Hallo zusammen,
diesen Thread habe ich von Anfang an verfolgt und mit großem Interesse Eure teilweise sehr unterschiedlichen Meinungen bzw. Erfahrungen dazu gelesen.
Ich bin in den letzten 2,5 Jahren sehr viel in Krankenhäusern und REHA-Kliniken gewesen und bin extrem übergewichtig - dies nur mal als Erläuterung vorab.
Egal welche Klinik oder welches Krankenhaus - der Mensch muss erstmal gewogen werden (ob dies wirklich medizinisch immer erforderlich ist, sei mal dahin gestellt). Fakt ist bei mir, dass die "normale" Waage nicht reicht.
Es wurden mehrere Versionen an mir erprobt:
- man hat mich geschätzt (mit unterschiedlichem Erfolg ),
- man hat zwei Waagen benutzt (über die Genauigkeit möchte ich mich nicht weiter auslassen),
- man hat mich einfach gefragt (und mir sogar geglaubt.....),
- man hat mich in einem Lager! gewogen,
- man hat mich in einer Wäscherei gewogen - und in die letzte Klinik habe ich meine eigene Waage mitgenommen um dem ganzen Psycho-Stress zu entgehen.
Fast hätte ich es vergessen....eine Klinik hatte auch eine passende Waage und eine weitere Klinik hat neuerdings eine (wurde mir kürzlich ganz stolz vorgeführt.
@ Ulrike
Ich habe auch versucht, die Wiegerei zu umgehen, wurde aber dann regelrecht "erpreßt" mit dem Satz: Dann melden wir sie umgehend der BfA und sie fahren morgen nach Hause. Das konnte ich nicht riskieren, weil ich auf die Behandlung dringend angewiesen war.
@ stübbken
Ich habe kein Problem mit dem Wiegevorgang an sich, aber ich möchte doch eine halbwegs "normale" Prozedur.
Besonders schön war eine Klinik im Hochschwarzwald.....zweimal in der Woche war das Wiegen angesagt, bitte um 7.00 Uhr am Stationszimmer (besetzt mit zwei Schwestern und einem Zivi). Dann saßen alle Patienten wie die Orgelpfeifen aufgereiht und wurden entsprechend abgefertigt. Immer wenn ich an der Reihe war, wurde der Zivi gerufen und trabte mir voran durch das geräumige Haus...5 Etagen runter, quer durch den Keller. Ich bestieg die Waage, las das Ergebnis ab und dann wurde das von ihm kontrolliert (ich kann übrigens Zahlen lesen...) und aufgeschrieben und dann ging es zurück im Gänsemarsch.
Mein Vorschlag an den zuständigen Stationsarzt, dass ich den Weg jetzt kennen würde und des Lesens von Zahlen mächtig sei, wurde damit abgeschmettert, dass ich ja schummeln könnte und dicke Menschen sich sowieso immer selbst belügen würden. In dieser Klinik waren noch mehr "nette" Kleinigkeiten...die mehrfach angebotenen Verlängerungen habe ich abgelehnt, weil meine Selbstdisziplin nicht mehr konnte.
Manchmal habe ich den Eindruck, dass der Begriff der Gesundheit nach der WHO-Definition vielen Kliniken anscheinend nicht geläufig ist....anders kann ich mir die teilweise menschenunwürdige Behandlung nicht erklären.
Gruss aus Dortmund
Die Brockenhexe