Ich bin vor einigen Monaten auf die "Selfish Brain Theorie" gestoßen. Grob zusammengefasst besagt diese, dass Übergewicht eine Strategie unseres Körpers bzw. Gehirns ist, mit Stress umzugehen.
Ich zitiere einmal aus dem Buch von Achim Peters "Mythos Übergewicht: Warum dicke Menschen länger leben. Was das Gewicht mit Stress zu tun hat - überraschende Erkenntnisse der Hirnforschung":
Zitat
Jeder Mensch, der dick wird, ist stressbelastet – sei es psychosozial oder durch eine Erkrankung, die den Körper belastet. Und frage ich einen dicken Menschen nach seiner Last, die er zu tragen hat, so wissen die meisten diese zu benennen oder ahnen zumindest, was sie drückt. Physiologisch betrachtet bedeutet dies: Das Stresssystem dieses Menschen ist von normal aktiv in den Zustand hochaktiv geraten, entweder kurzandauernd-traumatisch oder langandauernd-zermürbend – für Monate oder sogar Jahre. Die Gewichtszunahme ist nichts anderes als eine Folge dieser Überbeanspruchung des Stresssystems. [...]
Wer mehr dazu wissen möchte:
Sehr interessant ist auch dieses Experiment, wo allein der Umzug in ein weniger stressiges Viertel zur Gewichtsabnahme führte: https://de.wikipedia.org/wiki/…esellschaftliche_Faktoren
Insgesamt scheint diese Theorie inzwischen gut wissenschaftlich belegt zu sein. Diätprogramme usw. sind demnach völlig kontraproduktiv, sie führen nur noch zu mehr Stress. Dabei reicht ja schon der, den die Umwelt dicken Menschen bereitet, von dem, den man sich selbst wegen seines Dickseins macht, ganz zu schweigen.
Ich persönlich denke, dass dies sicher nicht der einzige Faktor ist, der zum Dicksein führt, aber neben genetischer Veranlagung usw. ein sehr wichtiger.