Beiträge von Lia

    Huhu


    Also hier geht es nicht um mich, sondern um meinen besten Freund.
    Wir kennen uns schon einige Jahre und sind immer füreinander da.
    Ich für ihn, als er einen Durchhänger im Studium hatte, oder unglücklich verliebt war, er für mich, wenn ich mich wieder mit meiner damaligen Freundin gestritten hatte, oder mir mein launischer Chef den letzten Nerv raubte.
    Wir fahren zusammen in dern Urlaub und gehen gemeinsam aus und wohnen in der Wg :)
    Beste Freunde eben.


    Nun seit Kindheitsalter wog er immer mehr als der Durchschnitt, war halt etwas pummelig, in meinen Augen kein Drama.
    Sport hasst er, jeden, ich finde das egal, die Ärzte und Lehrer waren anderer Meinung.
    Natürlich musste er sich auch von Mitschülern etc einiges anhören.
    Und so machte er mit 16 (damals kannte ich ihn noch nicht) die erste Diät, WW.
    Er erzählte mir das er sogar bis auf Normalgewicht abnahm, und ein halbes Jahr später alles wieder zu und mehr.
    Dann im Militär, nahm er nochmal auf normalgewicht ab, weil viel Bewegung und keine Zeit zum naschen, danach aber auch wieder zu.


    Seit ich ihn kenne machte er so einige Diäten mit dem Ergebniss, das er jetzt mehr hat denn je (BMI 35).
    Ich finde das keine Tragödie, er leider schon.


    Deswegen erzähle ich euch das überhaupt, denn er macht sich leider extrem selber runter deswegen.
    Er hat das Gefühl das er nur akzeptabel aussieht wenn er nicht übergewichtig ist und etwas Muskeln hat und mag sich so wie er jetzt ist nicht leiden.
    Mir tut das weh und ich möchte gerne, das er sich akzeptieren und mögen kann, so wie er ist.


    Ich sehe auch das bei ihm das natürliche Gewicht einfach nicht so niedrig ist, wie er meint es müsse sein, sondern das er einfach so ist.
    Übrigens sieht es auch überhaupt nicht schlimm aus, er ist breit gebaut von Natur aus und ich finde dazu passt der Bauch den er hat irgentwie dazu.
    Auch sonst sieht er nicht schlecht aus oder so, aber findet sich hässlich und eklig und fett (Eigenaussage von ihm).


    Ich hab ihm vom Forum hier erzählt, aber er ist kein Forenmensch und nun wollte ich euch fragen, ob ihr vlt. ein Text oder Buch oder sowas habt, das ich ihm zum lesen geben könnte oder was ich sagen könnte, das es sich selber mehr akzeptieren kann?


    Ich sage ihm immer das es nicht so ist, wie er es sieht aber dann kommt halt: ja du bist meine beste Freundin du sagst eh nix negatives!


    Ich hoffe ich kann ihm helfen sich selber lernen zu mögen.


    Danke schonmal im Vorraus
    lg Lia

    Hallo Zusammen


    Ich lese hier schon ziemlich lange mit, fast ein halbes Jahr, habe mich aber nie getraut, mich anzumelden.


    Eure vielen Beiträge zum Thema Selbstakzeptanz und Selbstbewusstsein, haben mich sehr zum Denken angeregt, denn leider mache ich mich schon ziemlich lange selber runter und setze mich unter einen extremen Perfektionsdruck.
    Das war mir aber lange gar nicht bewusst.


    Ich habe deswegen gezögert mich hier anzumelden, weil ich eigentlich kein Übergewicht habe (66kg bei 163cm).
    Aber trotzdem geht mir vieles,was ihr hier so schreibt sehr nahe und kommt mir bekannt vor.


    Als Kind war ich dünn, viel draussen, relativ wählerisch beim essen.
    In der Pubertät nahm ich zu, war aber nicht dick, sondern da im Wachstum einfach etwas unförmig.
    Meine Mitschüler aber sahen das anders, mobbten mich und riefen mir dinge wie schwabbel, fettarsch usw hinterher. Jedesmal brach danach in Tränen aus, hatte Angst in die Schule zu gehen und wurde immer schlechter. Die Lehrer sagten nix, obwohl sie das mitbekamen zum Teil.
    Daheim futterte ich aus Frust und Trauer alles mögliche, Chips, Schoki etc, was natürlich dazu führte das ich zunahm und noch mehr gemobbt wurde.
    Ich gab mir die schuld, hasste und verachtete mich total und fühlte mich wertlos.
    Mit 14 kam die erste Crashdiät, in den Jahren darauf folgten viele weitere. mal wog ich 70 kgdann. wieder 60 , mit 16 dann sogar mal 54kg.
    Als ich dann auf ne weiterführende Schule kam pendelte sich das Gewicht bei 63-66kg ein und blieb da, obwohl ich da gar nicht gross drauf schaute.
    ab und zu fand ich, ich müsse jetzt endlich wieder auf 54 kommen und machte Saftdiät, aber nach kurzer Zeit gab ich das wieder auf.
    ja, weil ich auch dort gemobbt wurde, schmiss ich die Schule und sass dann ne Weile zuhause rum und nahm da auch zu auf 78 kg.


    Und natürlich hasste ich mich und meine. Körper, beschimpfte mich selber und verhüllte mich in lotterklamotten.
    Ich verschob mein Leben konstant auf ''wenn ich dann wieder 54 kg habe"
    Urlaub,Schwimmbad, essen gehen, ne Beziehung usw, alles das war für mich nur mit diesen 54 kg mach ar.
    Ich besass 3 paar Hosen und 10 Oberteile aus dem Billigladen, die mir gingen und alles kaschierten.
    Alle anderen Klamotten kaufte ich "für wenn ich schlank bin"


    Ihr seht richtig schlimm und das ging bis im Mai diesen Jahres so.
    Alleine in den letzten 4 jahren machte ich 17 Crashdiäten zwischen 14 tage und 3 monate lang, die die ich nach ein paar Tagen abbrach nicht mitgezählt.


    Ich wollte perfekt sein, das alle mich schön finden, wie Megan Fox aussehen.
    Ich hatte schon x Ops im Kopf die ich nötig fand, denn ich habe vererbt nicht das beste Bindegewebe und Dellen an Po und Oberschenkeln und leicht hängende Brüste mit ein paar Dehnungsstreifen.
    Ich fand mich hässlich, mein Gesicht, mein Körper, alles.


    Dann fand ich per Zufall diesesForum und fing an zu lesen und ihr habt mir die Augen geöffnet, was ich da eigentlich mache.
    Ich bin nun dabei zu versuchen mich selber zu azeptieren, mich nicht mehr unter Druck zu setzen das ich das oder jenes Gewicht haben muss damit ich glücklich sein darf.
    Ich bin dabei meine Makel nicht mehr als Drama zu sehen sondern als Teil von mir und nichts das ich hassen und bekämpfen muss.
    Ich versuche essen wieder normal zu sehen und nicht als Staatsfeind Nr1.
    Ich versuche auch andere Dinge an mir zu finden die ich mag und versuche im jetzt zu leben.
    Manchmal klappt das ganz gut, manchmal auch überhaupt nicht.
    Es ist nocmh ein langer Weg bis ich mich 100% selber akzeptieren kann, aber ihr macht mir immer wieder Mut, weiterzukämpfen.


    Ich hoffe es ist ok, dasich hier schreibe, auch wenn ich nicht wirklich Übergewicht habe, aber ich fühle mich hier irgentwie wohl und hoffe das ich hier bleiben darf.


    sorry für den Roman, aber das musste glaub einfach mal raus.
    liebe Grüsse Lia