Hallo zusammen,
ich habe vor fast anderthalb Jahren hier zum ersten Mal im Forum geschrieben. Seitdem ist viel passiert. Ich hatte damals gesagt, dass ich gerade gegen meine Essattacken und die Bulimie kämpfe und zwar weniger Essattacken habe, dafür aber heftig zugenommen habe, was mir damals sehr zu schaffen gemacht hat.
Im Laufe der Zeit habe ich aber gemerkt, wie sehr mein Leben durch die Bulimie und die Angst vor dem Zunahmen bestimmt war. Oder anders gesagt, ich war nicht mehr selbstbestimmt.
Mit Hilfe einer ambulanten Therapie und "Entschleunigung" meines Alltags, aber auch mit Hilfe von guten Freunden habe ich mich jetzt seit fast einem Jahr nicht mehr übergeben. Richtige Essanfälle habe ich auch nicht mehr gehabt, weil ich für mich entschieden habe, dass ich nicht die perfekte Figur haben muss, um glücklich zu sein. Ich habe also entschieden, dass es nicht "schlimm" ist, auch mal kalorienreiche Dinge zu genießen und ich mich dafür nicht schämen muss. Ich gönne mir regelmäßig Schoki und Co, aber eben nicht so viel wie bei einem Essanfall.
Trotzdem habe ich in den letzten kanpp zwei Jahren 30 kg zu genommen, von 50 auf 80 kg. Diese 80 kg halte ich aber - ohne mir Stress zu machen - seit einem halben Jahr. Und, was ich vorher nicht für möglich gehalten hätte, ich fühle mich damit sehr wohl.
Klar ist das zuviel und ich bin dick, aber ich fühle mich frei und selbstbestimmt. Vielleicht wird es ja auch irgendwann wieder weniger, vielleicht aber auch nicht. Das macht mir keine Angst.
Ich möchte alle, die in der gleichen Situation sind, ermutigen, sich von dem Fixieren auf das Gewicht zu lösen - es raubt so viel Energie, die man für wichtigere Dinge gebrauchen kann.
Es ist nicht schlimm zuzunehmen!
Euch allen viel Kraft
Schlumpfine