Ich finde die Frage nach der Schönheit der Dicken überflüssig... Denn man kann bestimmte Attribute nicht verallgemeinern, man findet bei jedem Menschen ein wenig von allen anderen.
Und ja, Schönheitsempfinden ist relativ bzw. subjektiv. Und es geht ja nicht um die objektive Schönheit, sondern darum, wer nun subjektiv als schön empfunden wird.
In Studien wurde herausgefunden, mit Hilfe von Computern, wie die objektive Schönheit aussieht, und die zeichnet sich in erster Linie durch Ebenmäßigkeit aus, nicht durch Schlankheit. Außerdem wird objektiv auch als schön empfunden, wer auf der linken Hälfte des Körpers definitiv anders aussieht als auf der rechten... Und was die Figur und die Kurven angeht, hängt es in erster Linie nicht von dem Umfang ab, sondern vom Verhältnis des Umfangs von Taille zu Hüfte... idealerweise liegt der Quotient bei 0,7 (was auch zufällig ein guter Wert für ein gesundes Leben ist :p).
Ich mache aber davon ungeachtet mich nicht verrückt, weder durch den Gedanken, daß es viele Männer gibt, die mich nicht schön finden, noch durch irgendwelche Studien über Schönheit. Auch wenn solche Studien mit solchem Ergebnis wie oben beschrieben einem ein gutes Gefühl geben, keine Frage.
Wenn der Großteil der Männer mich begehren würde, das wäre schrecklich... Da hätte ich ja nie meine Ruhe. Aber daß nur 0,5% der Männer mollige oder dicke Frauen toll finden, halte ich für ein unbelegtes Gerücht... Nachdem ich die ersten Kilos runter hatte, hab ich mich viel im Internet auf "normalen" Partnerseiten rumgetrieben und dort meinen ersten Freund kennen gelernt, mit 23 Jahren... Aber er war nicht der einzige, der an mir Interesse hatte, und das war auch nach der Trennung von ihm wieder so... Ich habe viele Komplimente bekommen. In meinen Anzeigen war nur ein Porträt vorhanden, aber auf Nachfrage habe ich auch Fotos gezeigt, wo nicht nur mein "hübsches Gesicht" drauf war, und die Reaktionen waren immer positiv, ich denk auch, weil ich in meiner Anzeige ganz offen war, was meine Figur anbelangte.
Sie waren auch nicht rein sexuell an mir interessiert, sondern an einer Beziehung. Das Beste war dann, als ich meinen jetzigen Freund kennen gelernt hab. Der hat nur mein Foto gesehn und gar nicht meine Anzeige gelesen, wo es in dem Fall um was anderes ging, sondern mich gleich angeschrieben. Er findet mich schön, und ist überhaupt kein Fetischist. Seine bisherigen Freundinnen waren immer schlank oder sehr schlank gewesen. Das Wichtigste an mir ist ihm aber nicht mein Aussehen, sondern mein Charakter, meine Ansichten und meine Interessen.
Insofern also ein gutes Beispiel für die Subjektivität des Schönheitsempfindens, denn mir ist wohl bewußt, daß mich die Männer, die mich anschreiben, vllt nicht schön finden, aber nicht jeder mag Schokolade, manche mögen lieber Salami...
Seitdem ich mich selbst akzeptiert habe, bin ich auch von selbst auf die Idee gekommen, daß mich Männer schön finden, und daß mich längst nicht alle anstarren, weil ich in ihren Augen komisch ausschau... Und diese positiven Blicke tun mir persönlich sehr wohl, weil es mich in meiner Meinung bestätigt. Und wenn ich mir nicht sicher bin, was ich von einem Blick halten soll, nehm ich nicht mehr zuerst das Negative, sondern das Positive an. So sollte es sein. Und wenn ich dann enttäuscht werde, bricht für mich auch nicht mehr eine ganze Welt zusammen, weil ichs nicht mehr persönlich nehme, wenn ich mal nicht jemandes Typ bin.
Soweit meine Mayo dazu (Senf mag ich nicht...)
Liebe Grüße,
Dani