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Die Antwort war eher niederschmetternd. Marktanalysen hätten ergeben, dass der Absatz dann stark zurückgehen würde, da die Klamotten auf den Bildern einfach nicht mehr "gut aussehen" würden.
Zudem wollen Kundinnen angeblich Kleidung kaufen, in der sie dünner aussehen (bzw. sie wollen jedenfalls das Gefühl haben) und wenn man dann ein Modell mit der Gr. 60 nimmt, ist das wohl nicht mehr gegeben.
Das wären jedenfalls die Erklärungen, die mir persönlich auch nicht wirklich einleuchten.
Hello,
genau so ist es wohl - und mir leuchtet das schon ein. Dieses Thema ist nicht neu und die GF von Ulla Popken hat hierzu Antwort gestanden. Nämlich, dass sie bereits Kataloge mit Frauen Kl 48-56 produziert haben und der Absatz aus diesen Katalogen signifikant unter denen der "normalen" lag. Das glaub ich Ihnen aufs Wort. Jeder kauft ja immer ganz gern eine Illusion - ich nehm mich da nicht aus.
Ansonsten finde ich die Schelte auf die Industrie hier in D ziemlich unfair. Verglichen zum Angebot vor 10-15 Jahren sieht es doch schon viel, viel besser aus. Trendige Sachen gibt es doch zwischenzeitlich schon in BilligLäden wie H&M, Takko, KiK und wie sie alle heissen...die Marktlücke, die ich sehe, ist ausgezeichnete Qualität zu einem halbwegs fairen Preis mit fairem Schnitt. s.Oliver macht für mich da als Qualitäts-Label schon einen guten Anfang.
Zwei Dinge sehe ich tatsächlich schwierig für eine Industrie: Viele lassen sich vom Überangebot gerade trendiger Sachen in "NormalGrössen" blenden und resümieren sofort: Skandal! sowas gibts nicht in meiner Gr. 56. Ja mal ehrlich, wie soll denn so ein Top mit Spaghettiträgern, figurbetontem engen Schnitte, Schlitz bis zum Oberschenkel etcpp. aussehen? Gutsitzende Schnitte sind das A und O und beileibe nicht so einfach zu produzieren in Grössen über 48. Ein schönes (und zeigbar machbares) Highlight ist da für mich z.B. Mode von Anna Scholz (London), die aber auch "nur" bis Gr. 52/max.54 produziert.
Das Zweite: Wir glauben hier zwar, je lauter wir rufen, desto stärker werden wir Marktsegment. Ist aber nicht so. Viele Hersteller produzieren bis Gr. 46/48. Alles was darüber hinaus geht, ist tatsächlich ein wesentlich kleinerer Prozentsatz im Kundensegment. Oder anders gesagt: je grösser die Grösse - desto geringer die möglichen Absatzahlen. Das vergessen wir ganz gern. Möglichst hohe Qualität zum geringsten Preis in hoher Verfügbarkeit. Wer das z.B. hier in D von Euch vormachen gern - denn mal los
Dass das in Amiland anders ist - ist klar. Die haben aber eben auch ganz andre Absatzmöglichkeiten, denn da gibt es viel mehr rundere Leute auf viel grösserem Raum. Bleibt also nur der Import...Das machen einige schon (siehe ebay) ... aber schaut Euch um, die ersten meckern doch schon, wenn Sie für eine Tunika oder ein Shirt importiert aus Amiland 50 Euro bezahlen sollen...Irgendwie beisst sich da für mich die Katze in den Schwanz.
Ich find es jedenfalls so prima, wie es jetzt ist (einzig beim StiefelThema geh ich konform - das ist nicht erklär- und entschuldbar) und ich bin überzeugt davon, dass es, wenn es einen rentablen Markt gibt, der sich rechnet, sich auch das Angebot finden wird...aller Colour
Greetz
Chris