Umgang mit dem Übergewicht - Geschlechtspezifisch?

  • Nach einem Beitrag, den ich gerade las, kam mir folgender Gedanke:


    Männer gehen mit dem eigenen Übergewicht lockerer um, als Frauen.


    Ist diese Aussage nun richtig? Oder gehen sie einfach anders damit um, so dass es den Anschein hat, sie würden damit kokettieren, während Frauen den Anschein erwecken, sie würden sich dafür schämen und im Grunde geht es beiden gleich damit?


    Bin sehr gespannt auf Eure Antworten. :)

  • naja aus nem anderen Thread heraus würd ich mal sagen, dass Frauen eher als das "hübschere Geschlecht" zählen und sich Frauen, die von einer gewissen Idealform, die von der breiten Bevölkerung quasi als vorgegeben ist, mehr damit herumschlagen.


    Der grossteil der Menschen hat eine gewisse Vorstellung von der äusserlichkeit, vorallem beim weiblichen Geschlecht (ich sag jetzt nur mal 90-60-90). Warum das nun so ist, dass liegt wohl irgendwie in unseren Genen, also irgendwelche Urinstinkte :D


    Naja und für die Männer ist dieses "Idealbild" nicht so streng gesteckt, das liegt wohl an der Dominanz der Männer und wird sich vielleicht mit der Emanzipation der Frau auch irgendwann mal ändern. Darum lastet weniger Druck auf den Männern, als auf den Frauen. Und deswegen werden Frauen, die dem Idealbild nicht entsprechen, eher diskriminiert als Männer.
    Und so gehen Frauen von haus aus ganz anders damit um, weil sie es bereits von Kindesbeinen an so gelehrt bekommen. Ich sag nur: "Kuck dich mal an, so findest du nie einen Mann oder einen beruf" ...
    das dürfte wohl ein häufiger satz sein, den viele Frauen bzw Mädchen zu hören bekommen

  • Hallo Verjigom,


    ich sehe das auch so.


    Denke aber, dass sich das "Klima" und der öffentliche "Druck" da auch für übergewichtige Männer in letzter Zeit in Beruf und Freizeit stark erhöht hat! Dass bei Männern immer mehr auch strenge Masstäbe an den Körper angelegt werden (natürlich bei weitem immer noch nicht so strenge wie bei Frauen und vor allem bei jungen Mädchen) und deshalb auch viele Männer immer mehr in Essstörungen oder den Diät-Fressen-Heisshunger-Diät-Kreislauf geraten und das "natürliche" Essverhalten verlieren (lest einfach zur Gaudi mal "GQ", "MAX", "FMH" "BIZZ" und ähnliche Männer-Zeitschriften, wenn ihr mir nicht glaubt! Die sind teilweise SCHLIMMER wie VOGUE und ELLE bei Frauen! :D )
    Und vor allem jüngere Männer allmählich dieselben Minderwertigkeitskomplexe langfristig entwicklen wie Frauen dies schon viele Jahre tun.


    Vor allem in Top-Positionen im Beruf wird inzwischen wirklich ebenfalls auch bei Männern sehr grosser Wert auf eine "normale" Figur und durchtrainierten schlanken Körper gelegt. Bei den Teenies bin ich sogar ziemlich sicher, dass Jungen da inzwischen auch schon fast so stark wie stark dicke kleine Mädchen gehänselt werden und gemobbt in der Klasse. Viele Lehrer erzählten dies in der Esstörungsklinik, wo ich war.


    Leider wirds wohl auch für Männer irgendwann dann dort enden, wo es für Frauen schon längst geendet hat - leider. Ich seh da keine gesellschaftliche "Gegenbewegung", im gegenteil, immer mehr Männer ordnen sich diesem Ideal unter, auch der Männeranteil bei rein kosmetischen OPs (also nicth die bei "sachlimmsten" optischen Etnstellungen!) sind sehr stark gestiegen die letzten Jahre.

    [ 03-07-2004, 11:43: Beitrag editiert von: Kampfblaumeise ]

  • Frauen neigen* eher dazu sich dick zu fühlen, mehr Geld für das Äussere auszugeben und weniger zu verdienen als ihre männlichen Geschlechtsgenossen. Männer werden seit je her weniger nach Äusserlichkeit, sondern nach Leistung bewertet. Und wenn man sich den Arbeitsmarkt ansieht, dann arbeiten 80 Prozent der Frauen im Nieriglohnsektor ganz und gar zu schweigen vom Bereich der unbezahlten Arbeit, wie Kinder- und Altenversorgung, Karitas , bei den Männern sind es gerade einmal 20 Prozent. Es spielt weniger eine Rolle ob Mann dick oder dünn ist, auf seine Körpergrösse scheint es anzukommen. Am besten wird ÜbergeWichtigkeit bei Männern mit einer Körpergrösse über 1,87m akzeptiert. Grössere Männer verdienen im Durchschnitt mehr als ihre kleineren Kollegen und Frauen verdienen weniger wie Männer (bei gleicher Leistung). Aber auch die Männer werden von den Werbemachern und Medien mehr und mehr sexualisiert dargestellt (z.B."sexy" Fussballspieler) und somit geschieht wohl langfristig eine Angleichung, wie erhöhter Körperumfang bei Frauen und Männern wahrgenommen und bewertet wird.


    *sind sozialisiert

    [ 06-07-2004, 17:39: Beitrag editiert von: vonKügelgen ]

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!