Beiträge von BieneNaja

    Als ich mir das Bein gebrochen hatte, kriegte ich vom Arzt kein Rezept für Krücken, obwohl ich die dringend brauchte. Es war im Jahr 2005, als man noch diese Quartalsgebühr zahlen musste. Ich musste zum Sanitätshaus humpeln und die Krücken komplett selber bezahlen.


    Nach der OP behauptete der Chirurg, mein Knorpel sei so stark abgenutzt, dass ich in ein paar Jahren nicht mehr laufen könnte. Ich laufe heute noch rum, abends muss ich zwar humpeln, aber sonst bin ich noch gut zu Fuß.


    Ich fragte nach einem künstlichen Kniegelenk, da meinte er: "Dazu sind Sie zu dick. Sie müssen 50 kg abnehmen, am besten mit Weight Watchers", er wurde wohl gesponsert oder sponserte selber. Heute frage ich mich, ob er aus dem selben Grund mir keine Krücken verschrieben hat, weil er dachte "dann nimmt sie dabei vielleicht ein bisschen ab".


    Überhaupt habe ich den Eindruck, die Ärzte verweigern mir sonst selbstverständliche Hilfe, weil sie wollen, dass ich abnehme. So hieß es beim Hausarzt: "Wir können zum Beispiel Sie nicht operieren an der Blase, weil Sie vielleicht aus der Narkose nicht mehr aufwachen", dabei wird das Narkosemittel Grammgenau auf das Gewicht abgestimmt.


    Halten mich die Ärzte vielleicht auch für so blöd, dass ich alles glaube? Ich erinnere mich an einen Hausarzt, der sagte: "Skoliose ist die Brust, Kyphose ist der Hintern" oder umgekehrt, "das ist alles ganz normal." Sehe ich wirklich doof aus, oder ist das ein Vorurteil (dick=doof)?


    Jedenfalls habe ich so die Erfahrung gemacht, dass man als Dicke für dumm, robust und faul gehalten wird, besonders was Ärzte angeht, die es eigentlich besser wissen sollten.

    hallo,


    so was Ähnliches war in meiner Kindheit auch. Ich habe ganz ganz lange von einem Plastikteller gegessen, der irgendwann total zerkratzt und auch verfärbt war durch die vielen Lebensmittel. Den habe ich gekriegt, damit er nicht kaputt geht, falls er runter fällt. Als kleines Kind habe ich ihn wohl mal öfters runter geschmissen, wenn es mal wieder hieß: "Es wird gegessen, was auf den Tisch kommt", und ich es nicht mochte.


    Auch habe ich total lange noch Lätzchen um gekriegt, damit die Kleidung nicht bekleckert wird. Ebenfalls total lange habe ich auf einer Babydecke geschlafen. Aus Tassen durfte ich trinken, aber nicht von normalen Tellern essen, da habe ich ganz lange den uralten Campingteller benutzen müssen. Ich kann also nachvollziehen, wie man sich fühlt, wenn die Eltern fürchten, man macht was kaputt. Auch wenn bei mir nicht das Gewicht die Ursache war.