kurzes Hochschnellen des Blutdrucks bewirkten. Dieser zeitweise Bluthochdruck würde ubrigens erst vom Arzt bemerkt, als ich diese 24-Stunden-Blutdruckmessung machte.


    Lass es auf jeden Fall körperlich gut abklären, denn sonst gerätst du immer in Unruhe, wenn der Schwindel kommt, weil du nicht weisst, "was" es genau ist.

    [ 02-07-2004, 22:30: Beitrag editiert von: Kampfblaumeise ]

  • Zitat

    Mit schnellem Aufstehen (nach einem Mittagsschlaf oder wenn ich lange zum Lesen auf eine Seite liege und mich dann umdrehe) habe ich eigentlich schon immer Probleme, weil mir dann ganz kurz schwindelig ist. (Nein, ich war als Kind auch nicht dick)


    Hm ... hab warscheinlich ein bißchen Angst, daß ich etwas zu übertrieben in meinen Körper höre und dann direkt zu einem Arzt renne.

    Hallo Teichrose,


    also mit Hypochondrie hat das m. E. nichts zu tun, das sind ganz klare Symptome, also ich würde das auf jeden Fall checken lassen. Falls dir der Arzt dumm kommt, kannst du ja sagen, dass das bei anderen auch vorkommt, die nicht dick sind (bzw. da nicht waren).


    Gruß
    Carmen

    [ 02-07-2004, 23:05: Beitrag editiert von: Carmen ]

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