Das gute Design der Studie spielt wohl darauf an, dass es quasi eine Kontrollgruppe gibt, durch die früheren Geschwister. Soviel sagt die Studie an sich aber nicht aus meiner Meinung nach, müsste man mal das volle Paper sehen.
Epigenetische Schalter verändert - ok. Einige (!) der Gene sind beteilt an der Entstehung von Krankheiten Übergewichtiger bzw. am Stoffwechsel. Wieviel diese Gene wirklich mitspielen wird mir daraus nicht klar, das könnte beispielsweise nur 1-2% der Varianz sein, die da eben etwas beeinflusst wird, während man den Einfluss etlicher anderer Gene noch gar nicht kennt.
Allgemein haben die Gene viel mit Übergewicht zu tun, heist natürlich nicht, dass es unabhängig von der Umwelt wäre.
Warum die Effekte dauerhaft nachweisbar sein sollen verstehe ich nicht, wenn sich zumindest ein Teil durch die aktuellen Lebesumstände ändern lässt - nochmal, vermutlich ein kleiner Teil.
Was hätte man besser machen können: Man hätte zwei Gruppen einteilen können, eine Gruppe mit Magenband die nicht abnimmt (Placebo) und eine die abnimmt, dann die Kinder nach der Geburt zur Adoption freigesetzt (bzw. nur solche Probanden ausgewählt) und dann die adoptierten Kinder der "dicken" Eltern mit denen der Eltern vergleichen, die abgenommen haben vergleichen. Umwelt ist die gleiche (da adoptiert).
Das wichtigste wäre auch, dann das tatsächliche Ergebnis zu vergleichen nach vielen Jahren, denn allein ein paar epigenetische Schalter sagen nicht wirklich was über die größe des Effekts (kann vernachlässigbar sein) aus, wenn es diesen überhaupt gibt. Sicherlich hat es einen Einfluss, es gibt aber auch sehr vieles, das Epigenetisch nicht beeinflusst wird, das sich einfach so vererbt, ähnlich der Augenfarbe. Hier wissen wir auch, dass es eine große Erblichkeit beim Übergewicht gibt, für das das Verhalten der Eltern sicher nicht nur den Ausschlag gibt.