Nun, hauptsächlich ging es ja bei Hartz IV darum, die Menschen aus der Arbeitslosigkeit herauszuholen, sie zu fordern und sie zu fördern. Aber kaum so etwas ist passiert.Jedoch habe ich das Gefühl, dass viele nicht "gefördert" werden.
Wenn ich mit meiner Fallmanagerin meine Jobchancen anaylsiere, sie auf eine Fortbildung oder Umschulung anspreche, dann kommt nix. Dafür sei kein Geld da. Danach stände man wieder auf der Strasse mit nix in der Tasche. Dieses sei so, jenes sei so. Auf die Frage, welcher Job denn Zukunft habe, hat sie nur gemeint, dass überall abgebaut wird. Höchstens handwerkliche Jobs seien noch zukunftsversprechend. Aber da wird dann auch lieber ein junger Mann, als eine Frau genommen.
Ich würde nichts lieberes tun, als zu arbeiten und/ oder eine neue Ausbildung zu beginnen. Und darauf bewerbe ich mich auch. Aber es kommt nix zurück. Sieht ja auch sch*** im Lebenslauf aus, wenn man eben längere Zeit arbeitslos bzw. -suchend ist. Und wenn man lange aus dem eigentlichen Beruf draussen ist.
Der Spruch "Wer wirklich arbeiten will, der findet auch!" ist heute nicht mehr richtig. Das ist eine Stammtischparole. Und leider eine unrealistische. Etliche Bewerbungen geschrieben, und weiterhin am Schreiben, Zeitarbeitsfirmen angeschrieben& sich dort vorgestellt, Klinken geputzt...
Meine Eigenbemühungen sind vorhanden, aber kaum mit einer reellen Chance.
Ich muss sagen, dass ich deswegen zeitweise ein schlechtes Gewissen habe, Staatsgelder in Anspruch zu nehmen. Okay, Vorschlag meinerseits wäre: von dem Gehalt meines Freundes, was mitangerechnet wird, einfach die Lohnsteuer und sonstige Abgaben senken. Dann würde das Geld uns locker reichen und ich wäre vom Staaat nicht abhängig.
Wenn man kurzfristig ohne Job da steht, dann siehts schon anders aus, als wenn man sich dauerhaft nur einschränken muss und das Billigste vom Billigen kaufen muss, um sich über Wasser zu halten.
Das Wasser aus dem Hahn muss auch bezahlt werden - und wenn man darin die Nudeln kocht, ist das ebenfalls Strom, was man vom Regelsatz zahlen muss.
Die "Sozialschmarotzer" und "Betrüger" liegen unter einem Prozent, wenn man es hochrechnet. Und genau DIE sind es, die den "Ruf" eines wirklich Bedürftigen kaputt machen. Aber nur die werden aus der "Masse" hervorgehoben und wenn ein Herr Steinbrück meint, man müsse das eindämmen und ein Herr Müntefering der Meinung ist, das Geld soll gekürzt werden ("Wer nicht arbeitet, der soll auch nicht essen!") - dann frag ich mich doch, weshalb sich aber die Politiker die Diäten um 3000 (!!!) Euro erhöht haben. Wenn Deutschland doch so pleite ist, wie es uns vorgegaukelt wird.
'tschuldigung, aber was die Herren und Damen manchmal da machen - das verstehe ich einfach nicht.
Es gibt Dinge, gegen die man etwas machen müsste, um das Leben als Hartz4ler zu meistern. Natürlich wäre Arbeit für jeden Arbeitslosen das Beste - nur woher die Jobs nehmen? Heute hörte ich z B, dass Allianz und die Dresdner Bank trotz hoher Gewinne Leute entlassen!!! Na prima - und dann wird man als Arbeitsloser teilweise wie ein Verbrecher behandelt. Ganz so, als sei Arbeitslosigkeit ein Delikt.. Und wohl, weil man es geniesst, arbeitslos zu sein. Da kann ich mir nur an den Kopf greifen.
Okay, es mag sein, dass es solche Leute gibt. Aber der Grossteil, der will arbeiten. Nur die werden nicht erwähnt. Die werden nicht mal gefördert..
Ach ja, Bewerbungen bekommt man eigentlich von der Arge "finanziert". Kenne gerade den Satz nicht; ich meine aber es sind 260 Eur im Jahr...