Schokosahne, ich habe angekündigt, das ich meine Meinung dazu kunnt tue, zu einem späteren Zeitpunkt.
Das hat zum einen den Grund, das ich eine Meinungsrichtung nicht vorgeben wollte und zum anderen, weil ich sehen wollte, wie sich die Diskussion entwickelt. Nenn es Voyeurismus.
Ich bin Raucher und schaffe etwa eine Packung am Tag. Es hängt vom Stresslevel und der Tätigkeit ab, zu welchem Zeitpunkt ich wieviel rauche. Mal brauche ich 2-3 in einer Stunde, mal komme ich 3 Stunden ohne eine aus.
Gegen ein generelles Rauchverbot in öffentlichen Einrichtungen habe ich nichts.
Gegen ein generelles Rauchverbot in abgeschlossenen Räumlichkeiten, die man nicht verlassen kann, schon. Bsp: Fernzüge. Dort ist man stundenlang eingesperrt, ohne die Möglichkeit mal eine Raucherpause zu machen, sofern man nicht auf den nächsten Zug auf einem Bahnhof warten möchte. Hier wäre ein Raucherwaggon, meinetwegen sogar ohne Sitze, am Anfang oder Ende eines Zuges, welchen das Personal nicht betreten muß, eine Lösung.
Und diese gelben Boxen auf den Bahnsteigen sind für mich ein Fall äußerster Diskriminierung. Denn sie sind reinste Schikane ohne irgendeinen anderen Sinn als diesem.
Nichts desto trotz halte ich das generelle Rauchverbot, wie wir es jetzt auch in NRW haben, für einen absolut lächerlichen, weil zu 1000% scheinheiligen, Eingriff in die Privatsphäre eines Menschen. In immer mehr Bereichen wird uns die Eigenverantwortung vor die Füße gekübelt. Private Rente, Geldgeschäfte usw usw usw. Nur beim "Nichtraucherschutz" diktiert uns der Staat, was gut für uns ist.
Großraumbüros, in denen Laserdrucker stehen, haben eine Staubbelastung in der Raumluft, da wäre jedes Bergwerk geschlossen worden. Das ist aber völlig legal. Aber wehe wenn in dem Raum auch nur einer eine Zigarette ansteckt.
Laßt die Wirte entscheiden, ob in ihren Etabilsments geraucht werden darf oder nicht. Wer einen rauchfreien Arbeitsplatz will, soll da eben nicht arbeiten. Das gilt übrigens m.E. nach für jeden Arbeitsplatz. (Auf einem Straßenfertiger darf wegen der Gesundheit auch nicht mehr geraucht werden. Der ungefilterte Teerdampf ist da wieder egal)
Mein Lieblingsroadhouse hatte seid 15 Jahren 2 Eingänge. Links für Nichtraucher und Rechts für Raucher. Beide Bereiche waren baulich getrennt. Da war eine Wand zwischen. Welchen Grund gibt es in so einer Örtlichkeit das Rauche zu verbieten. (Mal abgesehen davon, das rechts die Leute mit den Füßen rausguckten und Links selbst Samstagsabends tote Hose war). Meine Männerrunde findet übrigens seid dem Rauchverbot nur noch im Partykeller eines Mitgliedes statt. Schade für den Wirt, aber was soll man machen.
Und eben vor die Tür gehen, tut ja auch nicht immer nur einer. Meistens stehen vor der Tür ganze Trauben, die dann die armen Nichtraucher beim betreten des Lokals gesundheitlich beeinträchtigen. Mal ganz abgesehen davon, das die sehr oft den Character eines Prangers haben. Das begünstigt übrigens auch die Zechprellerei, weil man ja "nur eben eine rauchen geht" und dann leider doch nicht wieder rein kommt zum bezahlen.
Nächstes Thema. Rauchen während der Arbeitszeit. Mittlerweile ist es hier nur noch mit Austragen und wieder Eintragen möglich. Weil ja die Raucher soviel Arbeitszeit verschwenden. (Sollen sie mir die Zeiten doch von den Überstunden abziehen)
Ich könnte damit gut leben, wenn auch an der Kaffeeküche die gleiche Uhr hängen würde. Denn die Nichtraucher verquatschen genauso viel Zeit in der Kaffeeküche, wie die Raucher am Aschenbecher.
BTW. Ich bin in einem Labor tätig. Dort werden Serientests gemacht, die genau 15min Wartezeit +30sec Messzeit verlangen. Um diese Wartezeit nicht zu verpennen, dürfen wir dazwischen nichts tun. Welchen Unterschied macht es jetzt, ob ich 15min am Tisch stehe und zusehe, wie die Lösung pink wird, oder ob ich in den 15min mal für 5-7min eine Rauchen gehe? Außer das ich in dem einen Fall 5-7min Arbeitszeit verliere.
Nächstes Thema. Militante wie Sonnenkuss
Dieses Raucherbashing, das diverse Züge des Fanatismus zeigt, ist eigentlich durch §1 GG verboten. (Wäre übrigens auch mal eine Überlegung gegen das Rauchverbot genau deswegen zu klagen)
Bsp. Ich sitze in einem Eiscafe an einer Straße mit Verkehr, im Freien. Vor mir der Eiscafe und ein Aschenbecher. Kommt so ein Körnerfresser-Gesundheitspäärchen angeradelt. Treten auf die Terasse und sehen mich. Sie will schon wieder gehen, weil ich "Massenmörder" ihre Gesundheit gefährde und er trabt auf die Bedienung zu und fragt sie sehr laut, wo denn auf der Terasse der Nichtraucherbereich wäre.
2tes Bsp. Ich sitze im Park neben meiner FH (ist schon etwas her) auf einer Bank und rauche mir eine. Etwa 20m entfernt sitzen 2 weitere Studenten. Der Wind zieht von ihnen zu mir und über mich hinweg. Die beiden diskutieren miteinander und dann sieht einer von den beiden mich. Fängt an zu röcheln wie der letzte Asthmatote und brüllt zu mir rüber, das ich die Kippe ausmachen solle, weil er sonst keine Luft mehr bekäme.
All diese Menschen zeigen nur eins. Das sie nichts begriffen haben, sich nicht auskennen und nur den allgemeinen Hype mitmachen. Sollte morgen entdeckt werden, das die Ausdünstungen von Nagellack jährlich 1000000 Menschen auf der Welt tötet, sind sie dagegen.
@ Sonnenkuss. Studien mal selber lesen und nicht nur nachplappern. Nur weil es 100000 Menschen sagen, wird aus einer Aussage eines Menschen keine Realität. Die Expositionszeit (Die Zeit der Einwirkung) zur Verdoppelung des Brustkrebsrisikos durch Passivrauchen beträgt selbst bei einer Eckkneipe mit 30 Kippen Mindestverzehr, mehrere Jahre. Und die Wahrscheinlichkeit an Krebs zu erkranken in einem 5 Mann-Büro, in dem 4 Leute rauchen und ein Laserdrucker steht, wird von den 4 Rauchern kaum gesteigert.
Und eine Kleinigkeit habe ich noch mitzuteilen. Ist mir ebenfalls das erste mal als Student passiert.
Wir hatten StuPa-Sitzung. Da es sich um eine FH mit mehreren Standorten in 2 Städten handelte, mußten wir in die andere Stadt fahren. So kam es, das unser Obergesundheitsguru eine Mitfahrgelegenheit suchte, weil er, wenn er Zug gefahren wäre, eine Vorlesung verpasst hätte. Er fragte mich, ob ich ihn in meinem PKW mitnehmen könne. Klar konnte er, aber ich wies ihn bereits jetzt darauf hin, das es sich um ein Raucher-KFZ handele und das ich auf der 45min Fahrt eine Zigarette während der Fahrt rauchen werde. Er willigte ein und so fuhren wir später dann los.
Und natürlich kam es, wie es kommen mußte. Ich steckte mir die Zigarette an, er fing an theater zu machen und schmiss meine Kippe aus dem Fenster. Darauf hin, habe ich ihn am nächsten Parkplatz aus meinem Auto geworfen und bin alleine weitergefahren. Dreisterweise hat er sich dann ein Taxi gerufen und wollte von mir auch noch das Geld wieder haben. Darauf wartet er übrigens heute noch.
Das zeigt aber auch, das diese Anti-Raucherhysterie nicht mehr dort halt macht, wo man noch Verständnis zeigen könnte, sondern in die tiefste Privatssphäre eines Rauchers eindringt.
Und deswegen habe ich kein Problem jemanden von bzw. aus meinem Privatbesitz zu werfen, wenn er mit sowas anfängt. Selbst nicht wenn es in der tiefsten Tundra ist und er 50km laufen müßte um die nächste Zivilisation zu erreichen. In meinem Privatbesitz bestimme ich die Regeln und da kann der Nachbar 3h über den Zaun blöken, das ihn der Qualm stört. (Während er selber am Grill steht.)