Hallo Ihr Lieben,
ja, jetzt bin ich hier gelandet. Also ich erzähl mal. Als ich mit dem Rauchen aufgehört habe, habe ich 7 Kilo zugenommen und wiege seitdem 70 Kilo bei 1,75 m.
Das ist nicht besonders viel, zumal ich mit 38 auch nicht mehr die Jüngste bin. Ich fühle mich auch nicht wirklich "dick". Eher normal halt.
Trotzdem, wenn ich anderen Frauen erzähle, daß ich 70 Kilo wiege, dann ernte ich komische Blicke und schadenfrohe oder mitleidige Reaktionen. Oder so ein giftiges "Na, du bist ja eine richtig starke Frau" *würg* Ich denke ihr kennt solche Sprüche. Alles, was ich dann sage, klingt plötzlich wie eine Rechtfertigung.
Und dann die Medien. Liv Tyler, die genauso viel wiegt wie ich, wird überall als "dick" bezeichnet. Serena Williams genauso, dabei wiegt die ca. 10 Kilo weniger als ich. - Langsam macht mich das wirklich fertig. Eigentlich befinde ich mich mit meinem BMI von 23 doch im biologischen Optimum! Ich mache total viel Sport, momentan laufe ich 200 km/Monat, aber nicht um abzunehmen, sondern um für einen Marathon zu trainieren, ich hab Kleidergröße 38, das ist auch Durchschnitt - trotzdem kommt es mir vor, als würde man mich mit meinen 70 Kilo als unweibliches Riesenmonster betrachten -
Aber trotz aller Vernunft, die mir sagt, wie schwachsinnig das alles ist, merke ich, wie ich die "Dickenrolle" annehme und mir sage "Ich bin nun mal dick, na und" aber dann fällt mir ein, daß ich ja gar nicht dick bin, sondern normalgewichtig. Daß ich 10 Kilometer in 55 Minuten laufe. Wenn was mit mir nicht stimmen würde, dann wäre ich dazu doch nicht in der Lage???
Das ist alles echt krank, eine absolut verschobene Wahrnehmung. Und ich muß sagen, diese Diskriminierung geht von Frauen aus, nicht von Männern.
Ich hoffe, ihr findet mich nicht sonderbar. Aber mich regt diese Diätspinnerei und dieses gestörte Frauenbild so furchtbar auf. Und ich bin lieber dick als Kette zu rauchen oder nach jeder Mahlzeit kotzen zu gehen wie das diese dämlichen Hungerhaken tun.
Viele frustrierte Grüße von Minnie