Beiträge von femmes

    Hallo Elo,


    da ich in den letzten 4 Jahren wieder ziemlich viel zugenommen habe (vorausgegangen war eine 8wöchige Kur mit Reduktionsdiät, als Folge davon 1/2 Jahr Bulimie und jetzt, wie bei sowas wohl zu erwarten ist, wiege ich mehr als jemals zuvor in meinem Leben) werde ich in den letzten Monaten auch von besorgten FreundInnen mit gutgemeinten Ratschlägen/Hilfsangeboten traktiert. Die Besorgnis verstehe ich schon, schließlich habe ich ja kräftig zugenommen und mittlerweile auch Probleme beim Gehen, Wasser in den Füßen etc., allerdings waren dies nie solche Übergriffe wie bei Deiner Schwägerin und FreundInnen, das ist schon massiv mit z. B. den Drohungen (der Arzt spricht vom Magenband, Diabetes), Dein Gefühl belügt Dich ja nicht, wenn Du sauer wirst ist es ja ganz klar, dass sie zu weit gegangen sind.
    Ich fühle mich auch schon manches Mal genervt wenn ich auf das Gewicht und die Folgen für die Gesundheit angesprochen werde, allerdings kommt bei mir auch der eigene Frust mit hinzu, da ich es nicht schaffe, meine Situation zu ändern (bin eßsüchtig und habe kein geeignetes Mittel gegen meine Eßattacken ), ich verstehe, das andere sich Sorgen machen, aber es hilft halt nicht.
    Die Idee, es mit gleicher Münze zurückzugeben, finde ich gar nicht so schlecht. Eine Freundin (vor Jahren) fragte mich immer, wann ich denn endlich eine Therapie mache, das hörte erst auf, als ich sie mal fragte, wann sie mit ihren Problemen zur Therapie geht. Wer immer nur bei anderen wühlt, muss sich vielleicht nicht mit dem eigenen Mist befassen.
    Du kannst Deine Schwägerin ja mal auf ihre Probleme, die sie Deiner Meinung nach hat, ansprechen.

    Hallo,


    ich habe gerade " Die Freunschaft" von Connie Palmen beendet (behaupte aber nicht, alles verstanden zu haben). Das Buch ist schon sehr spannend und auch witzig geschrieben, ich empfehle es gerne weiter, u.a. da eine Freundin in dem Buch essgestört ist und die Autorin ihre Gedanken zum Thema Sucht ausführlich dalegt. Connie Palmen ist diesen Jahr bei der litcologne hier in Köln, da ich hingehe wollte ich schon mals was von ihr gelesen habe.
    Als nächstes kommt leichtere Literatur, "Ein todsicherer Job" von Christopher Moore.

    Hallo edeWolf,


    ich freue mich für Dich, mir macht das Radfahren nämlich auch viel Spaß.
    Am Anfang tat mir der Hintern schon weh, aber es gibt ja auch Gelsättel. Der Händler, der mir das Rad vor 5 Jahren verkauft hat, hat es richtig für mich fertig gemacht, z.B. stabilere Felgen für das Hinterrad etc., war gar nicht peinlich, schließlich kann man in einem Fachgeschäft ja auch gute Beratung erwarten.
    Meines ist seit 2 Wochen aus der Reparatur zurück, aber durch den vielen Regen bin ich gerade nicht so motiviert zur Arbeit zu fahren. Mit dem Fahrrad bin ich da nämlich viel schneller als mit dem ÖPNV. Da ich kein Auto habe mache ich alle Einkäufe mit dem Fahrrad, und habe es die letzte Zeit, als es kaputt war, doch sehr vermisst.
    Ich hoffe mal für Dich, das Du da nicht mein Problem hast, ich radle nämlich gerne, wenn ich ein Ziel habe (Arbeit, einkaufen) oder mit anderen unterwegs bin (Radtouren am WE), aber so ganz alleine, nur einfach so fahren in der Freizeit, selbst wenn ich merke, ich will raus ins Freie, fällt mir total schwer.
    Also dann viel Spaß!

    Ich gestehe, nur einige Minuten der Sendung gesehen zu haben, länger hielt ich das einfach nicht aus. Christiansen sehe ich gar nicht gerne, aber ich dachte erst, bei dem Thema kannst Du ja mal dabeibleiben.
    Unsäglich fand ich die Dame von Südzucker, die davon träumt, unser Land mit Kampagnen zu überschwemmen, weil die ja so ungeheuer erfolgreich sind. Ironie on:Das wäre ja wirklich mal eine ganz neue Idee. Ironie off.
    Auch Thomas Fuchsbergers Expertentipp (nur 1 Kartoffel statt 3 essen, damit nahm ein Glücklicher 12 Kilo ab!) fand ich doch sehr gehaltvoll. Ich dachte wirklich schade um das Thema, sehr schade, dass keine Experten da waren. Aber es war halt so wie immer, bei Christiansen machen die Gäste nur Werbung für sich und ihre Ideen, das Thema wird oberflächlich gestreift.

    Als ich mir das gerade alles so durchlas, ist mir eine Situation eingefallen, die ich vor ca. 8 Wochen in der S-Bahn erlebt habe. Dort hat eine Mädchenbande (ca. 4-5 Mädchen zwischen 12-14 Jahren, schätze ich) ein etwa gleichaltriges Mädchen tyrannisiert, also übelst beschimpft und gedemütigt. Der Zug war voll, die ganzen Leute standen im Flur und ich habe mich total schlecht gefühlt, weil ich genau wußte, ich müsste jetzt mal was sagen, habe mich aber nicht getraut. Den anderen ging es dann wohl ebenso, niemand hat etwas gesagt, und ich war zu feige, weil ich genau wußte, wenn ich jetzt die Klappe aufmache, dann geht es gegen mich, und ich war am Zweifeln, ob ich mich da richtig wehren könnte, meine Nachbarin neben mir guckte auf den Boden, und als ich dann überlegte, sie anzusprechen, um gemeinsam was zu sagen, sind die Mädchen dann ausgestiegen, allerdings nicht ohne dass die Anführerin ihrem Opfer noch vorher ins Gesicht spukte. Dann war allerdings in der Bahn was los, die Frau, die die ganze Zeit still neben dem Mädchen gesessen hatte, ohne ihr zu helfen, beklagte sich bitter darüber, dass ja niemand was gesagt hätte.
    Ich bin mir absolut sicher, wenn irgend jemand was gesagt hätte, wären die anderen nicht so passiv gewesen. Was ich sagen will ist, um selber die Klappe aufmachen zu können, muss man erst mal da auch mit sich im Reinen sein um die Folgen auszuhalten, also für mich z.B. die Beleidigungen gegen mich dann nicht an mich ranzulassen, das fällt mir schwer. Mir ging das Ganze ziemlich nach, vor allem, weil ich in so einer Situation das nächste Mal eben nicht dann einfach nur danebenstehen will. Sicherer wird man auch da wahrscheinlich nur mit Üben.

    Hallo Vollmond,


    ich habe meine Partner hier übers Forum :) :) :) kennengelernt, seit 8 Monaten kennen wir uns nun und ziehen bald zusammen. Ich habe nur einen Kontaktwunsch reingesetzt, und es hat auch recht schnell geklappt.


    Liebe Grüße


    femmes

    Ich finde das echt unglaublich, was dieser "Berater" sich da rausgenommen hat, seine Berufung scheint er ja verfehlt zu haben. Super, dass Du Dich beschwert hast, ich hätte nach so einem Erlebnis wohl gedacht, der kann mich mal, und nichts weiter unternommen. Da er aber offensichtlich unwillig ist, sich um einen Ausbildungsplatz für Dich zu bemühen, weiß ich nicht, ob ein weiterer Termin bei ihm sinnvoll ist, vielleicht kannst Du ja einen anderen Berater oder eine Beraterin bekommen.
    In unserer Firma fängt übrigens im August auch ne Studienabbrecherin die Ausbildung zur Bürokauffrau an, nach einem Praktikum bekam sie den Vertrag. Letztes Jahr hatten wir eine 27jährige Praktikantin, die hat dann auch ne Ausbildungsstelle bekommen. Also probiers weiter, ich drücke Dir die Daumen.

    Da mein Videorecorder nicht funktioniert, habe ich die Sendung auch spätnachts gesehen, schade, das dieses Thema keinen früheren Sendeplatz gefunden hat.
    Beeindruckt war ich schon von dem Beispiel des Evolutionsprofessors, der anschaulich gezeigt hat, seit welch geringem Zeitraum Getreidenahrung eine Rolle für die Ernährung der Menschen spielt, im Vergleich zur Ernährung des Menschen vor der Seßhaftwerdung. Vielleicht haben sich die Steinzeitmenschen im Sinne von Low Carb "gesünder" ernährt (wenn Sie denn gerade keine Hungerperiode hatten), aber eine längere Lebensspanne als wir hatten sie dadurch nicht (habe mal was von ca. 30 Jahren gelesen). In Amerika wird Low Carb wohl bald so anerkannt wie damals Low Fat (es gibt schon Low Carb Mineralwasser, als damals die Light-Produkte so "in" waren habe ich auch mal ein Deo-Light gesehen), und ich bin gespannt, was über diese Theorie in 10 Jahren gesagt wird. Auf meine heißgeliebten Kartoffeln werde ich jedenfalls nicht verzichten, aber mich hat das Beispiel schon animiert, doch was bewußter auf Gemüse und Obst zu achten (im Sommer ist das für mich kein Problem, aber im Winter fällt es mir viel schwerer).
    Zur Rolle der Industrie und ihrer Lobbyisten fällt mir nichts mehr ein. Wer warnt die Verbraucher vor den Empfehlungen des US Landwirtschaftsministeriums (Bsp. Nahrungspyramide)?

    So im Nachhinein bin ich ja ganz froh, dass ich gemerkt hatte, dass mein schlanker Körper mit wenig Selbstbewußtsein nicht besser war als mein als ein dicker Körper vorher, ich war insgesamt nicht glücklicher. Es hatte mich zwar sehr verwundert, aber danach wurde mir klar, dass Abnehmen eben nicht alles ist und ich konnte meine 1. Therapie machen.
    Allerdings stimmt es schon, dass diese Schutzhülle mich vermeintlich stärker machte, ich habe es genossen, wenn ich auf dem Gehsteig ging und andere Leute ausweichen mussten, um vorbeizukommen. Worauf man so alles stolz sein kann...

    Ich habe vor ca. 17 Jahren durch eine "Radikaldiät" (200 kcal /Tag und 2 l Cola light, kann ich seitdem nicht mehr ab) innerhalb von ca. 12 Wochen 37 kg abgenommen, an den Wochenenden hatte ich Freßattacken + Kotzen, manchmal 5 x /Tag. Echt ätzend. :mad:
    Damals hatte ich ja auch keine Ahnung, ich dachte wirklich, wenn ich schlank bin, mögen mich alle, habe ich Freunde und kriege einen Freund etc.
    Erst ging es mir so ganz gut mit den weniger Kilos, konnte Klamotten kaufen, aber die Angst, zuzunehmen, zuviel zu essen war immer mit dabei. Da ich kurz darauf umgezogen bin, vom 500 Leute-Dorf in die Großstadt, dachte ich meine Unsicherheit/Ängstlichkeit käme daher, was z. T. auch stimmen kann.
    1/2 Jahr später gings los mit dem JoJo-Effekt, und richtig gute Freunde habe ich gefunden, als ich mein altes Gewicht fast schon wieder erreicht hatte.
    Heute finde ich meine Vorstellungen vom schlanken Leben ohne Probleme und mit Glückseligkeit sehr naiv, aber auf mich wurde jahrelang ja nur eingeredet: Du musst abnehmen, Du musst abnehmen...Dann kriegst Du einen Freund.
    Inzwischen bin ich innerlich sehr viel stärker, die Schutzhülle ist noch da, und ich hoffe, sie ganz langsam verkleinern zu können

    Hallo,


    ich möchte ein großes Dankeschön sagen für diesen Thread, habe mir das Buch ausgeliehen und innerhalb von 2 Tagen gelesen. Es ist einfach zu schön, endlich mal ein Buch zu haben, in dem keine Vorschriften gemacht werden (iß dies und vermeide jenes), sondern dazu geholfen wird, dem eigenen Körpergefühl zu vertrauen.
    Letzte Woche war mir gegen abend schlecht, und ich bekam Kopfschmerzen, und ich war so froh, dass ich deutlich gespürt habe: Das ist Hunger.
    Jetzt habe ich das Bedürfnis, dieses Buch meine dauerdiätenden Kolleginnen zu empfehlen, werde mich aber wohl zurückhalten. Für Menschen, die noch an Diäten glauben, ist es wahrscheinlich einfach zu radikal, das ganze Ernährungsweltbild würde einstürzen.
    Schade, dass mir so ein Buch nicht in die hände fiel, als ich noch viel Jünger war. Ich bin mir aber auch nicht sicher, ob ich die "nicht gängigen" Erkenntnisse damals an mich rangelassen hätte.

    Hallo,


    es ist noch kein Jahr her, seitdem ich mich wieder ins Schwimmbad traue, bei momentan 148 kg. Mehr als 20 Jahre habe ich mich nicht getraut, das ist echt schade. In Köln gehe ich öfters ins Agrippa-Bad, sonst empfehle ich auch sehr das Mediterana in Refrath (tolle Atmosphäre!). Ich kann mich dem Rat hier nur anschließen, nimm Deinen Mann mit, dann fühlst Du Dich auch nicht so alleine. Dass ich angegafft werde, ist mir bisher nur 1 x aufgefallen, von einem kleinen Jungen. Ich habe mich dann auch noch gedreht, damit er meinen Hintern sehen kann, ich fands eher komisch, obwohl ich sonst schon sehr empfindlich bin. Beglotzt werden auch dünne, alte - alle anderen Menschen, für mich - und wie ich glaube, auch die meisten anderen Menschen dort - geht es ums Spaß haben. Habe übrigens schon mehrmals nette Frauen kennengelernt, die dort alleine schwimmen waren.
    Trau Dich!
    Liebe Grüße
    femmes

    Hallo Nina,


    ich hoffe ebenfalls, dass Du hier noch weiter mitliest.
    Deine Worte haben mich ganz stark an mich selbst erinnert, als ich so um die 20 war. Keine Freunde, keinen Freund, keinerlei sexuelle Erfahrungen und die Angst, nie einen Freund zu kriegen. Und bei mir war damals (112 kg bei 1,70 m) an allem mein Aussehen schuld.
    Nachdem ich dann mit einer Crahkursdät mich auf 69 kg runtergehungert habe (und meine ersten Erfahrungen mit der Bulimie machte), hatte ich den ersten Freund, etwas, worauf ich heute gar nicht stolz sein kann. Auch mit diesem Gewicht fühlte ich mich fett und war sehr unglücklich. Ich hatte zuvor aber tatsächlich geglaubt, alle meine Probleme lösen sich auf durch das Schlanksein.
    Es hat noch so einige Jahre gedauert, mehrere ambulante und auch ne stationäre Therapie, und ich bin ja immer noch dabei, mein Selbstwertgefühl aufzubauen.
    Aber das habe ich gründlich gelernt: besser geht es mir, wenn ich die positiven Seiten meines Lebens betrachte, tue, was mir Spaß macht, und mich nicht selber so runterputze. Seit nem halben Jahr schwimme ich wieder, über 25 Jahre habe ich gebraucht, bis ich mich (aus Angst vor Pöbeleien) wieder getraut habe, und das bei inzwischen 147 kg.
    Heute habe ich übrigens meine erste Kontaktanzeige aufgegeben.


    Mir ist meine innere Haltung zu mir wichtig, mich selbst annehmen können war und ist manchmal auch immer noch harte Arbeit. Aber ich denke nicht, dass es einen leichteren Weg gibt.


    Ich wünsche Dir, dass Du die vielen tollen Ratschläge, die Du vom Forum kriegst auch annehmen kannst, denn niemand ist aufgrund seines Äußeren dazu verurteilt, ein unglückliches Leben zu haben.
    LG


    femmes

    Auch ich habe mich früher selbst malätriert, hing halbwegs in einem Stühlchen und tat vor meinen Freunden so, als ob es mir gut ginge. Das ist jetzt Gott sei Dank vorbei, inzwischen werde ich schon mal von meinen Freunden gefragt, ob mir die Bestuhlung genehm ist oder nicht. Nach nem Stuhl fragen musste ich bisher noch nie, habe mir das aber fest vorgenommen, falls ich einmal in diese Lage geraten sollte und mich an dem tag dann auch stark genug fühle.


    LG


    femmes

    Hallo Mario,
    auch von mir erst mal ein herzliches Willkommen, ich schreibe heute hier zum 1. Mal.
    Letztes Jahr befand ich mich in der großen Krise, 158 kg bei 1,71 m, da bekam ich schon Angst, nicht mehr gehen zu können und hatte die größte kaufbare Kleidergröße erreicht. Erst zu diesem Zeitpunkt war ich bereit, mich in einer psychosomatischen Klinik stationär aufnehmen zu lassen (vorher wollte ich mir nicht eingestehen, dass ich depressiv bin), und das hat mir enorm viel gebracht. Ich wiege jetzt nicht viel weniger, bin aber psychisch besser drauf. Vielleicht hast Du Dir das auch schon mal überlegt? Ich hatte zwar schon einige Jahre an Verhaltenstherapie hinter mir, aber dieser Schritt hat mich viel weiter gebracht, da ich gezwungen war, mich über einen größeren Zeitpunkt kontinuierlich mit den Gründen für mein Eßverhalten auseinanderzusetzen. Mit einigen Leuten, die ich in der Klinik kennengelernt habe, stehe ich noch in Kontakt, was mir auch sehr hilft. Ich glaube, letztendlich geht es darum zu lernen, wie man sich gut fühlt und dass man sich mag, ob jetzt mit vielen Kilos oder weniger spielt dabei nicht die Hauptrolle.
    Ich hoffe Du findest einen Weg aus der Falle.


    LG


    femmes