also, das man bei einer Zeitarbeit nicht von a nach b geschickt wird, stimmt definitiv nicht. Ich habe selber bei einer Zeitarbeit gearbeitet, mein Mann bei mehreren. Wir wurden immer von a nach b geschickt, oftmals erfuhren wir das sogar erst am Tage des Einsatzes, das es ganz woanders hingeht.
Oder man fuhr hin und dann hiess es "ach wir brauchen sie heute doch nicht". Dann durfte man wieder nach Hause fahren, bekam den Tag jedoch nicht bezahlt!! Weit entfernte Strecken von 60, 70 km Anfahrt waren keine Seltenheit und wurden sehr gerne als Druckmittel benutzt, wenn man es wagte, seine Rechte auch nur im Ansatz einzufordern.
Kilometergeld gab es auch nur mit viel Diskussion, wenn überhaupt, und dann auch nur anteilig. Ein Unding bei weiten Strecken, wenn man eh schon wenig verdient.
Bei mehreren Zeitfirmen stimmten die Abrechnungen hinten und vorne nicht. Da fehlten regelmässig Stunden, Zuschläge und vor allem wurden die Feiertage oft nicht bezahlt. Hakte man nach, wurde frech behauptet "es wurde vergessen". Einmal wurde mein Mann sogar unter Druck gesetzt "wenn er auf die Bezahlung der Feiertage bestehen sollte, wird man ihn weiter weg versetzen". "Er könne es sich aussuchen, Feiertage oder kurzen Fahrweg".
Im Nachhein ist klar, die Abrechungen stimmten nicht, weil sich die meisten nicht dagegen wehrten, viele dabei sind die sich entweder nicht trauten, ihre Rechte nicht kannten, keine Rechtschutzversicherung hatten oder Angst hatten, den Job zu verlieren wenn sie aufmucken. Manche waren auch einfach nur gutgläubig und dachten "die Abrechungen stimmen schon".
Ausserdem sind diese Abrechnungen oftmals auch sehr unverständlich, so dass man als Laie nicht erkennen kann, ob etwas fehlt, weil die einzelnen Positionen nicht explizit aufgeführt sind. Auch gab es oftmals ausländische Kollegen, die kaum Deutsch sprachen. Bei denen fehlten dann regelmässig die Feiertage oder Spät-/Nachtzuschläge. Warum wohl???
Betriebsräte? Ein Witz. Die handeln doch nur für ihre eigene Belegschaft, ihre Festangestellten- und nicht für ihre Leiharbeiter. Das sind für die nur Nummern, mehr nicht. Austauschbar, ersetzbar. Die werden abbestellt und wieder geordert. Von Rechten will da niemand was hören.
So, das sind alles keine Einzelfälle, ich würde sagen zu mindestens 70% arbeiten die Zeitfirmen unseriös. Das bekommt man einfach mit der Zeit mit, gerade wenn man mit vielen Firmen zu tun hat, war auch bei einer Schlichtungsstelle, die hat selbiges bestätigt. Die könnten solche Firmen abmahnen, tun das aber nur ungern. Die reden sich dann raus, zieren sich, wollen ihre eigene Zeitarbeitsbranche ja nicht in Verruf bringen; raten einem dann selber einen Anwalt einzuschalten.
Beim letzten Arbeitgeber musste ich sogar das letzte Gehalt und das Arbeitszeugis EINKLAGEN, um es zu bekommen.
Höhepunkt bei meinem Mann war dann, dass ihm 4 Zeitarbeitsfirmen die Übernahme mit voller Absicht versaut haben. Er hätte bei 4 Firmen fest reinkommen können, jedesmal wollte die Zeitarbeitsfirma meinen Mann nicht gehen lassen, verlangte einfach eine überhöhte Ablösesumme, stellte weitere Bedingungen an die Firma, so das diese schliesslich von einer Übernahme absahen.
All das hatte mein Mann aber erst später erfahren, als es dann zu spät und der Job jeweils anderweitig vergeben war. Die letzte Zeitfirma machte nicht mal einen Hehl daraus, und meinte nur "wir werden Sie nicht gehen lassen, denn dann verdienen wir ja nichts mehr an Ihnen"- der Arbeitnehmer erfährt von alledem nichts. Kann sich nicht wehren oder selber aktiv werden, weil die das nur untereinander ausmachen, interne Absprachen haben.
Zum Glück war es beim letzten Versuch so, dass sich der Personalchef das nicht mehr gefallen lassen hat und meinen Mann jedesmal informierte, wenn die Zeitfirma wieder eine weitere Forderung stellte oder die Übernahme verhindern wollte. Mein Mann musste dann mit Rechtsanwalt drohen und hat diese Zeitfirma solange genervt, bis die irgendwann keinen Bock mehr und schliesslich Angst um ihren guten Ruf hatten.
Der Personalchef musste da richtig Druck machen, damit die endlich einknicken. Schlimm. Monatelang bangten wir um diesen Übernahmevertrag. Die Firma wollte ihn unbedingt haben, aber nicht 5000 Euro Ablöse bezahlen. Das wollen viele Firmen zurecht nicht mehr, da es ja auch passieren kann, dass der Mitarbeiter später selber kündigt oder krank wird; oder sich neu orientiert- und dann ist das Geld umsonst investiert wurden. Dieses Risiko wollen viele nicht mehr eingehen, nicht solange es mehr Arbeitssuchende als Jobs gibt.
Ich kann nur jedem raten, wenn ihr sowas macht, kontrolliert die Abrechnungen bis ins Detail, informiert euch genau welche Rechte und Pflichten ihr tatsächlich habt und werdet misstrauisch, wenn euch zwar jede Firma mit Kusshand leihen will, aber niemand eine Übernahme anbietet- egal wie gut ihr arbeitet und gelobt werdet und euch anstrengt
sicher wird es auch Ausnahmen geben, die gibt es ja auch. Aber es ist eben ein Glücksspiel, wo man da landet. Und selbst beim Arbeitsamt ist diese Problematik bekannt.
leider gibt es Branchen, wo man ohne Zeitarbeit gar nicht mehr reinkommt, das ist einfach nur eine Sauerei der Politik
ich persönlich würde nie wieder bei einer Zeitarbeitsfirma anfangen, wenn es sich irgendwie vermeiden lässt
was das Gewicht betrifft, ich bin in meinem Laden an die 12 Stunden pro Tag herumgelaufen, bei einem Gewicht von rund 140 kg. Und hatte da schon regelmässig Probleme. Und ich konnte mich wenigstens auch mal ins Büro oder an die Kasse setzen. Ich hatte am Ende Bandscheibenprobleme ohne Ende und einen Fersensporn, konnte nicht mehr auftreten wegen Überlastung des Fußes
Wenn ich mir nun vorstelle, bei 185 kg.....das hätte ich nur unter Schmerzen und Qualen durchgestanden, indem ich mich so lange zusammenreisse wie es geht- aber irgendwann wäre die körperliche Kraft verbraucht gewesen und der eiserne Wille reicht irgendwann auch nicht mehr alleine aus
dann noch in der Küche stehen, ein Knochenjob- selbst für Schlanke!
diese Belastung würde ich mir definitiv nicht zumuten, ganz ehrlich. Die Gelenke würden so stark belastet werden, dass ich sie mir erst recht ruinieren würde. Dann wäre ich in 10 Jahren komplett fertig und könnte wahrscheinlich gar nicht mehr richtig arbeiten
die Wohnsituation ist eine Katastrophe, du hast ja nicht einmal seelisch einen Ausgleich zu der Arbeit
sowas hätte ich von Anfang an nicht gemacht- ganz ehrlich
es gibt meist immer eine Alternative. Ich würde mich krankschreiben lassen und auf die Kündigung warten. Oder selber kündigen (vorher beim Jobcenter um "Erlaubnis" fragen, damit sie dir nicht dein Geld sperren). Parallel beim Jobcenter vorsprechen und sagen, dass du nicht mehr kannst ( mit dem Gewicht). Habe ich auch gemacht, das Übergewicht ist ja offenkundig mehr als ersichtlich- da wird dir jeder abkaufen, dass du nicht in der Lage bist, stundenlang zu stehen.
eine Umschulung bekommst du leichter, wenn du nicht vermittelbar bist (aufgrund deiner Gesundheit), also dadurch eben längere Zeit arbeitslos oder krank geschrieben bist
ggf lässt du dir ein Attest vom Hausarzt geben, der wird auch kein Interesse daran haben, deine Gesundheit zu gefähren (es sei denn er ist ein Vollhirni und kommt dir mit Abnehmvorträgen). Dann wechselst du halt den Arzt
bei mir war das so, dass mein Sachbearbeiter das sofort eingesehen hat und eine Sachbearbeiterin meinte es wäre eh schwer für mich einen Job zu finden, wegen dem Gewicht. Und die haben auch kein Interesse daran, dass man jede Woche irgendwo anfängt und dann wieder krank wird, weil man es nicht schafft/schaffen kann.
Dann haben die nämlich noch mehr Papierkram, weil man sich wieder und wieder arbeitslos melden muss.... wollen die auch nicht- ausserdem haben die auch eine Sorgfaltspflicht, müssen auf deine gesundheitlichen Belange Rücksicht nehmen! Das wäre bei einer Küchenarbeit definitiv eine zu große Belastung, und nicht in deinem Interesse.
Suche dir eine vernünftige Wohnung, auch wenn das bedeutet, dass das Amt die erstmal bezahlt, du also Hartz4 beziehst. Das ist keine Schande, nur als Übergang. Dann suchst du dir was vernünftiges, wo du auch weißt das du das körperlich schaffen kannst. Und lass die Finger von irgendwelchen Unterkünften, wo du dich überhaupt nicht wohl fühlst. Die Psyche macht ja auch sehr viel aus, kann die Beschwerden noch deutlich verschlimmern
Wenn du erstmal ne Wohnung hast, kannst du auch zur Ruhe kommen, vielleicht schaffst du es soweit wieder fit zu werden (und vielleicht ein wenig abzunehmen), dass du zumindest wieder schmerzfrei stehen und gehen kannst. Und wenn es auch nur 10 kg sind und du zusätzlich versuchst, ein paar Muskeln aufzubauen (schwimmen oder radfahren zb), dann gehts dir auch schon besser, die Schmerzen werden weniger
bei 185 kg wäre mir die Gesundheit erstmal wichtiger. Und bevor ich mich in die Küche stellen würde, würde ich zur Not erstmal lieber als Kassiererin arbeiten oder mir eine Halbtagsstelle suchen und den Rest vom Amt aufstocken lassen, bis es mir körperlich besser geht
gerade wenn du lange nicht gearbeitet hast, steigere das langsam- nicht gleich so eine schwere Arbeit und dann auch noch Vollzeit
ausserdem solltest du unbedingt wegen einer Umschulung fragen, beim Jobcenter- die leiten den Antrag in die Wege. Je nachdem wer zuständig ist (ggf auch die Rentenversicherung)
viel Erfolg!