Beiträge von BaerTiger

    Ich bin jetzt zwar nicht der große Experte für betriebliche Altersversorgung (bAV), aber ich denke, dass ich doch ein paar Dinge klären kann.
    (Ist, mir schon klar, dass es hier nicht primär um betriebliche AV geht, aber die Pensionskassen kommen nun mal aus der bAV und das erleicht imho ein wenig das Verständnis)


    ( rita: Ich beziehe mich auf die Situation in Deutschland. In wie weit in Österreich z.B. die Begriffe Renten- und Pensionsversicherung anderst verwendet werden, entzieht sich meiner Kenntnis)


    Lebensversicherer bieten in der Regel auch Rentenversicherungen an. Als "reine" Rentenversicherung decken die nur die Leibrente (ab Alter x, z.B. 60 oder 65, bis zum Tod) ab.
    In der Praxis wird die Rentenversicherung meist mit Beitragsrückgewähr (bei Tod in der Aufschubzeit, das ist die Zeit bis zum Rentenbeginn, gibt es die gezahlten Beiträge zurück) und mit Rentengarantiezeit (bei Tod in den ersten Jahren des Rentenbezugs wird die Rente trotzdem z.B. 5 oder 10 Jahre lang gezahlt) verkauft. Diese Zusatzleistungen werden nicht gesondert abgeschlossen, sondern sind in den Tarif integriert. Einen erkennbaren versicherungstechnischen Nutzen haben sie nicht, aber sie verteuern das Produkt. Sie lassen sich leichter verkaufen als eine "reine" Rentenversicherung, da sich das subjektive Gerechtigkeitsempfinden nicht mit dem versicherungsmathematischen Äquivalenzprinzip deckt: Es wird als ungerecht empfunden, wenn man z.B. ein Jahr vor oder nach Rentenbeginn stirbt, und dann nichts oder nur ein Jahr Rente erhält, obwohl man jahrzehntelang Beiträge gezahlt hat.
    Zum Teil werden noch Zusatzversicherungen angeboten für Berufsunfähigkeit (BU) und Hinterbliebenenrenten (HZV).


    Die "klassischen" Pensionskassen versichern die Arbeitnehmer eines Unternehmens oder einer Unternehemsgruppe. Die "klassische" Leistungszusage umfasst dabei eine Altersrente, eine BU-Rente und als Hinterbliebenenrente eine Witwen/Witwerrente (meist in Höhe von 60% der "originären" Rente) und oft eine Waisenrente in geringer Höhe. I.d.R. bezeichnet man als Pensionsversicherung auch dieses Leistungsspektrum.
    "Moderne" Pensionskassen stehen im Wettwerb - sowohl bei der bAV als auch für Einzelpersonen. Ich vermute mal, dass sie meist auch eine "integrierte" Pensionsversicherung im obigen Sinne anbieten. Es gibt aber auch welche, die als Grundversorgung nur eine Rentenversicherung und die anderen Leistungen optional haben.


    Während bei einer HZV i.d.R. eine konkrete zweite Person als Hinterbliebener versichert ist, ist bei der "klassischen" Pensionskasse i.d.R. der Ehepartner im Todeszeitpunkt (also keine bestimmte Person zum Zeitpunkt des Vertragsabschlusses) versichert.


    Das versicherungstechnische Risiko besteht (aus Sicht des Versicherers) bei einer Altersrente in der Langlebigkeit, d.h. dass die versicherten Personen länger leben als kalkuliert.
    Bei einer BU-Rente liegt das Risiko darin, dass die versicherte Person invalide wird. (Die Bedingungen für Berufsunfähigkeit sind unterschiedlich).
    Ich bin mir nicht sicher über die Marktlage, aber ich vermute, dass die meisten Hinterbliebenenrenten so sind, dass der Überlebende ab dem Tod der ersten versicherten Person eine Leibrente erhält. Hier ist das Risiko zunächst, dass die erste Person früh stirbt, und in zweiter Linie die Langlebigkeit der zweiten Person. Beispiel: Ein todkranker Mann stirbt nach wenigen Beiträgen, seine 30jährige Frau erhält z.B. die nächsten 60 Jahre lang die Hinterbliebenenrente.
    Eine "integrierte" Pensionsversicherung enthält also neben dem Langlebigkeits- auch ein Berufsunfähigkeits- und ein Todesfallrisiko.


    Die Versicherungen kalkulieren im Voraus mit Sterblichkeiten der Versicherten (abhängig von Alter und Geschlecht). Wenn sie nun einen Bestand haben, der deutlich andere Sterblichkeiten aufweist, bekommen die Versicherer ein Problem, da die Beiträge nicht ausreichen, um die Leistungen zu finanzieren.
    Beispiel Todesfallrisiko: Deshalb führen sie vor Vertragsbeginn Risikoprüfungen durch. Wenn z.B. alle Versicherer Gesundheitsfragen stellen und nur die Pfefferminzia nicht, werden sich jede Menge Schwerkranke bei der Pfefferminzia versichern - und die ist ruckzuck pleite.
    Auch wenn keine Versicherung eine Risikoprüfung durchführen würde, würden sich vor allem "schlechte Risiken" versichern ("Antiselektion").
    Die Fragen hängen dabei vom Risiko ab: An einem Rückenleiden stirbt man nicht, wird aber bei einer BU-Versicherung zu einer Ablehnung, mindestens aber zu einem Risikozuschlag führen.
    Bei einer reinen Rentenversicherung wäre aus risikotechnischen Gründen eigentlich eine Gesundheitsprüfung mit "umgekehrten Vorzeichen" angebracht. Dies wird aber in der Praxis nicht gemacht, die Versicherer rechnen a priori damit, dass die Versicherten länger leben als die Bevölkerung. Es gibt meiens Wissens einen Versicherer, der bei einigen sehr schweren Erkrankungen höhere Rentenleistungen versichet, aber es darf bezweifelt werden, ob für diesen Personenkreis eine Rentenversicherung interessant ist.


    Wenn ein großes Unternehmen alle seine Mitarbeiter bei einer Pensionskasse versichert, ist übrigens i.a. keine Risikoprüfung notwendig. Dadurch dass alle versichert sind, ist eine Antiselektion nicht möglich. Da wird es erst wieder riskant, wenn das Unternehmen z.B. in Branche tätig ist, in der die Mitarbeiter sehr häufig oder früh berufsunfähig werden.


    PS: Es gibt fünf übrigens fünf verschiedene Durchführungswege der bAV die recht ähnlich heißen:
    Direktzusage (d.h. der Arbeitgeber ist unmittelbar in der Leistungspflicht und bildet dafür Pensionsrückstellungen)
    Direktversicherung (d.h. man ist via Arbeitgeber bei einer Lebensversicherung versichert)
    Unterstützungskasse
    Pensionskasse
    Pensionsfonds
    Über die einzelnen Unterschiede vor allem aus steuerlicher Sicht weiß ich leider auch nicht Bescheid


    Pensionskasse und -fonds sind meines Wissens die beiden, bei denen man auch "privat" Verträge abschließen kann. Das geht bei einer Lebensversicherung auch, aber dann ist es keine "Direktversicherung".

    Zitat von Dralle_Deern

    Wieso? Ist's dann ungefährlicher? :p :p :p


    Ups, hoffentlich wird da jetzt keine Off-topic-Parallel-Diskussion 'draus, dafür ist das Thema dann schon zu wichtig.
    Hier im Süden ist der Butter männlich, im Hochdeutschen (als "Normsprache" nicht im Gegensatz zu Niederdeutsch) weiblich. Ist halt eines der Wörter, die mein Sprachgefühl irritieren ;)


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    Ja, wenn die Butterfrage (weiblich, da Frage weiblich ist) nach dem Ernährungsfachblatt "Stern" die entscheidende Ernährungsfrage ist, dann muss ich wohl offensichtlich mehr Butter essen, um abzunehmen. Wieso soll der/die/das Butter denn dann gefährlich sein?
    Ich muss mich wohl überwinden, und Butter aufs Brot schmieren, und schwupps bin ich ein Klappergestell - oder hab ich was falsch verstanden? :p

    Zitat von Rascha

    Dann versucht auch bitte den "Test", der dort angeboten wird ... er besteht lediglich aus genau zwei Fragen, nämlich ob und wie oft man

    a) Butter oder Margarine und
    b) Halbfettbutter oder Halbfettmargarine

    verzehrt.


    Tja, in der Pfanne verwende ich Butterfett, inwieweit ich in der Kantine Butter untergejubelt kriege, weiß ich nicht. Ab und zu kauf ich mir 'ne Butterbreze...
    Ich mag Butter nicht sonderlich (Margarine ist noch schrecklicher), und so hab' ich nie Butter im Haus.


    Soll ich jetzt meine Ernährung auf Butter umstellen, und dann geht der Bauch weg??? :confused:
    BaerTiger, Erfinder der Butterbrezendiät :D
    Aber Butter aufs Wurstbrot, nöööööö das kommt dann doch nicht in die Tüte.


    PS: An die Norddeutschen: Auch wenn in Wörterbüchern was anderes steht, es heißt natürlich der Butter. ;)

    Also, ich brauche 2 Sessel:
    Einen für mein Hinterteil (heißt das jetzt back-office?) und einen für die Füße - leider klappt das im Zug nicht immer...

    Zitat von Schneefrau

    Schade, tolles Thema, zu meinem "alten" Nick hätte ich hier viel schreiben können:o :o.
    Bitte tut mir den Gefallen und schreibt ihn hier nicht mehr aus:o :(, wenn ihr überhaupt wisst, wie er lautet;):). DANKE!!


    Hmm, ich vermute mal, dass der alte Nick aus einer Jahreszeit und einem Himmelskörper bestand, oder? :cool:


    Mein Nick ist ein Wortspiel.
    Es gibt sowohl Leute, die es sofort sehen, und solche, die es überlesen. Naja, weil jetzt vielleicht jemand drüber n8enken*) will, verrate ich es noch nicht.
    So schwer isses aber nicht. Man kann ja auch an meinem Profilbild sehen, dass ich ein BaerTiger bin ;)


    Gruß
    BT


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    *) ups, da sollte natürlich ein D anstelle des T stehen :D


    "Unser" Krischerl hat das zwar schon erklärt, aber einfach so als Anregung (auch für künftigte Fragen): Google doch mal nach Krischperl bzw. Grischperl:
    In dem konkreten Fall kommt vor allen "skinny person".


    Aber isch scho ok, wennst fragst, so manche nord(oder nur mittel?-)deutschen Wörter versteh ich auch net.

    Ich habe früher den Stammtisch mit meinen Ex-Kollegen organisiert.
    Einmal, da wollten wir indisch essen gehen: 8 Zusagen, 4x vielleicht.
    Dann saßen wir zu zweit an einem Tisch für 10 Leute. Das ist oberpeinlich :o
    Das war dann auch der letzte Stammtisch, den ich organisiert habe.

    Na_Du,


    auch wenn ich beruflich viel mit dem Thema Lebensversicherung zu tun habe, bin ich jetzt nicht der große BAV-Experte, von daher mit etwas Vorbehalt:


    Also, dem Grunde nach ist sowas immer sinnvoll. Ich mache z.B. Gehaltsumwandlung in eine Pensionskasse.


    Wenn die BAV Arbeitnehmer(AN)-finanziert ist, kann dir das erreichte nicht weggenommen werden, schließlich übst du dafür Gehaltsverzicht.
    Wenn es Arbeitgeber(AG)-finanziert ist, verlierst du bei einem Stellenwexel i.d.R. deine Ansprüche, außer sie sind "unverfallbar" geworden, das war früher nach 10 Jahren der Fall, ist meines Wissens bei Neuzusagen (!) inzwischen nach 5 Jahren der Fall.


    Soweit ich weiß, muss inzwischen jeder AG eine Form der BAV aus Gehaltsumwandlung anbieten, auf welchem Weg das passiert, liegt beim AG.
    Wenn du also den AG wexelst, ist der neue AG meines Wissens nicht verpflichtet, DIESE BAV weiter zu führen: Dann behälst du aus der alten BAV die bisher erreichten Ansprüche, und kannst eine neue anfangen. Das hat bei einem gezillmerten Tarif den Nachteil, dass dir erneut Abschlusskosten "verloren gehen".


    Bei einer AN-finanzierten BAV ist es so (hängt evtl. auch von der "Form" ab), dass die Beiträge bis zu einer gewissen Höhe steuerlich bevorzugt sind und meines Wissens auch keine Sozialabgaben anfallen.


    Gruß
    BT

    Ich habe den Anhalter jetzt auch nicht zur Hand, aber wofür gibts Google?


    Zitat

    Die vogonische Dichtkunst ist die drittschlechteste im Universum.


    Die zweitschlechteste ist die der Asgothen von Kria. Während der Rezitation des Gedichts "Ode an einen kleinen grünen Kittklumpen, den ich eines Sommermorgens in meiner Achselhöhle fand" durch ihren Dichterfürsten Grunthos den Aufgeblasenen starben vier seiner Zuhörer an inneren Blutungen, und der Präsident der Mittelgalaktischen Kunstklau-Beirats kam nur deshalb mit dem Leben davon, weil er sich eines seiner Beine abknabberte. Grunthos soll von der Wirkung seines Gedichts "enttäuscht" gewesen sein und wollte grade mit der Lesung seines zwölfbändigen Epos Meine Lieblingsgluckser zur Badezeit beginnen, als in einem verzweifelten Versuch, Leben und Kultur zu retten, der Dickdarm des Dichters sich durch den Hals nach oben stülpte und das Gehirn erwürgte.


    Die allerschlechteste aller Dichtungen ging zusammen mit ihrer Schöpferin, Paula Nancy Millstone-Jennings aus Greenbridge, Essex, England, bei der Vernichtung des Planeten Erde unter.

    Beim ersten bzw. letzten Stuttgarter Stammtisch haben wir festgestellt, dass alle Anwesenden zumindest über Grundkenntnisse des Anhalters verfügten (Band 1). Den fünften Band der Trilogie kannte niemand von uns.


    Ach ja, und ich vermute mal, dass die beiden Mädels auch ein Handtuch dabei hatten ;)
    Ich leider nicht, aber ich hatte Glück: Der gfräßige Plapperkäfer von Traal ist mir nicht begegnet :)

    Hallo Cailly,


    ich denke, die zentrale Frage ist, für wen du schreibst.


    Wenn du für DICH schreibst, dann ist es ok, wenn du so schreibst, wie es aus dir heraus kommt. Ich kann mir schon vorstellen, dass es oft einfach aus dir heraus bricht.
    Das ist völlig legitim, allerdings solltest du dann nicht die Erwartung haben, dass du gelesen wirst. Das ist dann halt für dich, quasi als Ergänzung deiner Therapie.


    Wenn du für UNS schreibst, dann solltest du schon auf Lesbarkeit achten. Wie ich gesehen habe, tust du das inzwischen ja auch.


    Du bist ja auch bei AOL. Da ich keine Flatrate habe, schreibe ich meine Postings meist offline. Ich schicke die Postings an mich selbst als eMail im Organizer und kopiere sie dann ein, bearbeite sie ggf. noch nach (Smileys, Links).
    Vielleicht ist das auch ein Weg für dich: Schreibe zunächst einfach drauflos, wie es aus deinem Kopf heraus kommt.
    Und bevor du es abschickst, füge noch ein paar Absätze ein. Für die Lesbarkeit.
    Aber nicht mehr: Lass den Text, wie er original entstanden ist, dann ist er auch noch authentisch.


    Liebe Grüße
    BaerTiger

    Liebe Cailly,


    ich möchte dir heute auch einmal antworten.


    Ich habe deine Geschichte ja auch früher schon gelesen.
    Und ich muß gestehen, ich hatte zwischendurch aufgehört, deine Postings zu lesen. Das waren Texte ohne Absatz, die es das Lesen mühsam machten. Seit einiger Zeit lese ich dich wieder.


    Wenn ich lese, wie deine Eltern dich behandelt haben, werde ich sehr traurig und sehr zorning. Und ich weine gerade.
    Ein Lieblingssatz von Crassa ist "Jeder Mensch ist ein Gedanke Gottes." Auch du!


    Ich finde es bewunderswert, dass du es geschafft hast, wieder aufzustehen, nachdem du immer wieder zu Boden geschmissen wurdest. Ich finde es toll, wie du dich mit deinem Sohn trotz aller Umstände durch das Leben schlägst.
    Du bist kein Mensch zweiter Klasse. Ich habe tiefen Respekt vor dir.


    Und diejenigen, die andere "klein" machen, um selbst "groß" zu sein, sind schlicht und einfach armselig.
    Es ist ja so einfach, auf die Schwachen, auf Kinder, die sich nicht wehren können, einzuprügeln!


    Ich wünsche dir, dass du deinen Weg weiter gehst. Ich wünsche dir, dass du das LEBEN findest.


    Liebe Grüße
    BaerTiger

    SüsseMollige:


    Findest du dick nur an Männern attraktiv oder auch an dir selbst?


    Ich persönlich finde eine runde weibliche Figur schön. Was aber nicht heißt, dass für mich jede Dicke schön ist und jede Dünne eben nicht.
    Mein eigenes Dick-Sein sehe ich eher neutral.

    @teichrose:


    Na, das ist doch mal eine Einstellung!


    Da kann schon fast nichts mehr schief gehen, wenn der Tag so anfängt!


    aufmunternde Grüße
    BaerTiger

    [ 23-07-2004, 12:45: Beitrag editiert von: BaerTiger ]