Beiträge von Rieke

    VT setzt im Hier und Jetzt an, aber nicht jedes Problem hat hier die Ursache. Die VT kann sicherlich schnelle Erfolge erzielen, aber die sind - wie ich leider aus familiären Erfahrungen sagen kann - nicht wirklich von Dauer. Eine gute Psychoanalyse, die aber über Jahre ging und richtig die Ursache anpackte, hat Wunder bewirkt.


    Sorry, du beziehst dich da auf Einzelfallerfahrungen und Vorurteile. Im Übrigen ging es darum, ob VT Störungsursachen aufdeckt oder nicht bzw. diese bearbeitet. Das tut sie definitiv. Die Begrifflichkeiten und die Methoden unterscheiden sich natürlich von denen der psychodynamischen Verfahren...


    Komisch ich war immer der Meinung und ich habe es eben nachgesehen auf der DGPT, DPG und DPV wird's mir bestätigt, dass „die freudsche Theorie den Anfang aller heutigen psychoanalytischen Verfahren vorbereitet hat" und diese stark auf jene aufbauen. Man kann doch eine starke Ähnlichkeit der Therapieformen nicht abstreiten.


    Das ist das Problem mit Halbwissen... Freud hat die "kathartische Methode" mit Breuer zusammen entwickelt, er hat die sog. Übertragung entdeckt und natürlich große Verdienste. Dennoch sind die moderne Psychoanalyse und Tiefenpsychologie keine Fortschreibungen seiner Methode und/oder seiner Thesen. Im Gegenteil - vieles ist im Gegensatz zu Freud entstanden.


    Wer hat denn seine Thesen nie geändert oder musste Kritik einstecken? Das war bei Pionieren schon immer so und wird immer so bleiben.


    Wenn man sich als Wissenschaftler eine Theorie zusammenbastelt, muss man seine Hypothesen prüfen und Falsches durch Richtige(re)s ersetzen. Nur hat Freud keine geschlossene Theorie aufgestellt und auch keine Hypothesen wie auch immer getestet. Er arbeitete mit Einzelfallbeobachtungen und Plausibilitätsüberlegungen. Das nimmt ihm m.E. nichts von seiner Bedeutung, aber man muss nirgends Wissenschaftlichkeit hindichten, wo keine ist.


    Zu Kant. Sicherlich habe ich viel Theoriewissen und war schon immer Neugierig. Ohne Theorie keine Praxis und umgekehrt und bisher bin ich mit dieser Einstellung wunderbar klar gekommen. Natürlich muss man sich auf Kritik gefasst machen.


    Hm, du hast ja mit einigen berühmten Namen und Konzepten um dich geworfen... Nun kenne ich mich rein zufällig mit Psychologie, Psychotherapie und auch Freud ziemlich gut aus, so dass mir deine Wissenslücken auf diesen Gebieten auffallen. Und dann neige ich zu der unwissenschaftlichen Verallgemeinerung, dass es um dein Wissen bezüglich der anderen von dir genannten Gebiete nicht unbedingt besser bestellt ist.

    Hier kommt es erst einmal meiner Meinung nach darauf an, welchen Zweig der Psychologie bzw. Psychotherapie man bevorzugt bzw. man eher abgeneigt ist.


    Nein, es kommt vielmehr darauf an zu wissen, was Psychologie ist, was Psychotherapie und was Freudsche Psychoanalyse...


    Ich halte nicht sehr viel von der Verhaltenstherapie, da Sie nur die Symptome aber nicht deren Ursache angeht.


    Du bist über VT nicht richtig informiert. Natürlich befasst die sich mit Ursachen...


    Ich bin ein großer Freund der Psychoanalyse und der heutigen Tiefenpsychologie.


    Die sind aber weder mit der Freudschen Psychoanalyse gleichzusetzen, noch direkte Weiterentwicklungen davon.


    Sicherlich wurden die Schriften im laufe der Zeit angepasst und weiterentwickelt (in welchem Wissenschaftsbereich ist dies nicht der Fall?), aber nichts wurde als falsch deklariert, höchstens von seinen Gegnern. ... und die gab es schon zu Lebzeiten mit ähnlichen Argumenten.


    Es gibt ganz einfach keine geschlossene Theorie von Freud. Und er selbst hat seine Thesen gerne mal verworfen oder eben weiterentwickelt - und das mitunter recht widersprüchlich. Nimm als Beispiel mal die sog. "Verführungshypothese"...


    Das mit Kant verstehe ich nicht. Ich handle doch genau danach, und möchte dass all dies erfüllt wird. Kant hat ja extra Gefühle und Mitleid rausgenommen und die Wahrheit, Ehrlichkeit und vor allem den Verstand zur Pflicht verschrieben. Also auf die Seite der "netten Lüge" darf man ihn nicht ziehen. Aber lassen wir es.


    Ach, es sprang mich einfach an, dass du davon geschrieben hast, Kants kategorischer Imperativ habe dein Denken geprägt. Deine Ausführungen wirken auf mich eben sehr theoretisch und nicht von Erfahrungen und Handlungen gestützt.

    Kants kategorischer Imperativ ist noch sehr schön und hat mein Denken geprägt - bevor die Nachfrage kommt, ja ich habe ihn verstanden und bin mir der Konsequenzen bewusst.

    Tja, Denken reicht nicht, aufs Handeln kommt's an.


    Zwar kein Philosoph und umstritten (aber bisher noch nie wirklich widerlegt) Freud - kann ich nur empfehlen.

    Wie du über Freud schreibst, kannst du nicht viel von ihm gelesen haben.

    Ähm, ich mag Haselnüsse nicht so besonders. Im Nusskuchen liebe ich sie, aber pur eher nicht.


    Geröstet - das könnte es sein. Schon den Geruch liebe ich.

    Leider fehlt mir der Kontext, in welcher Situation dies genau gesagt wurde. Ich kann nur von mir sprechen, aber ich unterhalte mich doch nicht mit anderen Personen über mein Aussehen (vor allem der Spruch "ich kanns nicht mehr hören" macht mich stutzig)


    Das ist der Kontext: Andere unterhalten sich mit der TE über ihr Aussehen, ob sie will oder nicht. Auf jedes Problem, das eine dicke Frau ansprechen kann, scheint sich der Spruch mit dem hübschen Gesicht und dem Abnehmhinweis als Lösungsvorschlag oder scheinbarer Trost zu eignen.

    Es ist mir zwar im Rahmen der Suchdiät wieder aufgefallen, aber das Phänomen begleitet mich schon sehr viel länger: Ich "brauche" Nougat, um den Tag essensmäßig abzurunden - sei es als Nougatblock, als Nougatschokolade, Pralinen oder als Nutella. Notfalls als Nutellabrot, geht aber auch ohne Brot.


    Ich habe keine Fressanfälle, auch kein suchtmäßiges Craving, aber wenn das Gefühl auftritt, dass noch irgendwas fehlt, ist es eins der oben genannten. Mit einem Häppchen ist es nie getan, es muss mindestens 'ne ganze Tafel Schokolade dran glauben. Das schlechte Ernährungsgewissen hält mich davon ab, mehr zu essen. Es wäre aber wohl im schlimmsten Fall höchstens eine zweite Tafel Schokolade, denn dann bremst das Körpergefühl bzw. eindeutige Sättigung. Nougat hinterlässt ein wohliges Sättigungsgefühl, kein Völlegefühl (das ist mir eh fremd).


    An der Schokolade bzw. am Kakao kann's nicht liegen. Mag ich zwar gern und gehört in meine tägliche Ernährung, aber in moderaten Mengen. Kakao habe ich außerdem bei der Suchdiät getestet und für gut befunden. Bei sehr dunkler Schokolade reichen mir 1-2 Stück, weiße Schokolade mag ich gar nicht, diverse gefüllte Schokoladensorten (außer Nougat) auch nicht, Vollmilchschokolade mal ersatzweise.


    Ich hatte hier schon mal meinen Hang zu Nutella thematisiert: http://www.deutschlands-dicke-…um/showthread.php?t=20161. Damals dachte ich, es überwunden zu haben. War wohl nix.


    Ich würde der Sache gerne auf den Grund gehen. Woher kommt das Bedürfnis und wie könnte ich dem direkter gerecht werden?

    Sorry, aber wenn das nicht extrem eingeschränkt ist, weiß ich grad auch nicht mehr.:confused: Ob das nun 8 oder 10 Schritte ohne Gehilfe sind, ist nun wirklich zweitrangig.


    Es waren deutlich mehr als die angegebenen 8 Schritte... Ich finde das ganz und gar nicht zweitrangig, wurde doch im Beitrag so getan, als müsse sie notfallmäßig unters Messer - u.a. weil die nötigen Wege in die konventionelle Behandlung nicht zu schaffen seien bzw. weil sie sich ja gar nicht mehr bewegen könne. Sehr mühsam ist nicht "gar nicht". Es gibt Menschen, die sich gar nicht bewegen können - diese Frau gehört nicht dazu.


    Würde sie mal von einem Arzt ernst genommen, hätte es Auswirkungen auf die Behandlung, ob sie gar nicht mehr mobil ist oder ob es ohne Gehhilfe eine kurze Strecke und mit Gehhilfe vielleicht ein paar Schritte mehr sein können.


    Es wurde ja klar gemacht, dass sie kein Geld hat


    Das wurde m.E. nur suggeriert. Gesagt wurde, dass sie keine Ausbildung und keinen Job habe und deshalb mit Erotikfotos Geld verdiene.


    Dass wir uns nicht falsch verstehen: Ich glaube sehr wohl, dass sie massive Einschränkungen und vermutlich wenig Geld hat und dass sie mit ihrer Einnahmequelle nicht glücklich ist. Aber das naive Aschenputtel, das nach zwei misslungenen OPs auf die SAT1-Fee warten muss, das nehme ich ihr nicht ab. Da vermute ich durchaus das Kalkül, dass die Krankenkasse schwerwiegende OP-Kontraindikationen beiseite wischen wird, wenn das Fernsehen aufläuft.


    Grausig finde ich die Anwälte die mit dem Klagen auf OPs ihr täglich Brot machen und dass man inzwischen davon ausgeht dass ab BMI 50 nur noch eine OP helfen kann :confused:


    Ja, absolut. Das ist m.E. ein Grund mehr, es genau zu nehmen, wie und in welchen Bereichen man eingeschränkt ist.

    Irgendwie habe ich der 21 Jährigen nicht abgenommen, dass sie so sehr von ihren 210 kg eingeschränkt ist, wie sie gesagt und getan hat. Hat jemand das von Euch auch gesehen? Hattet ihr auch diesen Eindruck?


    Ja, den Eindruck hatte ich auch. Nur noch acht Schritte gehen, kein Kontakt nach draußen möglich, in der Wohnung gefangen... Das war ganz offensichtlich nicht der Fall. Es wurde ja gezeigt, wie sie sich ohne Hilfsmittel bewegt hat. Gewundene Treppe runter, zum Auto, ins Auto etc. und wieder retour.
    Dass sie eingeschränkt ist durch ihr Gewicht, glaube ich gern. Aber eben nicht in der beschriebenen Form.

    Im Kartoffelsack-Chic sieht man doch eh nur dicker aus... Kleid mit Bolero klingt gut - lass' dich nicht von offensichtlich nicht gut gemeinten Ratschlägen irritieren. Abgesehen davon bist du mit Kleidergröße 46/48 längst keine Ausnahmeerscheinung. Das ist doch das obere Ende der normalen Konfektion.

    Ok, nach der Relevanz der Frage frag ich jetzt mal gar nicht :D


    Hat mich einfach so interessiert. Außerdem war unser Hund krank und hatte sehr niedrige Natriumwerte, so dass ich mir überlegt habe, ob er genug Salz bekommt (und wie Tiere in freier Wildbahn bzw. die Menschen ganz früher das hinbekommen haben).


    Danke für eure Antworten. Fleisch und v.a. Blut - klar, das ist einleuchtend...:)

    Im Rahmen meiner Suchdiät bin ich auf folgende Frage gekommen: Wie haben die Menschen eigentlich früher ihren Salzbedarf gedeckt? Ich meine sehr viel früher, so zu Jäger- und Sammlerzeiten, jedenfalls lange bevor Salz gehandelt wurde.
    Es wird ja wohl nicht jeder so "verkehrsgünstig" gelebt haben, dass er problemlos an Salz ran kam.
    Kennt sich jemand aus?

    Nun gibt es Menschen, die mit Problemen und Stress anders umgehen als andere, da sie es von Kindheit an eben anders (besser) gelernt haben. Und andere widerum schaffen das nicht, und kompensieren Druck, Stress, Ängste, persönliche Schicksalsschläge und Belastungen halt mit Essen, oder trinken/rauchen etc.


    Es ist nicht "nur" die Kompensation von negativen Gefühlen mittels Essen. Stress führt ja auch zur Ausschüttung von Stresshormonen und die greifen in den Stoffwechsel ein. Da kann man sich ganz ohne Kortisontherapie ein schönes Cushing-Syndrom anstressen. Und das wird dann zum Selbstläufer. Und weil es mit vermehrtem Appetit einhergeht, ist die Lösung schnell gefunden: einfach weniger essen.

    Ja und die häufigste wird hier unterschlagen-Überversorgung mit Kalorien. Und dafür braucht man sich nicht überfressen,weil man kein Sättigungsgefühl hat,dafür reicht auch der Umstand dass man einfach gerne leckere Sachen isst.


    Über(fr)essen ist ja wohl definiert als übermäßige Energieaufnahme mittels Essen...
    Und um mehr leckere Sachen zu essen, als man energiemäßig braucht, muss man entweder

    • das Sättigungsgefühl ignorieren (was nicht einfach ist)


    oder

    • aus irgendeinem Grund den Bedarf an Nährstoffen mit Hilfe der verzehrten Nahrungsmittel schlecht decken können, so dass kein entsprechendes Sättigungsgefühl eintritt.


    Letzteres ist bei Nahrungsmittelunverträglichkeiten oder verschiedenen Magen-Darm-Erkrankungen der Fall.


    Kaum einer will sich eingestehen,dass er/sie im Endeffekt mehr isst als der Gesamtumsatz, und das nenne ich Verdrängung,ja!


    Eine positive Energiebilanz ist natürlich eine Voraussetzung, um zuzunehmen (Wassereinlagerungen jetzt mal ausgenommen). Die Frage bleibt, wieso Körper und Psyche das tolerieren und eben nicht mit eindeutigen Stoppsignalen aufs Überessen reagieren, wie es normal bzw. gesund wäre.

    Was ist deiner Meinung nach denn dann die Lösung wenn nicht Gewichtsreduktion?Nicht alle Dicken sind krankhaft essgestört.


    Es gibt viele mögliche Ursachen für Übergewicht: hormonelle Störungen, Insulinresistenz, Stress, Reduktionsdiäten etc., evtl. Vitamin-D-Mangel, Nahrungsmittelunverträglichkeiten... Es muss beileibe keine Essstörung sein. Die Lösung ist die Behandlung der Grunderkrankung, das "Abstellen" der Ursache. Leider führt das nicht notwendigerweise zur Gewichtsreduktion.


    Aber hier wird man ja sowieso fast gesteinigt,wenn man äußert dass dick sein tatsächlich von zu vielem und kalorienreichen Essen kommen kann.


    Ist halt die Frage, wie das bei einem gesunden Menschen vorhandene Sättigungsgefühl ausgeschaltet wurde, so dass es zu "zu viel" Essen kommen konnte. Normaler- bzw. gesunderweise führt Überessen zu Abneigung gegen weiteres Essen und dann zu Übelkeit. Die einzige "gesunde" Art und Weise, das hinzukriegen, wäre der konsequente Verzehr von ungeeigneten Dingen, die den Bedarf an wichtigen Nährstoffen nicht decken, so dass der Körper trotz ausreichender Energieversorgung mehr fordert - in der Hoffnung, das da endlich alles Nötige drin ist. Aber extremes Übergewicht kriegt man so auch nicht hin.


    Das nenne ich nun wirklich Verdrängung.

    Nein, es ist einfach zu kurz gedacht... Ist ja nicht so, als hätte man in der Vergangenheit nicht versucht, (dünne) Menschen dick oder normalgewichtig zu füttern. Funktionierte nicht. Mehr Input = dick stimmt in dieser Einfachheit nicht.

    Solange es noch irgendwie geht und alles einigermaßen läuft, verdrängt man die Realität ein stückweit. Und die ist nun mal die, dass (vor allem hohes) Übergewicht ein Gesundheitsrisiko darstellt, man in vielen Bereichen einfach gefährdeter ist als schlanke Menschen (Herz-kreislauferkrankungen, Diabetes, Schlaganfall, Gelenkverschleiss usw usw ).

    Die Realität ist v.a. die, dass hohes Übergewicht Gesundheitsrisiken anzeigt - als Symptom oder als Ergebnis von ungesunden Verhaltensweisen (z.B. Diäten). Es verursacht sie nicht.


    Es gibt eigentlich nur Nachteile, die man hat, wenn man dick ist. Vorteile gibt es auch, aber die stehen in keinem Verhältnis zu den Nachteilen. :(

    Es gibt (mindestens) einen Neurologen (Name fällt mir nicht ein), der Übergewicht als Lösung bei Stress als die überlegene Strategie ansieht. Menschen unter chronischem Stress, die kein Fett ansetzen, tragen demnach viel gravierendere gesundheitliche Schäden davon.


    Und trotzdem man vielleicht Gelenkschmerzen und zig andere Probleme hat, überall angefeindet wird, zig Einschränkungen hat - solange sie noch einigermaßen im Rahmen sind, man noch den Alltag bewältigen kann, arrangiert man sich mit diesen vielen Nachteilen des Dickseins und schafft es nicht langfristig, genug Energie und Motivation aufzubringen, dagegen zu arbeiten.:eek:

    Realität ist auch, dass es nicht funktioniert, "dagegen zu arbeiten"... Diese Tatsache zu verdrängen, ist ein Problem.


    Wenn man vom Arzt vor die Wahl gestellt wird "entweder abnehmen oder sterben", dann kann man wenn man muss, wenns ums nackte Überleben geht.

    Siehe oben: Damit verdrängt man, dass Gewichtsreduktion nicht die Lösung ist. Wenn der Arzt einen vor diese Wahl stellt, sollte man sich einen Arzt suchen, der weiß, dass man beim Gewicht nur an einem (von mehreren) Symptom(en) rumdoktert, und der bereit ist, die zugrunde liegende Krankheit zu behandeln.


    Vor allem habe ich mich früher als ich gerade mal 100 Kilo gewogen habe genauso gefühlt.Wenn ich damals selbstbewußter gewesen wäre und dem Veränderungsdruck von außen getrotzt hätte ,bräuchte ich mir heute kaum Gedanken machen.


    "Probleme kann man niemals mit derselben Denkweise lösen, durch die sie entstanden sind.“ (Albert Einstein)

    Und eine Antwort wie "ich möchte nicht, daß ein Mann die Dinge an mir schön findet, die ich an mir nicht mag" (sinngemäß) sind nun auch nicht gerade förderlich, da ich eine solche Aussage selbst auch eher traurig finde.


    Ich denke, das trifft es nicht. Ich hätte Probleme mit einem Mann, der genau auf das in besonderem Maße steht, worunter ich leide. Das ist für mich etwas völlig anderes, als etwas an mir nicht zu mögen oder nicht schön zu finden. Wenn ich - aus welchen Gründen auch immer - unter dem Dicksein leide, fühle ich mich nicht wahrgenommen, wenn ein Mann mir vermittelt "Ach was, ich finde dich gerade wegen deinem Übergewicht toll und es gibt viele Männer, die so denken, also hast du keinen Grund, dich schlecht zu fühlen!"


    Da frage ich mal in die mollige Runde, wie denn der Mann sein sollte!


    Als ob man das so pauschal beantworten könnte. Es ist nun mal nicht automatisch ein FA der passende Deckel für eine dicke Frau. Und schlank oder dick ist nur ein Aspekt der körperlichen Attraktivität, dem auch noch unterschiedliche Priorität eingeräumt wird. Zu mir würde ein Mann, der als erstes und wichtigstes die Silhouette checkt, nicht passen.

    Sorry, aber auch das fuchst mich jetzt so, daß ich auch dazu noch mal was schreiben muß.


    Du magst also keinen Mann, dem Du gefällst. Was also wäre die Alternative??

    Ich möchte durchaus einen Mann, dem ich gefalle. Aber der muss ja kein FA sein. Es gibt viele Männer mit einem breiten Spektrum dessen, was sie attraktiv finden. Viele, denen weder eine Zunahme noch eine Abnahme der Partnerin den Angstschweiß auf die Stirn treibt... Ich selbst bin bei Männern schließlich auch nicht auf einen ganz bestimmten Typ fixiert.


    Was mich persönlich angeht, bin ich anlagebedingt nicht dünn, aber durchaus schlank. Mein Übergewicht ist nicht genussvoll angegessen, sondern Symptom von Stress und Stoffwechselerkrankungen. Es ist kein besonders hohes Übergewicht, aber es stört mich. Nicht so, dass ich mich deswegen ablehnen oder minderwertig fühlen würde, aber ich identifiziere mich kein bisschen damit. Ich meiner Selbstwahrnehmung spielt es eine sehr untergeordnete Rolle, dass ich dick bin. Dementsprechend irritiert es mich, wenn es in der Wahrnehmung des Mannes eine Hauptrolle spielt.


    Wenn ein Mann nun gar meine Zunahme und enger werdende Kleidung erotisch findet, muss ich echt passen. Eine zu eng gewordene Hose ist für mich nur eins: saumäßig unbequem. Und mit zunehmender Konfektionsgröße wird die Auswahl an Klamotten nicht wirklich besser. Wenn ich nicht in sackähnlichen Gebilden rumlaufen will, ist die Kleidung einengend und das hasse ich.
    Wenn ich Badminton spielen will, was ich mal sehr aktiv getan habe, muss ich vorsichtig sein, weil das Verletzungsrisiko bei dieser Sportart mit 30 kg mehr natürlich wesentlich höher ist. Das alles ist nervig und blöd. Keine Sinnkrisen auslösenden Katastrophen, aber ich käme mir verarscht vor, wenn einem Mann ausgerechnet dieses Zuviel besonders gefallen würde.


    Es wäre nicht heilsam oder Selbstakzeptanz fördernd, sondern käme mir eher überheblich vor. Als müsse die männliche Bewunderung doch alles hinwegfegen, was ich am Dicksein als negativ empfinde.

    mein Gedanke war wirklich nur "wie hätte ich reagiert, wenn mein Mann gesagt hätte, dass er auf Rundungen steht".


    Ich hätte damit Probleme und ich habe jetzt eine Weile überlegt, warum... Vermutlich liegt's daran, dass ich dem Dicksein nichts Erfreuliches abgewinnen kann und dass ich mich von einem Mann, dem ausgerechnet mein Übergewicht besonders gefällt, nicht als ganzer Mensch wahrgenommen fühlen würde.
    Ich meine nicht einmal eine (sexuelle) Reduktion aufs Dicksein oder eine fetisch-ähnliche Vorliebe. Was mich stören würde, wäre eher, dass mein Leid seine Freude wäre. Dass er sich an etwas erfreuen könnte, von dem er (früher oder später) weiß, dass es mich an mir stört.


    Aha. Ich kenne mich zugegebenermaßen mit Soja nicht weiter aus. Mein Einwand galt dem Konzept, zwecks "gesünderer" Ernährung etwas subjektiv sehr Wohlschmeckendes durch etwas zu ersetzen, das einfach nur als gesünder (als Fleisch) propagiert wird.
    Im besten - d.h. bekömmlichen Fall - ist Soja eben Soja und kein Fleisch. So wie aus Sellerie beim besten Willen kein Schnitzelersatz wird. Und wenn der Körper mit gesundem Appetit kund tut, dass Fleischbedarf besteht, werden Soja oder Sellerie da nicht helfen.

    Laß diese Überlegungen in Deine Verpflegungs-Pläne einfließen ;)

    Tja, dann wird's wohl mehrheitlich richtiger Biomarkt... Ich habe übrigens gestern erstmals erlebt, dass purer Quark nach "mehr davon" schmeckte.


    Nachdem ich ja jetzt wieder in die bekömmliche Ernährung eingestiegen bin, habe ich feststellen müssen, dass da wohl eine Art Entgiftungs(?)-Migräne-Tag bei mir zum Programm gehört. Ich habe einen Tag lang nur definitiv bekömmliche Sachen gegessen, was auch gut lief. Den folgenden Morgen bzw. Tag hatte ich Migräne - wie zu Anfang der Suchdiät. Diesmal kann es kein Koffein-Entzug sein.