Zitat von Rieke
Sorry, du beziehst dich da auf Einzelfallerfahrungen und Vorurteile. Im Übrigen ging es darum, ob VT Störungsursachen aufdeckt oder nicht bzw. diese bearbeitet. Das tut sie definitiv. Die Begrifflichkeiten und die Methoden unterscheiden sich natürlich von denen der psychodynamischen Verfahren...
Ich denke tatsächlich, dass ich keine wirklich gute Meinung bzgl. der VT habe und ich würde, falls ich mal ernsthafte Probleme haben sollte, auch diese Form der Therapie nicht wirklich in Betracht ziehen. Da spielen sicherlich die Erfahrungen mit hinein, aber ich habe mich schon ausführlich mit den aktuellen Therapieformen beschäftigt ... und nicht nur die, die von der Kasse übernommen werden.
Zitat von Rieke
Das ist das Problem mit Halbwissen... Freud hat die "kathartische Methode" mit Breuer zusammen entwickelt, er hat die sog. Übertragung entdeckt und natürlich große Verdienste. Dennoch sind die moderne Psychoanalyse und Tiefenpsychologie keine Fortschreibungen seiner Methode und/oder seiner Thesen. Im Gegenteil - vieles ist im Gegensatz zu Freud entstanden.
Zitat von Rieke
Wenn man sich als Wissenschaftler eine Theorie zusammenbastelt, muss man seine Hypothesen prüfen und Falsches durch Richtige(re)s ersetzen. Nur hat Freud keine geschlossene Theorie aufgestellt und auch keine Hypothesen wie auch immer getestet. Er arbeitete mit Einzelfallbeobachtungen und Plausibilitätsüberlegungen. Das nimmt ihm m.E. nichts von seiner Bedeutung, aber man muss nirgends Wissenschaftlichkeit hindichten, wo keine ist.
Zitat von Rieke
Hm, du hast ja mit einigen berühmten Namen und Konzepten um dich geworfen... Nun kenne ich mich rein zufällig mit Psychologie, Psychotherapie und auch Freud ziemlich gut aus, so dass mir deine Wissenslücken auf diesen Gebieten auffallen. Und dann neige ich zu der unwissenschaftlichen Verallgemeinerung, dass es um dein Wissen bezüglich der anderen von dir genannten Gebiete nicht unbedingt besser bestellt ist.
Deine Meinung sei dir gegönnt. Ist natürlich auch einfach für mich, erst soll ich nicht so mit Namen um mich werfen und so ins Detail gehen und dann ist es doch wieder zu viel Halbwissen.
Aber egal. Ich schreibe es gerne noch einmal. Ich würde nie behaupten, dass ich alles weiß - auch auf meinen Fachgebiet nicht. Wer so etwas behauptet, belügt sich selber. Aber ich habe schon recht gutes Wissen.
Zum Beispiel, müsstest auch du wissen, dass Freud sich relativ schnell wieder von der „Katharsis" verabschiedet hat und zur „freien Assoziation" überging und ich glaube behaupten zu dürfen, dass es sich hier um eine sehr wichtige Technik handelt, die auch heute noch genutzt wird.
Er hat also doch, und dies hast du ja selber weiter oben geschrieben, seine Thesen überarbeitet, manches mag sicherlich strittig sein, aber das schmälert seine Leistungen ja nicht - wobei du dies ja auch geschrieben hast. Auch wenn er zum Großteil Beobachtungen und Überlegungen angestellt hat. Wo ist da ein Problem? Die meisten großen natur- und gesellschaftswissenschaftlichen Entdeckungen, die heute in der Schule gelehrt werden, wurden so entwickelt oder gefunden.
Übrigens warum schreibst du immer wieder, dass Freud keine geschlossene Theorie hatte? Das habe ich auch nicht geschrieben, nur (und dabei bleibe ich) dass seine Thesen - bzw. Theorien, die Grundlage bildeten. Übrigens auch komisch, dass die genannten Einrichtungen auf Ihrer Homepage dem nicht widersprechen. Ich denke doch, dass die es wissen sollten und bleibe daher erst einmal bei meiner Meinung.
Zu deiner letzten Äußerung. Redest du da von den Autoren, der Ethik oder was genau? Ich kann nur sagen, dass ich die aufgezählten Sachen gelesen habe (sicherlich fehlen noch welche, aber wie gesagt dies möchte ich noch nachholen) und mir davon eine eigene Meinung gebildet habe. Man kann hier nicht von Wissen im normalen Sinne sprechen - das ist keine Mathematik mit nur einer richtigen Lösung. Jeder kann und vor allem soll zu seiner eigenen Schlussfolgerung kommen. Entweder die Argumentation ist in sich schlüssig oder nicht.
Es ist mir auch bewusst, dass es noch viel mehr Strömungen in der Philosophie gibt und ich da noch einiges interessantes zu lesen habe, ob in 20 Jahre mich davon vielleicht etwas anderes noch zusätzlich geprägt hat, kann ich nicht verneinen, aber auch nicht bejahen. Es gibt ja noch andere Themenkomplexe.
Zitat von pfeffi
Es geht nicht um eine Lüge, sondern um Taktgefühl- darin äußert sich meiner unpsychologischen Meinung nach Wertschätzung! Man muß sein Gegenüber nicht unbedingt verletzten, um seine Meinung kund zu tun. Wie heißt es doch so schön... der Ton macht die Musik. Und gelegentlich ist es vielleicht besser, einfach still zu sein, so a la Schweigen ist Silber...
Wie gesagt, MEINE persönliche Meinung, daher ganz ohne spektakuläre Quellenangabe!
Ich stimme dir da sogar zu! Noch einmal. Ich renne nicht durch die Gegend und brülle die Leute meine Meinung ins Gesicht. Falls ich aber gefragt werde, gibt's eine ehrliche Antwort, aber ich antworte doch nicht mit Ausdrücken und absichtlich verletzend. Nein, ganz normal und höfflich.